Krieg in Nahost:Essen gegen Geiseln

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Israelische Aktivisten blockieren in Kerem Schalom die Lieferung humanitärer Hilfe zu den notleidenden Menschen im Gazastreifen. Und sie feiern sich dafür. (Foto: Amir Levy/Getty Images)

Manchen Israelis ist jedes Mittel recht, um die Hamas unter Druck zu setzen. Das Bündnis "Tzav-9" will die Not im Gazastreifen noch vergrößern und blockiert Hilfslieferungen. Dort droht schon jetzt eine Hungerkatastrophe.

Von Tomas Avenarius, Karem Shalom

Bevor es richtig losgeht, machen sie erst einmal ein Gruppenbild. Die weiß-blauen Flaggen flattern, der Mann mit dem automatischen Gewehr, die anderen Männer und die Frauen mit den Babys stellen sich auf dem Parkplatz dicht zusammen und rufen laut in die Handy-Kamera: "Das Volk Israel lebt." Dann steigen alle in die Autos, mit Babys, Flaggen, Kinderwagen und dem Gewehr. Der Konvoi fährt über einsame Landstraßen, schlängelt sich über staubige Feldwege klammheimlich an allen Polizeisperren vorbei. Immer in Richtung Gaza, in Richtung des Grenzübergangs Kerem Schalom. Die Mission der israelischen Aktivisten: keine Hungerhilfe für Gaza.

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