Als die Amerikaner nach Aubing kamen, besetzten sie das Haus von Lona Bitzers Familie. Die Wehrmacht sprengte kurz zuvor noch eine kleine Brücke.
Tag für Tag: Kriegsende in München
:„Die deutsche Front brach zusammen“
Bis zum Äußersten sollte München, die „Hauptstadt der Bewegung“, verteidigt werden. Doch es kommt anders.
Ende des Zweiten Weltkriegs
:Was aus Münchens Nazis wurde
Sie schickten Juden in den Tod, quälten KZ-Häftlinge und bereicherten sich auf Kosten der Opfer. Doch nach dem Krieg kamen führende Nationalsozialisten einfach so davon.
Weltkriegsende in München 1945
:Szenen aus einer Stadt in Trümmern
Am Ende des Zweiten Weltkriegs besetzen die Amerikaner München. Die frühere „Hauptstadt der Bewegung“ liegt in Schutt und der bayerische Löwe darnieder. Bilder aus einer bewegten Zeit.
Befreiung des KZ Dachau vor 80 Jahren
:„Jetzt weiß ich, warum wir kämpfen“
Als Truppen der US-Armee das Konzentrationslager Dachau am 29. April 1945 befreiten, trafen sie auf rund 32 000 völlig entkräftete Häftlinge – und auf Berge von Leichen. Ein Rückblick auf historische Stunden zwischen Freude und Verderben.
Stadelheim am Weltkriegsende 1945
:Der Befehl lautete: Morden bis zum Schluss
Kurz vor der Eroberung Münchens durch US-Truppen sollen in Stadelheim noch Häftlinge hingerichtet und das Gefängnis mit Waffen verteidigt werden. Aber Bedienstete weigern sich, die Befehle auszuführen. Nach der Übernahme durch die Amerikaner herrschen in der Anstalt anarchische Zustände.
Das Ende des Zweiten Weltkriegs in Freising
:Die SS ergreift die Flucht, sprengt aber noch die Isarbrücke
Der Hotelier Carl Dettenhofer drängt den Stadtkommandanten zur Übergabe der Stadt, um ein Blutvergießen zu verhindern. Trotzdem sterben viele Menschen im Chaos zwischen Aufgabe und Verteidigung.
80 Jahre Kriegsende
:Die vergessenen Zwangsarbeiter von Ottobrunn
In der damals noch zu Unterhaching gehörenden Siedlung gab es von 1944 bis Ende April 1945 ein KZ-Außenlager, dessen Häftlinge in der Luftfahrtforschungsanstalt ausgebeutet wurden. Ein Gymnasiast hat diesen lange verdrängten Teil der Ortsgeschichte einst recherchiert und aufgeschrieben.
125 Jahre Münchner Künstlerhaus
:Aus dem Dornröschenschlaf erwacht
Die Leiterinnen Birgit Gottschalk und Jennifer Ruhland wollen das Künstlerhaus am Lenbachplatz wieder zu einem Mittelpunkt des Münchner Kulturlebens machen. Das Jubiläumsjahr und die lange Geschichte sollen helfen.
Spurensuche
:Wer hat in meinem Haus gewohnt?
Ein Haus in München, bald hundert Jahre alt. Drei Stockwerke, acht Wohnungen und ein Mieter, der sich fragt: Was haben diese Wände alles gesehen? Eine Suche, die mitten hineinführt in die deutsche Geschichte, in deutsche Geschichten.
Ausstellung „Combo“ in den Staatlichen Antikensammlungen
:Münchens goldene Kunst-Vergangenheit
Die Ausstellung „Combo“ in den Staatlichen Antikensammlungen in München führt zurück ins Kunstjahr 1904. Dabei bleibt auch der schmerzhafte Blick auf die Gegenwart nicht aus.
Erinnerung an Nazi-Gräuel
:Lesung aus verbrannten Büchern auf dem Königsplatz
Lion Feuchtwanger, Heinrich Heine, Franz Kafka: Am 10. Mai ist in München zu hören, was die Nazis nicht lesen wollten. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ist Schirmherr der Aktion.
Zweiter Weltkrieg
:Die letzten Zeitzeugen sorgen sich um die Zukunft
Es gibt immer weniger Münchnerinnen und Münchner, die den Zweiten Weltkrieg erlebt haben und ihre Erinnerungen teilen können. Hier erzählen einige ihre Geschichte. Manche erst jetzt, um den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen etwas entgegenzusetzen.
