CSU, Freie Wähler, Grüne und SPD stellen sich im bayerischen Landtag gemeinsam gegen Antisemitismus. Wie sie das jüdische Leben im Freistaat stärken wollen.
Jahrestag der Hamas-Attacke
:„Wir konnten uns nicht vorstellen, dass so etwas möglich war“
Der Anschlag der Hamas auf Israel habe wie ein Funke auch in der Diaspora viele Feuer entzündet, sagt IKG-Präsidentin Knobloch beim Gedenken in der Münchner Synagoge.
Jahrestag des Hamas-Terrors
:Tausende demonstrieren für Freilassung der israelischen Geiseln
Die Münchner Polizei zählt 8000 Teilnehmer. Von Gegendemonstranten der Gruppierung „Palästina spricht“ werden sie als „Kindermörder“ und „Faschisten“ beschimpft.
SZ MagazinDeutsche Einheit
:Das Denkmalsdebakel
25 Jahre Planungs- und Bauzeit, mehrere Abstimmungen im Bundestag, Kosten in Millionenhöhe – und noch immer steht kein Einheitsdenkmal auf dem Schlossplatz in Berlin. Die Gründe dafür haben wir – obwohl es sehr viele sind – in einem einzigen Satz zusammengefasst.
Antisemitismus
:Knobloch beklagt offenen Judenhass an Hochschulen
Die CSU-Landtagsfraktion tauscht sich mit jüdischen Gästen aus und fordert die Exmatrikulation von Antisemiten und Extremisten.
Nationalsozialismus
:Ein gestohlenes Leben
Sie ist die einzige Angehörige eines Opfers der Kinderbaracke, die sich je in Markt Indersdorf gemeldet hat: 80 Jahre nach dem Tod ihrer Schwägerin kommt Susan Wojtowicz aus den USA erstmals an den Geburts- und Sterbeort ihrer Verwandten.
Erinnerungsort Badehaus Waldram
:Ein Koffer voller Geschichte
Shai Lachman ist der Sohn des Leiters des DP-Lagers Föhrenwald. Nun schenkt er dem Museum ein besonderes Exponat.
Jüdisches Leben
:Charlotte Knobloch wird Gastprofessorin in Düsseldorf
Die Holocaust-Überlebende will im Hörsaal über die aktuellen politischen Entwicklungen in Deutschland und den erstarkenden Antisemitismus sprechen.
Zeitgeschichte
:„Es ist, als würde man all das neu erleben“
Im Indersdorfer Kloster empfängt Anna Andlauer eine besondere Reisegruppe: Die Senioren oder deren Familienangehörige waren vor ihrer Überreise nach Israel in DP-Lagern untergebracht, wie auch das Indersdorfer Kinderzentrum eines war. Die Reise ist ein Versuch, die Vergangenheit besser zu verstehen.
Interview mit Charlotte Knobloch
:„Es ärgert mich furchtbar, unter welchen Umständen wir heutzutage leben müssen“
Der Schock über den Anschlag auf das NS-Dokuzentrum und das israelische Generalkonsulat in München geht durch die ganze jüdische Gemeinde, sagt deren Präsidentin Charlotte Knobloch. Viele hätten das Gefühl, ihre Heimat verloren zu haben.
Argentinien
:War da was?
Argentinien wurde einst gelobt für seine Aufarbeitung der Militärdiktatur. Dann aber kam Javier Milei. Unter dem rechts-libertären Präsidenten werden Gedenkstättenmitarbeiter entlassen und Abgeordnete zeigen sich mit Menschenrechtsverbrechern.
Erinnerungsarbeit
:„Die Familien ehemaliger NS-Opfer belastet ein lebenslanges Trauma“
Die KZ-Gedenkstätte Dachau will die Nachkommen einstiger Häftlinge aus diesem Grund intensiver in die Erinnerungsarbeit einbinden. Dabei soll es nicht bei einzelnen Veranstaltungen bleiben.
