Ein Gemälde, ein Buch, eine historische Tür. Nach der Flut im Ahrtal waren diese aufgeweichten Dinge erst mal unwichtig. Jetzt, vier Jahre später, merken ihre Besitzer, dass sie sie mehr brauchen denn je - und versuchen sie zu retten.
KZ-Gedenkstätte Dachau
:„Wir wussten bis dahin gar nicht, dass das IIO eine Statistik-Abteilung hatte“
Im vergangenen Jahr erreichen die KZ-Gedenkstätte Dachau Gegenstände aus dem Nachlass des KZ-Überlebenden Stanislaus Szczypinski. Sechs seiner Grafiken liefern neue Erkenntnisse über die Arbeit des International Information Office, doch was hat es mit der Geige auf sich? Die Wissenschaftler stehen vor einem Rätsel.
80 Jahre Kriegsende
:Das vergessene Grauen von Hersbruck
Anfang April 1945 schickte die SS 3000 Häftlinge aus dem Konzentrationslager Hersbruck nach Dachau. Sowohl das Lager als auch die Todesmärsche aus den letzten Wochen des Krieges sind vielerorts in Vergessenheit geraten. Über den Kampf um ein angemessenes Erinnern.
Leute
:Ein Kaugummi von historischer Bedeutung
Charlotte Knobloch erinnert sich an ihren ersten Kaugummi vor 80 Jahren, Yvonne Catterfeld sagt zwei Konzerte ab, und Prinz Harry besucht ukrainische Kriegsveteranen.
Historie
:Was war, darf nie wieder sein
Die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus muss heute so widerständig sein wie lange nicht mehr. Verschwindet sie, versiegt eine Quelle der deutschen Demokratie. Folge 1 einer vierteiligen Serie zum 80. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 1945.
Widerstandskämpfer Georg Elser
:Der Mann, der Hitler mit einer Bombe töten wollte
Georg Elser plante sein Attentat im Münchner Bürgerbräukeller akribisch – und scheiterte um 13 Minuten. Noch kurz vor Kriegsende wurde er im KZ Dachau ermordet. Über einen Widerstandskämpfer, der beinahe in Vergessenheit geraten wäre.
Gedenkveranstaltung
:Eklat um das Wort „Genozid“ bei Buchenwald-Gedenken
Bei einer Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ Buchenwalds löst eine junge Teilnehmerin mit einer Aussage Buh-Rufe aus. Der Gedenkstättenleiter ist um Entschärfung bemüht. Schon im Vorfeld hatte es eine Kontroverse um die Einladung des Philosophen Omri Boehm gegeben.
Bundespräsident plädiert für Wehrpflicht
:„Das Recht des Stärkeren in seiner ganzen Rohheit“
In Münster verleiht Bundespräsident Steinmeier einen „Westfälischen Friedenspreis“ – und spricht sich für Aufrüstung aus.
Buchenwald-Gedenken in Weimar
:Rede von Omri Boehm abgesagt
Der Philosoph wird als Redner beim Gedenken an das KZ Buchenwald wieder ausgeladen. Aus Rücksicht auf die Überlebenden, heißt es.
Asal Dardan: „Traumaland“
:Verdrängung und Beschönigung
In ihrem Buch „Traumaland“ wirft Asal Dardan die unangenehme Frage auf, wie ein Staat, der sich so viel auf seine Erinnerungskultur einbildet, so anfällig sein kann für rassistische Gewalt.
Stalag VII A in Moosburg
:Erinnerungen an das historische Erbe
Eine Sonderausstellung zur Befreiung eines der größten Kriegsgefangenenlager Deutschlands im Zweiten Weltkrieg soll auch der Frage nachspüren, wie die Stadt mit ihrer Vergangenheit umgeht. Bei der Umsetzung des aufwendigen Projekts sitzen erstmals alle mit dem Thema befassten Akteure in einem Boot.
Ausstellung am Internationalen Frauentag
:„Ich hab' nur noch geheult“
Zwei Millionen Heimatvertriebene kamen nach dem Zweiten Weltkrieg aus Osteuropa nach Bayern. Dass den Frauen bei der Flucht und dem Neuanfang eine besondere Rolle zukommt, wurde oft verkannt. In einer neuen Schau im Erinnerungsort Badehaus Waldram sind sie nun die Hauptpersonen.
