Unterhaching:Mit dem Singen von Liedern ist es nicht getan

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Unterhachinger Heimatpfleger: der Neue, Thomas Portenlänger (links), und der Alte, Günter Staudter (rechts), gemeinsam mit Bürgermeister Wolfgang Panzer. (Foto: privat)

Nach 20 Jahren verabschiedet sich Günter Staudter aus dem Amt als Heimatpfleger der Gemeinde im Hachinger Tal. Sein Nachfolger auf dem einflussreichen Posten wird Thomas Portenlänger.

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Seit 20 Jahren ist Günter Staudter Gemeinde-Heimatpfleger von Unterhaching. In dieser Zeit hat sich der heute 82-Jährige um die Ortsgeschichte und die Brauchtumspflege, um den Erhalt der bairischen Sprache und um Denkmalschutz gekümmert. Ende März gibt er sein Ehrenamt aus Alters- und Gesundheitsgründen ab. Allerdings nicht, ohne einen Nachfolger zu empfehlen. Am Mittwochabend hat der Gemeinderat einstimmig diesen Vorschlag angenommen und Thomas Portenlänger, 64, den ehemaligen Hauptamtsleiter im Rathaus, mit diesem Amt betraut.

"Ich halte diese Position für sehr wichtig", sagte Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) in der Sitzung und verwies darauf, dass das Amt sogar in der Unterhachinger Geschäftsordnung verankert ist. Der Heimatpfleger ist befugt, gestellte Bauanträge einzusehen und dazu Stellung zu nehmen. Er darf nötigenfalls sogar Grundstücke betreten, um denkmalrelevante Befunde zu erheben und gegebenenfalls zu sichern. Mit der Konzipierung von Ausstellung im Heimatmuseum und dem Singen bairischer Lieder mit den Kindern im Ort ist es also nicht getan.

So hat auch Staudter, der das Amt wiederum 2004 von Rudolf Felzmann übernommen hatte, viel Heimatgeschichtliches untersucht und sich für den Denkmalschutz starkgemacht. In der Gemeinderatssitzung ließ er die 20 Jahre noch einmal Revue passieren, verwies auf die vielen Vorträge und Führungen zur Geschichte des Fliegerhorsts, das erstellte Konzept für das Heimatmuseum und die Ausstellung der berühmten Uhl-Krippe, auf die vielen Straßennamen, bei deren Auswahl er zurate gezogen wurde und auf die Restaurierung des Gnadenbilds in St. Korbinian.

Als Dialektpfleger auf verlorenem Posten

Stolz ist er auch auf die Umgestaltung des Friedensplatzes, bei der er die Namen für die Totentafeln zusammen mit Alfons Hofstetter und Thomas Portenlänger recherchiert hatte. Nur den Abriss des Straßmaierhofs konnte er nicht verhindern - das ärgert ihn bis heute. Dafür kämpft er weiterhin dafür, dass die Kilometersäule beim Kubiz unter Denkmalschutz gestellt wird.

Staudter hielt seinen abschließenden "Tätigkeitsbericht" natürlich - wie es sich für einen Heimatpfleger gehört - auf Bairisch. Das stadtnahe Unterhaching ist zwar Mitglied im Förderverein Bairische Sprache und Dialekte, Staudter weiß wegen der vielen Zugezogenen aber ganz genau: "Als Dialektpfleger bin ich in Unterhaching auf verlorenem Posten."

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