In Taufkirchen graben Forscher Relikte einer 1300 Jahre alten Siedlung aus, darunter ein Skelett, Grabbeigaben und Überreste von Häusern. Dabei sollen hier schon bald neue Wohnungen gebaut werden.
80 Jahre Kriegsende
:Sie dachten, der Krieg sei überstanden
Zwei Monate nach der deutschen Kapitulation sterben in Putzbrunn fünf Kinder bei der Explosion eines Blindgängers. Unter den Opfern sind zwei Brüder des späteren Bürgermeisters Albert Tomasini. Dieser überlebt nur durch einen glücklichen Umstand.
Kunst des Barock
:Neuer Glanz im Alten Schloss
Die Wilhelmskapelle ist der älteste Teil der Schleißheimer Schlossanlage. Pünktlich zum Internationalen Museumstag präsentiert sie sich mit einem aufwendig restaurierten Altarbild des Hofmalers Peter Candid.
80 Jahre Kriegsende
:Wo Süddeutschland kapitulierte
Ausgerechnet an einem Entstehungsort monumentaler Nazi-Propaganda in Baldham unterschrieben die Kämpfer des deutschen Regimes die bedingungslose Kapitulation der süddeutschen Truppen. Oder war es doch woanders?
80 Jahre Kriegsende
:Aufstand gegen die Endzeitkämpfer
Wenige Tage vor Kriegsende verkündete die Freiheitsaktion Bayern über den Sender Ismaning das Ende der Naziherrschaft. Der Plan der Widerstandsgruppe ging nicht auf, viele Beteiligte wurden erschossen. Dennoch war ihr Einsatz nach Einschätzung von Historikern nicht vergebens.
80 Jahre Kriegsende
:Die vergessenen Zwangsarbeiter von Ottobrunn
In der damals noch zu Unterhaching gehörenden Siedlung gab es von 1944 bis Ende April 1945 ein KZ-Außenlager, dessen Häftlinge in der Luftfahrtforschungsanstalt ausgebeutet wurden. Ein Gymnasiast hat diesen lange verdrängten Teil der Ortsgeschichte einst recherchiert und aufgeschrieben.
80 Jahre Kriegsende
:Weiße Fahnen und ein Hinterhalt
In der Flachsröste in Lohhof mussten Zwangsarbeiter für Hitlers Kriegswirtschaft schuften. Als im April 1945 die Amerikaner anrückten, schien der deutsche Widerstand schnell gebrochen. Doch dann verschanzten sich SS-Einheiten auf dem Gelände und in der Umgebung.
NS-Geschichte
:Als sich Pullacher Firmen die Hände schmutzig machten
In ihrem dritten Buch über den Nationalsozialismus im Isartal widmet sich die Historikerin Susanne Meinl den mehreren tausend Zwangsarbeitern, die während des Zweiten Weltkriegs bei Unternehmen wie Linde ausgebeutet wurden.
Unterschleißheim
:Für jedes Jahr ein Mitmach-Event
Unterschleißheim darf sich seit 25 Jahren Stadt nennen. Das wird heuer groß gefeiert – unter anderem mit einem Theaterstück und einer Ausstellung.
Ausblick auf 2025
:Stadtluft macht fröhlich
Vor 150 Jahren bestand Haar aus drei Häusern. Doch dank der Heil- und Pflegeanstalt legte der Ort eine beispiellose Entwicklung hin – diese wird Ende Januar mit einem lang ersehnten Titel belohnt.
Unterschleißheim
:Licht und Schatten im Tunnel
Die Streetart-Künstler Viktor Höricht und Justus Körtgen haben die Lohhofer Bahnhofsunterführung bunt gestaltet. Nächstes Jahr geht es weiter – mit einem ernsten Thema.
Denkmalschutz
:Stolzes Herrenhaus für die eigene Tochter
Die fast 120 Jahre alte Villa Bauschinger in Pullach wird von der Gemeinde aufwendig saniert. Von außen kann sich das denkmalgeschützte Gebäude bereits wieder sehen lassen, innen wartet dagegen noch viel Arbeit, ehe ein Teil des Rathauses dort einziehen kann.
Bildung
:Lokalgeschichte zum Anklicken
Schüler des Gymnasiums Oberhaching haben sich auf die Spuren historischer Persönlichkeiten aus dem Ort begeben. Für ihren Film und einen interaktiven Spaziergang haben sie jetzt den P-Seminarpreis des Kultusministeriums erhalten.