Justiz und Antisemitismus
:„Sie sind die Hüter unseres Rechtsstaats“
Im Ausbildungszentrum Campus Justiz erinnert nun eine Gedenktafel an den von den Nazis ermordeten jüdischen Oberamtsrichter Joseph Schäler. Aus dem „dunkelsten Kapitel unserer Vergangenheit und dem beispiellosen Zivilisationsbruch“ müssten alle Juristen lernen, mahnt Bayerns Justizminister.
„In aller Ruhe“ mit Carolin Emcke
:„Geprägt werden“ – Asal Dardan über das Echo von Gewalt
Wie schreibt sich Trauma in Orte ein? Darüber spricht Carolin Emcke in dieser Folge des Podcasts mit der Schriftstellerin Asal Dardan.
MeinungRaubkunst in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung
:Das Vertrauen ist erschüttert
Nachkommen der einstigen Eigentümer von Raubkunst werden hingehalten? Allein der Verdacht ist unerträglich. Die Verantwortlichen müssen jetzt schnellstmöglich Klarheit schaffen.
Zeitzeugin
:„Das Kind wird nicht überleben“
Im Max-Born-Gymnasium berichtet Eva Umlauf eindrücklich von der Verfolgung ihrer Familie in der Slowakei und ihrer Kindheit in Auschwitz. Den Schülern rät sie, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen.
„Eine bemerkenswerte Leistung“
:Neue Gedenkplakette für die Weiße Rose in der LMU
Vor 82 Jahren wurden Hans und Sophie Scholl bei einer Flugblattaktion der Widerstandsgruppe Weiße Rose verhaftet und gemeinsam mit weiteren Mitgliedern von den Nationalsozialisten ermordet. Zum Ablauf der Festnahme gibt es nun neue Erkenntnisse.
Gedenkstättenarbeit
:„Unsere gesamte demokratische Gesellschaft ist gefährdet. Und zwar massiv“
Drei Jahrzehnte lang hat die ehemalige Leiterin Barbara Distel die KZ-Gedenkstätte Dachau zu einem Lern- und Erinnerungsort aufgebaut. Doch historische Fakten werden zunehmend geleugnet. Von den Gedenkstätten fordert sie, sich dieser Entwicklung mehr entgegenzustemmen.
Arno Frank erzählt in seinem eindrucksvollen neuen Roman „Ginsterburg“ die Geschichte einer ganz normalen deutschen Kleinstadt in den Jahren ’35, ’40, ’45.
Computerspiel
:Gaming gegen das Vergessen
In einem Computerspiel können sich Jugendliche auf die Spuren des Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer begeben. An der Entwicklung waren auch Dachauer Gymnasiasten beteiligt. Kann man damit die Erinnerung erhalten?
Rechte Sprache und Symbolik
:„Das Spiel mit NS-Rhetorik gehört zur AfD-Strategie“
Die AfD betreibt schon seit Langem gezielte Holocaust-Verharmlosung. Was den Leiter der KZ-Gedenkstätte Buchenwald, Jens-Christian Wagner, aber noch mehr beunruhigt: der Umgang mit Erinnerungskultur im Wahlprogramm der Union.
Holocaust-Gedenken des FC Bayern
:„Spalten und die Demokratie aushöhlen? Nicht mit uns!“
Vor der Synagoge in München brennen Kerzen, und in Berlin wird an der Brandmauer gezündelt? Wie der FC Bayern und die Israelitische Kultusgemeinde ein wuchtiges Zeichen gegen die AfD setzen.
Lagergemeinschaft Dachau
:„Angriff auf die Grundwerte unserer Demokratie“
Die Lagergemeinschaft Dachau äußert sich mit großer Sorge zur Abstimmung der Union und der FDP mit der AfD zu einem Gesetz für schärfere Migrationspolitik.
Diskussion in der Versöhnungskirche
:Mit Fußball gegen Faschismus
Die Initiative „!Nie wieder – Erinnerungstag im Deutschen Fußball“ lud zur Podiumsdiskussion in die Dachauer Versöhnungskirche ein. Unter den Gästen war auch der Präsident des FC Bayern, Herbert Hainer, der die Macht seines Sports für die Demokratie beschwor.
