Politik

Diplomatie
:Dann eben mit den Taliban

Russland hat als erstes Land die Machthaber in Kabul offiziell anerkannt. Dahinter steckt klares Kalkül. Folgen jetzt auch andere Staaten? Und wie verhält sich Deutschland?

SZ PlusVon Tobias Matern und Frank Nienhuysen

Türkei
:Feuer frei für den Frieden

In den nordirakischen Bergen haben die ersten kurdischen PKK-Kämpfer ihre Waffen abgegeben. Für Präsident Erdoğan ist das ein Sieg, er treibt den Friedensprozess voran. Aber nicht nur bei den Kurden bleiben Zweifel.

SZ PlusVon Raphael Geiger

MeinungTürkei
:Erdoğan spaltet sein Land auf eine ganz neue Art

Der türkische Präsident macht den Kurden ein Friedensangebot, das ein Preisschild hat. Gleichzeitig setzt er die oppositionelle CHP unter Druck. Beides soll seine Macht sichern.

SZ PlusKommentar von Raphael Geiger

Stärkung der Demokratie
:Medaille für Vigdis Nipperdey

Jahrzehntelanges Engagement, vielfältige Projekte und klare Haltung: Für ihre Verdienste um die lokale Selbstverwaltung wird die Ickingerin mit einer hohen Auszeichnung geehrt.

Von Claudia Koestler

Online-Wetten
:Razzia gegen Glücksspiel-Mafia: 1000 Beamte durchsuchen Wohnungen und Wettbüros

Mit illegalen Sportwetten soll ein kriminelles Netzwerk seit 2012 Millionen Euro abgezockt haben. Mit ihrem Gewinn gönnten sich die Tatverdächtigen ein süßes Leben. Das ist seit Mittwoch vorbei.

Von Martin Bernstein

Keine Kissen, kein Licht, ständige Überwachung
:Anti-Folterkommission kritisiert Gefängnisse in Bayern

Die Nationale Stelle zur Verhütung von Folter arbeitet in ihrem Jahresbericht die Missstände in der JVA Gablingen auf und kritisiert das Justizministerium. Der Vorwurf: In Bayern wird viel angemahnt, aber wenig beseitigt.

Von Florian Fuchs

Antisemitismus
:„In Deutschland ist man sicher, solange man als Jude unsichtbar bleibt“

Münchner Juden sehen sich im Alltag ständig bedroht. Polizei und Justiz gehen gegen antisemitische Vorfälle vor. Doch Vertreter von Sicherheitsbehörden nehmen auch die Zivilgesellschaft in die Pflicht, sich mehr gegen Judenhass zu stemmen.

Von Thomas Radlmaier

Weniger Entwicklungshilfe
:„Das ist ein Flächenbrand. Und Deutschland macht mit“

Weltweite Notlagen nehmen zu – und die Hilfsgelder ab. Auch im geplanten Bundeshaushalt drohen hier die schärfsten Kürzungen. Die Leidtragenden sind die Ärmsten, warnen Hilfsorganisationen.

SZ PlusVon Michael Bauchmüller

Visa für afghanische Geflüchtete
:Wie ein Gericht Innenminister Dobrindt in Bedrängnis bringt

Deutschland hatte sein Schutzversprechen für mehr als 2000 bedrohte Afghanen auf Eis gelegt. So gehe das nicht, urteilt nun ein Gericht im Fall einer Familie – eine weitere Bremse für den Asylkurs der schwarz-roten Koalition.

Von Markus Balser

MeinungMenschenrechte
:Deals mit Autokraten sind ein demokratisches Dilemma

Die EU macht immer häufiger Geschäfte mit Diktaturen. Willkommen in der globalen Machtpolitik: Moral kommt oft zu teuer.

SZ PlusKommentar von Markus Zydra

Bei Grabungen in Rothenburg
:Und plötzlich taucht da eine mittelalterliche Synagoge auf

Das mittelfränkische Rothenburg war im Mittelalter ein bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens. Der jetzige Fund unter dem Kapellenplatz überrascht jedoch auch Fachleute.

Puchheimer Verein
:Entwicklungshelfer stellen Arbeit ein

50 Jahre lang hat Campo Limpo Hilfsprojekte in Brasilien unterstützt und sich für eine gerechtere Weltwirtschaft eingesetzt. Nun löst sich der christlich geprägte Verein aus Puchheim auf, weil niemand die Arbeit des gealterten Vorstands fortsetzen will.

Von Peter Bierl

Kommunalpolitik
:Die Linke gründet Ortsverband in Dachau

Bei den Kommunalwahlen 2026 will die Dachauer Linke ein eigenes Mandat im Stadtrat erringen. Zentrale Themen werden die hohen Mieten, Kinderbetreuung und Nahverkehr sein.