Burg Grünwald
:So waren sie wirklich, die alten Rittersleut
Die Burg Grünwald war einst Jagdsitz der Wittelsbacher und Versteck für Mätressen, diente später als Gefängnis und Karl Valentin als Vorbild für sein bekanntes Spottlied. Heute beherbergt sie ein Zweigmuseum der Archäologischen Staatssammlung, das ihre wechselvolle Geschichte anschaulich zeigt.
Kurfürst Max Emanuel und sein Schloss
:Der verhinderte Sonnenkönig
Kurfürst Max Emanuel ließ das Neue Schloss Schleißheim nach dem Vorbild von Versailles erbauen. Bau und Ausstattung zeugen von den imperialen Plänen des bayerischen Herrschers – die allerdings bereits während des Baus ein jähes Ende fanden.
Zeitgeschichte
:„Nicht auszudenken, wenn sein Bericht in die Hände der Deutschen gefallen wäre“
Die Grünwalderin Hella Neusiedl-Hub hat von ihrer Großmutter das sehr offene Kriegstagebuch eines Lothringers erhalten, der in der Wehrmacht dienen musste. Jetzt hat sie dessen Familie in Frankreich ausfindig gemacht und es seiner Schwester übergeben.
Zeitgeschichte
:Wie die Nazis ein Dorf gleichschalteten
Ein neues Buch beleuchtet die Geschichte Ismanings vor, während und nach der NS-Diktatur. Es räumt mit dem Mythos auf, dass nur ein kleiner Teil der Bevölkerung damals aktiv dabei war.
Zeitgeschichte
:Klorollen und Kaffeefilter made in Ismaning
Eine Ausstellung im Schlossmuseum erinnert an die Papierfabrik, die den Ort 120 Jahre lang geprägt hat. Sie erzählt von Innovationen, schlechten Arbeitsbedingungen und der Zerstörung der Maschinen durch ein bekanntes Unternehmen, das sich Konkurrenz vom Leib halten wollte.
Flucht und Vertreibung
: „Die Käferlein sind auf der Suppe geschwommen“
Das Kulturzentrum „Haus der Donauschwaben“ in Haar erinnert an die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung aus dem heutigen Serbien, Ungarn, Rumänien und Kroatien vor 80 Jahren. Und blendet dabei nicht aus, wie zuvor der Nationalismus und die NS-Verbrechen ein friedliches Nebeneinander zerstört haben.
Erderwärmung
:Wenn die Feuerwehr die Streuobstwiese fluten muss
Als Hofgartenleiter der Schleißheimer Schlösser hat sich Alexander Bauer dem Erhalt historischer Apfel- und Birnensorten verschrieben. Doch er kämpft zunehmend mit den Folgen des Klimawandels.
Widerstand gegen das NS-Regime
:Erinnerung an einen aufrechten Katholiken
Karl Leisner wurde im KZ Dachau heimlich zum Priester geweiht und starb wenige Monate nach seiner Befreiung im Waldsanatorium in Krailling. Eine Ausstellung in Planegg zeichnet seinen Lebensweg nach.
Historisches Gebäude in Garching
:SPD will Römerhof-Südflügel sanieren
Die Stadtratsfraktion greift eine Forderung von Heimatpfleger Michael Müller auf und bringt sie als Antrag ein. Die Räume sollen für kulturelle und soziale Zwecke genutzt werden.
Denkmalschutz
:Als St. Korbinian noch einen Friedhof hatte
Bei Renovierungsarbeiten in der Unterhachinger Kirche sind mehrere Hundert Jahre alte menschliche Gebeine gefunden worden. Das wirft ein neues Licht auf die Geschichte des Gotteshauses.
Altes Schloss Schleißheim
:Hüter der Pumpe
Die Wasserspiele im Schleißheimer Schlosspark wurden einst von einer seltenen Windkesselpumpe betrieben. Die wurde zwar durch eine elektrische Anlage ersetzt. Aber sie funktioniert auch nach mehr als 150 Jahren noch – dank Siegfried Stadtkus, der mit ihr unter einem Dach wohnt und sie ab und zu anwirft.
Geschichte
:Wenn die Veteranen aussterben
Wie andere Krieger- und Soldatenkameradschaften verliert auch der Taufkirchner Verein stetig Mitglieder. Zum 150-jährigen Bestehen erwägt der Vorstand daher eine Umbenennung – und eine Öffnung für Frauen und Ungediente.
