Jahrzehntelang wurde Paul Winter in seiner Heimatstadt Neuburg als Komponist verehrt. Dann wurde seine NS-Karriere bekannt. Es folgte eine Debatte, die zeigt, wie zäh Aufarbeitung sein kann.
Göring-Kunst im Rathaus
:Schon wieder Ärger um Nazi-Teppiche in Regensburg
Seit Jahrzehnten hängen im Alten Rathaus drei Wandteppiche, die aus der Kunstsammlung von NS-Kriegsverbrecher Hermann Göring stammen. Dass es sich dabei womöglich um Raubkunst handelt, findet die Stadt nicht erwähnenswert.
Ausgrabungen
:Ur-Panda in Tongrube im Allgäu entdeckt
2019 fanden Forscher in der Tongrube „Hammerschmiede“ im Allgäu Skelettteile eines Menschenaffen, der vor etwa 11,6 Millionen Jahren gelebt haben soll. Nun machten sie einen weiteren spektakulären Fund.
Ritual bei erfolgreichen Torschützen
:Jubelpose ohne Hose
Fußballer pflegen neuerdings den Brauch, nach einem Torerfolg jubelnd die Hose herunterzuziehen. Auch früher haben sich manche öffentlich der Hose entledigt – nicht immer aus Vergnügen.
Älteste Briefmarke aus Deutschland
:„Schwarzer Einser“ für 440 000 Euro versteigert
Ein Großhändler schrieb einst von Wegscheid nach Hengersberg – weil er einen „Schwarzen Einser“, noch dazu am ersten Erscheinungstag der Briefmarke, draufklebte, ist der Brief heute ein Vermögen wert.
Wegen Sanierungsarbeiten
:Jetzt schließt das dritte städtische Museum in München
Im Oktober macht auch noch das Valentin-Karlstadt-Musäum dicht. Das Münchner Stadtmuseum und die Villa Stuck sind ohnehin schon geschlossen. Wer plant denn sowas?
Geschichte in klinisch reinen Regalen
:Das Gedächtnis der Kirche
Im Archivdepot der Erzdiözese München und Freising muss alles, was neu ankommt erst einmal in Quarantäne - nicht dass Käfer die Schätze aus der Vergangenheit zerstören.
Dorfprozelten
:Wo jeder Archäologe sein kann
Geschirrscherben, Mauerreste, alte Wasserstellen – verborgen im Spessart kann jeder Mensch mit wissenschaftlichen Archäologen in der Vergangenheit graben. Auch Kinder dürfen mitmachen.
München Glossar
:Wovon reden Münchner, wenn sie sagen …
Der berühmteste aller Spitznamen ist natürlich die Wiesn – bei Weitem aber nicht der einzige. Das meinen Münchner wirklich mit August, Bahni, Mops, Honzi oder Fuzo. Ein Glossar nicht nur für Zugereiste und Wiesn-Besucher.
Goldschmiedekunst
:Ältestes Besteck-Set der Welt ist zurück in Augsburg
Die Messer, Gabeln und Löffel stammen aus dem Jahr 1615 und galten lange als verschollen. 2005 für eine Rekordsumme versteigert, ist es nun im Maximilianmuseum zu sehen.
Historische Kartengrüße
:So schön war es am Starnberger See
Die klassische Ansichtskarte gilt als antiquiert, dabei sind gerade historische Karten kleine Kunstwerke auf Karton. Eine Reise im Kleinformat zu den Sehenswürdigkeiten an den Ufern des Fürstensees.
Ausstellung
:Was machen die Soldaten? Angst hams
Das Buchheim-Museum würdigt Karl Valentin als Musiker – eine bislang etwas unterbelichtete Seite des großen Komikers.
Bayerns älteste Briefmarke
:Liebe auf den ersten Einser
Mit Briefmarkensammlungen punktet man heute beim Dating kaum. Mit diesem Markerl könnte es aber was werden: Ein Brief mit Bayerns ältester Briefmarke wird versteigert – los geht es mit einer Viertelmillion Euro.
