Russland hat als erstes Land die Machthaber in Kabul offiziell anerkannt. Dahinter steckt klares Kalkül. Folgen jetzt auch andere Staaten? Und wie verhält sich Deutschland?
Türkei
:Feuer frei für den Frieden
In den nordirakischen Bergen haben die ersten kurdischen PKK-Kämpfer ihre Waffen abgegeben. Für Präsident Erdoğan ist das ein Sieg, er treibt den Friedensprozess voran. Aber nicht nur bei den Kurden bleiben Zweifel.
MeinungTürkei
:Erdoğan spaltet sein Land auf eine ganz neue Art
Der türkische Präsident macht den Kurden ein Friedensangebot, das ein Preisschild hat. Gleichzeitig setzt er die oppositionelle CHP unter Druck. Beides soll seine Macht sichern.
Stärkung der Demokratie
:Medaille für Vigdis Nipperdey
Jahrzehntelanges Engagement, vielfältige Projekte und klare Haltung: Für ihre Verdienste um die lokale Selbstverwaltung wird die Ickingerin mit einer hohen Auszeichnung geehrt.
Online-Wetten
:Razzia gegen Glücksspiel-Mafia: 1000 Beamte durchsuchen Wohnungen und Wettbüros
Mit illegalen Sportwetten soll ein kriminelles Netzwerk seit 2012 Millionen Euro abgezockt haben. Mit ihrem Gewinn gönnten sich die Tatverdächtigen ein süßes Leben. Das ist seit Mittwoch vorbei.
Keine Kissen, kein Licht, ständige Überwachung
:Anti-Folterkommission kritisiert Gefängnisse in Bayern
Die Nationale Stelle zur Verhütung von Folter arbeitet in ihrem Jahresbericht die Missstände in der JVA Gablingen auf und kritisiert das Justizministerium. Der Vorwurf: In Bayern wird viel angemahnt, aber wenig beseitigt.
Antisemitismus
:„In Deutschland ist man sicher, solange man als Jude unsichtbar bleibt“
Münchner Juden sehen sich im Alltag ständig bedroht. Polizei und Justiz gehen gegen antisemitische Vorfälle vor. Doch Vertreter von Sicherheitsbehörden nehmen auch die Zivilgesellschaft in die Pflicht, sich mehr gegen Judenhass zu stemmen.
Weniger Entwicklungshilfe
:„Das ist ein Flächenbrand. Und Deutschland macht mit“
Weltweite Notlagen nehmen zu – und die Hilfsgelder ab. Auch im geplanten Bundeshaushalt drohen hier die schärfsten Kürzungen. Die Leidtragenden sind die Ärmsten, warnen Hilfsorganisationen.
Visa für afghanische Geflüchtete
:Wie ein Gericht Innenminister Dobrindt in Bedrängnis bringt
Deutschland hatte sein Schutzversprechen für mehr als 2000 bedrohte Afghanen auf Eis gelegt. So gehe das nicht, urteilt nun ein Gericht im Fall einer Familie – eine weitere Bremse für den Asylkurs der schwarz-roten Koalition.
MeinungMenschenrechte
:Deals mit Autokraten sind ein demokratisches Dilemma
Die EU macht immer häufiger Geschäfte mit Diktaturen. Willkommen in der globalen Machtpolitik: Moral kommt oft zu teuer.
Bei Grabungen in Rothenburg
:Und plötzlich taucht da eine mittelalterliche Synagoge auf
Das mittelfränkische Rothenburg war im Mittelalter ein bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens. Der jetzige Fund unter dem Kapellenplatz überrascht jedoch auch Fachleute.
Puchheimer Verein
:Entwicklungshelfer stellen Arbeit ein
50 Jahre lang hat Campo Limpo Hilfsprojekte in Brasilien unterstützt und sich für eine gerechtere Weltwirtschaft eingesetzt. Nun löst sich der christlich geprägte Verein aus Puchheim auf, weil niemand die Arbeit des gealterten Vorstands fortsetzen will.
Kommunalpolitik
:Die Linke gründet Ortsverband in Dachau
Bei den Kommunalwahlen 2026 will die Dachauer Linke ein eigenes Mandat im Stadtrat erringen. Zentrale Themen werden die hohen Mieten, Kinderbetreuung und Nahverkehr sein.