NS-Verbrechen
:Die Mordopfer vom Anstaltsfriedhof
Das Isar-Amper-Klinikum in Haar bemüht sich weiter um die Erinnerung an die Verbrechen der NS-Euthanasie. Doch mehr als tausend anonyme Gräber blieben bisher unbeachtet.
Ortsgeschichte
:Die ungleichen Brüder von Haar
Die alte Kirche St. Nikolaus stammt aus dem Mittelalter und wäre zweimal fast abgerissen worden. Die neue Kirche St. Konrad wurde während der Weltwirtschaftskrise von Arbeitslosen in Handarbeit erbaut. Jetzt brauchen beide eine Renovierung – und wieder einmal ist das Geld knapp.
NS-Verbrechen
:"Euthanasie"-Opfer bekommen ein Gesicht
Mit einer "Bibliothek" als weiterem Gedenkort will das Isar-Amper-Klinikum über die Biografien der etwa 4000 ermordeten Patienten der einstigen Heilanstalt Eglfing-Haar aufklären und deren Schicksale so sichtbarer machen.
Lesung
:Agent in sieben Geheimdiensten
Der langjährige BND-Chefhistoriker Bodo Hechelhammer stellt in Pullach sein Buch über den Spion, Verräter und späteren Kriminalistik-Professor Heinz Felfe vor.
Heimatgeschichte
:Ein Meisterwerk aus sechs Händen
Die neue Ortschronik von Oberhaching, an der Beate Spindler und André Lorenz sowie Grafiker Christoph Pittner drei Jahre lang im Auftrag der Gemeinde gearbeitet haben, kommt nicht wie ein Geschichtsbuch daher, sondern eher wie ein buntes Journal.
Ortsgeschichte
:Der schiefe Turm von Aschheim
Weil er ihnen zu mickrig war, stockten die Gläubigen den damaligen Kirchturm von Sankt Peter und Paul Ende des 19. Jahrhunderts auf. Doch sie hatten nicht bedacht, dass das zusätzliche Gewicht das Fundament überlasten würde.
Speicherfund
:Wir müssen leider draußen bleiben
Senta Berger überlässt dem Gemeindearchiv Grünwald ein Verbotsschild aus der US-amerikanischen Besatzungszeit am Ort, das ihr Mann Michael Verhoeven vor 50 Jahren gefunden hat.
Unterhaching
:Mit dem Singen von Liedern ist es nicht getan
Nach 20 Jahren verabschiedet sich Günter Staudter aus dem Amt als Heimatpfleger der Gemeinde im Hachinger Tal. Sein Nachfolger auf dem einflussreichen Posten wird Thomas Portenlänger.
Otfried-Preußler-Gymnasium
:"Wir sind froh, wenn wir jetzt wieder zum Normalbetrieb zurückkehren"
Am Otfried-Preußler-Gymnasium in Pullach herrscht jetzt, da die Entscheidung zur Umbenennung so gut wie durch ist, Erleichterung über das Ende der medialen Aufmerksamkeit. Der zurückliegende Diskurs wird am Ort bei aller Kritik gleichwohl positiv bewertet.
Heimatkunde
:Als Garching noch einen Hafen hatte
Peter Martin erforscht seit Jahren die Geschichte der Gewässer nördlich von München. Das neueste Buch des 75-Jährigen geht den Geheimnissen des Schleißheimer Kanals und Überschwemmungen in der Vergangenheit auf den Grund.
Diskussion um Otfried Preußler
:"Es geht nicht um das Werk, sondern um den Menschen"
Die Literaturwissenschaftlerin Sabine Volk, älteste Enkeltochter des berühmten Kinderbuchautors, erklärt im Interview, wie sie den Umgang ihres Großvaters mit seiner Vergangenheit erlebt hat und warum sie "größtes Verständnis" für eine Umbenennung des Pullacher Gymnasiums hat.
Oberhaching
:Großer Bahnhof für Menschen mit Handicap
Wiesn-Wirtin Katharina Inselkammer übernimmt mit ihrer gemeinnützigen GmbH das Stationsgebäude in Deisenhofen, um dort eine Inklusionsgaststätte mit Kochschule nach dem Vorbild ihrer Münchner "Kunst-Werk-Küche" zu betreiben. Zunächst aber soll der denkmalgeschützte Bau auf Gemeindekosten saniert werden.
