:„Kardinal Faulhaber gehört zur Münchner Geschichte“
Sollte die Stadt die Straße mit dem Namen des Kirchenfürsten umbenennen? Ein Experte spricht sich dagegen aus – und erklärt, wie der Kardinal den Rassismus der Nazis verurteilen, Hitler aber teilweise schätzen konnte.
Odeonsplatz
:Feldherrnhalle wird von 2025 an generalsaniert
Im 19. Jahrhundert wurde sie gebaut, später marschierte hier Hitler mit seiner Gefolgschaft auf, nun bedarf sie einer grundlegenden Sanierung: Die geschichtsträchtige Feldherrnhalle wird vom kommenden Jahr an zur Großbaustelle.
Juden in München
:Der Nazi-Terror von Giesing
Hans Zöberlein war „einer der aktivsten Nazis in ganz München“, sagt Historiker Herbert Dandl. Unter ihm und den NS-Verbrechern litten viele jüdische Menschen in Giesing und Harlaching. Dandl hat 282 Schicksale in einem Gedenkbuch gesammelt.
Architektur in Augsburg
:„Maiskolben“ mit Strahlkraft– Hotelturm ist nun ein Denkmal
Er war mal das höchste Wohngebäude Deutschlands, jetzt ist er das höchste bewohnte Baudenkmal Bayerns: der Augsburger Hotelturm in der Nähe des Hauptbahnhofs. Jetzt ist er ausgezeichnet worden – und das nicht nur wegen der markanten Bauweise.
Forschen zum Holocaust
:Münchens verschleppte Kinder
Studierende der Ludwig-Maximilians-Universität haben das Schicksal einer jüdischen Volksschulklasse aus München erforscht. Im litauischen Kaunas fragen sie sich, was die Kinder wohl als Letztes gesehen haben – bevor sie erschossen wurden.
Sütterlin lernen
:Was stand in den Liebesbriefen von Frieda und Paul?
Wer alte Tagebücher, Rezepte oder Briefe lesen möchte, muss auch heute noch die Sütterlin-Schrift können. Der Historiker Joachim Friedl gibt Kurse im Münchner Stadtarchiv. Ein Abend mit Wörtchen wie „untertänigst“ oder „gehorsamst“.
Geschichte Neuhausens
:Vom Metzgerlehrling zum Millionenbauer
Ein Erbe mit einem ausschweifenden Lebensstil, ein rätselhafter Ortspatron und eine explosionsartige Entwicklung: Ein neues Buch über Neuhausen gibt Einblick in den Wandel vom Bauerndorf zur Arbeitervorstadt.
Erinnerungsort Neuaubing
:„Jede Minute den Tod vor Augen, das macht einen Menschen kaputt“
Das ehemalige Zwangsarbeiterlager an der Ehrenbürgstraße wird für gut 32 Millionen Euro zu einer Zweigstelle des NS-Dokuzentrums ausgebaut. Das Areal in Neuaubing ist in Deutschland einzigartig.
Holocaust
:Wo das Leben von 999 Juden aus München ausgelöscht wurde
Eine Seminargruppe der LMU begibt sich auf die Spuren von Holocaustopfern. In Kaunas ermordete das NS-Regime auch 13 Kinder einer Münchner Schule. Die Studierenden versuchen, deren Biografien zu vervollständigen.
ExklusivMissbrauch und Antisemitismus
:Münchner Kardinäle sollen aus dem Straßenbild verschwinden
Historiker empfehlen der Stadt, die nach drei Erzbischöfen und einem IOC-Präsidenten benannten Straßen umzubenennen. Das sind die Vorwürfe.
Arbeiten für die zweite S-Bahn-Stammstrecke
:Auf Bombensuche mitten in der Stadt
Um gefahrlos die zweite S-Bahn-Stammstrecke im Osten weiterbauen zu können, wird seit Monaten nach Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg gebohrt. Ein Baustellenbesuch am Ostbahnhof.
Alfred Pringsheim
:Der Mathematiker, der sich für Richard Wagner prügelte
Der Münchner Alfred Pringsheim war Hitzkopf, Kunstsammler, Musiker, Intellektueller – und Schwiegervater von Thomas Mann. Über einen klugen Kopf, dessen brillante Lebensleistung in Vergessenheit geraten ist.
