Die Verhandlungen für einen Einstieg des Münchner Investors Dubag bei den Schlecker-Töchtern IhrPlatz und Schlecker XL sind gescheitert. "Die Gespräche sind abgebrochen worden", sagte ein Sprecher der Verhandlungsparteien am Freitagabend.
Nach aktuellem Stand der Dinge werde man sich nicht wieder an den Verhandlungstisch setzen. In einer Mitteilung hieß es: "Die Eckpunkte des Fortführungskonzepts waren nicht einigungsfähig. Es konnte daher schlussendlich der notwendige Konsens für eine Vertragsunterzeichnung nicht erzielt werden."
Bereits im Vorfeld der Verhandlungen am Freitag habe Dubag seine Offerte für die Schlecker-XL-Märkte zurückgezogen, heißt es in der Mitteilung der Insolvenzverwaltung weiter. Hierfür seien "arbeits- und mietrechtliche Themen" ausschlaggebend gewesen. Über weitere Details der Verhandlungen hätten beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Ursprünglich hatte Dubag Schlecker XL mit übernehmen und bei IhrPlatz eingliedern wollen.
Für IhrPlatz will Insolvenzverwalter Werner Schneider nun eine neue Lösung suchen und dafür in den kommenden Tagen Gespräche aufnehmen.
Für IhrPlatz gibt es nach nun wieder drei Optionen: eigenständige Fortführung, Abwicklung wie bei der Muttergesellschaft Schlecker oder das Finden eines anderen Investors. "Wir suchen nach einem neuen Konzept und ein Stück weit nach neuen Optionen", sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person. In der offiziellen Mitteilung hieß es: "Für IhrPlatz sucht Insolvenzverwalter Werner Schneider jetzt eine neue Lösung." Was das Scheitern der Gespräche für XL bedeutet, blieb zunächst unklar.
IhrPlatz betreibt derzeit 490 Filialen mit knapp 4000 Mitarbeitern in Deutschland. Schlecker XL beschäftigt 1100 Mitarbeiter in 342 Filialen. Im Zuge der Insolvenz des Schlecker-Mutterkonzerns waren beide Unternehmensteile mit in die Insolvenz gerutscht. Während die Abwicklung des Mutterunternehmens bereits beschlossen ist, haben Ihr Platz und Schlecker XL noch Chancen auf ein Überleben.