Erinnerungskultur
:Klarheit schaffen über die Zukunft der Stalag-Baracken
Nach einer jahrelangen Hängepartie möchte der Landtagsabgeordnete Johannes Becher klären, wie es mit dem ehemaligen Moosburger Kriegsgefangenenlager weitergeht. In einer Anfrage an die Staatsregierung erkundigt er sich nach finanzieller und organisatorischer Unterstützung.
Erinnerungskultur
:Tanzende Staubkörnchen und ein blaues Kleid
„Esters Welt“ ist ein Spiel über eine Kindheit im jüdischen DP-Camp Föhrenwald, erzählt von Ester Müncz und für Kinder als Kartenspiel konzipiert und gestaltet von Christiana Biron.
MeinungAuschwitz-Gedenken
:Stille und Scham – aber nicht bei allen
Legen die Deutschen „zu viel Fokus auf die Schuld der Vergangenheit“, wie Elon Musk behauptet? Das Holocaust-Gedenken sollte alle Welt eines Besseren belehren.
Michel Friedman zur Befreiung von Auschwitz
:Damals. Und heute
Der Antisemitismus ist keine deutsche Erfindung. Aber Auschwitz war eine deutsche Erfindung. Fühlt sich 80 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers noch jemand dafür verantwortlich?
80 Jahre Befreiung von Auschwitz
:Schweres Gepäck
Ein Besuch in Auschwitz 2025 – da will man schon bei der Anreise nichts falsch machen. Das Gefühl wird man trotzdem nicht los. Hier ein dringender Appell, sich davon keinesfalls aufhalten zu lassen.
Fünf Jahre nach Wuhan
:Chinas stille Rebellion
Vor fünf Jahren riegelte China die Stadt Wuhan ab – es war der Beginn der Pandemie. Die Krise hat das Lebensgefühl vieler Chinesen verändert. Trost finden sie an einem Ort, den es gar nicht geben dürfte.
Erinnerungsort Badehaus
:Paten gesucht
Das Badehaus in Wolfratshausen sucht Erinnerungspaten. Damit soll die Arbeit junger, engagierter Menschen finanziell unterstützt werden.
Kunstaktion
:Weiße Koffer sollen an ermordete Juden erinnern
Der Künstler Wolfram Kastner will mit Installationen vor Wohnhäusern in Schwabing der jüdischen Münchner gedenken, die von Nationalsozialisten verschleppt und getötet wurden. Bürger sind zum Mitmachen aufgerufen.
NS-Medizinverbrechen in Erlangen
:Ein Ort des Grauens soll zum Lernort werden
Maximal kontrovers hat die Erlanger Stadtgesellschaft um die Zukunft der „HuPfla“ gerungen, die historische Heil- und Pflegeanstalt. Nun scheint der Zwist befriedet zu sein.
Neonazistische „Gruppe Ludwig“
:München erinnert an Opfer rechten Terrors – nach 41 Jahren
Durch einen Brandanschlag auf eine Diskothek kam am 7. Januar 1984 die 20-jährige Corinna Tartarotti ums Leben. Nun wird am Tatort eine Gedenkstele eingeweiht.
Bundestagswahl 2025 in Bad Tölz-Wolfratshausen
:Jugendliche befragen Bundespolitiker
Kandidaten des Wahlkreises Bad Tölz-Wolfratshausen-Miesbach stehen am 11. Januar im Erinnerungsort Badehaus zur Erinnerungskultur und Demokratie Rede und Antwort.
Erinnerungspolitik
:„Die Shoah muss Priorität haben“
Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat für ihr neues Gedenkstättenkonzept viel Kritik einstecken müssen. Nach der Überarbeitung des Papiers hat sich die Aufregung gelegt, der Zentralrat der Juden sieht die Pläne aber weiter skeptisch.
Polen und Ukraine
:Die umstrittene Suche nach den Opfern 80 Jahre alter Verbrechen
Zwischen 1942 und 1947 ermordeten ukrainische Nationalisten etwa 100 000 Polen, bei polnischen Racheaktionen starben Tausende Ukrainer. Im Streit um die Aufarbeitung dieser Verbrechen gibt es nun nach Jahren wieder eine Annäherung.
