Geschichte:Der Main-Donau-Kanal und die Kontroverse um seine Fertigstellung

Der Entstehungsgeschichte des Main-Donau-Kanals ist eine kleine Ausstellung im Bayerischen Hauptstaatsarchiv gewidmet. Das Foto aus dem Frühjahr 2022 zeigt Wartungsarbeiten an der Schleuse Eckersmühlen. (Foto: Nicolas Armer/dpa)

Eine kleine Ausstellung der Staatlichen Archive Bayerns ist diesem Thema gewidmet. Sie beantwortet auch die Frage, was Dieter Hildebrandt, Gerhard Polt und Gisela Schneeberger mit der Wasserstraße zu tun haben.

Der erste Abschnitt des Main-Donau-Kanals zwischen Bamberg und Nürnberg konnte 1972 noch ungehindert fertiggestellt werden. Doch dann folgten in den kommenden 20 Jahren heftige Kontroversen um die Fertigstellung. An diese erinnert vom 20. Februar bis 3. April eine kleine Ausstellung im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München. Erarbeitet wurde diese vom Fachbereich Archiv- und Bibliothekswesen der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern.

Besonders über den Ausbau des Kanals im Altmühltal entbrannten damals Auseinandersetzungen. Die erheblichen Eingriffe in den Naturraum wurden von Naturschutzverbänden, ökologisch orientierten Parteien und Teilen der Bevölkerung äußerst kritisch gesehen. 1982 wurde sogar überlegt, die Arbeiten einzustellen.

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Die Schau beleuchtet die Rolle der Politik sowie der Gegner und Befürworter des Projekts. Darüber hinaus wirft sie einen Blick auf die Medien als bedeutende Faktoren in der Auseinandersetzung. So griff die ARD-Satiresendung "Scheibenwischer" am 14. Januar 1982 die Konflikte auf. Dieter Hildebrandt spielte darin einen naiven Redakteur, der den Sinn der Wasserstraße hinterfragt und vom PR-Chef der Rhein-Main-Donau AG (gespielt von Gerhard Polt) bestochen werden soll. Die Sekretärin der RMD AG (Gisela Schneeberger) ist derweil damit beschäftigt, die Diätenschecks an die Aufsichtsräte zu verteilen, unter ihnen der frühere Ministerpräsident Alfons Goppel (CSU). Das Protestschreiben des damaligen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß an den Sender folgte umgehend. Die Folge wurde ein Jahr später mit dem Adolf-Grimme-Preis mit Silber ausgezeichnet.

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