Menschenrechte
:Europas Handel mit Diktatoren wächst
Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben in den vergangenen 25 Jahren immer häufiger Geschäfte mit Autokratien gemacht, wo die Menschenrechte nichts zählen, so eine Studie.
Ängste von Münchner Juden
:„Ich will nicht, dass sie mir eine aufs Maul hauen!“
Die liberale Gemeinde Beth Shalom klärt Polizisten über jüdisches Leben und alltäglichen Antisemitismus auf. Was die frühere Vorsitzende Eva Ehrlich den Beamten berichtet und was ihr ein besonderes Anliegen ist.
Internationale Politik
:Russland erkennt als erster Staat Taliban-Regierung an
Seit ihrer Machtübernahme ist die radikal-islamische Taliban-Regierung international isoliert. Moskau hat mit einer Anerkennung nun einen Schritt gesetzt, den die Machthaber in Kabul als „historisch“ bezeichnen.
Kaukasus
:Aserbaidschan legt sich mit Russland an
Razzien, Festnahmen, Demütigungen: Innerhalb weniger Tage verschärft sich der Ton zwischen Moskau und Baku. Dabei könnte auch ein Flugzeugabsturz im vorigen Jahr eine Rolle spielen.
ExklusivVerteidigung
:Regierung will Garantien bei Börsengang von U-Boot-Werften
Die Werftengruppe TKMS ist Weltmarktführer für nicht atomgetriebene U-Boote. Die Firma soll nun an die Börse gehen. Die Bundesregierung will Deutschlands Interessen mit einer besonderen Vereinbarung wahren.
Urteil des Verwaltungsgerichtshofs
:Personenschützer hetzt gegen Charlotte Knobloch – und darf im Polizeidienst bleiben
Der Beamte verunglimpfte in Chats mit unflätigen antisemitischen Äußerungen die Menschen, die er beschützen sollte. Das Polizeipräsidium wollte den 45-Jährigen loswerden, scheitert aber vor Gericht.
Erinnerungsarbeit
:„Bei dem wachsenden Hass empfinde ich es als Pflicht, dass man etwas machen muss“
Eva Umlauf ist die neue Präsidentin des Internationalen Auschwitz-Komitees. Im Gespräch erklärt die Holocaust-Überlebende, warum sie trotz ihrer 82 Jahre entschieden hat, sich in diesem Amt aktiv in die Politik einzumischen.
Antisemitismus
:„Juden werden in diesem Land wieder verfolgt“
Beim Landestreffen „Jüdisches Leben in Bayern“ würden die Veranstalter gern über jüdische Geschichte und Kultur sprechen. Die aktuelle Lage gibt das aber kaum her.
Ethnien in Iran
:Explosiver Flickenteppich
Im Vielvölkerstaat Iran verfolgen zahlreiche militante Gruppen separatistische Ziele. Stürzt die Islamische Republik, könnten sich diese Minderheiten erheben.
Stahlindustrie
:Ein Mann aus Oberfranken bringt Thyssenkrupp auf Kurs
Der ehemalige BDI-Chef Russwurm hat es geschafft, den Widerstand der Arbeitnehmer zu überwinden, und einen neuen Vertrag für den umstrittenen Konzernchef López durchgebracht. Wie er das geschafft hat.
Kriminalität
:Würzburger „Denkort Deportationen“ beschädigt
Unbekannte haben an der Gedenkstätte vor dem Würzburger Hauptbahnhof einen der dort aufgestellten Koffer entwendet. Das Mahnmal erinnert an das Schicksal der Jüdinnen und Juden, die während der NS-Herrschaft in Unterfranken verschleppt und ermordet wurden.
Erinnerung an deportierte jüdische Mitbürger
:Stolpersteine für die Goethestraße
Die Initiative Stolpersteine verlegt 56 weitere Gedenk-Quader vor einem „Zufluchtshaus“ in Hauptbahnhofsnähe. 60 Menschen begleiten die Zeremonie bei dieser umstrittenen Form der Würdigung.
Chirurg Heinrich Schoeneich
:„In das Gesicht von Eltern zu blicken, die über das Ergebnis einer Operation staunen, tut einfach gut“
Der Münchner Chirurg Heinrich Schoeneich operiert seit Jahrzehnten in Ländern im globalen Süden, vor allem Kinder. Er hat schlimmste Verletzungen gesehen. Was macht das mit ihm?
