Olaf Scholz versucht vor den Vereinten Nationen Tröstendes in schweren Zeiten zu finden - und sieht für Deutschland eine diplomatische Marktlücke.
Kolonialismus
:Hauptsache keine Franzosen
In Westafrika haben sie die ehemaligen Kolonialherren mittlerweile so satt, dass sie nicht nur ihre Statuen niederreißen, sondern ganze Regierungen. Im Senegal gab es zwar noch keinen Putsch, aber auch da erlebt man eher die letzten Züge einer toxischen Beziehung.
Iris Därmann: "Sadismus mit und ohne Sade"
:Die Nähe der Gefolterten
Die Kulturwissenschaftlerin Iris Därmann erzählt in bedeutsamen Episoden die historische Rolle des Sadismus für den Kolonialismus nach.
Südkorea
:Oppositionsführer im Hungerstreik
Der komplette Verzicht auf Nahrung ist als letztes Mittel gegen Willkür nichts Außergewöhnliches - auch nicht in Südkorea, wo Lee Jae-myung seit 18 Tagen nichts mehr gegessen hat. Einiges deutet darauf hin, dass er seine Ziele verfehlen wird.
Filmvorführung zur kolonialen Vergangenheit
:Von den Verbrechen erzählen
Das Museum Fünf Kontinente zeigt einen neuen Film über den König Rudolf Manga Bell, den die Deutschen 1914 in Kamerun ermordeten. Doch eigentlich geht es um dessen Urgroßneffen, der hier in Bayern Kolonialgeschichte aufwühlt.
Kino
:Sehen und reden
Bei "Lets-Dok" gibt es eine Woche lang Filmvorführungen, viele Regisseure stellen ihre Werke persönlich vor.
Theater
:Zu Besuch im Land der Täter
Sebastian Hirns überbordende Theaterinstallation "Unwritten archives" holt den Genozid an den Herero in Deutsch-Südwestafrika ins Bewusstsein zurück. Mit dabei fünf Nachfahren derer, die damals vernichtet werden sollten.
Afrika
:Abrücken vom Patron Frankreich
Die neuen Machthaber in Niger wollen sich rabiat vom traditionellen Einfluss der Franzosen befreien. Aber auch in anderen Ländern Afrikas verschieben sich die Machtverhältnisse zulasten von Paris.
Bismarck-Denkmal in Hamburg
:"Warum wurde dieses Monument ausgerechnet hier errichtet?"
In Hamburg wird überlegt, wie man mit dem riesigen Bismarck-Denkmal umgehen soll. Ein Wettbewerb dazu ist gescheitert. Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda erklärt, warum.
Amerikaner in Westafrika
:Selbstfindung in der uralten Heimat
Viele schwarze US-Amerikaner besuchen die Länder, in denen ihre Vorfahren entführt und als Sklaven verschifft wurden. Einige bleiben für immer. Wie Adwoa Davis, die in Ghana täglich die Geschichte spürt.
Pariser Einwanderungsmuseum
:Wie wird man Franzose?
Im ehemaligen Pariser Kolonialmuseum setzt sich Frankreich in einer epochalen Ausstellung mit seiner Geschichte als Einwanderungsland auseinander.
MeinungInternationale Beziehungen
:Wo Wut wächst
Der Westen wundert sich, warum bloß sich einige Staaten Westafrikas ausgerechnet nach Moskau orientieren, zu den Feinden von Freiheit und Völkerrecht. Doch im Umgang mit dem Süden der Welt machen Europa und die USA schwere Fehler - und sehen sie nicht einmal.
Frankreich
:In Afrika gescheitert
In Niger verliert Paris den letzten Partner in der Sahelzone. Von der neuen Politik für den Kontinent, die Präsident Macron im Sinn hatte, ist nichts mehr übrig.
Ausstellung im Maximiliansforum
:Ordentliche Verwirrung
Frauke Zabel wirft mit ihrer Installation über Palmen grundlegende Fragen nach kolonialen Einflüssen und postkolonialen Strukturen auf.
Benin-Bronzen zu Untersuchungen in Fürth
:"Es tut sich eine völlig neue Welt auf für Wissenschaft und Publikum"
Forscher digitalisieren 26 der berühmten Benin-Bronzen vor ihrer Rückkehr nach Nigeria. Das soll künftig Interessierten auf der ganzen Welt den Zugriff ermöglichen - und trägt vielleicht sogar zur Versöhnung im Streit um die Restitution bei.
Felwine Sarrs Roman "Die Orte, an denen meine Träume wohnen"
:Auf der anderen Seite der Welt
In der Restitutionsdebatte um Raubkunst aus Afrika ist Felwine Sarr ein zentraler Vordenker. Jetzt erscheint sein Roman über zwei Brüder, die der postkoloniale Konflikt entzweit.