Widerstandskämpfer Georg Elser
:Der Mann, der Hitler mit einer Bombe töten wollte
Georg Elser plante sein Attentat im Münchner Bürgerbräukeller akribisch – und scheiterte um 13 Minuten. Noch kurz vor Kriegsende wurde er im KZ Dachau ermordet. Über einen Widerstandskämpfer, der beinahe in Vergessenheit geraten wäre.
Bewerbung für 2040
:Augsburg will wieder Olympische Spiele
Sollte sich München für die Olympischen Spiele bewerben, will Augsburg wie schon 1972 kooperieren – zum Beispiel im Kanusport. Und wenn nicht mit München, dann eben mit einer anderen Stadt.
Widerstand in der NS-Zeit
:Wie ein Münchner Jude mit Postkarten gegen Hitler kämpfte
Lange war er vergessen, jetzt hat sein Enkel ein Buch über ihn geschrieben: Benno Neuburger kämpfte mit anonymen Postkarten gegen die Nazis – bis er ein kleines Detail übersah, das ihn verriet.
Recherche- und Ausstellungsprojekt zu München nach 1945
:Wie die Nachkriegsjahre Spuren hinterlassen haben
Das Recherche- und Ausstellungsprojekt „Ein Haus ohne Mauern bauen“ im Amerikahaus und anderswo beschäftigt sich künstlerisch mit der Nachkriegszeit.
Geschichte
:Die Turmspitzen der Frauenkirche – inspiriert vom Jerusalemer Felsendom?
Vor 500 Jahren wurden die „welschen Hauben“ auf die Türme des Doms gesetzt. Diente eines der bedeutendsten islamischen Bauwerke der Welt als Vorbild? Dafür gibt es einige Hinweise.
Fuhrpark der Wittelsbacher
:Historische „Fahrrad-Rikscha“ zurück im Marstallmuseum
Schlitten und prunkvolle Kutschen beherbegt das Marstallmuseum im Nymphenburger Schloss. Dass am Hofe auch mit menschlicher Muskelkraft gefahren wurde, zeigt nun ein Mobil aus dem 18. Jahrhundert.
150 Jahre Statistik-Amt
:Wie München sich gewandelt hat
Wann hießen Babys oft Petra und Thomas? Wie oft nutzten Städter die Pferdetram? Und was hat es mit dem „Münchner Bierherz“ auf sich? Die Antworten liefern die Daten, die das Statistische Amt seit 1875 sammelt.
Nationalsozialismus in München
:Das sadistische Repertoire der Gestapo war grenzenlos
Im Wittelsbacher Palais verhörte und quälte Hitlers Geheimpolizei ihre Gefangenen. Historiker Erich Kasberger hat in einer aufwendigen Recherche neue Details über die monströsen Verbrechen zusammengetragen.
Millionenschwere Sanierung
:Feldherrnhalle wird mehrere Jahre zur Baustelle
Für mehrere Millionen Euro wird das geschichtsträchtige Bauwerk am Odeonsplatz saniert. Welche Maßnahmen geplant sind - und welche Auswirkungen die Arbeiten haben.
Gedenken an Arthur Schönberg
:Der ermordete und vergessene Mitbegründer des Deutschen Museums
Oskar von Miller glänzte in der Öffentlichkeit, im Hintergrund machte Arthur Schönberg die Arbeit – bis die Nazis ihn aus dem Dienst entfernten und im KZ ermordeten. Nun erinnert die Stadt an den Ingenieur und dessen Familie.
Fehlendes Ockham-Gedenken
:Tiefgarage statt Philosophengrab
Wilhelm von Ockham, einer der größten Denker im Mittelalter, wirkte und starb in München. Doch dort, wo sein Grab war, parken nun Autos. Nichts erinnert dort mehr an seine Bedeutung – Wissenschaftler wollen das ändern.
Gedenkakt am früheren Flughafen Riem
:München ehrt die Retter von 1970
Bei einer versuchten Flugzeugentführung durch palästinensische Terroristen wurden zwei Männer zu Helden. Nun gibt es in München-Riem einen Gedenkort – 55 Jahre nach dem Geschehen.
