• Bayerns stellvertretender Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger steht heftig in der Kritik. Er soll nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung als Elftklässler wegen eines hetzerischen Flugblatts vom Disziplinarausschuss seiner Schule bestraft worden sein. Exemplare des rechtsextremistischen Pamphlets sollen in seiner Schultasche gefunden worden sein. Außerdem gibt es Berichte von Mitschülern, wonach er eine Hitler-Attitüde gepflegt haben soll.
• Aiwanger selbst wies die Vorwürfe zunächst pauschal zurück und spricht von einer „Schmutzkampagne“. Nach und nach räumte er jedoch immer mehr Details ein. Als angeblicher Verfasser des Flugblatts gab sich jedoch sein Bruder Helmut zu erkennen. Zuletzt entschuldigte sich Aiwanger, falls er „Gefühle verletzt“ habe.
• In der bayerischen Regierungskoalition hat die Flugblatt-Affäre eine Krise ausgelöst. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nannte das Flugblatt „menschenverachtend, geradezu eklig“ und forderte von Aiwanger eine lückenlose Aufklärung. Dafür musste er einen Katalog mit 25 Fragen beantworten. Am 3. September entschied Markus Söder, seinen Vize-Ministerpräsidenten im Amt zu lassen und die Koalition mit den Freien Wählern fortzuführen.
Skandal und Gedenken
:Unser Aiwanger
Büßen sollen andere: Was der Skandal um das Flugblatt über den Umgang der Deutschen mit ihrer Geschichte lehrt.
Bayern
:Wie die SZ in Sachen Flugblatt vorgegangen ist
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Landtagswahl 2023
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Parteichefin Becker wirft dem Vizeministerpräsidenten "Abwertung der Demokratie", "Fäkalsprache" und "Trump-Stil" vor
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:"Schande Bayerns"
Mit scharfen Worten geißelt die bayerische Opposition den Verbleib des Vizeministerpräsidenten im Amt. Die FDP spricht von einem "Freifahrtschein" für Aiwanger, dessen künftiges Verhalten auf Regierungschef Söder selbst zurückfallen werde.
Antisemitisches Flugblatt
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