Menschenrechte
:Europas Handel mit Diktatoren wächst

Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben in den vergangenen 25 Jahren immer häufiger Geschäfte mit Autokratien gemacht, wo die Menschenrechte nichts zählen, so eine Studie.

Von Markus Zydra

Ängste von Münchner Juden
:„Ich will nicht, dass sie mir eine aufs Maul hauen!“

Die liberale Gemeinde Beth Shalom klärt Polizisten über jüdisches Leben und alltäglichen Antisemitismus auf. Was die frühere Vorsitzende Eva Ehrlich den Beamten berichtet und was ihr ein besonderes Anliegen ist.

Von Andrea Schlaier

Internationale Politik
:Russland erkennt als erster Staat Taliban-Regierung an

Seit ihrer Machtübernahme ist die radikal-islamische Taliban-Regierung international isoliert. Moskau hat mit einer Anerkennung nun einen Schritt gesetzt, den die Machthaber in Kabul als „historisch“ bezeichnen.

Kaukasus
:Aserbaidschan legt sich mit Russland an

Razzien, Festnahmen, Demütigungen: Innerhalb weniger Tage verschärft sich der Ton zwischen Moskau und Baku. Dabei könnte auch ein Flugzeugabsturz im vorigen Jahr eine Rolle spielen.

Von Frank Nienhuysen

ExklusivVerteidigung
:Regierung will Garantien bei Börsengang von U-Boot-Werften

Die Werftengruppe TKMS ist Weltmarktführer für nicht atomgetriebene U-Boote. Die Firma soll nun an die Börse gehen. Die Bundesregierung will Deutschlands Interessen mit einer besonderen Vereinbarung wahren.

SZ PlusVon Björn Finke und Georg Ismar

Urteil des Verwaltungsgerichtshofs
:Personenschützer hetzt gegen Charlotte Knobloch – und darf im Polizeidienst bleiben

Der Beamte verunglimpfte in Chats mit unflätigen antisemitischen Äußerungen die Menschen, die er beschützen sollte. Das Polizeipräsidium wollte den 45-Jährigen loswerden, scheitert aber vor Gericht.

Von Martin Bernstein

Erinnerungsarbeit
:„Bei dem wachsenden Hass empfinde ich es als Pflicht, dass man etwas machen muss“

Eva Umlauf ist die neue Präsidentin des Internationalen Auschwitz-Komitees. Im Gespräch erklärt die Holocaust-Überlebende, warum sie trotz ihrer 82 Jahre entschieden hat, sich in diesem Amt aktiv in die Politik einzumischen.

SZ PlusInterview von Helmut Zeller

Antisemitismus
:„Juden werden in diesem Land wieder verfolgt“

Beim Landestreffen „Jüdisches Leben in Bayern“ würden die Veranstalter gern über jüdische Geschichte und Kultur sprechen. Die aktuelle Lage gibt das aber kaum her.

Von Max Weinhold

Ethnien in Iran
:Explosiver Flickenteppich

Im Vielvölkerstaat Iran verfolgen zahlreiche militante Gruppen separatistische Ziele. Stürzt die Islamische Republik, könnten sich diese Minderheiten erheben.

SZ PlusVon Tomas Avenarius

Stahlindustrie
:Ein Mann aus Oberfranken bringt Thyssenkrupp auf Kurs

Der ehemalige BDI-Chef Russwurm hat es geschafft, den Widerstand der Arbeitnehmer zu überwinden, und einen neuen Vertrag für den umstrittenen Konzernchef López durchgebracht. Wie er das geschafft hat.

SZ PlusVon Caspar Busse und Björn Finke

Kriminalität
:Würzburger „Denkort Deportationen“ beschädigt

Unbekannte haben an der Gedenkstätte vor dem Würzburger Hauptbahnhof einen der dort aufgestellten Koffer entwendet. Das Mahnmal erinnert an das Schicksal der Jüdinnen und Juden, die während der NS-Herrschaft in Unterfranken verschleppt und ermordet wurden.

Erinnerung an deportierte jüdische Mitbürger
:Stolpersteine für die Goethestraße

Die Initiative Stolpersteine verlegt 56 weitere Gedenk-Quader vor einem „Zufluchtshaus“ in Hauptbahnhofsnähe. 60 Menschen begleiten die Zeremonie bei dieser umstrittenen Form der Würdigung.

Von Joachim Mölter

Chirurg Heinrich Schoeneich
:„In das Gesicht von Eltern zu blicken, die über das Ergebnis einer Operation staunen, tut einfach gut“

Der Münchner Chirurg Heinrich Schoeneich operiert seit Jahrzehnten in Ländern im globalen Süden, vor allem Kinder. Er hat schlimmste Verletzungen gesehen. Was macht das mit ihm?

