An diesem Donnerstag weiht der Bundespräsident den wiederaufgebauten Teil der Garnisonkirche ein. Es ist das Werk von Leuten wie Peter Leinemann.
„Schicksalsstunden einer Demokratie“
:Die laxe Republik
Der junge Staat hat sich nach 1918 nicht genug gegen die Radikalisierung seiner Gegner gewehrt, urteilt der Historiker Volker Ullrich. Und doch wäre die NS-Diktatur vermeidbar gewesen. Was das für die heutige Krisenzeit und einen möglichen neuen Rechtsruck bedeutet.
Buch über den „Röhmputsch“ 1934
:Hitlers „zweite Machtergreifung“
Peter Longerich erklärt, wie das junge NS-Regime vor 90 Jahren seine erste Großkrise bewältigte: mit einer mörderischen politischen Säuberungswelle gegen die SA-Führung und andere Gegner. Die schlechte Stimmung im Volk besserte das Blutbad nicht – im Gegenteil.
Historie eines Dorfes
:In Gang gekommen
Nach zehn Jahren der Aufarbeitung und Reflexion ist der Geschichtspfad in Dietramszell eröffnet. Ein Schwerpunkt wird dem Thema Hindenburg eingeräumt, das in der Gemeinde zu schweren Verwerfungen geführt hatte.
Vortrag im Pfarrheim
:Hindenburg und Dietramszell
Historiker Michael Holzmann beleuchtet die schwierige Beziehung zwischen der Gemeinde und dem ehemaligen Reichspräsidenten.
MeinungGeschichte
:Das Jahr am Abgrund
Historische Wendepunkte heißen so, weil es auch anders hätte kommen können. Das war im Deutschland des Jahres 1923 genauso der Fall wie eine Dekade später.
Das Politische Buch
:Von der Leichtigkeit, eine Demokratie zu zerstören
Vor 90 Jahren errichteten die Nazis eine Diktatur in Deutschland. Zwei Bücher belegen eindrucksvoll, dass Hitler zwar dabei auch auf Gewalt setzte, aber in vielem mit der Mehrheit der Deutschen einig war.
Weimarer Republik
:"Schlagt Hitler!"
Bei der Reichstagswahl vom 6. November 1932 erleiden die Nationalsozialisten erstmals schwere Verluste. Ihre Niederlage könnte ein historischer Wendepunkt sein, doch es beginnt ein Machtspiel mit verhängnisvollen Folgen.
Mitten in Ramsau
:Ehre, wem keine gebührt
1933 haben die Ramsauer dem neuen Reichskanzler Hitler und seinem Ernenner Hindenburg alle Ehre erwiesen. Jetzt ist die daran eigentlich vollkommen unschuldige "Hindenburglinde" auch noch zum "Nationalerbe-Baum" erklärt worden.
Dietramszell
:Platte des ehemaligen Hindenburgdenkmals entfernt
Sockel und Platte der ehemaligen Büste des früheren Reichspräsidenten gehen ans Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg.
Umstrittene Bronze
:Dietramszeller Hindenburg-Büste soll nach Regensburg
Das Haus der Bayerischen Geschichte hat Interesse an Skulptur des einstigen Reichspräsidenten angemeldet.
NS-Vergangenheit im Oberland
:Stelen der Aufklärung
Die Verbindungen zum umstrittenen Reichspräsidenten Hindenburg haben in der Gemeinde zu großen Verwerfungen geführt. Nach Jahren des Streits wird nun ein Geschichtspfad konkret, der das dunkle Kapitel aufarbeitet.
Uwe Wittstocks Roman "Februar 33"
:Der letzte Tanz der Republik
Zeitgeschichte als Collage: Uwe Wittstock begleitet Schriftsteller in "Februar 33" auf dem Weg in die Gleichschaltung.