Lokalgeschichte
:Auslaufmodell Heimatpfleger
Der Garchinger Ortschronist Michael Müller betreut seit 2011 ehrenamtlich das Archiv der Stadt Garching. Nun wirft der 79-Jährige die Frage auf, ob man diese Aufgabe nicht professionalisieren soll.
Historische Feldpost
:"Hoffentlich wirst du gut durchgekommen sein"
In den ersten Jahren des Ersten Weltkriegs schreiben sich ein Aschheimer Soldat und seine Frau fast jede Woche. Die etwa 150 Briefe und Postkarten zeugen von einem liebevollen Verhältnis des Paares und dokumentieren, wie die anfängliche Begeisterung über den Feldzug zunehmend in Verzweiflung umschlägt.
MeinungNS-Vergangenheit
:Es gibt viel zu tun
Belastete Personen wie Otfried Preußler und Hans Meiser verdienen keine posthume Ehrung - in Pullach sollten daher sowohl das Gymnasium als auch mehrere Straßen umbenannt werden.
NS-Vergangenheit
:Pullach hält an Bischof-Meiser-Straße fest
Drei Jahre hat der Gemeinderat über eine Umbenennung wegen der umstrittenen Rolle des Namensgebers während der Nazi-Zeit diskutiert. Doch am Ende findet sich keine Mehrheit dafür.
Ortsgeschichtliche Sammlung
:Abschied von der Rumpelkammer
Das Heimatmuseum im Taufkirchner Wolfschneiderhof soll zeitgemäß gestaltet werden. Das bedeutet, dass ein Großteil der Exponate in ein Depot wandert.
Nationalsozialismus
:Als die Nazi-Bonzen in Grünwald wohnten
Hella Neusiedl-Hub recherchiert seit Jahren zur Geschichte der NS-Zeit in dem Münchner Nobel-Vorort. Ihr Buch zum Thema ist inzwischen in einer erweiterten und aktualisierten dritten Auflage erschienen - auch ohne die erhoffte Förderung der Gemeinde.
Zeitgeschichte
:Hochburg der Mitläufer
In Taufkirchen erreichte die NSDAP bei der Reichstagswahl 1933 mehr als 50 Prozent der Stimmen. Dennoch stand die Bevölkerung nach Recherchen von Heimatpfleger Michael Müller dem Regime später zum großen Teil eher distanziert gegenüber. Ein SS-Mann stufte in einem Bericht sogar 80 Prozent als Gegner der NS-Ideologie ein.
Museumspädagogik
:Dynamisch durch die Ausstellung
Das Aschheim-Museum und seine Exponate zur 4500-jährigen Siedlungsgeschichte der Gemeinde kann man dank einer App auch per Smartphone erkunden. Das digitale Angebot wird ständig erweitert, trotzdem soll es den Rundgang durch das Haus nicht ersetzen - sondern Lust darauf machen.
Zeitgeschichte
:Ein Schatz in Schwarz-Weiß
Der Aschheimer Ortschronist Peter Stilling hat jahrelang Fotos, Zeitungsausschnitte und andere Dokumente aus vergangenen Jahrhunderten gesammelt. Aus seinen Recherchen ist ein Film entstanden, der viel in Vergessenheit Geratenes über das einstige Bauerndorf erzählt.
Verkehrsgeschichte
:Bahnbrechendes Monument
Der Pullacher Armin Franzke hat sich in einem Buch der Geschichte der Großhesseloher Brücke gewidmet. Über ein Bauwerk, das Panoramabewusstsein und Cinemascope-Gefühle weckt - und nur ganz knapp einer Sprengung entkam.
Geschichte
:Oberschleißheims Aufstieg unter den Nazis
Ortschronist Otto Bürger widmet sich in seinem neuen Buch den Dreißigerjahren, als die braunen Machthaber den Flugplatz zu einem Militärstützpunkt ausbauten - erst heimlich und dann offen.
Ortsgeschichte
:1275 Jahre und ein paar Zerquetschte
Die Gemeinde Oberhaching feiert nächstes Jahr mit einem üppigen Programm Jubiläum. Mit dem Datum, das der Anlass ist, nimmt man es dabei nicht so genau.
Zeitgeschichte
:Vom Bauerndorf zum Vorort
Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg hat Taufkirchen einen massiven Zuzug von Vertriebenen und Ausgebombten aus München erlebt. Ein Team um Filmemacher Michael von Ferrari dokumentiert diesen Wandel für die VHS anhand alter Fotos und lässt Zeitzeugen zu Wort kommen.