Kolonialismus
:Niederländischer König entschuldigt sich für Sklaverei
Mehr als 600 000 Menschen hatten die Niederlande in mehr als 200 Jahren versklavt - und waren nicht zuletzt damit reich geworden.
Der Raub von Kameruns Kulturerbe
:Wahn und Wissenschaft
Kamerunische und deutsche Experten haben erforscht, wie 40 000 Objekte aus der Kolonie in deutsche Museen gelangten. Ihr Bericht gibt der Restitutionsdebatte eine neue Wendung.
Interview mit Lesley Lokko
:"Wir sind das Labor der Zukunft"
Die Architektin und Kuratorin der Architekturbiennale in Venedig Lesley Lokko über Bauen in Afrika, Rassismus in der Architekturwelt - und darüber, wie man einen Bestseller schreibt.
Briefmarke zum Weltjugendtag
:Die Papst-Panne
Der Vatikan zieht eine Briefmarke zum Weltjugendtag in Lissabon zurück. Denn sie zeigt das Kirchenoberhaupt auf einem Nationaldenkmal - anstelle eines Sklavenhändlers.
Architekturbiennale in Venedig
:Bauen wir auf Afrika
Klima, Kolonialismus, Clouds: Die Architekturbiennale in Venedig übt sich in Optimismus - und im deutschen Pavillon auch im Recycling.
Mythologie
:Und es gibt sie doch!
Wegen verräterischer Felszeichnungen gingen Europäer in Südafrika noch im 19. Jahrhundert auf die Jagd nach Einhörnern. Dabei fielen sie offenbar auf lokale Legenden herein.
Kontroverse
:Bronzen für Bonzen?
Deutschland hat "seine" Benin-Bronzen an Nigeria restituiert. Jetzt sollen sie plötzlich dem Nachfolger des Königs gehören. Ist die Restitutionspolitik gescheitert? Die Bundesregierung bemüht sich um Aufklärung.
MeinungCommonwealth
:Der ausländische Aristokrat, der uns beherrscht
King Charles III. ist auch Staatsoberhaupt der Australier. Vielen Dank für die Unterhaltung, die damit verbunden ist. Aber sonst? Es gibt eigentlich keinen Grund, warum wir einem Briten mit ererbten Privilegien die Treue schwören sollten. Eigentlich.
Krönung Charles' III.
:Wem gehören die Kronjuwelen?
Bei Charles' Krönung funkeln Diamanten auf Kronen und Zeptern, die während der Kolonialherrschaft nach England gelangten. Ihr Einsatz reißt historische Wunden auf.
Philippe Sands: "Die letzte Kolonie"
:Die Arroganz des Westens
Der Jurist Philippe Sands erzählt die Entwicklung des Völkerrechts anhand des Schicksals eines kleinen Inselvolks im Indischen Ozean. Wer sich für die politische Gegenwart interessiert, sollte es lesen.
Cancel Culture-Debatte
:Tempeltanz und Ignoranz
Ein Ballett-Klassiker voller Orient-Klischees und fragwürdiger Zuschreibungen aus Kolonialzeiten: Wie das Bayerische Staatsballett die Wiederaufnahme von "La Bayadère" kritisch begleiten will.
Sudan
:Wer hier Einfluss will, braucht Geld und Waffen
Viele Männer in Machtpositionen im Sudan sind gleichzeitig Soldaten, Politiker, Unternehmer - und Kriegsverbrecher. Zivile Kräfte haben es hier seit jeher schwer. Ein Blick in die Geschichte des umkämpften Landes am Nil.
quoted. der medienpodcast
:Kolonialismus: Erinnerung und Verantwortung
Die Krönung von Charles III. wird zum Großereignis - die koloniale Vergangenheit der britischen Krone wird dabei zu wenig beleuchtet.
Kolonialismus
:Ein Herrscher zwischen Goethe und Galgen
Rudolf Manga Bell wurde 1914 in Kamerun als König der Duala von der deutschen Kolonialregierung des Hochverrats bezichtigt und hingerichtet. Sein Neffe Jean-Pierre Felix Eyoum lebt heute in Dorfen im Landkreis Erding. Seit 30 Jahren kämpft er für die Rehabilitierung seines Großonkels.
"In aller Ruhe" mit Carolin Emcke
:"Toxische Objekte" - Léontine Meijer-van Mensch bei Carolin Emcke über Kolonialismus und Museen
Wie sollten Museen und Sammlungen mit ihrem kolonialen Erbe umgehen? Welche Rolle können sie in demokratischen Gesellschaften spielen? Darüber spricht Museumsdirektorin Léontine Meijer-van Mensch in dieser Folge von "In aller Ruhe".
Kinofilm "Der vermessene Mensch"
:Schuld, mit der man leben kann
Lars Kraume wollte in "Der vermessene Mensch" den Genozid an den Herero und Nama thematisieren. Doch sein Film verharmlost und verunklart die Ereignisse.