Krieg in Nahost
:Das diplomatische Lebenszeichen von Genf kommt aus Paris
Europa steht einmal mehr am Rand. Im Krieg zwischen Israel und Iran redeten Briten, Deutsche und Franzosen bisher nur leise mit. Paris drängt alle zur Diplomatie.
Österreichs Kanzler Stocker im Interview
:„Wir sehen Russland als Aggressor“
Der österreichische Bundeskanzler Christian Stocker über die Kontrollen an der Grenze zu Deutschland, die Rolle seines Landes in der turbulenten Weltlage – und was er von der Brandmauer gegen rechts hält
Ehrenkreuz für Künstler Wolfgang Flatz
:„Erst haben sie mich ins Irrenhaus gesteckt, jetzt verleihen sie mir einen Orden“
Wolfgang Flatz besaß einen Hund namens Hitler und hat auch sonst nie die Provokation gescheut. Jetzt erhält der Münchner Aktionskünstler die höchste Auszeichnung seiner alten Heimat.
Bodenschätze
:Die dunkle Seite des Rohstoffhandels
Mächtige Konzerne aus der Schweiz kontrollieren weite Teile des Handels mit Kupfer, Kobalt oder Nickel. Doch ihre Methoden sind umstritten. Nun wollen sie auch die Bodenschätze am Grund der Weltmeere ausbeuten.
Thyssenkrupp
:Was passiert mit den Werften – und mit Konzernchef López?
An diesem Freitag will der Aufsichtsrat des Krisenunternehmens entscheiden, ob der Weltmarktführer für U-Boote an die Börse geht – und ob der umstrittene Firmenchef bleibt.
Verbrechen gegen die Menschlichkeit
:Lebenslange Haft für syrischen Arzt wegen Folter
In Deutschland galt Alaa M. als Musterbeispiel für Integration, in Syrien soll er Gefangene gefoltert und getötet haben. Jetzt hat ihn das Oberlandesgericht Frankfurt am Main verurteilt.
ExklusivKeine Aufnahme trotz wachsender Gefahr
:„Die Menschenrechtslage in Afghanistan verschlechtert sich“
Die Bundesregierung sieht selbst wachsende Sicherheitsprobleme in Afghanistan. Trotzdem sollen rund 2400 bedrohte Afghanen mit verbindlicher Aufnahmezusage aus Deutschland vorerst keine Visa bekommen. Die Opposition spricht von einem „Skandal“.
Überlebende NS-Opfer in der frühen BRD
:Bittsteller nach der Befreiung
NS-Opfer waren gleich nach Kriegsende in Deutschland „unerwünscht“, schreibt die Historikerin Stefanie Schüler-Springorum in ihrer eindrucksvollen Studie. Weder mit dem Leid der Menschen noch mit ihren finanziellen Ansprüchen wollten sich die Deutschen befassen, lieber sahen sie sich selbst als Opfer.
Pakistan
:Wenn alle Tränen geweint sind
Als der Kaschmirkonflikt zwischen den Atommächten Indien und Pakistan vor Kurzem wieder mal eskalierte, starrte die Welt entsetzt in den Himalaja. Seitdem tobt die Propagandaschlacht. Gewonnen haben angeblich alle. Außer die Kaschmiris.
Russland
:„Die Maschine zur Einschüchterung funktioniert automatisch“
Die russische Opposition hat eine schwarze Woche erlebt: Putins Repressionsapparat verfolgt Kritiker weiter mit aller Härte. Für Dissidenten schließen sich die letzten Freiräume. Auch vor dem Exil macht die Justiz nicht halt.
Film
:Der Tag, als Breschnew Kusshändchen warf
Die Doku „Der Helsinki-Effekt“ über die KSZE-Konferenz von 1975 ist ein rührendes Hohelied auf die Kunst der Diplomatie. Und: saukomisch.
Podcast „In aller Ruhe“ mit Carolin Emcke
:„Vernichtungsabsicht“ – Wolfgang Kaleck über den Begriff des Völkermords
Begeht Israel Völkermord in Gaza? Der Menschenrechtsanwalt Wolfgang Kaleck erläutert, welche Kriterien dafür erfüllt werden müssen – und warum er die Frage für zweitrangig hält.
