Die Regierung in Jerusalem verfolge die „Absicht“, die Bevölkerung in Gaza „ganz oder teilweise zu vernichten“ – zu diesem Schluss kommt ein Bericht der Menschenrechtsorganisation. Damit geht sie weiter als internationale Gerichte.
Sudan
:Ein Phantom in der Wüste
Der gestürzte Diktator Omar al-Baschir, der sich in Den Haag wegen Völkermordes verantworten muss, war beinahe in Vergessenheit geraten. Doch nun hat sich sein Anwalt gemeldet. Wie geht es weiter mit dem 80-Jährigen, der den Schutz der Armee genießt?
Kolumne: Vor Gericht
:Glanz und Elend
Der Internationale Gerichtshof residiert in einem prunkvollen Gebäude. Unseren Kolumnisten befremdet das zunehmend.
Bosnien-Herzegowina
:"Wir wollen nicht mit euch zusammenleben"
Eine geplante UN-Resolution soll den Völkermord von Srebrenica zum internationalen Gedenktag machen. Serbische Politiker laufen dagegen Sturm - auch mit Falschbehauptungen.
MeinungDeutschland
:Für einen Erfolg vor Gericht reicht's
Die Bundesregierung verteidigte sich in Den Haag schmallippig und arrogant gegen den Vorwurf, Israel "Beihilfe zum Völkermord" zu leisten. Hat funktioniert. Aber die Debatte wird weitergehen.
Nahostkonflikt
:"Das stellt ganz klar ein Kriegsverbrechen dar. Aber eben nicht Völkermord"
Warum es nach Ansicht des Völkerrechtlers Stefan Talmon zwar außer Frage steht, dass Israel im Gazastreifen gegen internationale Konventionen verstößt - aber keinen Genozid begeht.
Genozid in Ruanda
:Tausend Hügel, tausend offene Haftbefehle
Auch nach 30 Jahren ist der Völkermord in Ruanda noch nicht juristisch abgeschlossen und aufgearbeitet. Und das ist nur ein Grund, warum die Versöhnung besonders schwerfällt.
Indigene Völker
:„Kommt nicht in die Nähe unserer Hügel“
Auf der Insel Groß Nikobar soll das „Hongkong Indiens“ entstehen, so plant es die Regierung. Doch dort wohnt bereits jemand: die Shompen. Über brachiale Entwicklungspläne im Regenwald und die Gefahr, ein Volk von Jägern und Sammlern zu zerstören, das niemand wirklich kennt.
Völkerrecht
:Deutschland auf der Anklagebank
Wegen seiner Waffenlieferungen an Israel muss sich Berlin schon in wenigen Tagen vor dem Internationalen Gerichtshof verantworten. Der Vorwurf lautet: Beihilfe zum Völkermord.
Nicaragua
:Hoch die internationale Solidarität!
Warum die Regierung in Managua Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen Beihilfe zum Völkermord verklagt.
Nahostkonflikt
:"Die Hamas hat jetzt sogar noch mehr Unterstützung als vor dem Krieg"
Mustafa Barghouti und seine Palästinensische Nationale Initiative sind neben Hamas und Fatah eine wichtige Kraft in Palästina. Der Arzt setzt sich für Gewaltfreiheit ein - und versteht nicht, wieso Deutschland im Gazastreifen keinen Völkermord erkennen kann.
Internationaler Gerichtshof
:Verübt Israel einen Völkermord in Gaza?
Zwei Tage lang haben Juristen in Den Haag über den Vorwurf eines Genozids gestritten. Wie Südafrika stellvertretend für die Palästinenser argumentiert - und wie Israel kontert.
SZ-Podcast "Auf den Punkt"
:Verhandlung in Den Haag: Warum wird Israel Völkermord vorgeworfen?
Südafrika hat Israel vor dem UN-Gerichtshof verklagt. Der Vorwurf: Völkermord an den Palästinensern. Welche Belege gibt es dafür - und welche Konsequenzen könnte ein Urteil haben?
Nahost
:Die Hürden sind hoch für ein Genozid-Urteil gegen Israel
Findet in Gaza ein Völkermord statt? Dieser Frage geht der Internationale Gerichtshof in Den Haag ab Donnerstag nach. Beantragt hat das Verfahren ein treuer Verbündeter der Palästinenser: Südafrika.
Kolonialverbrechen
:"Die Siedler hatten Interesse an einer Eskalation"
Der deutsche Kommandeur Lothar von Trotha befahl 1904 den Völkermord an den Herero in Deutsch-Südwestafrika, nun erscheint sein Nachlass. Woher kam all dieser Hass? Der Historiker Matthias Häussler über die Eskalation von Grausamkeit - und einen eigentlich ungeplanten Genozid.
Das Politische Buch
:Der Genozid der anderen
Der Historiker Andrew I. Port beleuchtet in einer famosen Studie, was Deutsche nach dem Holocaust unter "Nie wieder" verstanden und wie sie auf Massengewalt in Kambodscha, Bosnien und Ruanda blickten. Und wie aus einem juristischen Tatbestand eine Metapher für transnationale Moralpolitik wurde.
