Genozid

MeinungGenozid vor 30 Jahren
:Die Welt hat aus Srebrenica manch wichtige Lehre gezogen – und manche leider nicht

SZ PlusKommentar von Joachim Käppner
Portrait Leitender Redakteur, Innenpolitik Joachim Käppner

30. Jahrestag von Srebrenica
:Die 8372 Toten von Srebrenica dürfen einfach nicht ruhen

Sofort nach dem Töten begann der Krieg um das Narrativ: Während die Angehörigen der Ermordeten trauern, reklamiert das Volk der Täter die Opferrolle für sich – und selbst Rechte in Europa missbrauchen den Genozid bis heute.

SZ PlusGastbeitrag von Dragan Popović (Text) und Armin Smailovic (Fotos)

NS-Geschichte in Bayern
:Debatte um eine Gedenkstätte im ehemaligen KZ in Kaufering

Die Geschichte der Konzentrationslager lässt sich nicht ohne ihre vielen Außenlager erzählen. In ihnen mussten die Häftlinge, zumeist Juden, Sklavenarbeit für die deutsche Rüstungsindustrie leisten – so wie in Landsberg/Kaufering.

Von Helmut Zeller

SZ-Podcast „Auf den Punkt“
:Ethnische Säuberungen in Syrien: Aufruf zum Dschihad

Tausende Alawiten sind Opfer von Massakern in Syrien. Blutige Rache wird nicht nur an Anhängern des gestürzten Assad-Regimes verübt, sagt der Orientalist Daniel Gerlach.

Von Lars Langenau

Nordostafrika
:Sudans Armee soll Chemiewaffen eingesetzt haben

Die „New York Times“ berichtet über den angeblichen Gebrauch von geächtetem Chlorgas. Washington sanktioniert den sudanesischen Armeechef al-Burhan und beklagt dessen Angriffe auf Schulen, Märkte und Hospitäler.

Von Arne Perras

Krieg in Gaza
:Amnesty wirft Israel Völkermord vor

Die Regierung in Jerusalem verfolge die „Absicht“, die Bevölkerung in Gaza „ganz oder teilweise zu vernichten“ – zu diesem Schluss kommt ein Bericht der Menschenrechtsorganisation. Damit geht sie weiter als internationale Gerichte.

Von Ronen Steinke

Sudan
:UN-Beauftragte sieht Anzeichen für Völkermord in Darfur

"Völkermord ist Teil eines Prozesses, der gut geplant, vorbereitet und umgesetzt wird", sagt die UN-Beauftragte zur Verhinderung eines Genozids Alice Nderitu. Vieles deute auf ein solches Verbrechen in Darfur hin.

Bosnien-Herzegowina
:"Wir wollen nicht mit euch zusammenleben"

Eine geplante UN-Resolution soll den Völkermord von Srebrenica zum internationalen Gedenktag machen. Serbische Politiker laufen dagegen Sturm - auch mit Falschbehauptungen.

SZ PlusVon Tobias Zick

Kinotipp: "Colonoes"
:Von Tätern und Opfern

Im Neo-Western "Colonos" wollen drei Männer mit Gewalt die Südspitze Südamerikas erschließen. Der Film startet in München im Arena-Filmtheater.

Nahost
:Die Hürden sind hoch für ein Genozid-Urteil gegen Israel

Findet in Gaza ein Völkermord statt? Dieser Frage geht der Internationale Gerichtshof in Den Haag ab Donnerstag nach. Beantragt hat das Verfahren ein treuer Verbündeter der Palästinenser: Südafrika.

Von Paul Munzinger und Ronen Steinke

Kolonialverbrechen
:"Die Siedler hatten Interesse an einer Eskalation"

Der deutsche Kommandeur Lothar von Trotha befahl 1904 den Völkermord an den Herero in Deutsch-Südwestafrika, nun erscheint sein Nachlass. Woher kam all dieser Hass? Der Historiker Matthias Häussler über die Eskalation von Grausamkeit - und einen eigentlich ungeplanten Genozid.

SZ PlusInterview von Jakob Wetzel

SZ-Podcast "Auf den Punkt"
:Holodomor in der Ukraine: "Ein Verbrechen, das nicht vergeht"

Gerade wird des Holodomors vor 90 Jahren gedacht, des Hungertods von Millionen Ukrainern unter Stalin. Der Osteuropa-Historiker Martin Schulze Wessel über ein Trauma der ukrainischen Geschichte.