1300 Jahre Korbinian
:„Freising ist heute die Hauptstadt Bayerns“
Tausende Besucherinnen und Besucher verfolgen den großen Jubiläumsfestzug durch die Domstadt, der an die Ankunft des Bistumsgründers Korbinian vor 1300 Jahren erinnert. Ein Jahrhundertereignis, das sich auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Franz Herzog von Bayern nicht entgehen lassen.
Regensburg
:Affäre um Nazi-Teppich
Unzählige Paare feierten ihre Hochzeit im Regensburger Herzogssaal unter einem Wandteppich mit Nazi-Symbolik. Eine staatliche Behörde, der Denkmalschutz, wollte es so. Und dann bekam die Oberbürgermeisterin einen Brief.
Simplicissimus
:Bitterer Humor
Vor 80 Jahren erschien die vorerst letzte Nummer der zuletzt propagandistischen Münchner Wochenschrift „Simplicissimus“. Über den Verrat an der hohen Kunst der Satire.
NS-Terror
:Die schwierige Flucht nach Tel Aviv
Am 15. September 1935 wurden die „Nürnberger Gesetze“ erlassen, die die Grundlage für die Ausgrenzung und Verfolgung jüdischer Menschen bildeten. Auch die Freisinger Familie Holzer wurde schließlich ermordet, allein Martin Holzer gelang 1938 die Emigration.
Projekt der SZ-Bayernredaktion
:Zeitlang-Ausstellung gastiert in Essing
Der besondere Blick auf Bayern: Neue Fotos und Texte von SZ-Journalisten sind im Altmühltal zu sehen.
Tag des offenen Denkmals
:Bayerns steinerne Zeugen der Geschichte
An die Bedeutung historischer Schauplätze der NS-Zeit für die Erinnerungskultur soll am Sonntag bayernweit an 600 Veranstaltungsorten erinnert werden – zum Beispiel in Flossenbürg.
Tag des offenen Denkmals
:Wo sich die Tür zur Geschichte Bayerns öffnet
Am Tag des offenen Denkmals können Besucher am Sonntag faszinierende Gebäude besuchen. Zum Beispiel den höchsten bewohnten Punkt Mittelfrankens, eine uralte Dorfschule oder die historische Straßenbahn-Halle in Augsburg.
Verbrechen
:Vier Männer wegen Manchinger Golddiebstahl angeklagt
Im November 2022 verschwand bei einem spektakulären Einbruch der Keltenschatz aus dem Manchinger Museum. Von einem Großteil der Münzen fehlt weiter jede Spur. Ein erster Einbruchsversuch soll gescheitert sein.
In Kamerun Nationalheld, in Deutschland Verbrecher
:Der König der Duala hat seine Ehre zurück
Jahrzehntelang hat sich Jean-Pierre Felix-Eyoum aus Dorfen für die Rehabilitierung seines Großonkels Manga Bell eingesetzt, der 1914 von den deutschen Kolonialherren wegen Hochverrats hingerichtet worden.
Unterhaltsames Detail der Münchner Geschichte
:Ludwig Erhard und der Schiffspokal
Trinken statt sinken: Was der Vater des Wirtschaftswunders mit einem einzigartigen Goldschmiede-Kunstwerk der Renaissance zu tun hat.
Tourismus im Oberland
:„Die Fotopostkarten gehen am besten“
Urlaubszeit heißt auch: Grüße an die Daheimgebliebenen schicken. Das geht heute bei vielen digital. Die klassische Postkarte ist deshalb kein Auslaufmodell.
Schwimmen wie vor 100 Jahren
:Eintauchen in die Geschichte – historische Bäder in Bayern
Naturteiche, üppiger Blumenschmuck und historische Holzanlagen – Bayerns denkmalgeschützte Schwimmbäder haben einiges zu bieten. Eine Auswahl.