Brandanschlag auf jüdisches Altenheim
:Erinnern an einen lang verdrängten Terrorakt
Bei einem Angriff auf das jüdische Gemeindehaus an der Reichenbachstraße kommen vor 55 Jahren sieben Menschen ums Leben. Nun versichert die Stadt: Es wird ein Denkmal geben.
Attentat am alten Münchner Flughafen 1970
:„Milliardstel Sekunden, die entscheiden“
Alicja Kwade hat die Skulptur für den Gedenkort München-Riem 1970 geschaffen, mit dem an ein antisemitisches Attentat erinnert wird. Welche Rolle die Zeit dabei spielte, wie ihr die Polizei geholfen hat, und warum die Familie Katzenstein so wichtig war.
Jüdische Firmeninhaber in München
:Enteignet, deportiert, ermordet
Sie wurden ausgeplündert, bis sie nichts mehr hatten, und konnten oft nicht einmal ihr Leben retten: Ein neues Buch zeigt, wie brutal die Nationalsozialisten jüdische Unternehmer gedemütigt und enteignet haben.
Bewerbung
:So will München die Olympischen Spiele holen
Die Stadt feilt an ihrer Bewerbung und setzt dabei auf Nachhaltigkeit dank der Sportstätten von 1972. Doch längst nicht alle Arenen sind wettkampftauglich und viele Fragen offen. Stehen die Münchner überhaupt hinter der Idee?
100-Jahr-Feier der Hochschule für Philosophie
:„Streiten wir, ohne auszugrenzen“
Beim Festakt zum Jubiläum der Hochschule für Philosophie rufen die Rednerinnen und Redner zur Verteidigung der Demokratie auf und gedenken des Jesuitenpaters Alfred Delp, den die Nazis vor 80 Jahren ermordet haben.
Was läuft bei den Vorträgen
:Nachkriegserinnerungen an München und Zukunftspläne im All
Von einer Kindheit in Kriegstrümmern über politische Manipulation bis zur Suche nach dem Leben im Weltall: die spannendsten Vorträge im Februar.
Die Erfolgsgeschichte des Kinofilms „September 5“
:Kammerspiel des Schreckens
Ein Kinofilm aus und über München macht Weltkarriere. Dabei hätte es das fulminante Olympia-Terror-Drama „September 5“ beinahe nicht gegeben. Das Drama hinter dem Drama.
Das Olympia-Attentat als Oper
:„Sie brachten nichts anderes als den Tod“
Wie stellt man das Unsagbare auf die Bühne? Der Komponist Michael Wertmüller hat eine Oper über das Olympia-Attentat 1972 geschrieben. Die Uraufführung in Hannover ist ein beklemmendes Ereignis.
Die Gedenkstunde erinnert an das Vermächtnis der Widerstandskämpfer gegen die Nationalsozialisten. In diesem Jahr wird ein Professor der LMU dabei sprechen.
Kunstaktion
:Weiße Koffer sollen an ermordete Juden erinnern
Der Künstler Wolfram Kastner will mit Installationen vor Wohnhäusern in Schwabing der jüdischen Münchner gedenken, die von Nationalsozialisten verschleppt und getötet wurden. Bürger sind zum Mitmachen aufgerufen.
Bekämpfung des Nationalsozialismus
:Die vergessenen Widerstandskämpfer
Anders als die Geschwister Scholl oder Hitler-Attentäter Stauffenberg ist die Hartwimmer-Olschewski-Gruppe nahezu unbekannt. Warum das so ist und was sie ausmachte.
Nachruf auf Heinz Kluetmeier
:Der Mann, der Bilder sprechen ließ
Seine Aufnahmen prägten den Blick auf die Olympischen Spiele 1972 in München: Weil sie kurze Momente zwischen Triumph und Tragödie zu Zeugen ihrer Zeit machten. Ein Nachruf auf den Sportfotografen Heinz Kluetmeier.
Bürgerbräukeller in Haidhausen
:Wo US-Soldaten einst ihre kurzen Tanzbeine schwangen
Im besetzten München feiern, schauspielern und boxen die US-Truppen in ihrer Freizeit hauptsächlich im Bürgerbräukeller in Haidhausen. Dort geht es aber um viel mehr als reine Unterhaltung.
