Die Autorin Doris Seibold ist der 110 Kilometer langen niederbayerischen Vils zu Fuß gefolgt. Ihre Erlebnisse und Eindrücke hat sie in einem Bildband dokumentiert.
Pischelsdorf
:Wie eine Dorfgemeinschaft ihr Wirtshaus rettete
Wo die Wirtschaft stirbt, dort stirbt der Ort, heißt es oft. In Pischelsdorf in Bayern wollten sie das nicht hinnehmen. Die Geschichte einer Rettung.
Ikone der deutschen Werbung
:Erinnerungen an das Fräulein Tosca
Als „Fräulein Tosca“ wurde das Fotomodell Theresia Lew in den 50er- und 60er-Jahren berühmt. Nun ist die Frau, die alle Höhen und Tiefen des Lebens durchmessen hat, im Alter von 90 Jahren gestorben.
Trinkkultur in Nördlingen
:Wie ein Bierkrug es vom Schuttcontainer ins Museum geschafft hat
In Nördlingen wandert ein Bierkrug ins Stadtmuseum. Gut so, immerhin wird damit ein Stück Biergeschichte geehrt. Nur die Größe will nicht so recht stimmen.
Geschichte
:Das Leben des einfachen Arbeiters Johann Gammerl
Johann Gammerl macht 1936 etwas Besonderes: Er schreibt eine Autobiografie. Sein Ururenkel veröffentlicht sie Jahrzehnte später. Sie liefert bemerkenswerte Einblicke in das Leben und Sterben gewöhnlicher Menschen in Bayern vor 150 Jahren.
NS-Geschichte
:Die Verbrechen der Kinderärzte
Die Wanderausstellung „Im Gedenken der Kinder“ in Augsburg zeigt die Verbrechen an Kindern im Nationalsozialismus – ein dunkles Kapitel deutscher Medizingeschichte.
Haus der Bayerischen Geschichte
:Die Bauern, der König und die Freiheit
Die Bayernausstellung in Memmingen zeigt dieses Jahr den Kampf der Bauern um ihre Freiheit und mit den zwölf Artikeln so etwas wie die erste Verfassung auf deutschem Boden. Die Landesausstellung in Regensburg nimmt Ludwig I. in den Blick.
Geschichte Bayerns
:Sisis wilde Schwester
Die Töchter von Herzog Max in Bayern besaßen ein ausgeprägtes Talent, sich in Szene zu setzen. Wie auf Sisi, die exzentrische Kaiserin von Österreich, trifft das auch auf ihre Schwester Marie zu: Als Königin beider Sizilien bewies sie zudem ungeheuren Mut.
CDU und CSU
:Schwierige Geschwister
In der Union hat es oft Streit gegeben. Aber am schlimmsten war es immer, wenn sich der CSU-Chef für den Besseren im Kanzleramt hielt. So wie einst Franz Josef Strauß gegen Helmut Kohl. Später Edmund Stoiber gegen Angela Merkel. Und heute Markus Söder gegen Friedrich Merz.
Emotionaler Abschiedsabend
:Im Filmtheater am Sendlinger Tor gehen die Lichter aus
Nach 112 Jahren endet eine Ära: Die Kinobetreiber-Familie Preßmar lässt zum letzten Mal einen Film über die Leinwand flimmern. Was soll nun aus dem markanten Gebäude werden? Immerhin steht es inzwischen unter Denkmalschutz.
Höhlen aus dem Hochmittelalter
:Expedition in den Untergrund
Die Interessengemeinschaft Erdstallforschung hat nun auch für Oberbayern ein Kataster für die unterirdischen Gänge erstellt. Eine Frage bleibt weiterhin ungelöst: Wozu dienten die geheimnisvollen Stollen, die ins Nichts führen?
80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs
:Zweihundert Veranstaltungen zur „Stunde Null“ in München
Rund um den 80. Jahrestag des Kriegsendes in Deutschland sind in München mehr als 200 Vorträge, Führungen und Ausstellungen geplant. Eine Auswahl.
Sprachgeschichte
:Der bayerische Grimm
Eine neue Biografie über den Gelehrten Johann Andreas Schmeller ermöglicht tiefe Einblicke in das Leben eines Genies im unruhigen 19. Jahrhundert. Einer großen Lebensleistung steht eine Ära gegenüber, in der selbst überragende Taten keinen Schutz vor sozialer Benachteiligung boten.
