- Detailansicht
- Kompaktansicht
Archiv für Ressort Wirtschaft - Juni 2012
276 Meldungen aus dem Ressort Wirtschaft
Bochum hat schon manchen K.-o.-Schlag erlebt: den Niedergang von Kohle und Stahl, den Rückzug von Nokia. Jetzt droht auch dem Opel-Werk das Aus. Doch in der Stadt gibt es Menschen, die sagen: Wir können mehr als Autos bauen.
Der verpatzte Facebook-Börsengang könnte für die Technologiebörse Nasdaq ein deutlich teureres Nachspiel haben als bisher angenommen. Einem Medienbericht zufolge erwägt jetzt auch die Schweizer Großbank UBS, die Börse wegen der technischen Pannen zur Verantwortung zu ziehen. Es soll um 350 Millionen Dollar gehen.
Der Autobauer Volkswagen hat laut Medienberichten einen Weg gefunden, Porsche zu übernehmen, ohne dafür Milliarden an Steuern zahlen zu müssen. Eine Lücke im Steuergesetz ermöglicht es dem Unternehmen, den Handel als Umstrukturierung zu deklarieren anstatt als Verkauf. Für den wären etwa 1,5 Milliarden Steuern fällig gewesen.
Enge Gänge, sterile Beleuchtung, stechender Geruch nach Scheuermilch: Schlecker war nie mehr, als ein Warenumschlagplatz für die profanen Dinge des Lebens. Nun ist die Drogerie-Kette pleite. Auch, weil sie verpasst hat, sich in Richtung Lifestyle-Shopping auszurichten. Wie das geht, haben andere beeindruckend vorgemacht.
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, spricht beim "Leaders' Dialogue" der "Süddeutschen Zeitung" in New York.
Alles muss raus. In den rund 3000 Schlecker-Filialen hat der Ausverkauf begonnen. 500 bis 700 Millionen Euro sollen so noch eingenommen werden. Derweil gerät auch das Familienvermögen ins Visier der Insolvenzprüfer.
Hohe Gewinne kassieren und Mitarbeiter rauswerfen? In Frankreich soll das bald nicht mehr gehen. Die neue französische Regierung will Entlassungen erschweren oder gleich ganz verbieten. Kommentatoren entlarven das Vorhaben als leeres Versprechen, selbst die Gewerkschaften spötteln.
"Die Gespräche sind abgebrochen worden": Der Einstieg des Münchner Investors Dubag bei den Schlecker-Töchtern IhrPlatz und Schlecker XL ist gescheitert. Etwa 5000 Beschäftigte der beiden Tochterunternehmen der insolventen Drogeriemarktkette müssen damit weiterhin um ihre Arbeitsplätze bangen.
Schlüpft jetzt die viertgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone unter den Rettungsschirm? Mehrere nicht genannte Quellen aus EU-Kreisen behaupten, dass Spanien dies am Wochenende plane. Die Regierung in Madrid kommentiert die Nachricht nicht - und die Aktienmärkte reagieren überraschend zurückhaltend.
Als die Aufregung um eine Prostituierten-Party den Versicherungskonzern Ergo im Griff hatte, verhandelte Ergo gerade mit ehemaligen Mitarbeiten, die mehr Geld wollten. Beteiligt war auch ein wohlhabender Investor. Die Ergo fühlte sich genötigt und zeigte den Mann an. Der wehrt sich nun und fordert eine Milliarde Euro Schadensersatz von der Ergo-Mutter Munich Re.
Als Yoga-Lehrer hält Evangelos Morakis viel von Disziplin. Und die, so findet der Athener, fehle Griechenland. Die Krise sei daher eine "Krise des Geistes". Dagegen helfe nur: meditieren und im Geschäft bleiben.
Der neue Rettungsfonds ESM soll Europa krisenfest machen, aber er kommt mit einem Preis: Deutschland haftet mit Milliarden. Das ruft Widerstand auf den Plan. Die Stiftung Familienunternehmen appelliert an den Bundestag, das Projekt in letzter Minute zu stoppen.
