Nationalsozialismus:Als die Nazi-Bonzen in Grünwald wohnten

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Im Schaukasten der NSDAP vor dem Kiosk in Grünwald an der Ecke Rathausstraße und Luitpoldweg hing wöchentlich das antisemitische Hetzblatt "Der Stürmer" aus. Die Reklametafel rechts oben ist mit einem Hakenkreuz dekoriert. Das Bild dürfte um 1937 entstanden sein. (Foto: Archiv Hans Waldhauser)

Hella Neusiedl-Hub recherchiert seit Jahren zur Geschichte der NS-Zeit in dem Münchner Nobel-Vorort. Ihr Buch zum Thema ist inzwischen in einer erweiterten und aktualisierten dritten Auflage erschienen - auch ohne die erhoffte Förderung der Gemeinde.

Von Udo Watter, Grünwald

Wer in einem Café gemütlich seinen Cappuccino trinkt und sich dazu ein Croissant gönnt, der will wahrscheinlich nicht unbedingt "HJ-Führerschule", "Arisierung" oder andere Begriffe hören, die auf die dunkelste Epoche in der deutschen Geschichte verweisen. Das Paar, das an diesem Vormittag in der kleinen Grünwalder Boulangerie aufmerkt, weil Hella Neusiedl-Hub in ihrer Erzähl-Leidenschaft mal wieder kaum zu bremsen ist und dabei gut vernehmbar düstere Fakten aus der Ortshistorie aufzählt, fühlt sich freilich nicht gestört. Im Gegenteil, man kenne und schätze, was die Erzählerin mache, sagen beide: "Machen Sie weiter. Tolle Arbeit."

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