Brauchtum
:So wird Bayern nie mehr Monarchie
Die Stammwirtschaft der Königstreuen in Gammelsdorf hat dichtgemacht, weshalb ihr traditionelles Treffen im Januar entfällt. Doch für eine richtige Revolution mangelt es noch an mehr.
NS-Aufarbeitung
:„Schlimmer als Auschwitz“
Im Stadtmuseum Kaufbeuren beleuchtet die neue Ausstellung „Massenverbrechen Zwangsarbeit“ Einzelschicksale und Orte der Zwangsarbeit. Neu entdeckte Dokumente geben einen Einblick in die NS-Zeit, die auch in Kaufbeuren noch lange nicht aufgearbeitet ist.
NS-Geschichte
:So banal wie gefährlich
Emil Breitenstein war als NSDAP-Kreisleiter und Bürgermeister von Erding der höchste Nazi-Funktionär in diesem Landkreis. Der Historiker Giulio Salvati beschreibt ihn als eine nur scheinbar „paradoxe Figur“. Das Porträt eines Mannes, den Zeitzeugen als „brutal, machtvoll und gefürchtet, aber auch als gemäßigt“ beschreiben.
Die Landjuden in Franken
:Von der Synagoge zur Voliere und zurück
Einst war Franken die Heimat zahlreicher Landjuden-Gemeinden, heute ist davon nicht mehr allzu viel zu sehen. Ein Verein und eine Gemeinde haben deshalb zwei Synagogen restauriert – und dabei ungewöhnliche Wege beschritten.
Sozialdemokratie
:„Seit hundert Jahren stellt die SPD immer die stärkste Fraktion in Fürth“
Die erfolgreichste Großstadt-SPD der Republik findet sich nicht etwa im Ruhrgebiet, sondern ausgerechnet im Freistaat Bayern. Oberbürgermeister Thomas Jung erklärt, wie seine Partei das geschafft hat. Und warum das Bauchgefühl entscheidend ist.
Archäologie in Augsburg
:Claudius, der bayerische Römer
Durch zahlreiche Funde können Archäologen die Lebensgeschichten von Augsburger Römern ziemlich exakt nachzeichnen – manchmal hilft eine Amphore mit Fischsauce. Claudius Paternus Clementianus etwa drang in den engsten Machtzirkel des römischen Reichs vor – und reiste mehr als mancher Top-Manager im Jahr 2024.
Geschichte Münchens
:Wie aus dem „Schamtuch von Haidhausen“ der Sitz des Landtags wurde
Vor 150 Jahren wurde der letzte Stein gesetzt: Zeitgenossen spotteten damals über das „Kartonmachwerk“, heute wird im Maximilianeum Politik gemacht. Doch der Zweck des Gebäudes war einst ein ganz anderer.
Geschichtsbild
:CDU und CSU im Wahlkampf
Eine kurze Historie bayerischer Machtfantasien, beginnend im 14. Jahrhundert.
1300 Jahre Korbinian
:Ein Jubiläum für laute Männer und leise Frauen
Im Freisinger Jubiläumsjahr ging es ziemlich oft um Macht und Männer. Kulturreferentin Susanne Günther wurde da laut und musste gehen. Wie es dazu kommen konnte - und was sonst noch geschah.
Wilde Weihnachtszeit
:Von wegen „stade“ Zeit
Das mit der besinnlichen, „staden“ Adventszeit war eventuell schon immer pures Framing. Das zeigen zwei Dörfer in der Oberpfalz, in denen es bei den Feierlichkeiten eher ungemütlich zuging.
Zeitgeschichte
:Keiner Ehren wert
Soll die Kardinal-Faulhaber-Straße in München umbenannt werden? Darum und um die antijüdische Haltung vieler katholischer Würdenträger ist ein Streit entbrannt, der weit über Bayern hinausweist.
Politik in Bayern
:„Theoretisch würd’s gehen, die CSU zu schlagen“
Vor 50 Jahren gründete sich in der SPD der konservative „Seeheimer Kreis“. Bis heute sieht sich auch ein Verein in Bayern in dessen Tradition. An der Spitze steht ein prominenter Name.