Die Familie Georgiadis-Krehmeier hat die Rechnung ohne die Krise gemacht und investierte in ein Taxi. Das galt in Griechenland lange als sichere Altersvorsorge. Doch die Zeiten sind vorbei.
"Ich gehe davon aus, dass die expansiven Kräfte die Oberhand behalten": Bundesbankpräsident Jens Weidmann sieht die deutsche Wirtschaft weiter in guter Verfassung und erwartet für dieses Jahr ein Prozent Wachstum. Schlechte Zahlen kommen dagegen vom Statistischen Bundesamt: Die Zeit der Rekorde bei den deutschen Exporten ist vorbei.
Faires Angebot? Da Erzieher und Altenpfleger Mangelware sind, will Arbeitsministerin von der Leyen diese Lücke mit ehemaligen Schlecker-Mitarbeitern füllen. Vehemente Unterstützung bekommt sie in ihren Plänen von Familienministerin Schröder.
100 Milliarden Euro, wesentlich mehr Geld als bisher geschätzt: Die spanischen Banken sind ohne zusätzliche Milliardenbeträge verloren. Aber die spanische Regierung hat noch nicht entschieden, ob sie in Brüssel Hilfe beantragen will.
Wenn die Griechen ihre Steuern zahlen würden, wären die Probleme des Landes gelöst: Griechenlands oberster Steuerfahnder geht hart mit seinen Landsleuten ins Gericht und schließt sich damit IWF-Chefin Lagarde an. Deren Kritik an der Steuermoral hatte Ende Mai eine Welle der Empörung ausgelöst.
Die Lage Spaniens in der Krise wird immer dramatischer: Die maroden Banken brauchen viel höhere Summen zur Sanierung als gedacht - und die Ratingagentur Fitch sieht das Land nur noch zwei Stufen über Ramschniveau. Für kurzes Aufatmen an den Börsen sorgt dagegen die chinesische Notenbank: Sie senkt erstmals seit vier Jahren den Leitzins - und will damit das Wirtschaftswachstum fördern.
Meinung Frankreich sieht die Einführung gemeinsamer Staatsanleihen als Krönung seiner Europapolitik. Bisher wehrt sich die Kanzlerin, doch wenn sich die Krise weiter zuspitzt, stehen die Deutschen bald vor der Entscheidung: Entweder sie schlucken die Euro-Bonds - oder der Euro stirbt. Wenn die Währung gerettet werden soll, müssen beide Staaten Kompromisse eingehen - und ihre kostbarsten Schätze einbringen.
Es ist schon traurig: Schweizer Banken haben dem Geld so vieler Steuerflüchtlinge ein neues Zuhause geschenkt - nun müssen ihre Angestellten fürchten, im Ausland festgenommen zu werden. Darum hat sich der Bankpersonalverband in der Schweiz etwas ganz besonderes ausgedacht.
Arbeiten am Fiskus vorbei? Das ist für ein Viertel der Bevölkerung eine Option, zeigt eine neue Studie. Schwarzarbeit genießt in Deutschland mehr Akzeptanz als Steuerhinterziehung und Schwarzfahren - trotzdem ist der Trend zu illegalen Arbeitsstunden rückläufig.
"Einige Mitglieder hätten es heute vorgezogen, die Zinsen zu senken - aber nicht viele", sagt Mario Draghi. Die Euro-Krise verschärft sich, doch der Chef der Europäischen Zentralbank lehnt zusätzliche Maßnahmen zur Konjunkturförderung ab und sieht die Politik am Zug. Anleger reagieren enttäuscht - und richten ihre Hoffungen jetzt auf die US-Notenbank.
Zu hohe Risiken in der Eurozone und nur wenige Möglichkeiten, Verluste zu kompensieren: Die Ratingagentur Moody's sieht auch deutsche und österreichische Banken von der Krise erfasst. Daher bewertet sie die Bonität der Tochtergesellschaften einiger bekannter Geldhäuser schwächer.