Schauspielerin Leonie Benesch
:„Talent reicht nicht“
Sie ist die Schauspielerin der Stunde, ihr neuer Film „September 5“ gilt als aussichtsreicher Oscar-Kandidat. Eine Begegnung mit Leonie Benesch, die es mit ihrer stillen Beharrlichkeit bis nach Hollywood geschafft hat.
Im Jubiläumsjahr
:Stadtwerke-Kunden dürfen montags kostenlos ins Deutsche Museum
Zum 100. Geburtstag der Eröffnung des Hauses auf der Museumsinsel kooperieren die beiden Münchner Institutionen. Wie man an die Tickets kommt.
80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs
:Zweihundert Veranstaltungen zur „Stunde Null“ in München
Rund um den 80. Jahrestag des Kriegsendes in Deutschland sind in München mehr als 200 Vorträge, Führungen und Ausstellungen geplant. Eine Auswahl.
Geschichte Münchens
:Wie aus dem „Schamtuch von Haidhausen“ der Sitz des Landtags wurde
Vor 150 Jahren wurde der letzte Stein gesetzt: Zeitgenossen spotteten damals über das „Kartonmachwerk“, heute wird im Maximilianeum Politik gemacht. Doch der Zweck des Gebäudes war einst ein ganz anderer.
1300 Jahre Korbinian
:Ein Jubiläum für laute Männer und leise Frauen
Im Freisinger Jubiläumsjahr ging es ziemlich oft um Macht und Männer. Kulturreferentin Susanne Günther wurde da laut und musste gehen. Wie es dazu kommen konnte - und was sonst noch geschah.
Schneller schreiben als sprechen
:„Inzwischen ist es eine Art Geheimschrift“
Wolfgang Wiesner und seine Schwester Monika Richter pflegen eine Familientradition. Jeder Brief, jede Postkarte, jeder Einkaufszettel wird in Kurzschrift verfasst. Für sie ist es kein aussterbendes Kulturgut. Im Gegenteil: Bei Meisterschaften stenografieren sie um Wette.
Zum Tod von Klaus Wolfermann
:Er empfand sein Glück als Verpflichtung
Der mit 78 Jahren verstorbene Speerwurf-Olympiasieger Klaus Wolfermann war mehr als ein großer Athlet. Er hielt die Erinnerung an die Spiele von München wach – und die Menschen, die dabei waren, zusammen.
Schlechte Haushaltslage
:Deutsches Patentamt spart sich die Aufarbeitung seiner NS-Geschichte
Nach mehr als 70 Jahren wollte die in München ansässige Behörde die Rolle des Reichspatentamts während des Nationalsozialismus untersuchen lassen. Nun wurde der Auftrag wieder gestoppt – weil das Geld fehlt.
Künstlerhotel in der Maxvorstadt
:Der letzte Gast im Hotel Marienbad
Nach fast 170 Jahren schließt das kleine Hotel in der Barer Straße. Früher war es so bekannt wie der Bayerische Hof: Rilke, Fontane oder Clara Schumann residierten hier. Ein letzter Besuch an einem einst glanzvollen, aber immer noch besonderen Ort.
Zum Tod von Karl Stankiewitz
:Ein Jahrhundert-Chronist, der bis zum Ende schrieb
Der Widerstand gegen Hitler, die Zerstörung im Krieg, Münchens Aufstieg zur Glitzermetropole: Karl Stankiewitz hat viele geschichtsträchtige Momente miterlebt und unglaubliche 77 Jahre lang über die Geschehnisse in seiner Heimat berichtet. Nun ist der Ausnahmejournalist gestorben.
Französische Besatzung in Feldafing
:Niemand war vor den Raubzügen sicher
Die Historiker Marita Krauss und Erich Kasberger widmen sich in einem Kapitel ihres Buchs „Traum und Albtraum“ ganz dem Autor, Kunstsammler und Verleger Lothar-Günther Buchheim – und seiner Rolle als Feldafinger Polizeichef. Ein denkwürdiger Rückblick auf den unrühmlichen Mai 1945.
Auktion in München
:Beckmann-Gemälde erzielt Verkaufspreis in Millionenhöhe
Das letzte Gemälde des Künstlers, „Großer Clown mit Frauen und kleiner Clown“ aus dem Jahr 1950, ist in München für 3,7 Millionen Euro versteigert worden.