Altes Schloss Schleißheim
:Hüter der Pumpe
Die Wasserspiele im Schleißheimer Schlosspark wurden einst von einer seltenen Windkesselpumpe betrieben. Die wurde zwar durch eine elektrische Anlage ersetzt. Aber sie funktioniert auch nach mehr als 150 Jahren noch – dank Siegfried Stadtkus, der mit ihr unter einem Dach wohnt und sie ab und zu anwirft.
Von Reiterstaffel bis Schulprojekt
:Pferdepolitik ist bei Söders Familiensache
Bronzerösser und Goldpferde: Der Reitsport und die Arbeit mit Pferden haben in Bayern eine lange Tradition. Da kümmert sich die First Lady persönlich drum.
Nationalsozialismus
:„Auch mit dieser Schande müssen wir leben“
Der Schriftsteller Norbert Göttler erinnert in seinem Buch „Die weiße Fahne“ an die Verbrechen der Nationalsozialisten an ihren friedenswilligen Landsleuten in der Endphase des Hitler-Regimes. Die Lektüre macht traurig und wütend zugleich.
Kräuterweihe zu Mariä Himmelfahrt
:Brauchtum mit heilender Wirkung
Miriam Crämer ist Kräuterexpertin. Sie weiß, wo man Johanniskraut, Schafgarbe, Beifuß und Rainfarn findet und wofür sie gut sein können. Einst hat man die Kräuter schweigend oder nur bei Mondschein gesammelt. Ihr ist vor allem wichtig, die Pflanzen mit Respekt zu behandeln.
Länger im Parlament als alle Abgeordneten
:Der Mann für die „totale Diskretion“
Fast unsichtbar, aber mittendrin: Rainer Posluschny war der Chef der Offizianten im bayerischen Landtag. Er weiß, was hinter den verschlossenen Türen geredet wird. Nun geht der 67-Jährige in den Ruhestand. Dann könnte er ja ein paar Geheimnisse verraten? Niemals.
Sportler aus Bayern
:Ein Fassl Bier für den Olympiasieger
Bavaria und Olympia: Schon im Jahr 1900 haben bayerische Athleten bei den Olympischen Spielen Medaillen gewonnen. Die Erfolge reißen bis heute nicht ab. Die meisten Sportler aber ernten keine Medaillen, sondern Enttäuschungen. Und manchmal geht es sogar um Leben und Tod.
Geschichte
:Archäologen finden vergessenes Dorf
Im Norden von München stoßen Archäologen auf eine Siedlung aus dem Mittelalter, die auf keiner Karte verzeichnet worden ist. Sie sind überzeugt: Der Fund wird das Verständnis jener Zeit nachhaltig prägen.
Der Mohr im Freisinger Landkreiswappen
:„Für rassistische Propaganda ungeeignet“
Bernd Feiler, Kreisheimatpfleger, erklärt, warum die Darstellung des bekrönten Afrikaners in Wahrheit als Zeichen der Wertschätzung zu sehen ist.
Klassik-Open-Air im Traumpalast von Ludwig II.
:Schloss Neuschwanstein öffnet sich erstmals für Freiluftkonzerte
Wie es einem Verein gelungen ist, die Musen in Bayerns weltberühmtem Baudenkmal aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Und wie auch normale Besucher etwas davon haben.
Deutsch-deutsche Geschichte
:Erweiterung des Museums in „Little Berlin“ geht voran
Im Kalten Krieg ging eine Mauer durch Mödlareuth an der einstigen innerdeutschen Grenze. Seit 1990 befasst sich das Deutsch-Deutsche Museum in dem Dorf mit der Teilung. Die Besucherzahlen steigen.
Buch über Erich und Zenzl Mühsam
:„Das ist denn nun also das dauerhafteste feste Gschpusi, das ich je gehabt habe“
Eine Biografie widmet sich erstmals ausgiebig der Beziehung des revolutionären Dichters Erich Mühsam zu seiner Frau Zenzl, die unerschrocken an seiner Seite stand.
Kurzurlaub in Bayern
:Wer Bayern verstehen will, muss nach Altötting
Die Menschen beten lieber Taylor Swift an statt den Herrgott. Ist es also noch ratsam, jemandem ein Wochenende in Altötting zu empfehlen? Unbedingt!