SZ PlusVon David Scheidler

Krieg in Nahost
:Das diplomatische Lebenszeichen von Genf kommt aus Paris

Europa steht einmal mehr am Rand. Im Krieg zwischen Israel und Iran redeten Briten, Deutsche und Franzosen bisher nur leise mit. Paris drängt alle zur Diplomatie.

Von Oliver Meiler

Österreichs Kanzler Stocker im Interview
:„Wir sehen Russland als Aggressor“

Der österreichische Bundeskanzler Christian Stocker über die Kontrollen an der Grenze zu Deutschland, die Rolle seines Landes in der turbulenten Weltlage – und was er von der Brandmauer gegen rechts hält

SZ PlusVon Verena Mayer

Ehrenkreuz für Künstler Wolfgang Flatz
:„Erst haben sie mich ins Irrenhaus gesteckt, jetzt verleihen sie mir einen Orden“

Wolfgang Flatz besaß einen Hund namens Hitler und hat auch sonst nie die Provokation gescheut. Jetzt erhält der Münchner Aktionskünstler die höchste Auszeichnung seiner alten Heimat.

Von Susanne Hermanski

Bodenschätze
:Die dunkle Seite des Rohstoffhandels

Mächtige Konzerne aus der Schweiz kontrollieren weite Teile des Handels mit Kupfer, Kobalt oder Nickel. Doch ihre Methoden sind umstritten. Nun wollen sie auch die Bodenschätze am Grund der Weltmeere ausbeuten.

SZ PlusVon Uwe Ritzer

Thyssenkrupp
:Was passiert mit den Werften – und mit Konzernchef López?

An diesem Freitag will der Aufsichtsrat des Krisenunternehmens entscheiden, ob der Weltmarktführer für U-Boote an die Börse geht – und ob der umstrittene Firmenchef bleibt.

SZ PlusVon Björn Finke

Verbrechen gegen die Menschlichkeit
:Lebenslange Haft für syrischen Arzt wegen Folter

In Deutschland galt Alaa M. als Musterbeispiel für Integration, in Syrien soll er Gefangene gefoltert und getötet haben. Jetzt hat ihn das Oberlandesgericht Frankfurt am Main verurteilt.

Von Kathrin Müller-Lancé

ExklusivKeine Aufnahme trotz wachsender Gefahr
:„Die Menschenrechtslage in Afghanistan verschlechtert sich“

Die Bundesregierung sieht selbst wachsende Sicherheitsprobleme in Afghanistan. Trotzdem sollen rund 2400 bedrohte Afghanen mit verbindlicher Aufnahmezusage aus Deutschland vorerst keine Visa bekommen. Die Opposition spricht von einem „Skandal“.

SZ PlusVon Markus Balser

Überlebende NS-Opfer in der frühen BRD
:Bittsteller nach der Befreiung

NS-Opfer waren gleich nach Kriegsende in Deutschland „unerwünscht“, schreibt die Historikerin Stefanie Schüler-Springorum in ihrer eindrucksvollen Studie. Weder mit dem Leid der Menschen noch mit ihren finanziellen Ansprüchen wollten sich die Deutschen befassen, lieber sahen sie sich selbst als Opfer.

SZ PlusRezension von Ludger Heid

Pakistan
:Wenn alle Tränen geweint sind

Als der Kaschmirkonflikt zwischen den Atommächten Indien und Pakistan vor Kurzem wieder mal eskalierte, starrte die Welt entsetzt in den Himalaja. Seitdem tobt die Propagandaschlacht. Gewonnen haben angeblich alle. Außer die Kaschmiris.

SZ PlusVon David Pfeifer

Russland
:„Die Maschine zur Einschüchterung funktioniert automatisch“

Die russische Opposition hat eine schwarze Woche erlebt: Putins Repressionsapparat verfolgt Kritiker weiter mit aller Härte. Für Dissidenten schließen sich die letzten Freiräume. Auch vor dem Exil macht die Justiz nicht halt.

SZ PlusVon Silke Bigalke

Film
:Der Tag, als Breschnew Kusshändchen warf

Die Doku „Der Helsinki-Effekt“ über die KSZE-Konferenz von 1975 ist ein rührendes Hohelied auf die Kunst der Diplomatie. Und: saukomisch.

SZ PlusVon Alex Rühle

Podcast „In aller Ruhe“ mit Carolin Emcke
:„Vernichtungsabsicht“ – Wolfgang Kaleck über den Begriff des Völkermords

Begeht Israel Völkermord in Gaza? Der Menschenrechtsanwalt Wolfgang Kaleck erläutert, welche Kriterien dafür erfüllt werden müssen – und warum er die Frage für zweitrangig hält.

SZ PlusPodcast von Carolin Emcke

Geheimdienste
:Dieser Mann soll BND-Chef werden

Martin Jäger soll den Bundesnachrichtendienst leiten, als Nachfolger von Bruno Kahl. Er gilt als krisenerfahrener Diplomat – und wird sich um neue Bedrohungen kümmern müssen.