Geschichte in Bayern
:Historisches Zellengefängnis bekommt Notdach
Im Nürnberger Zellengefängnis saßen die Hauptkriegsverbrecher des Dritten Reichs ein. Doch seit Jahren verfällt das Gebäude zunehmend. Welche Pläne es für diesen historischen Ort gibt.
Weihnachtsbeleuchtung
:Das Ende der Dunkelheit
Einst war der Advent die finsterste und geheimnisvollste Zeit des Jahres. Jetzt sind Häuser und Gärten beleuchtet wie noch nie zuvor. Das ist auch ein Indiz für eine nachlassende Bindung an christliche Traditionen.
Römische Stadtgeschichte
:Eine App lässt die Römer in Augsburg auferstehen
„Augusta Vindelicum“ heißt die Anwendung, die den römischen Alltag virtuell anhand echter Ausgrabungsstücke darstellt – und den Nutzer mitnimmt auf eine lohnenswerte Zeitreise.
Denkmalschutz
:Pfaffenhofener Heimatpfleger will nicht gegen Rauswurf vorgehen
Das gab es noch nicht in Bayern: Norbert Bergmann übte sein Ehrenamt gewissenhaft aus – und wurde deshalb vom Kreistag abberufen. Zum Abschied findet er mahnende Worte.
NSDAP-Mann Max Brose
:Vom NS-Profiteur, der zum Vorbild erklärt wurde
Erst Vergangenheit erforschen, dann über Straßen-Benennungen entscheiden – das wäre logisch. Beim „Wehrwirtschaftsführer“ Brose hat Coburg die umgekehrte Reihenfolge gewählt. Jetzt zeigt sich, wie fragwürdig das war.
Korrekturen
:Davoser Höhen und Nestroys Zitat
Ein Zauberberg-relevantes Detail und ein Satz, der nur wie Karl Valentin klingt.
Denkmalschutz
:Einmalig in Bayern: Pfaffenhofen entlässt Heimatpfleger
Norbert Bergmann ist für seinen Job qualifiziert, fachlich gibt es keine Kritik. Dennoch stimmt der Kreistag für seine Entlassung. Was steckt dahinter?
Mythos „Stade Zeit“
:Die Adventszeit war in Bayern eine Zeit der Tumulte
In bayerischen Chroniken sind über Jahrhunderte hinweg Übergriffe und Schlägereien festgehalten. Am intensivsten verdichten sich die Fliehkräfte der Adventszeit in der Figur des Bischofs Nikolaus.
Bundestagswahl 2025
:Söder gibt Merz „volle Rückendeckung“
Bei der Vorstellung der CSU-Plakate für den Bundestagswahlkampf wird der Schulterschluss mit der CDU augenfällig. Die beiden Parteichefs bewerben die zentralen Botschaften der Union gemeinsam. Strauß hat dieses Mal Pause.
Bayerische Geschichte
:Wie die Fugger im 16. Jahrhundert Spitzenmedizin nach Augsburg brachten
Blasensteine und Brüche zählten einst zu den gefürchteten Krankheiten. Ein einzigartiges Manuskript zeigt, mit welch brachialen Praktiken die Patienten im Augsburger Schneidhaus von ihren Leiden befreit wurden.
Rothenburg ob der Tauber
:Kinder im Fokus der bayerischen Landesausstellung 2028
Warum starben im Mittelalter so viele Babys? Und wie lebte es sich eigentlich als Kind vor 700 Jahren? Auf diese und andere Fragen will die Ausstellung auf dem historischen Spitalgelände in Rothenburg ob der Tauber den Fokus setzen.
Monarchie-Quiz
:Wie gut kennen Sie Ludwig II.?
"Ein ewig Rätsel will ich bleiben mir und anderen", schrieb Bayerns König in einem Brief. Wie viele Geheimnisse können Sie lüften?
100. Geburtstag von Benno Hubensteiner
:Wie ein 25-jähriger Student ein bayerisches Jahrhundertwerk schrieb
Unter widrigsten Umständen verfasste Benno Hubensteiner als Student eines der prägendsten Bücher, das im Freistaat je erschienen ist. In der Nachkriegs-Tristesse konnte der junge Wissenschaftler nicht ahnen, dass ihm mit der „Bayerischen Geschichte“ ein Klassiker gelingen würde.
