Kolonialverbrechen:"Die Siedler hatten Interesse an einer Eskalation"

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Diese Ovaherero wurden während des Aufstands von deutschen Soldaten gefangen genommen. (Foto: Scherl/Süddeutsche Zeitung Photo)

Der deutsche Kommandeur Lothar von Trotha befahl 1904 den Völkermord an den Herero in Deutsch-Südwestafrika, nun erscheint sein Nachlass. Woher kam all dieser Hass? Der Historiker Matthias Häussler über die Eskalation von Grausamkeit - und einen eigentlich ungeplanten Genozid.

Interview von Jakob Wetzel

Vor 120 Jahren wagten die Herero oder Ovaherero den Aufstand gegen die deutsche Kolonialherrschaft im damaligen sogenannten deutschen Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia. Die Einheimischen brannten Farmen nieder und ermordeten Siedler. Die Deutschen ließen daraufhin Zigtausende Menschen in der Omaheke-Wüste verdursten und verhungern, Historiker sprechen vom ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts. Nun erscheinen die Tagebücher des dafür Hauptverantwortlichen, des Kommandierenden Lothar von Trotha. Der Historiker Matthias Häussler hat sie mit seinem Kollegen Andreas Eckl von der Ruhr-Universität Bochum herausgegeben.

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