Sexualisierte Gewalt
:Großer Streit um eine kleine Statue
In einem Berliner Park erinnert ein Denkmal an Koreanerinnen, die während des Zweiten Weltkriegs von der japanischen Armee missbraucht wurden. Warum will Berlin die Figur jetzt wieder loswerden?
Landtagswahlen
:„Ich habe mehr Angst als Hoffnung“
Der Holocaust-Überlebende Ernst Grube blickt mit Sorge auf einen wahrscheinlichen Wahlerfolg der AfD im Osten. Der Präsident der Lagergemeinschaft Dachau sieht die Erinnerungskultur in Gefahr, für die er und andere Zeitzeugen so lange kämpfen mussten.
Vor Landtagswahlen
:Bundesweiter Appell gegen Geschichtsrevisionismus
Ein breites Bündnis aus Gedenkstätten- und Museumsleitern warnt eindringlich vor den Gefahren für die Erinnerungskultur durch verzerrte Geschichtsbilder und verurteilt die Bedrohungen gegen den Leiter der KZ-Gedenkstätte Buchenwald.
Vor Wahl in Thüringen
:Gedenkstättenleiter wird bedroht
Unbekannte kleben das Konterfei von Jens-Christian Wagner, Direktor der KZ-Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, auf eine Todesmarschstele. Sein bayerischer Kollege Karl Freller verurteilt die Bedrohungen.
Erinnerungskultur
:Die Mehrheit schwieg
In ihrem Buch „Eugenische Phantasmen“ erzählt Dagmar Herzog die Geschichte des NS-Terrors gegen Menschen mit Behinderung – und die seiner bis heute unvollendeten Aufarbeitung.
80 Jahre Warschauer Aufstand
:Die zwei Leben des Bogdan Bartnikowski
Am 1. August 1944 erhob sich die Bevölkerung der polnischen Hauptstadt gegen die deutschen Besatzer. Was hoffnungsvoll begann, endete in einer Katastrophe. Über ein schwieriges Gedenken, 80 Jahre danach.
Rechtsextremer Anschlag am OEZ
:„Erzählt ihre Geschichten!“
Vor acht Jahren erschoss ein junger Mann neun Menschen, am Olympia-Einkaufszentrum erinnern Angehörige und Freunde an die Getöteten. Unweit des Tatorts will die Stadt nun einen Gedenkraum einrichten. Und es erscheint ein Heft, das von den neun Menschen erzählt.
Hitler-Attentat
:Wie die extreme Rechte den 20. Juli instrumentalisiert
80 Jahre nach dem Stauffenberg-Attentat: Vor allem die AfD und ihre radikalen Vordenker versuchen, das Gedenken an den Widerstand gegen Hitler zu vereinnahmen. Doch es gibt Gegenwehr.
Internationale Jugendbegegnung
:Zeitzeugengespräche bei Kaffee und Kuchen
Anläßlich der Internationalen Jugendbegegnung organisiert der Kreisjugendring ein Gespräch zwischen jungen Leuten und Zeitzeugen.
Ausweich-Spielstätte auf Ex-Reichsparteitagsgelände
:Eine Oper am schwierigsten Ort von Nürnberg
Die einen lästern, die anderen sehen sich am lang ersehnten Ziel. Eines aber ist der Entwurf für Nürnbergs neue Oper auf NS-kontaminiertem Gelände auf alle Fälle: spektakulär unspektakulär. Und das gewollt.
Franken
:Ausweichoper: Nürnberg nimmt sich München als Vorbild
Auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände wird eine Interims-Spielstätte entstehen. Der Stadtrat hat nun entschieden: Errichten soll sie dasselbe Duo aus Bauherr und Architekturbüro, das auch das Münchner Volkstheater gebaut hat – pünktlich und ohne Kostensteigerung.
MeinungPrantls Blick
:Die Tragik des Widerstands – und wozu er mahnt
Unsere vergessenen Vorbilder und die Verbeugung vor ihnen im Grundgesetz: Gedanken zum 20. Juli, dem 80. Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler.
Justiz
:Wem gehört das rote Dreieck?