8,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat: Die Krise trifft auch Spaniens Industrie. Die Produktion bricht so stark ein wie seit zweieinhalb Jahren nicht.
Bilder Drei Titel verpasst - für die Bayern war die vergangene Saison ein Desaster. Doch das Letzte, was dem Klub bleibt, ist nicht nur ein Eckenverhältnis von 20:1 in wichtigen Spielen. Bayern ist trotz aller Niederlagen ein außerordentlich wertvoller Klub. Dummerweise ist ein Verein noch mehr wert.
Die US-Technologiebörse reagiert auf den Zorn der Anleger: Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" will die Nasdaq für die Pannen beim Facebook-Börsengang eine Entschädigung zahlen. 13 Millionen Dollar sind dafür eingeplant - die Investoren machen allerdings viel höhere Verluste geltend.
Er ist angetreten, um das "europapolitische Erbe" seines Großvaters zu retten. Der Enkel Konrad Adenauers, Stephan Werhahn, ist aus der CDU ausgestiegen und startet politisch gleich neu: Mit den freien Wählern will er den Europa-Kurs der Kanzlerin auf Bundesebene bekämpfen.
Exklusiv Spaniens marode Banken brauchen dringend Geld - doch Kredite am freien Markt sind zu teuer. Ein neuer Vorschlag sieht nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" deshalb vor, die Milliardenhilfen direkt an den spanischen Bankenrettungsfonds zu zahlen. Derzeit wird geprüft, ob diese Lösung rechtlich zulässig ist.
Während die Schlecker-Kinder im Gläubigerverzeichnis stehen, stürzen Tausende Mitarbeiter in die Arbeitslosigkeit: Plötzlich ist ein früher angeblich milliardenschwerer Unternehmer pleite. Aber wie sehr wirklich? Man könne der Familie vieles vorwerfen, sagt Insolvenzverwalter Geiwitz, "nicht aber die Rettung von Vermögen in großem Stil".
Die Krise in Spanien eskaliert. Sogar der Finanzminister des Landes gibt nun offen zu, dass das Land kein Geld mehr von den Finanzmärkten bekommt. Eine europäische Bankenunion soll die Lage entspannen. Kann das funktionieren?
George Tziralis hilft Start-ups. Jetzt, sagt der griechische Unternehmer, sei dafür ein guter Moment. Im Gespräch erklärt er, warum in Krisenzeiten Ideen große Wirkung haben und weshalb er trotz der unruhigen Lage in Griechenland bleiben möchte.
Das Berliner Wasser soll deutlich billiger werden: Das Kartellamt verlangt eine drastische Senkung um mehr als ein Sechstel des bisherigen Preises. Die Behörde will in Berlin ein Exempel statuieren. Doch die Versorgungsbetriebe stemmen sich dagegen.
"Die Tür zu den Märkten steht uns derzeit nicht offen": Spaniens Finanzminister Montoro gibt erstmals offen zu, dass das Land an den Kapitalmärkten kein frisches Geld mehr bekommt. Die Regierung hofft auf EU-Hilfen für kriselnde Banken.
Ein Schrecken mit drei Buchstaben: XGD. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hat mit dem neuen Kürzel für die alte griechische Währung für Spekulationen gesorgt und wütenden Protest geerntet. Alles nur ein Test?
Für Schlecker geht es in die entscheidende Schlacht: Die Gläubiger haben für die endgültige Zerschlagung der Drogeriekette gestimmt - danach geht es an den Ausverkauf. Noch ist unklar, wie es mit den beiden Schlecker-Tochterfirmen weitergeht. Denn die Übernahme steht wieder auf der Kippe.
Keine Privilegien für die Deutsche Post: Das Finanzamt verlangt eine Steuernachzahlung von mehr als einer halben Milliarde Euro. Damit geht ein langer Streit zu Ende. Gegen eine andere Millionen-Forderung will sich die Post dagegen wehren.
Wie viel Union verträgt die EU? Angesichts der Krise wird emsig über ein weiteres Zusammenrücken Europas diskutiert. Da allerdings eine politische Union vorerst in weiter Ferne bleibt, konzentriert sich die Politik nun erst mal auf die Banken.