Sportgeschichte
:Stammtisch der Sieger
52 Jahre lang haben sich ehemalige bayerische Spitzensportler beim Olympia-Stammtisch zusammengefunden. Nun ist diese Tradition zu Ende gegangen.
Gedenken an Reichspogromnacht
:„Ein Teil von mir ist immer das Mädchen geblieben, das voller Angst die Hand ihres Vaters hält“
Beim Gedenkakt im Alten Rathaus schildert Charlotte Knobloch ihre Erinnerungen an die Ereignisse des 9. November 1938 – und ermahnt und ermuntert die Menschen, „alles anders zu machen als die Menschen, die heute vor 86 Jahren zusahen“.
NS-Verbrechen
:Wie München der Verfolgten der Reichspogromnacht gedenkt
Am 9. November 1938 entfesselte die NS-Führung einen Gewaltexzess gegen jüdische Menschen, ihre Geschäfte und Synagogen. Beim Gedenken in München richtet sich der Blick vielfach auf die einzelnen Schicksale.
Stadtführung
:Wo Freddie Mercury in München bis zum Exzess feierte
Der Queen-Sänger komponierte in der Stadt Hits, drehte Videos und ließ es in Schwulen-Clubs krachen. Eine Führung verrät, warum es ihn ausgerechnet an die Isar zog und auf welchen Typ Mann er stand.
Denkmalsanierung
:Wein trinken im Ex-Knast
40 Jahre steht das alte Gefängnis in Freising leer. Ratten und Taubenkolonien herrschen hinter dicken Kerkermauern. Dann kommt eine Gruppe von Freiwilligen und wagt sich an das Abenteuer Denkmalsanierung - mit großem Erfolg.
VR-Brillen im Geschichtsunterricht
:Wenn Charlotte Knobloch als Avatar von der Judenverfolgung erzählt
Das städtische St.-Anna-Gymnasium in München ist weltweit die erste Schule, die ein ambitioniertes Virtual-Reality-Projekt unter dem Titel „Inside Pogromnacht“ testen darf.
Buch über Alt-OB Ude
:Versöhnte Gegner und eine gespenstische Kutschfahrt
21 Jahre lang war Christian Ude Münchens Oberbürgermeister. Ein neues Buch beleuchtet diese Ära – aus der Sicht des Amtsinhabers in langen Interviews, und aus der Sicht einstiger politischer Gegenspieler. Ein wichtiger Weggefährte aus der eigenen Partei dagegen wird nicht erwähnt.
Buch über ein Münchner Original
:Als der Finessensepperl den Münchnern Liebesbriefe überbrachte
Er war eine ungewöhnliche Erscheinung und im 19. Jahrhundert stadtbekannt: Der Finessensepperl soll eine geläufige Redeweise geprägt haben und ist sogar im Karlstor verewigt. Nun zeigen Forschungen: Sein Ende war brutaler als bislang gedacht.
Stadtgeschichte
:Warum München eine Türkenstraße hat
Der „Türkenbezwinger“ Max Emanuel ließ im späten 17. Jahrhundert Kriegsgefangene aus dem Osmanischen Reich nach München verschleppen. Dort mussten sie betuchte Bürger in Sänften tragen und beim Ausbau der Schlossanlagen schuften. Das Erbe dieser Zeit wirkt bis heute.
Verfolgung in der NS-Zeit
:Die Nacht, in der die Münchner Polizei die ersten Schwulenlokale stürmte
Bei der Großrazzia vor 90 Jahren wurden 145 Männer ohne rechtliche Grundlage festgenommen, viele kamen ins KZ Dachau. Albert Knoll von der Gedenkstätte forscht zur Verfolgung Homosexueller durch die Nazis – und warnt vor „beunruhigenden Tendenzen“.
Gedenkstele
:„Der Wahrheit gedient“: München erinnert an Alexander Schmorell
Der Mitbegründer der „Weißen Rose“ wurde am 13. Juli 1943 von den Nazis in Stadelheim ermordet. In Harlaching ist ein Platz nach ihm benannt, nun steht dort auch ein Erinnerungszeichen.
Feuerwehrmuseum wiedereröffnet
:Als die Münchner U-Bahn brannte
Pünktlich zur Langen Nacht der Museen können Interessierte einen ersten Blick in die neu konzipierte Feuerwehr-Ausstellung werfen. Die soll nicht nur Fans begeistern, sondern auch die Nachwuchsarbeit fördern.