Von Lars Langenau

Bosnien-Herzegowina
:Und Schmidt fährt doch nach Srebrenica

Der Hohe Repräsentant für Bosnien-Herzegowina besucht eine Gedenkveranstaltung zum Völkermord von 1995 - keine Selbstverständlichkeit, nachdem ihm Serbenführer Dodik im Vorfeld gedroht hatte. Eindrücke von einem heiklen Besuch.

SZ PlusVon Tobias Zick

Theater
:Zu Besuch im Land der Täter

Sebastian Hirns überbordende Theaterinstallation "Unwritten archives" holt den Genozid an den Herero in Deutsch-Südwestafrika ins Bewusstsein zurück. Mit dabei fünf Nachfahren derer, die damals vernichtet werden sollten.

SZ PlusVon Egbert Tholl

Genozid
:Bundestag erkennt Völkermord an Jesiden an

Wenige Jahre nach den Massakern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) an den Jesidinnen und Jesiden hat der Bundestag die Verbrechen als Völkermord anerkannt. Ein entsprechender Antrag der Ampelkoalition und der oppositionellen Unionsfraktion wurde ...

01:12

Beihilfe zum Mord
:Ehemalige KZ-Sekretärin zu Bewährungsstrafe verurteilt

Das Landgericht Itzehoe hat die 97-Jährige schuldig gesprochen. Sie hatte als Sekretärin im Konzentrationslager Stutthof gearbeitet. Für die Beihilfe zum Mord in mehr als 10 500 Fällen erhielt sie eine Haftstrafe von zwei Jahren auf Bewährung.

MeinungRechtspolitik
:Historische Wahrheiten gehören diskutiert, nicht verordnet

Die Leugnung und Verharmlosung sämtlicher Genozide und Kriegsverbrechen sollen künftig unter Strafe stehen, im Namen des öffentlichen Friedens. Das aber ist ein riskantes Vorhaben.

SZ PlusKommentar von Ronen Steinke

Völkermord
:Ein Abschluss für Kambodscha, aber kein Ende

Mit der Bestätigung des Urteils gegen den letzten überlebenden Anführer der Roten Khmer beendet das internationale Tribunal seine Arbeit. Das Trauma wird dem Land noch lange bleiben.

Von David Pfeifer

Glossar zum Krieg in der Ukraine
:Kampfbegriffe

Was ist ein Genozid? Der Krieg in der Ukraine ist auch ein Krieg der Wörter. Ein Überblick mit dem Völkerrechtsanwalt Patrick Kroker.

SZ PlusVon Jörg Häntzschel und Wolfgang Janisch

Russische Kriegsführung
:Folter und Mord auf Befehl

Die Gräueltaten von Butscha dürften keine Entgleisung Einzelner sein. Sie passen vielmehr zur russischen Kriegsführung, bei der blutiger Terror gegen Zivilisten fester Teil der Strategie ist. Dafür gibt es genug Beispiele.

SZ PlusVon Florian Hassel

SZ-Podcast "Auf den Punkt"
:Massaker von Butscha: "Genozid? Es sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit"

Im ukrainischen Butscha sollen russische Soldaten Kriegsverbrechen verübt haben. Die Bilder gleichen denen aus dem Zweiten Weltkrieg, nur in Farbe, sagt der Deutschland-Direktor von Human Rights Watch, Wenzel Michalski.

Von Lars Langenau

MeinungGräueltaten
:Schaut auf Butscha

Russische Truppen töten in einem Kiewer Vorort offenbar wahllos. Aber nicht nur dort zeigt sich der totalitäre Charakter dieses Gemetzels.

Kommentar von Stefan Kornelius

SZ-Podcast "Auf den Punkt"
:Urteil gegen Jennifer W.: "In so einem Fall gibt es keine Unschuld"

Ist sie eine Kriegsverbrecherin - oder selbst Opfer des Islamischen Staates? Ein Gericht hat diese Frage jetzt mit einem Urteil gegen Jennifer W. beantwortet.

Von Ronen Steinke und Lars Langenau

Bangladesch
:Killerkommando im Flüchtlingscamp

Mohib Ullah, der Gerechtigkeit für die verfolgten Rohingya einforderte und Gewaltfreiheit predigte, wurde ermordet. Über einen mutigen Aktivisten.