Der Energiekonzern Vattenfall beziffert seine Verluste durch die Energiewende auf etwa eine Million Euro - pro Tag. Das Unternehmen zieht nun vor ein internationales Schiedsgericht - und fordert eine Entschädigung in Milliardenhöhe.
Hinter den Krisen-Schlagzeilen stehen Menschen, deren Leben sich wegen der Entwicklungen radikal ändert. Die SZ hat mit ihnen telefoniert, gesprochen, ihnen zugehört. Und alles aufgeschrieben. Im letzten Teil unserer Serie erzählen ein Weinhändler, eine Auswanderin und ein Ingenieur ihre Geschichten.
Sie hat sich hochgearbeitet und verdient nun weniger als vor ihrem beruflichen Aufstieg: Magda Soureli ist enttäuscht. Die Bankerin erzählt, warum sie keine Pläne mehr für die Zukunft macht und welche Reformen Griechenland bräuchte.
Eindringliche Warnung einer Börsenlegende: US-Großinvestor George Soros zufolge bleiben Deutschland nur noch drei Monate für einen Ausweg aus der europäischen Schuldenkrise. Andernfalls stürze Europa in ein "verlorenes Jahrzehnt".
Meinung Es ist der schlechteste Börsen-Mai in der Geschichte des Dax. Diese Nachricht geht auch alle an, denen Börsenkurse sonst herzlich egal sind: Der Absturz zeigt, wie die Schuldenkrise das bisher resistente Wirtschaftswunder-Deutschland einholt.
Zum 4. Juni, dem 23. Jahrestag des Tian'anmen-Massakers, scheuten Chinas staatliche Zensoren keine Anstrengungen: Im Internet waren das Datum "4.6." und die Zahl "23" gesperrt. Und dann passierte das Ungeheuerliche: Der Leitindex eröffnete mit einer verbotenen Zahlenkombination.
Dass er fünf Millarden verzockt hat, bestreitet Jérôme Kerviel gar nicht. Doch das sei eben Teil des Systems gewesen. Der ehemalige Banker sieht sich deshalb als Opfer und nicht als das Problem. Die nun verhängten fünf Jahre Haft hält er für eine Ungerechtigkeit - und macht seinem Ex-Arbeitgeber Société Générale schwere Vorwürfe.
Die Wirtschaft der Republik Zypern ist eng mit der von Griechenland verflochten. Nun gerät das EU-Mitglied ebenfalls in den Strudel der Finanzkrise. Muss die geteilte Insel unter den Rettungsschirm?
Noch liest die Mehrheit der Deutschen gedruckte Bücher, doch E-Books legen rasant zu. Ein Gewinner dieser Revolution steht schon fest: Amazon. Doch auch der kleine Buchhändler an der Ecke rüstet auf.
Video Der Dax fällt unter 6000 Punkte, Anleger weltweit sind verunsichert. Was das für deutsche Investoren bedeutet, analysiert SZ-Wirtschaftschef Marc Beise.
Chaos in Griechenland, Sorge um Spanien und Furcht vor einem Konjunktureinbruch in den Vereinigten Staaten: Die Anleger fliehen aus den Aktien. Zum ersten Mal seit Januar ist der wichtigste deutsche Börsenindex Dax vorübergehend wieder unter die markante Marke von 6000 Punkten gerutscht.
Schrecken ohne Ende: Gleich drei Banken muss Lissabon mit vielen Milliarden stützen. Zudem braucht das Land Geld aus dem Hilfspaket. Dazu muss allerdings die sogenannte Troika aus Experten von EU, EZB und Währungsfonds ihr Plazet geben. Die haben nun die Lage im Land überprüft.
Der Aufstieg der Drogeriekette Schlecker verlief rasant - genau wie ihr Niedergang. Zeitweise hatte das Unternehmen doppelt so viele Märkte wie die gesamte Konkurrenz, doch schiere Größe nutzte nichts: Schlecker hatte die falsche Strategie.