Von Daniel Brössler

Jüdischer SC Hakoah Wien
:Der erste Fußballmeister Österreichs

Österreich führte als erste Nation auf dem europäischen Festland eine Profifußball-Liga ein, ihr erster Meister wurde 1925 der jüdische SC Hakoah Wien. Über eine Mannschaft, die lange ohne Trainer spielte, aber einen stürmenden Torwart hatte.

Von Gerhard Fischer

Transgender
:Mein Körper, euer Hass

Die einen sprechen von Selbstbestimmung, die anderen nennen es „sexuell-ideologischen Extremismus“: Um die Rechte von trans Menschen tobt weltweit ein Kulturkampf. Wieso birgt dieses vollkommen private Thema so viel politischen Sprengstoff?

SZ PlusVon Peter Burghardt, Christoph Gurk, Verena Mayer, David Pfeifer, Katharina Riehl, Martin Wittmann und Tobias Zick

Entwicklungshilfe
:Gates’ Milliarden, Trumps Kürzungen und Afrikas Zukunft

Der Microsoft-Gründer will den Großteil seines Vermögens spenden, um Afrika zu helfen. Das reicht nicht, um den Sparkurs der US-Regierung auszugleichen. Doch viele Experten sehen das Ende der amerikanischen Hilfsbereitschaft auch als Chance für den Kontinent.

SZ PlusVon Paul Munzinger

ARD-Dokudrama
:Die traurige Vergangenheit des Robert Lembke

Die Ratesendung „Was bin ich?“ machte Robert Lembke zu einem der beliebtesten TV-Moderatoren Deutschlands. Über sein Privatleben sprach er kaum. Ein neues Dokudrama enthüllt unbekannte Seiten – und offenbart verblüffende Parallelen zu Hans Rosenthal.

SZ PlusVon Josef Grübl

Indien und Kanada
:„Ein großer diplomatischer Fehler“

Indiens Premierminister Narendra Modi ist dieses Jahr offenbar nicht als Gast zum G-7-Treffen eingeladen. Es gibt Spannungen mit Kanada. Ottawa wirft Delhi vor, Morde im Ausland zu sanktionieren.

Von David Pfeifer

Neuer Vorsitzender der liberalen jüdischen Gemeinde
:„Die intellektuelle Auseinandersetzung mit den Feinden ist nur nützlich“

Beth Shalom München hat mit C. Bernd Sucher ein bekanntes Gesicht des deutschen Kulturlebens zum Vorsitzenden gewählt. Über Begegnungs- statt Erinnerungskultur, seine Meinung zu Netanjahu und den Umgang mit der israelkritischen Bewegung BDS.

SZ PlusInterview von Andrea Schlaier

Ein Abend mit dem israelischen Autor Yishai Sarid
:„Es ist ein schrecklicher Konflikt“

Der Schriftsteller Yishai Sarid aus Tel Aviv sprach im Literaturhaus München über die schwierige Realität in Israel – und die Möglichkeiten, in der Literatur unangenehme Wahrheiten aufzugreifen.

Von Antje Weber

Antrittsbesuch in den USA
:Merz bei Trump – es gibt einen Tagesordnungspunkt mit Restrisiko

Der Bundeskanzler hat sich von Staatschefs, die der US-Präsident im Oval Office jüngst vorgeführt hatte, briefen lassen. Das könnte helfen, wenn Friedrich Merz am Donnerstag ins Weiße Haus kommt.

Von Daniel Brössler und Henrike Roßbach

Familienchronik
:„Mir war es wichtig, nicht nur die Geschichte der Nazi-Verfolgung zu schreiben“

Jan Mühlstein, Mitgründer und langjähriger Vorsitzender der liberalen Gemeinde Beth Shalom in München, hat die Geschichte seiner deutschsprachigen jüdischen Familie in Böhmen recherchiert. Was er dabei herausgefunden hat.

Von Udo Watter

Syrien
:Drei Leben in Syrien

Als Baschar al-Assad voriges Jahr nach Moskau floh, war es in Syrien, als hätte jemand das Licht angeknipst. Surreal. Eine große Feier. Aber wie lang lässt es sich feiern zwischen Ruinen? Ein Besuch bei Übriggebliebenen.

SZ PlusVon Raphael Geiger

Adoptionen in Schweden
:Kinderwunsch und Menschenraub

Die Schweden waren jahrzehntelang Adoptionsweltmeister, kein anderes Land hat pro Kopf mehr Kinder aus anderen Ländern aufgenommen. Jetzt rät eine Kommission dringend dazu, alle internationalen Adoptionen einzustellen.

SZ PlusVon Alex Rühle

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