Politiker wollen ein Symbol der Hamas verbieten. Bloß: Ein altes Zeichen linker Antifaschisten sieht ganz genauso aus.
Fotorückblicke
:Das bin ja ich
Die goldene Stunde, Aufwachsen, Schlemmen: Erbarmungslos gut gelaunt erstellt das Handy Fotorückblicke und Flashbacks in die Vergangenheit. Sieht aus wie Werbung für das eigene Leben.
Erinnerungskultur in Wolfratshausen
:Bürgerpreis fürs Badehaus
Waldramer Einrichtung erhält Auszeichnung des Bayerischen Landtags.
Kundgebung vor der Münchner Synagoge
:„Der Judenhass ist regelrecht explodiert“
Mehr als tausend Menschen setzen auf dem Sankt-Jakobs-Platz ein Zeichen gegen Antisemitismus und für Israel. IKG-Präsidentin Knobloch verweist auf die bedrohliche Lage für Jüdinnen und Juden. Auch an die von der Hamas entführten Menschen wird erinnert.
Vor der Münchner Synagoge
:Kundgebung gegen Antisemitismus und Israelfeindschaft
Die Israelitische Kultusgemeinde will am Mittwoch ein „Zeichen gegen Hass“ setzen. Zum Initiator des bundesweiten Solidaritätstags geht man stillschweigend auf Distanz.
Erinnerungskultur
:„Haltung ist zeitlos“
Im Fokus der Ausstellung „Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ in der Versöhnungskirche stehen vor allem die Widerstandskämpferinnen von einst. Gewürdigt wird aber auch die 79-jährige Aktivistin Irmela Mensah-Schramm.
Fußball-EM
:In bunten Trikots durch die Gedenkstätte
Ausländische Fans besuchen auf ihrer Deutschlandreise nicht nur die Stadien und Innenstädte. In Dachau wird die Führung „Fußball im KZ“ angeboten – und trifft auf viel Resonanz.
Debatte um deutsches Gedenken
:„Die Erinnerungskultur kann kein Feigenblatt für die Politik sein“
Der Streit über Claudia Roths Konzept für die deutsche Erinnerungskultur ist heftig. Mirjam Zadoff, die Leiterin des Münchner NS-Dokuzentrums, versteht die Wut ihrer Kollegen – hält aber deren Kritik für falsch.
Flüchtlinge aus der Ukraine
:Der Krieg der anderen
Dass ausgerechnet Putins Überfall Ukrainerinnen nach Deutschland bringen würde, die jetzt im Bundesarchiv in Berlin Akten des Zweiten Weltkrieges ordnen – wer hätte das gedacht.
Gedenkkultur
:Kreativ gegen die illiberalen Gefährder
Im Gesellschaftshaus des Haarer Isar-Amper-Klinikums diskutieren Experten über den Zustand der Demokratie und die Perspektiven der Erinnerungsarbeit in einem zunehmend rechtspopulistisch geprägten Klima.
Debatte um Erinnerungskultur
:Adieu, Reform
Zwei Monate stritten Kulturstaatsministerin Claudia Roth und viele Historiker über Erinnerungspolitik – nun haben sie miteinander gesprochen. Nicht die schlechteste Idee.
Fortschreibung des Gedenkstättenkonzepts
:Der Berliner Erinnerungseintopf
Gedenkstättenleiter in Dachau und Flossenbürg kritisieren das „Rahmenkonzept Erinnerungskultur“ der Kulturstaatsministerin Claudia Roth – sie befürchten eine Relativierung der NS-Verbrechen. Für diesen Donnerstag ist eine Gesprächsrunde geplant.
Erinnerungskultur
:Passiver Widerstand
In der KZ-Gedenkstätte Dachau stellt Christoph Wilker sein Buch „Die unbekannten Judenhelfer“ vor. Es erzählt die Geschichte der Zeugen Jehovas, die in der NS-Zeit selbst wegen ihres Glaubens verfolgt wurden – und doch immer wieder auch anderen Verfolgten halfen.
