Erst Spanien, jetzt Portugal: Die drei Institute Banco Comercial, Banco BPI und Caixa Geral de Depositos SA sollen insgesamt rund 6,6 Milliarden Euro vom Staat erhalten., sagte das Finanzministerium. Mit 3,5 Milliarden Euro geht der größte Teil an die Banco Comercial. Die Institute brauchen das Geld um die neuen Kapitalvorgaben der Europäischen Union zu erfüllen.
Trotzdem hat Portugal nach eigenen Angaben gerade ein Etappenziel auf dem Weg zu mehr Reformen erreicht: Laut Finanzminister Vítor Gaspar stimmten die Experten der sogenannten Troika von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Weltwährungsfonds (IWF) einer neuen Milliarden-Überweisung aus dem Hilfspaket für das hoch verschuldete Euro-Land zu.
"Wir haben alle quantitativen Kriterien und auch alle strukturellen Ziele erfüllt", sagte der Minister. Die Experten hätten deshalb nach ihrem einwöchigen Evaluierungsbesuch Ende Mai die Freigabe der vierten Tranche in Höhe von vier Milliarden Euro empfohlen, fügte Gaspar an.
Aus dem im vergangenen Jahr vereinbarten 78-Milliarden-Hilfspaket hat Portugal von den internationalen Geldgebern bislang rund 50 Milliarden Euro erhalten. Erst im Februar war eine 14,9-Milliarden-Tranche freigegeben worden, von der Portugal bislang acht Milliarden erhalten hat. Der Rest soll noch in diesem Monat nach Lissabon überwiesen werden. In die Unterstützung der Banken fließen zwölf Milliarden Euro aus dem Hilfspaket.
Das Ziel, das Staatsdefizit 2012 auf 4,5 Prozent zu senken, sei machbar, sagte Gaspar. Allerdings werde die Schätzung für die Verschuldung 2013 auf 118 Prozent der Wirtschaftskraft erhöht.