Deutsches Museum
:Der Mann im Schatten des Oskar von Miller
Der berühmte Technik-Pionier erntete den ganzen Ruhm, doch Arthur Schönberg machte einen großen Teil der Arbeit, nicht nur im Deutschen Museum. Dem Ingenieur aus der zweiten Reihe ist jetzt ein Buch gewidmet.
Humor im Isartor
:Die schreckliche, musäumslose Zeit bricht an
Weil das Valentin-Karlstadt-Musäum saniert wird, schließt es für 18 Monate. Angeblich, denn in München können daraus leicht fünf Jahre werden. Zeit für einen Streifzug durch diese wunderbar alberne Welt.
Oktoberfest 1949
:Endlich wieder gescheites Bier
Vor 75 Jahren fand die erste richtige Wiesn nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Der Ansturm war riesig, und obwohl die meisten Menschen wenig Geld hatten, wurde ausgiebig getrunken und gefeiert. Die heimliche Sensation aber war eine ganz neue Erfindung.
100 Jahre Krinoline
:Wo der wahre Zauber der Wiesn zu finden ist
In der Krinoline geht es sanft nach oben – und wieder nach unten. Wie im echten Leben. Seit 100 Jahren steht das Karussell auf dem Oktoberfest. Manche finden: So schön wie hier ist die Wiesn nirgends.
Geschichte in klinisch reinen Regalen
:Das Gedächtnis der Kirche
Im Archivdepot der Erzdiözese München und Freising muss alles, was neu ankommt erst einmal in Quarantäne - nicht dass Käfer die Schätze aus der Vergangenheit zerstören.
Oktoberfest-Chronologie
:Skandale, Brände - und das schlechteste Anzapfen aller Zeiten
Seit 1810 entwickelte sich die Münchner Wiesn zum größten Volksfest der Welt, das oft kopiert wird - doch es kann nur eines geben.
Oktoberfest-Fakten
:Was selbst Münchner nicht über die Wiesn wissen
Ein Oberbürgermeister braucht fast 20 Schläge beim Anzapfen, ein geheimer Mechanismus bringt den Löwen zum Brüllen - und wer steckt eigentlich hinter der Bierpolizei? Drehen Sie ein paar Runden in unserem Oktoberfest-Generator!
Karl Mayr
:Vom „Geburtshelfer Hitlers“ zum Spitzel für die SPD
Er war ein früher Förderer Adolf Hitlers, sah in dem jungen Gefreiten einen „müden, streunenden Kater, der seinen Herrn sucht“. Karl Mayr war ein fanatischer Nazi – bis er die Seiten wechselt und auf der Fahndungsliste der Gestapo landet.
Tag des offenen Denkmals
:Zu Besuch in der Brunnenstube – wo die Münchner sonst ausgesperrt sind
Einmal im Jahr öffnen sich für Interessierte meist verschlossene Türen. Am Tag des offenen Denkmals nutzen viele Münchner die Chance auf Einblicke, die sonst nicht zu gewinnen sind.
Olympia-Attentat in München 1972
:Der zwölfte Mann
Beim Olympia-Attentat 1972 starben in München elf Israelis – und der deutsche Polizist Anton Fliegerbauer. Ein halbes Jahrhundert lang hat seine Familie nicht öffentlich darüber gesprochen. Jetzt redet sein Sohn, und das aus gutem Grund.
Spaziergang durch Münchens Zauberhistorie
:Magische Stadtgeschichte
Vom Geisterbaron über Goldmacher zu Geistersprechern: Der Jurist und Magier Markus Laymann führt zu Orten aus Münchens Zauberhistorie. Er selbst ist während der Wiesn beim Schichtl als „Der große Cannelloni“ zu erleben.
Kulturführer durch den Ortsteil Laim
:Kunst, wo sie sonst kaum Platz hat
Zwei Fans des Münchner Stadtviertels Laim haben einen kleinen Kunstführer für ihren Stadtbezirk erstellt, der jetzt kostenlos an vielen Stellen ausliegt.
