Wenn es um aktuelle Fälle von Menschenrechtsverletzungen geht, weiß man gar nicht, wo man anfangen soll: bei der Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland, der Unterdrückung von Frauen in Iran oder dem Neokolonialismus in afrikanischen Staaten. Das Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte, laut eigener Angabe das größte seiner Art in Deutschland, möchte aufzeigen und aufmerksam machen - seit 1999 präsentiert es alle zwei Jahre Filme zu diesem Themenschwerpunkt. In der diesjährigen Festivalausgabe stehen 59 Produktionen aus 46 Ländern auf dem Spielplan, es gibt ein Rahmenprogramm mit Musik, Lesungen, virtuellen Präsentationen und Diskussionsrunden.
Eröffnet wird das Festival am 27. September in der Tafelhalle mit dem Dokumentarfilm "Das Echo", der bereits auf der Berlinale lief und von drei Mädchen erzählt, die in einem Dorf im Norden Mexikos aufwachsen. Beim Festival in Cannes lief der türkische Thriller "Burning Days" (über die Folgen des Klimawandels und Verstrickungen der Lokalpolitik), in Sundance das ukrainische Drama "Klondike" (über eine Familie aus Donezk, die in Kampfhandlungen verwickelt wird). Der Dokumentarfilm "Myanmar Diaries" erzählt von jungen Filmemachern, die gegen die Militärdiktatur in ihrem Land protestieren, der deutsche Regisseur Daniel Kötter greift in seinem Film "Landshaft" ein Thema auf, das derzeit wieder in den Nachrichten ist: die kriegerische Auseinandersetzung in Bergkarabach.
Internationales Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte , Mi., 27. Sep., bis Mi., 4. Okt.