Erinnerungskultur
:Gefährdetes Gedenken
Bis 2030 soll ein NSU-Dokumentationszentrum entstehen, damit der rechte Terror nicht in Vergessenheit gerät. Doch mit dem Bruch der Ampelkoalition steht das Projekt wieder auf der Kippe.
Widerstand im Nationalsozialismus
:„Ich war treu und tapfer bis in den Tod“
Fritz Pröll war ein Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Sein Neffe erzählt heute seine Geschichte, um daran zu erinnern, wie wichtig politischer Widerstand ist.
Gedenken an Reichspogromnacht
:„Ein Teil von mir ist immer das Mädchen geblieben, das voller Angst die Hand ihres Vaters hält“
Beim Gedenkakt im Alten Rathaus schildert Charlotte Knobloch ihre Erinnerungen an die Ereignisse des 9. November 1938 – und ermahnt und ermuntert die Menschen, „alles anders zu machen als die Menschen, die heute vor 86 Jahren zusahen“.
Installation „AugenBlicke“ im NS-Dokuzentrum
:Der Shoah ein Gesicht geben
Die Installation „AugenBlicke“ im NS-Dokuzentrum zeigt Porträtaufnahmen jüdischer Kinder aus München, die vom NS-Regime verfolgt wurden. Zeitzeugen mahnen: Das ist nicht nur museale Vergangenheit.
NS-Verbrechen
:Wie München der Verfolgten der Reichspogromnacht gedenkt
Am 9. November 1938 entfesselte die NS-Führung einen Gewaltexzess gegen jüdische Menschen, ihre Geschäfte und Synagogen. Beim Gedenken in München richtet sich der Blick vielfach auf die einzelnen Schicksale.
Charlotte Knobloch
:„Stehe ich noch als stolze Deutsche vor Ihnen?“
Die Holocaust-Überlebende Charlotte Knobloch hält eine bewegende Rede in der Düsseldorfer Universität. Ihr Vertrauen in die Deutschen sei „fast aufgebraucht“. Ein Rest von Zuversicht aber bleibt.
VR-Brillen im Geschichtsunterricht
:Wenn Charlotte Knobloch als Avatar von der Judenverfolgung erzählt
Das städtische St.-Anna-Gymnasium in München ist weltweit die erste Schule, die ein ambitioniertes Virtual-Reality-Projekt unter dem Titel „Inside Pogromnacht“ testen darf.
Resolution im Landtag
:Fraktionsübergreifende Solidarität mit Israel
CSU, Freie Wähler, Grüne und SPD stellen sich im bayerischen Landtag gemeinsam gegen Antisemitismus. Wie sie das jüdische Leben im Freistaat stärken wollen.
Jahrestag der Hamas-Attacke
:„Wir konnten uns nicht vorstellen, dass so etwas möglich war“
Der Anschlag der Hamas auf Israel habe wie ein Funke auch in der Diaspora viele Feuer entzündet, sagt IKG-Präsidentin Knobloch beim Gedenken in der Münchner Synagoge.
Jahrestag des Hamas-Terrors
:Tausende demonstrieren für Freilassung der israelischen Geiseln
Die Münchner Polizei zählt 8000 Teilnehmer. Von Gegendemonstranten der Gruppierung „Palästina spricht“ werden sie als „Kindermörder“ und „Faschisten“ beschimpft.
SZ MagazinDeutsche Einheit
:Das Denkmalsdebakel
25 Jahre Planungs- und Bauzeit, mehrere Abstimmungen im Bundestag, Kosten in Millionenhöhe – und noch immer steht kein Einheitsdenkmal auf dem Schlossplatz in Berlin. Die Gründe dafür haben wir – obwohl es sehr viele sind – in einem einzigen Satz zusammengefasst.
Antisemitismus
:Knobloch beklagt offenen Judenhass an Hochschulen
Die CSU-Landtagsfraktion tauscht sich mit jüdischen Gästen aus und fordert die Exmatrikulation von Antisemiten und Extremisten.
Nationalsozialismus
:Ein gestohlenes Leben
Sie ist die einzige Angehörige eines Opfers der Kinderbaracke, die sich je in Markt Indersdorf gemeldet hat: 80 Jahre nach dem Tod ihrer Schwägerin kommt Susan Wojtowicz aus den USA erstmals an den Geburts- und Sterbeort ihrer Verwandten.