MeinungKrieg in Gaza
:Der Genozid-Vorwurf gegen Israel trifft nicht zu
Wer einen Völkermord begeht, der will die Erde nicht länger mit einem bestimmten anderen Volk teilen. Es dürfte eindeutig sein, wer dies im Nahen Osten beabsichtigt.
SZ-Podcast "Auf den Punkt"
:Holodomor in der Ukraine: "Ein Verbrechen, das nicht vergeht"
Gerade wird des Holodomors vor 90 Jahren gedacht, des Hungertods von Millionen Ukrainern unter Stalin. Der Osteuropa-Historiker Martin Schulze Wessel über ein Trauma der ukrainischen Geschichte.
Gewalt im Sahel
:Der Genozid kehrt nach Darfur zurück
Im Schatten des Gaza-Krieges verüben Milizen im Westsudan grausame Massaker, Hunderte Menschen sterben. Über einen Krieg im Verborgenen, der sich erneut zum Völkermord auswächst.
Bosnien-Herzegowina
:Und Schmidt fährt doch nach Srebrenica
Der Hohe Repräsentant für Bosnien-Herzegowina besucht eine Gedenkveranstaltung zum Völkermord von 1995 - keine Selbstverständlichkeit, nachdem ihm Serbenführer Dodik im Vorfeld gedroht hatte. Eindrücke von einem heiklen Besuch.
Theater
:Zu Besuch im Land der Täter
Sebastian Hirns überbordende Theaterinstallation "Unwritten archives" holt den Genozid an den Herero in Deutsch-Südwestafrika ins Bewusstsein zurück. Mit dabei fünf Nachfahren derer, die damals vernichtet werden sollten.
Kinofilm "Der vermessene Mensch"
:Schuld, mit der man leben kann
Lars Kraume wollte in "Der vermessene Mensch" den Genozid an den Herero und Nama thematisieren. Doch sein Film verharmlost und verunklart die Ereignisse.
Baerbock im Irak
:"Wo das Böse auf dieser Welt sein Gesicht gezeigt hat"
Im Nordirak besucht die deutsche Außenministerin ein Hilfscamp für junge Jesidinnen und Jesiden, die der IS als Kindersoldaten und Sexsklavinnen missbraucht hat.
Völkermord an Jesiden
:Der Teufel, der die Seele frisst
Einst versklavte Jesidinnen treten auf die Bühne der Münchner Kammerspiele. Sie wollen reden, um sich von ihren grausamen Erinnerungen zu befreien.
ExklusivFlucht vor Völkermord
:Viele Jesiden erhalten kein Asyl
Immer weniger jesidische Flüchtlinge aus dem Irak werden in Deutschland anerkannt. Dabei hat der Bundestag gerade erst gefordert, den Überlebenden des Völkermordes hier Schutz zu gewähren.
Islamischer Staat
:Bundestag erkennt IS-Verbrechen gegen Jesiden als Völkermord an
Mehr als 5000 Menschen jesidischen Glaubens wurden 2014 vom IS ermordet. Immer noch werden tausende Menschen vermisst. In Deutschland lebt die größte Diaspora.
Justiz
:Leugnen zwecklos
Massaker in der Ukraine, Völkermord in Afrika: In Deutschland soll künftig die Verharmlosung aller Genozide und Kriegsverbrechen weltweit unter Strafe stehen.
Ukraine-Krieg
:"Ja, das ist ein Völkermord"
Politik, Wissenschaft und Völkerrecht führen eine Debatte über die Verbrechen im Krieg in der Ukraine. In die Geschichte werden sie eingehen - aber als was?
Kriegsverbrechen
:Russlands pralle Strafakte
Die Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofs sammeln Belege für Verbrechen des russischen Militärs. Ein Vorwurf hat dabei eine besondere Tragweite. Werden die mutmaßlichen Täter je vor ihren Richtern stehen?
Leserdiskussion
:Ihre Gedanken zu den Gräueltaten in der Ukraine
Vieles deutet darauf hin, dass Russlands Truppen bereits kurz nach Kriegsbeginn Einwohner eroberter Gebiete ermordeten. Für SZ-Autor Stefan Kornelius ist das ein enthemmter Krieg eines totalitären Regimes.
Krieg in der Ukraine
:"Es gab einfach nichts, also griff man auf eine Lüge zurück"
Vor dem Internationalen Gerichtshof will die Ukraine die russische Mär vom angeblichen Völkermord im Donbass widerlegen. Die Verhandlung in Den Haag startet mit einem Eklat.
Völkermord-Verfahren
:Wer vertritt Myanmar?
Im Verfahren um mutmaßlichen Völkermord an den muslimischen Rohingya in Den Haag sitzt plötzlich ein Vertreter der Militärjunta des Landes. Das höchste UN-Gericht stellt das vor eine heikle Frage.
Interview mit Raoul Peck
:"Mir geht es um den Kampf, den ich jeden Tag führen muss"
Kolonialismus, Völkermord und Rassismus: In der aufwühlenden Doku "Rottet die Bestien aus!" verdichtet Raoul Peck 700 Jahre europäischer Verbrechen. Ein Gespräch.