NS-Geschichte
:Ehemaliger KZ-Steinbruch wird Teil der Gedenkstätte Flossenbürg
Auf diese Weise soll der Ort, an dem sich Tausende zu Tode geschuftet haben, öffentlich zugänglich gemacht werden und einen Beitrag zur Aufklärung über die Verbrechen des NS-Regimes leisten.
Bildung
:Lokalgeschichte zum Anklicken
Schüler des Gymnasiums Oberhaching haben sich auf die Spuren historischer Persönlichkeiten aus dem Ort begeben. Für ihren Film und einen interaktiven Spaziergang haben sie jetzt den P-Seminarpreis des Kultusministeriums erhalten.
Burg Grünwald
:So waren sie wirklich, die alten Rittersleut
Die Burg Grünwald war einst Jagdsitz der Wittelsbacher und Versteck für Mätressen, diente später als Gefängnis und Karl Valentin als Vorbild für sein bekanntes Spottlied. Heute beherbergt sie ein Zweigmuseum der Archäologischen Staatssammlung, das ihre wechselvolle Geschichte anschaulich zeigt.
Zeitgeschichte
:Ingolstadt ringt um Umgang mit NS-belastetem Verleger Reissmüller
Ursprünglich wollte der Stadtrat erst in ein paar Jahren Konsequenzen aus der NS-Verstrickung des früheren „Donaukurier“-Herausgebers ziehen. Neue Enthüllungen erhöhen den Druck.
Kurfürst Max Emanuel und sein Schloss
:Der verhinderte Sonnenkönig
Kurfürst Max Emanuel ließ das Neue Schloss Schleißheim nach dem Vorbild von Versailles erbauen. Bau und Ausstattung zeugen von den imperialen Plänen des bayerischen Herrschers – die allerdings bereits während des Baus ein jähes Ende fanden.
Virtuelle Realität
:Mit dem Luftschiff über Neuschwanstein fliegen
In den simulierten Welten, die das Unternehmen VR Dynamix erschaffen hat, kann man auf dem Mond herumkurven und mit der Hindenburg nach New York fliegen. Auch König Ludwigs Fantasien bleiben so erhalten.
Leben und Gesellschaft
:Interaktive Karte gibt Einblick in jüdisches Leben in Bayern
Per Mausklick lässt sich jetzt die Vielfalt jüdischer Kultur im Freistaat erkunden. Möglich macht dies eine neue interaktive Karte – entstanden an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
MeinungKünftige Bundesregierung
:Höchste Zeit für Bavaria first - und Söder firster
Es ist kaum zu übersehen, dass der bayerische Ministerpräsident furchtbar unter dem Franz-Josef-Strauß-Syndrom leidet.
Ausgestorbene Berufe: Bader
:„Magst a Fasson oder gleich a Glatzn?“
Die Palette der Dienstleistungen eines Baders reichte vom Zähneziehen übers Blutegel setzen bis zum Haareschneiden – das heißt allerdings nicht, dass er alles gleich gut konnte.
Sportgeschichte
:Stammtisch der Sieger
52 Jahre lang haben sich ehemalige bayerische Spitzensportler beim Olympia-Stammtisch zusammengefunden. Nun ist diese Tradition zu Ende gegangen.
Erdinger Geschichte
:Auf Sklavenarbeit und Ausbeutung aufgebaut
Christian Seidl galt in Erding bislang als honoriger Unternehmer. Historische Recherchen zeigen allerdings, dass er seine Firma als privates Außenlager des KZ Dachau gegründet hat. In den Bartolith-Werken schufteten Häftlinge und Zwangsarbeiter. Trotzdem ist eine Straße nach ihm benannt.
Rechtsextremismus
:Wann wird aus Geschichtsklitterung eine Gefahr für die Demokratie?
Bayerns Verfassungsschutz nahm einen Ingolstädter Historikerverein ins Visier, der die deutsche Schuld am Zweiten Weltkrieg kleinredet. Dagegen klagte die Gruppe und bekam recht. Doch der Streit geht weiter.