Kunst aus Archivmaterial
:Wie man die Schätze der Menschheit in Sicherheit bringt
Das Künstlerduo Böhler & Orendt zeigt im Neuen Museum Nürnberg „Memory Movers“. Dafür haben sie 200 Gegenstände aus 51 Archiven verbaut. Sie philosophieren damit über die Wichtigkeit von Erinnerungen. Besonders in Zeiten des Krieges.
Historiker Frank Trentmann
:"Die Erinnerungspolitik muss flexibler werden"
Die Deutschen rühmen sich gerne ihrer Gedenkkultur. Dennoch plädiert Claudia Roth für Reformen. Wie sieht es der Historiker Frank Trentmann, der sich damit seit Langem beschäftigt?
Ärger um Protestsong "Nicht mit uns"
:Charlotte Knobloch: Nicht mit mir
Weil im Video zu Ron Williams' Song gegen Rechts auch Dieter Hallervorden ganz kurz etwas sagen darf, zieht die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde ihr Statement zurück.
Erinnerungskultur
:"Ich komme nach Dachau, solange ich laufen kann"
Leslie Rosenthal wird kurz vor Kriegsende im KZ geboren. Heute ist er mit 79 einer der jüngsten Holocaust-Überlebenden. Mit seinem Sohn und Enkel besucht er die Befreiungsfeiern in Dachau. Hier erzählen sie, wie sie die Erinnerung an die NS-Zeit lebendig halten.
Bayreuth
:Kulturreferent? Gott bewahre!
Für Kunst und Kultur der Stadt Bayreuth zuständig zu sein, das muss doch der Himmel sein: Wagner, Wilhelmine, Weltkultur! Die Wahrheit sieht leider anders aus, ganz anders.
"Künstlerische Intervention"
:Der rote Faden von Czernowitz nach Föhrenwald
Susanne Hanus weist im Erinnerungsort Badehaus mit "Verstrickungen" auf Familien- und Weltgeschichte hin.
In Wolfratshausen-Waldram
:Geschichte leicht verständlich
Der Erinnerungsort Badehaus bietet Guides in drei Fremdsprachen und Hefte für Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen.
KZ-Gedenkstätte
:Dachauer Erinnerungswoche
Zum Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers findet eine ganze Reihe von Gedenkveranstaltungen statt. Ein Überblick zu allen Terminen.
MeinungKZ-Gedenkstätte Dachau
:Erinnern heißt kämpfen
Zum Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau rückt der Fokus auf die Gedenkkultur, für die Deutschland auch international Lob erhält. Doch das Erinnern an die NS-Zeit ist fragil und muss heute so widerständig sein wie schon lange nicht mehr. Eine Bestandsaufnahme.
Jüdisches Leben in Deutschland
:"Alle reden von 'Nie wieder'. Was soll das heißen?"
Das Jewish Chamber Orchestra Munich will mit klassischer Musik jüdisches Leben sichtbar machen. Dabei sollte die Community selbst mutiger werden, sagt der künstlerische Leiter Daniel Grossmann.
Berliner Konferenz "Kolonialismus erinnern"
:Respekt
Berlin will in einer Konferenz seine Geschichte als Ort der berüchtigten Kongo-Konferenz aufarbeiten. Der Auftakt mit Claudia Roth wird beinahe von propalästinensischen Protesten gesprengt. Souveränität, Klugheit und Wärme verhindern das.
Erinnerungskultur in Wolfratshausen
:"Verzeihen kann man nicht"
Eva Umlauf zählt zu den jüngsten Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. 1944 wurde sie als knapp Zweijährige in einem der letzten Deportationszüge ins KZ verschleppt. Im Waldramer Badehaus spricht die "Gefühlserbin", wie sich Umlauf nennt, über psychologische Aspekte des Erinnerns.
Rechtsextremismus
:Rechter Terror - eine Münchner Fortsetzungsgeschichte
Eine Wanderausstellung im NS-Dokumentationszentrum stellt die Perspektive der Opfer und Hinterbliebenen in den Mittelpunkt. Manche lokale Aspekte verlagert sie aber zu stark ins Rahmenprogramm.