Sport
:Auch die Grünen sind jetzt für Olympische Spiele in München
Vorher waren sie unentschlossen, doch das Spektakel von Paris hat die Parteispitze offenbar überzeugt. Eine Bewerbung für 2036 oder 2040 steht im Raum – aber vorher muss noch eine hohe Hürde übersprungen werden.
Stadtgeschichte
:Als die Münchner vor der Isar auf Bäume flüchteten
Früher diente die Isar vor allem einem Zweck: dem Transport. Mit ihrer Wucht zerstörte sie Häuser und Felder, viele Menschen ertranken in ihr. Wie sich das Verhältnis der Stadt zu ihrem Fluss im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hat.
Faktor zehn
:Es war einmal Olympia
Eines wissen fast alle: In Deutschland leben zehnmal mehr Menschen als in Österreich. Wie sieht es bei anderen Vergleichen aus? Folge 18: Ausrichter Olympische Spiele
Geschichte
:Archäologen finden vergessenes Dorf
Im Norden von München stoßen Archäologen auf eine Siedlung aus dem Mittelalter, die auf keiner Karte verzeichnet worden ist. Sie sind überzeugt: Der Fund wird das Verständnis jener Zeit nachhaltig prägen.
Olympische Spiele in Deutschland
:Ein Beschluss! Ein Beschluss!
Die deutschen Olympiabewerber sichern sich die Unterstützung der Politik, aber mit welchen Städten man antritt, ist völlig offen. Das Versprechen, auch die Bürger zu befragen, ist erst mal kassiert – man setzt jetzt auf „innovative Beteiligungskonzepte“.
Okkultismus und Faschismus
:Die dunklen und geheimen Wege der Kosmiker
Der Hang zum Okkulten vereint Anfang des 20. Jahrhunderts einen der bedeutendsten Literatenkreise in Schwabing – doch Judenhass spaltet diese Gruppe merkwürdiger, aber interessanter Gestalten.
Alter Südfriedhof
:Flanieren, wo Dichter und Denker begraben liegen
Wer an heißen Tagen in München Abkühlung sucht, findet diese nicht nur in Parks und an der Isar. Der Alte Südfriedhof bietet mit seiner großen Menge an Gräbern prominenter Personen zusätzlich noch viele interessante Geschichten.
Münchner Geschichte
:Was die Glasfenster im Neuen Rathaus erzählen
Ein Jüngling mit Bockshufen, die Altstadt Bremens und sogar die Niagarafälle: Auf den Glasfenstern im Rathaus am Marienplatz gibt es Erstaunliches zu entdecken, wie nun ein Buch zeigt.
Freisinger Stadtmuseum im Asamgebäude
:Geschichte im 65-Millionen-Euro-Bau
Freising ist viel älter als München und erst seit 1803 bayerisch. Doch sieben Jahre lang war die Geschichte dieser Stadt, die so viel zu erzählen hat, nicht zugänglich. Einblicke vor der Neueröffnung.
Deutschlands zweitgrößte Unwetterkatastrophe
:"Von den Bäumen fielen die Vögel"
9,5 Zentimeter große Hagelkörner schossen vom Himmel, Katzen wurden erschlagen, Fensterglas zerbarst: Erinnerungen an einen Tag in München, an dem kurz die Welt unterging.
Wie man 120 Jahre alte Geländer restauriert
:Mit Mikroskop, Skalpell und Lupe
„Zehn Jahre mehr, und sie wären auseinandergefallen“ – Johannes Pilz stellt die verrosteten Metallverzierungen der Bahnbrücke an der Poccistraße wieder her. Dabei wird der Schmied eines wohl gar nicht machen: schweißen.
Reitsport
:Isabell Werth fährt nach Paris
Die erfahrene Dressurreiterin setzt sich beim CHIO in Aachen im Grand Prix Special und der Kür durch und qualifiziert sich für die Olympischen Spiele.
Ehrung für Schriftsteller
:München bekommt einen Lion-Feuchtwanger-Platz
Nach dem bekannten Schriftsteller wird ein Platz im Lehel benannt.
50 Jahre WM-Triumph
:Das Wunder von München
Beim WM-Finale 1974 im Olympiastadion gerät die deutsche Nationalmannschaft früh gegen die Holländer in Rückstand - und gewinnt dennoch. Manches bei dem Triumph wirkt heute unvorstellbar, aber manches hallt immer noch nach.