Historie:Wurzel der Weltwirtschaft

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Die Macht der Eroberer: Die Festung Batavia (heute Jakarta, Indonesien) sicherte im 17. Jahrhundert den Gewürzhandel der Niederländer. (Foto: Rijksmuseum Amsterdam/BHL/Geschichte der Gewürze, Haupt Verlag)

Ein hinreißendes Buch von Thomas Reinertsen Berg widmet sich der Geschichte der Gewürze - und erklärt, warum der Besitz von Nelken und Pfeffer, Zimt und Muskat Segelschiffe um die halbe Welt reisen, mächtige Reiche und großes Unrecht entstehen ließ.

Von Joachim Käppner

Wer im Supermarkt vor das Gewürzregal tritt, sieht zwar eine vieldutzendfache Auswahl von Produkten, deren Namen allein einen fernen Zauber wachrufen könnten: Kardamom, Kreuzkümmel, Cayennepfeffer, feurige Chilischoten, Muskatnuss gemahlen, Safranfäden. Doch nichts davon ist zu riechen, die Anmutung bleibt nur eine Ahnung, eingesperrt in Plastikdosen. Manchmal, vielleicht in einem indischen Lebensmittelladen im Bahnhofsviertel, wird man daher schier überwältigt von der Aura der offenen Chilis und Currys und beginnt zu ahnen, welche sinnliche Geruchserfahrung wir heute einbüßen.

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