Haus der Kulturen der Welt in Berlin
:"Die koloniale Macht wirkt weiter"
Bonaventure Soh Bejeng Ndikung ist neuer Intendant des Hauses der Kulturen der Welt - und nicht unumstritten. Ein Interview über Kunst und Krieg, russischen Imperialismus und Israel.
Japan und Korea
:Tokios neuer Freund
Im Streit um Entschädigungen für Zwangsarbeiter aus der Kolonialzeit schlägt Südkoreas Regierung eine Einigung vor, die Japan gefällt. Doch in Seoul regt sich Protest.
Theater
:Kolonialposse
"Bavaria": Der chilenische Autor und Regisseur Guillermo Calderón inszeniert sein eigenes Stück im Marstall des Residenztheaters.
Literatur und Kolonialismus
:Ironie der Geschichte
Mohamed Mbougar Sarr, für sein virtuoses Romandebüt in Frankreich mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet, liest im Literaturhaus München - und liefert einige Handreichungen, wie sich sein Werk am besten entschlüsseln lässt.
Geostrategie
:Wem gehört Diego Garcia?
Großbritannien und Mauritius verhandeln über die Zukunft des Chagos-Archipels im Indischen Ozean, wo sich auch eine US-Militärbasis befindet. Es geht um koloniales Unrecht - und um die Rivalität zwischen Washington und Peking.
Michel Leiris' Klassiker "Phantom Afrika"
:Weißer Mann mit Messer
Der tausendseitige Bericht einer kolonialen Raubmission des Surrealisten Michel Leiris ist neu erschienen. Hat er noch etwas zu sagen?
Kolonialismus
:Niederländische Regierung will sich für Sklaverei entschuldigen
Das Königreich arbeitet nur langsam sein koloniales Erbe auf. Jetzt soll sich zum ersten Mal ein Ministerpräsident offiziell entschuldigen. Doch an Zeitpunkt und Inhalt seiner Rede gibt es heftige Kritik.
"Black Mambas" im Kino
:Fallen finden
Die Dokumentation "Black Mambas" zeigt schwarze südafrikanische Frauen im Anti-Wilderei-Einsatz - zwischen Selbstbestimmung und Ausbeutung.
Bibelverse am Humboldt-Forum
:In Gottes Namen
Zum Streit um eine christliche Inschrift an der Kuppel des Berliner Humboldt-Forums.
Münchner Kammerspiele
:Nachts im Museum
Ein Stück, parallel an den Münchner Kammerspielen und in Togo, erzählt von kolonialer Raubkunst und Restitution - fast ohne Belehrung.
Provenienzforschung
:Die Ahnen kehren zurück nach Hause
Nach mehr als 150 Jahren werden indigene Gebeine der Maori von Wien nach Neuseeland zurückgebracht. Es ist nur ein kleiner Schritt in der Aufarbeitung, wie sich die europäische Wissenschaft an kolonialistischen Raubzügen beteiligte.
Bücher des Monats
:Große Errungenschaften
Die deutsche Justiz im NS-Staat, die Rettung der spanischen Literatur und der Kopfschmuck von Cher: die Bücher des Monats.
Was ist der Westen?
:Wo das Böse wohnt
Auch im Krieg Russlands gegen die Ukraine wird der Westen mal wieder leidenschaftlich gehasst. Wofür eigentlich?
MeinungWas ist der Westen?
:Wo das Böse wohnt
Auch im Krieg Russlands gegen die Ukraine wird der Westen mal wieder leidenschaftlich gehasst. Wofür eigentlich?
SZ-Podcast "Auf den Punkt"
:Begräbnis der Queen: Warum nicht überall getrauert wird
Wegen der Trauerfeier für Queen Elizabeth II. herrscht in London Ausnahmezustand. Aber viele Menschen hadern mit der Queen und ihrem Wirken.
Deutsch-französische Beziehungen
:Blinde Flecken jenseits der Versöhnung
Claus Leggewie zeigt die verschiedenen Sichtweisen in Frankreich und Deutschland auf die koloniale Vergangenheit, die deutsche Besatzung und den Umgang mit der gemeinsamen Geschichte. Vor allem die Einbeziehung Algeriens weitet den Blick.
MeinungGroßbritannien nach dem Tod der Queen
:Das Psychodrama unserer Eliten
Im Vereinigten Königreich wird nun in blindem Gehorsam öffentlich um eine Königin getrauert. Währenddessen denken viele Menschen über das Ende der Monarchie nach.
Die Queen und das Empire
:Die Narben des Kolonialismus
In den ehemaligen britischen Besitzungen werden Forderungen laut, die Monarchie abzuschaffen. Was jetzt vom neuen König erwartet wird.