König Ludwig II.
:Neuschwanstein erstrahlt in altem Glanz
40 Millionen Euro hat der Freistaat in die erste vollumfängliche Sanierung des Schlosses investiert, die Arbeiten sind so gut wie abgeschlossen – jetzt soll das berühmteste Bauwerk des Kini Welterbe werden.
Tausende jahrhundertealte Knochen haben Fachleute in Nürnberg ausgegraben – die Überreste von Opfern einer großen Pestwelle. Die Forscher wollen dem größten Pestfriedhof in Deutschland nun seine Geheimnisse entlocken.
Vorschlag zum Gedenken
:Straßennamen für Widerstandskämpferinnen
Viele Frauen, die sich mit Leib und Leben gegen das NS-Regime einsetzten, sind kaum bekannt. Der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten möchte dies ändern.
Leben und Gesellschaft
:„Forschungsreise in den wilden Osten des Freistaats“
Von einem Sammler hat das Haus der Bayerischen Geschichte mehr als 8000 alte Ansichtskarten und Fotografien erworben. Aus dieser Quelle der Erkenntnis schöpft die Ausstellung „Menschen im Bayerischen Wald 1900–1950“.
Kurzurlaub in Bayern
:Wo sich Bayern und Österreich treffen
Der Rupertiwinkel ganz im Südosten gehört seit gut 200 Jahren zu Bayern. Besucher finden dort Berge, Seen und Spuren des ehemaligen Fürsterzbistums Salzburg. Und die Kapelle, in der das wohl berühmteste Weihnachtslied der Welt uraufgeführt wurde.
Bayern
:Die Geheimnisse des Kini
Ausgerechnet in Stuttgart sind die Original-Installationspläne für die Leitungen in den Königsschlössern Ludwigs II. aufgetaucht.
Ein Karl-Valentin-Wettbewerb
:Immer seinem Witz nach
Eine Internet-Abstimmung über Werke, die das Genie Karl Valentins in unserer Zeit weiterdenken.
Archäologie
:„Unerwartete Ergebnisse“ bei Skelettfunden in Neufahrn
Die Untersuchungen zeigen, dass die Gemeinde älter ist als bisher angenommen. Für den Heimatforscher Ernest Lang muss die Ortsgeschichte umgeschrieben werden.
Kurzurlaub in Bayern
:Was man in Nürnberg gesehen haben sollte
Nürnberg, das war mal eine extrem wirkmächtige Stadt in Europa. Heute aber, nach massiven Geschichts-Brüchen? Sollte man die Metropole in Franken gerade deshalb besuchen.
NS-Vergangenheit
:Neuburger Realschule streicht Paul Winter aus ihrem Namen
Seit die hochrangige NS-Vergangenheit des Olympia-Komponisten bekannt ist, wird in dessen Geburtsstadt über Konsequenzen diskutiert. Nun ist eine Entscheidung gefallen.
NS-Diktatur in Bayern
:Rentenentzug und Krankenterror
Die bayerischen Rentenversicherungsträger haben ihre NS-Vergangenheit aufarbeiten lassen. Dabei zeigt sich, wie perfide und kleinteilig das Regime Einfluss auf kranke Menschen genommen hat.
Hofausstellung des Valentin-Karlstadt-Musäums
:Wo rollende Köpfe komisch sind
Karl Valentin und Bert Brecht drehten zusammen den Horror-Slapstick-Film „Mysterien eines Frisiersalons“. Es spielten Freunde wie der „Nosferatu“-Darsteller Max Schreck. Wie der weltweit erste Splatter-Film nun zu einer Ausstellung und Musik von Konstantin Wecker kommt.
Kurzurlaub in Bayern
:Einmal durch Regensburg schlemmen
Die Altstadt ist die am besten erhaltene mittelalterliche Großstadt Deutschlands und Unesco-Weltkulturerbe. Was viele Besucher aber nicht wissen: Man kann in Regensburg hervorragend essen. Ein kulinarischer Rundgang.