SZ-Podcast "Auf den Punkt"
:Urteil gegen Jennifer W.: "In so einem Fall gibt es keine Unschuld"
Ist sie eine Kriegsverbrecherin - oder selbst Opfer des Islamischen Staates? Ein Gericht hat diese Frage jetzt mit einem Urteil gegen Jennifer W. beantwortet.
MeinungProzess gegen IS-Rückkehrerin
:Erst die Gleichgültigkeit ermöglicht den Völkermord
Jennifer W. aus Niedersachsen lässt ein jesidisches Mädchen in Falludscha einfach verdursten. Das Oberlandesgericht München findet dafür ein angemessen strenges Urteil.
SZ JetztKolonialverbrechen
:Völkermord in Namibia: Reicht ein Schuldeingeständnis?
Deutschland erkennt die Verbrechen an Herero und Nama als Völkermord an und will Entschädigungen bezahlen. Die Nachkommen der Bevölkerungsgruppen fühlen sich übergangen.
SZ-Podcast "Auf den Punkt"
:Wie Kriegsverbrechen Bosnien und Serbien bis heute prägen
Lebenslang für Ratko Mladić. Aber der Völkermord von Srebrenica wirkt auch ein Vierteljahrhundert nach dem Bürgerkrieg in Ex-Jugoslawien weiter.
Namibia
:"Eine schockierende Offenbarung"
Ein Verband von Häuptlingen der Volksgruppen der Herero und Nama lehnt die geplanten Unterstützungszahlungen aus Deutschland nach der Völkermord-Anerkenntnis strikt ab.
Namibia
:Chor der Vernachlässigten
Vertreter von Herero und Nama kritisieren das Abkommen und die Regierung Namibias scharf. Sie hatten jedenfalls sehr andere Vorstellungen.
Völkermord an den Herero und Nama
:Was bedeutet "Genozid"?
Deutschland erkennt den Völkermord an den Herero und Nama an - weit mehr als 100 Jahre später. Antworten von einem Genozidforscher auf die wichtigsten Fragen.
Wiedergutmachung von Kolonialverbrechen
:Namibische Opposition übt scharfe Kritik
Für die Anerkennung des Völkermords an den Herero und Nama erntet Deutschland nicht nur Lob. Ablehnende Stimmen kommen aus Namibia selbst.
Justiz
:Hohe Gewalt
Auf der Anklagebank des Internationalen Strafgerichtshof sitzen Ex-Staatsoberhäupter, Warlords, hochrangige Militärs. Erstmalig wird nun der Chefankläger per Wahl bestimmt - der Brite Karim Khan setzt sich durch.
Ruanda
:Nicht zu fassen
Félicien Kabuga soll den Völkermord in Ruanda organisiert haben. Einer der meistgesuchten Männer der Welt, der sich trotzdem über Jahre verstecken konnte - mitten in Europa.
Franz Ritter von Epp
:Reichsstatthalter ohne Macht
Der "Befreier von München" war Namensgeber zahlreicher Plätze und Straßen in Bayern. Die Karriere des Generalmajors begann mit dem Völkermord in Deutsch-Südwestafrika.
MeinungAuschwitz-Gedenken
:Es gibt kein Ende der Geschichte und keinen Schlussstrich
Die Bundesrepublik hat eine lange Phase erlebt, in der man hoffen durfte, dass die Geister von einst besiegt sein könnten. Ausgerechnet jetzt verbreiten manche wieder Hass.
NS-Verbrechen an Sinti und Roma
:"Alle Versuche, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, wurden vereitelt"
Sie wurden erschossen, zu Tode gequält oder vergast. Historikerin Karola Fings über den NS-Völkermord an Sinti und Roma und fortlebenden Rassismus.
Prantls Blick
:Ein dunkler Platz an der Sonne
Entwicklungshilfeminister Gerd Müller kehrt von einer Reise nach Namibia zurück, bei der es um den deutschen Völkermord in Afrika ging. Gibt es eine Aussöhnung mit den Herero und Nama?
MeinungVölkermord
:Die Welt hat aus Ruanda nichts gelernt
Vor 25 Jahren wurde in Ruanda eine halbe Million Menschen ermordet. Die internationale Gemeinschaft sah weitgehend tatenlos zu. Würde sie heute anders reagieren? Die Antwort ist nicht ermutigend.
SZ-Podcast "Auf den Punkt"
:Das furchtbare Menschenexperiment der Roten Khmer
Kambodscha begeht den 40. Jahrestag der Befreiung von den Roten Khmer. Pol Pot und seine Schergen hatten eine Terrorherrschaft errichtet, die 1,7 Millionen Menschen das Leben kostete.
Ustascha-Diktatur im Zweiter Weltkrieg
:Völkischer Furor in Kroatien
Slavko Goldstein verortet die Ursachen der Jugoslawienkriege im Völkermord durch das Ustascha-Regime im Zweiten Weltkrieg. Die Massaker an Serben, Juden und Roma wurden nie angemessen aufgearbeitet.