Geheimdienste
:Dieser Mann soll BND-Chef werden
Martin Jäger soll den Bundesnachrichtendienst leiten, als Nachfolger von Bruno Kahl. Er gilt als krisenerfahrener Diplomat – und wird sich um neue Bedrohungen kümmern müssen.
Jüdischer SC Hakoah Wien
:Der erste Fußballmeister Österreichs
Österreich führte als erste Nation auf dem europäischen Festland eine Profifußball-Liga ein, ihr erster Meister wurde 1925 der jüdische SC Hakoah Wien. Über eine Mannschaft, die lange ohne Trainer spielte, aber einen stürmenden Torwart hatte.
Transgender
:Mein Körper, euer Hass
Die einen sprechen von Selbstbestimmung, die anderen nennen es „sexuell-ideologischen Extremismus“: Um die Rechte von trans Menschen tobt weltweit ein Kulturkampf. Wieso birgt dieses vollkommen private Thema so viel politischen Sprengstoff?
Entwicklungshilfe
:Gates’ Milliarden, Trumps Kürzungen und Afrikas Zukunft
Der Microsoft-Gründer will den Großteil seines Vermögens spenden, um Afrika zu helfen. Das reicht nicht, um den Sparkurs der US-Regierung auszugleichen. Doch viele Experten sehen das Ende der amerikanischen Hilfsbereitschaft auch als Chance für den Kontinent.
ARD-Dokudrama
:Die traurige Vergangenheit des Robert Lembke
Die Ratesendung „Was bin ich?“ machte Robert Lembke zu einem der beliebtesten TV-Moderatoren Deutschlands. Über sein Privatleben sprach er kaum. Ein neues Dokudrama enthüllt unbekannte Seiten – und offenbart verblüffende Parallelen zu Hans Rosenthal.
Indien und Kanada
:„Ein großer diplomatischer Fehler“
Indiens Premierminister Narendra Modi ist dieses Jahr offenbar nicht als Gast zum G-7-Treffen eingeladen. Es gibt Spannungen mit Kanada. Ottawa wirft Delhi vor, Morde im Ausland zu sanktionieren.
Neuer Vorsitzender der liberalen jüdischen Gemeinde
:„Die intellektuelle Auseinandersetzung mit den Feinden ist nur nützlich“
Beth Shalom München hat mit C. Bernd Sucher ein bekanntes Gesicht des deutschen Kulturlebens zum Vorsitzenden gewählt. Über Begegnungs- statt Erinnerungskultur, seine Meinung zu Netanjahu und den Umgang mit der israelkritischen Bewegung BDS.
Ein Abend mit dem israelischen Autor Yishai Sarid
:„Es ist ein schrecklicher Konflikt“
Der Schriftsteller Yishai Sarid aus Tel Aviv sprach im Literaturhaus München über die schwierige Realität in Israel – und die Möglichkeiten, in der Literatur unangenehme Wahrheiten aufzugreifen.
Antrittsbesuch in den USA
:Merz bei Trump – es gibt einen Tagesordnungspunkt mit Restrisiko
Der Bundeskanzler hat sich von Staatschefs, die der US-Präsident im Oval Office jüngst vorgeführt hatte, briefen lassen. Das könnte helfen, wenn Friedrich Merz am Donnerstag ins Weiße Haus kommt.
Familienchronik
:„Mir war es wichtig, nicht nur die Geschichte der Nazi-Verfolgung zu schreiben“
Jan Mühlstein, Mitgründer und langjähriger Vorsitzender der liberalen Gemeinde Beth Shalom in München, hat die Geschichte seiner deutschsprachigen jüdischen Familie in Böhmen recherchiert. Was er dabei herausgefunden hat.
Syrien
:Drei Leben in Syrien
Als Baschar al-Assad voriges Jahr nach Moskau floh, war es in Syrien, als hätte jemand das Licht angeknipst. Surreal. Eine große Feier. Aber wie lang lässt es sich feiern zwischen Ruinen? Ein Besuch bei Übriggebliebenen.
Adoptionen in Schweden
:Kinderwunsch und Menschenraub
Die Schweden waren jahrzehntelang Adoptionsweltmeister, kein anderes Land hat pro Kopf mehr Kinder aus anderen Ländern aufgenommen. Jetzt rät eine Kommission dringend dazu, alle internationalen Adoptionen einzustellen.