Nahost:Panarabische Enttäuschung

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Zunehmende Distanz: Die Position der Bundesregierung zum Gaza-Krieg trifft in der arabischen Welt auf Unverständnis - Außenministerin Annalena Baerbock und Mohammed bin Abdulrahman al-Thani, Ministerpräsident von Katar. (Foto: Michael Kappeler/dpa)

Deutschland war gegen den Irak-Krieg und hat viele syrische Flüchtlinge aufgenommen. Das brachte enorme Sympathien im Nahen Osten. Die aber gehen gerade verloren.

Von Bernd Dörries, Kairo

"Kein Land hat durch seine Haltung zum Gaza-Krieg mehr Schaden genommen als Deutschland", sagt Ayman Zaineldine. Der Ägypter ist gerade aus dem diplomatischen Dienst ausgeschieden. Er war stellvertretender Außenminister seines Landes, Botschafter in Spanien und hat auch an der Vertretung Kairos in Deutschland gearbeitet. Er hat ein Deutschland kennengelernt, das "vor allem im globalen Süden als Symbol für Integrität, Tapferkeit und Prinzipien galt" und das nun aus seiner Sicht Israel die "Deckung für solche Verbrechen" im Gazastreifen bietet. So schreibt er es auf der Plattform X. Ruft man ihn an mit der Bitte, seine Ansichten genauer zu erklären, sagt er erst zu und dann wieder ab. "Zu beschäftigt", sagt er. Was letztlich wahrscheinlich bedeutet "zu heikel".

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