In einem Eilverfahren vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag muss sich Deutschland schwerer Vorwürfe erwehren. Der Staat Nicaragua hat das höchste Gericht der Vereinten Nationen (UN) angerufen. Der Vorwurf lautet, Deutschland leiste Beihilfe zu israelischen Kriegsverbrechen sowie zu einem israelischen Völkermord an den Palästinensern im Gazastreifen. Erst vor wenigen Wochen, am 26. Januar, hatte der IGH vorläufige Anordnungen gegen Israel getroffen, weil es die Gefahr von Verstößen gegen die Völkermordkonvention von 1948 sah. Nun ist als Nächstes Deutschland an der Reihe: Schon in zwei oder drei Wochen, so schätzen Experten, dürften Vertreter Berlins auf den Stühlen Platz nehmen, die im Gerichtssaal für Beklagte reserviert sind. Dort saß Deutschland in seiner Geschichte erst zweimal. Der genaue Termin steht noch nicht fest.
Völkerrecht:Deutschland auf der Anklagebank
Lesezeit: 5 min
Wegen seiner Waffenlieferungen an Israel muss sich Berlin schon in wenigen Tagen vor dem Internationalen Gerichtshof verantworten. Der Vorwurf lautet: Beihilfe zum Völkermord.
Von Ronen Steinke, Berlin
Nahost:Panarabische Enttäuschung
Deutschland war gegen den Irak-Krieg und hat viele syrische Flüchtlinge aufgenommen. Das brachte enorme Sympathien im Nahen Osten. Die aber gehen gerade verloren.
Lesen Sie mehr zum Thema