Von Arne Perras

Bosnien-Herzegowina
:Streit um das Genozid-Gesetz

Wer behauptet, das Massaker von Srebrenica sei kein Völkermord gewesen, dem droht in Bosnien-Herzegowina künftig Haft. Serbische Politiker schäumen - und stellen sich gegen den Hohen Repräsentanten der internationalen Gemeinschaft.

Von Tobias Zick

MeinungZeitgeschichte
:Was sie stört

Die Erinnerung an den Holocaust ist manchen Kolonialhistorikern im Weg. Wem ihre Kritik gefällt, liegt auf der Hand.

SZ PlusKolumne von Norbert Frei

Podcast "Freiheit Deluxe"
:Sagen, was passiert ist

In der jüngsten Podcast-Folge von Jagoda Marinić kommt eine Überlebende des Genozids von Srebrenica zu Wort. Das sollte viel öfter passieren.

Von Marija Barišić

SZ-Podcast "Auf den Punkt"
:Wie Kriegsverbrechen Bosnien und Serbien bis heute prägen

Lebenslang für Ratko Mladić. Aber der Völkermord von Srebrenica wirkt auch ein Vierteljahrhundert nach dem Bürgerkrieg in Ex-Jugoslawien weiter.

Von Florian Hassel und Lars Langenau

Völkermord
:Der schwierige Umgang der Deutschen mit ihrer kolonialen Vergangenheit

Die Einstellung zur deutschen Kolonialgeschichte hat sich offenbar grundsätzlich geändert - gerade in jüngster Zeit. Das sieht man auch daran, dass die Bundesregierung weitgehend den Forderungen der Vertreter von Herero und Nama aus Namibia nachkommt.

SZ PlusVon Kurt Kister

Völkermord an den Herero und Nama
:Was bedeutet "Genozid"?

Deutschland erkennt den Völkermord an den Herero und Nama an - weit mehr als 100 Jahre später. Antworten von einem Genozidforscher auf die wichtigsten Fragen.

Interview von Anna Ernst

Völkermord an den Armeniern
:Joe Biden spricht Klartext

Ankara zürnt, weil der US-Präsident sagt, was außerhalb der Türkei ohnehin jeder weiß: Die Massaker an den Armeniern im Ersten Weltkrieg waren ein Genozid.

Von Tomas Avenarius

Ruanda
:Der Sturz des Helden

Hollywood feierte ihn mit "Hotel Ruanda", weil Paul Rusesabagina während des Genozids mehr als Tausend Menschen rettete. Jetzt steht er vor Gericht, der Vorwurf: Terror und Mord.

SZ PlusVon Bernd Dörries, Kigali

China und die Uiguren
:Deutschlands Pflicht

Es ist beschämend: Die Bundesregierung hat Angst, gegen die Menschenrechtsverbrechen zu protestieren. Sie muss Stellung beziehen - auch mit Blick auf Olympia 2022.

Von Lea Deuber

China Cables
:Kritik verboten

Die anhaltende Unterdrückung der Minderheit der Uiguren durch China nimmt das Ausland nicht mehr tatenlos hin. Chinesische Politiker und Unternehmen werden mit Sanktionen belegt - die Führung in Peking antwortet mit PR-Kampagnen.

Von Lea Deuber, Peking, und Frederik Obermaier

Museum "23,5 April"
:Zwischen allen Stühlen - und zwischen zwei Tagen

Eine Stiftung hat in Istanbul einen Gedenkort für den armenischen Journalisten Hrant Dink eröffnet. Er war 2007 erschossen worden.

Von Christiane Schlötzer

SZ-Podcast "Auf den Punkt"
:Das furchtbare Menschenexperiment der Roten Khmer

Kambodscha begeht den 40. Jahrestag der Befreiung von den Roten Khmer. Pol Pot und seine Schergen hatten eine Terrorherrschaft errichtet, die 1,7 Millionen Menschen das Leben kostete.

Bürgerkrieg seit 2013
:UN warnen vor Völkermord in Zentralafrikanischer Republik

Das Bürgerkriegsland ist seit 2013 in eine Spirale der Gewalt zwischen Christen und Muslimen geraten. UN-Nothilfekommissar O'Brien sieht in der jüngsten Eskalation ein "frühes Alarmzeichen" für einen Genozid.

