Antisemitismus:Erinnerungskultur ist Fehlerkultur

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Die Mitarbeiter der Gedenkstätte Dachau wenden sich gegen "öffentlichkeitswirksame politische Besuche im Vorfeld der bayerischen Landtagswahl". (Foto: Niels P. Joergensen/npj/Foto: Jørgensen)

So zentral die Erinnerungskultur für die Deutschen ist, so schnell gerät sie in Gefahr. Sie braucht den Willen zur Wahrheitsfindung und Empathie, andernfalls wird sie zur Fassade.

Kommentar von Kia Vahland

Zu den demokratischen Vereinbarungen in Deutschland gehört das Bekenntnis zu ehrlicher Erinnerung. Der Anspruch ist dies: Der Zivilisationsbruch der Deutschen im Nationalsozialismus wird nicht vergessen und nicht geleugnet. Der singuläre Genozid an den Jüdinnen und Juden, die Massenmorde an anderen Minderheiten werden erinnert und auch, welche Verbrechen die Wehrmacht verübt hat. Denn: Sehr viele Deutsche waren Täter, Mitwisser, Handlanger, Duldende, sie haben nicht die Menschlichkeit und nicht den Mut aufgebracht, das von ihnen selbst installierte NS-Regime im Kleinen und Großen zu bremsen. Spätere Generationen tragen keine Schuld, aber die Verantwortung dafür, dass es nie wieder so weit kommt.

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