Gleich zwei wertvolle Zeugnisse aus dem Mittelalter verstecken sich in dem unscheinbaren, 19 Einwohner zählenden Weiler Keferloh in der Gemeinde Grasbrunn. Da ist zum einen die Pferdestatue im Innenhof des Guts Keferloh, die an eine 1059 Jahre alte Legende sowie die Gründungsgeschichte des Ortes erinnern soll. Nur wenige Meter weiter westlich, wo in unmittelbarer Nähe der Durchgangsverkehr über die B 471 rauscht, erhebt sich außerdem der schlichte weiße Turm der Kirche St. Aegidius - ein Juwel romanischer Baukunst aus dem zwölften Jahrhundert und das älteste Gotteshaus in diesem Stil im Großraum München. Bis heute zieren dort Original-Fresken aus der Erbauungszeit die Innenwände; darunter die Abbilder von Christus und den Aposteln als Weltenrichter in der Apsis sowie die Opfer von Kain und Abel an den seitlichen Chorbögen.
Kunstgeschichte:Die Auferstehung von St. Aegidius
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Die kleine Kirche im Weiler Keferloh wurde vor 850 Jahren geweiht und ist damit das älteste romanische Gotteshaus im Großraum München. Weil sie in den Sechzigerjahren falsch restauriert wurde, wäre sie fast verfallen. Doch engagierte Grasbrunner haben sie gerettet.
Von Laura Geigenberger, Grasbrunn
SZ-Serie: Vergessene Orte im Münchner Umland:Nach dem Steinmetz kam der Kohlrabi-Apostel
Nahe der Grünwalder Brücke verbirgt sich auf Pullacher Seite der Höllriegel-Park. Von dem Landschaftsgarten im englischen Stil zeugen etliche Gemäuer und Monumente. Spuren des Lebensreformers und Nudisten Karl Wilhelm Diefenbach, der später hier lebte, sucht man dagegen vergeblich.
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