Völkermord in Ruanda
:Blutige Spur in den Élysée-Palast

Frankreich hat während des Völkermords in Ruanda 1994 eine unrühmliche Rolle gespielt. Dokumente legen nun nahe, dass die Regierung Mitterrand den Konflikt sogar verschärft hat.

Von Isabel Pfaff

Spuren der Gewalt
:Die kranken Kinder des Genozids

Mehr als 30 Jahre nach Folter und Hunger in Kambodscha zeigt sich: Die grausamen Erlebnisse der Opfer haben bei den Nachkommen Spuren im Erbgut hinterlassen.

Reportage von Hanno Charisius, Siem Reap

Katholische Kirche
:Papst entschuldigt sich für Rolle der Kirche beim Genozid in Ruanda

Hunderttausende Menschen wurden 1994 bei dem Völkermord getötet. Franziskus hat nun eingeräumt, dass dabei auch katholische Priester dem Hass verfallen seien. Sie hätten "das Antlitz der Kirche entstellt".

Ehemalige Kolonie Deutsch-Südwestafrika
:Schrei aus der Wüste

Vor knapp 100 Jahren beging das deutsche Kaiserreich den Völkermord an den Herero. Ihre Nachfahren im heutigen Namibia kämpfen erbitterter denn je um Wiedergutmachung.

Von Tobias Zick

Buch zum Völkermord in Ruanda
:Sie sangen, sie soffen, sie schwangen ihre Macheten

Englebert Munyambonwa hat den Völkermord in Ruanda 1994 überlebt. Jetzt wird seine Geschichte veröffentlicht - es ist der intime Blick in eine zerstörte Seele.

Buchkritik von Cornelius Wüllenkemper

Türkei
:Was ein Armenier in der Erdoğan-Partei von der Völkermord-Resolution hält

Der Bundestag will die Verbrechen an Armeniern als Völkermord geißeln. Markar Eseyan ist Armenier - und Abgeordneter der AKP. Er sieht die Abstimmung in Deutschland kritisch.

Von Mike Szymanski

Resolution zum Massaker
:Integrationsbeauftragte Özoğuz kritisiert Armenien-Antrag

Aydan Özoğuz hält das Vorgehen des Bundestags für den "falschen Weg". Für die Resolution, die die fast vollständige Vernichtung der Armenier als Völkermord verurteilen soll, will sie aber trotzdem stimmen.

Von Robert Roßmann

Genozid-Erinnerung in Armenien
:Zusammengeschweißt durch 100-jähriges Leid

Der Völkermord von 1915 hat die Armenier traumatisiert, ihren Zusammenhalt jedoch auch gestärkt. Denn der Genozid durchdringt alles, auch Kunst und Religion.

Von Paul Katzenberger

Massaker von Srebrenica
:An der Wahrheit führt kein Weg vorbei

Vor fast 20 Jahren töteten bosnische Serben Tausende Muslime in Srebrenica. Bis heute scheitert Serbien an der Aufgabe, das Massaker als Völkermord anzuerkennen.

Kommentar von Nadia Pantel

Völkermord an den Armeniern
:Opfer kaiserlicher Interessen

Der Volksmord an den Armeniern wurde vom Deutschen Reich billigend in Kauf genommen: über das totgeschwiegene Menschheitsverbrechen.

Von Ludger Heid

Armenien-Politik der Türkei
:Angst vor dem Abgrund

Die türkische Regierung will das Wort vom "Völkermord" an den Armeniern nicht in den Mund nehmen. Sie fürchtet um ihre Politik des Nationalismus und Militarismus - und entfernt sich damit immer weiter vom Westen.

Kommentar von Christiane Schlötzer

Ihr Forum
:Völkermord an Armeniern: Wie sollte sich Deutschland positionieren?

Bisher hat das Auswärtige Amt stets vermieden, die türkischen Gräueltaten an den Armeniern als Genozid bzw. Völkermord zu bezeichnen. Nun lenkt Frank-Walter Steinmeier ein und räumt mehr Freiheiten ein. Wie beurteilen Sie diesen angedeuteten Kursschwenk?

Diskutieren Sie mit uns.

SZ MagazinFilm und Kino
:Wie im falschen Film

Noch bevor sein neuer Film The Cut in die Kinos kommt, spricht Regisseur Fatih Akin schon von einer "Niederlage". Was ist passiert?

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