Geschichte
:Ein Schatz fürs Stadtarchiv
Bad Tölz erhält Originalbriefe von Thomas Mann, Prinzregent Luitpold, Paul von Hindenburg und Heinrich Himmler zurück. Gefunden wurden sie im Keller eines Wohnblocks in Oberschleißheim
MeinungEhrenbürger-Debatte
:Die Meister des Vergessens
Wie Icking mit einem ehrenwerten Mann umspringt
Dietramszeller Geschichte
:Schwieriger Kopf
Jahrelang wusste die Gemeinde nicht, wie sie mit einer Hindenburg-Büste umgehen soll. Mit einem prominent besetzten Historiker-Symposium soll Ende November nun Frieden in die hitzige Debatte einkehren
Umgang mit der Geschichte
:Stelen statt Büste
In Dietramszell soll ein Geschichtspfad entstehen, der über die Historie der Gemeinde informiert. Eine Station wird dem umstrittenen Reichspräsidenten Hindenburg gewidmet, dessen Bronzekopf aber im Keller bleibt.
Paul von Hindenburg
:Das Kreuz mit dem Zusatzschild
Mit knappen Informationstexten zu umstrittenen Namensgebern ist niemand zufrieden
Reporter Karl von Wiegand
:Geschichten schreiben? Geschichte machen!
Gandhi, Atatürk, Graf Zeppelin - und der junge Hitler: Sie alle hat Karl von Wiegand getroffen. Beinahe hätte der legendäre Reporter 1918 sogar den Ausgang des Ersten Weltkriegs beeinflusst.
Oberfranken
:Ehrt Wunsiedel einen Mörder?
Zuerst diskutierte die Stadt in Oberfranken über ihre Hindenburg-Straße. Doch weil eine Straße nach Karl Sand benannt ist, reagiert ein Historiker mit ungewöhnlicher Vehemenz.
Büste von Kloster Dietramszell
:Neuer Streit um Hindenburgs Kopf
Der Künstler Wolfram Kastner will die umstrittene Bronze im Münchner Lenbachhaus zeigen. In Dietramszell will man sie lieber im Keller lassen.
Zeitgeschichte
:Warum es wichtig ist, Adolf Hitler die Ehrenbürgerschaft abzuerkennen
Jahrelang betrachtete man diese Würde mit dessen Tod als erloschen an. Für den Historiker Jürgen Zarusky ist das aber eine Frage der Identität.
Symbolischer Akt
:Tegernsee entzieht Hitler die Ehrenbürgerwürde
Auch der einstige Reichspräsident Hindenburg verliert die Ehrenbürgerschaft in der oberbayerischen Stadt. Die Aberkennung ist aber eher symbolischer Natur.
Zukunft der Dietramszeller Hindenburgbüste
:Blamage erspart
Die Dietramszeller Hindenburg-Bronzebüste des Nazi-Bildhauers Josef Thorak könnte im künftigen Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg Platz finden.
Dietramszell und die umstrittene Hindenburgbüste
:Marsch, Marsch ins Museum
Das Konterfei des ehemaligen Reichspräsidenten könnte nach Regensburg kommen. Entscheiden mag das aber keiner.
Dietramszell
:Ordinariat gegen Hindenburg-Büste
Diözese spricht sich nach Angaben des Künstlers Kastner gegen die erneute Aufstellung am Kloster Dietramszell aus.
Nazi-Zeit
:Umstrittene Spuren der Geschichte
Politiker mit NS-Verstrickung als Namensgeber von Straßen, Plätzen oder Brücken? Viele deutsche Städte bewegt diese Frage. In Kassel hat man nun einen Streit darüber beigelegt.
Nazi-Größen in Dietramszell
:Ehre den Ehrlosen
Ehrenbürger Hitler und Hindenburg: Die oberbayerische Gemeinde Dietramszell verweigert eine Distanzierung von den Nazi-Größen. Die Bürgermeisterin hatte mit ihrem Antrag ein Zeichen der Mahnung und Erinnerung setzen wollen.
Bücher über den Ersten Weltkrieg
:Wie vor 100 Jahren die Welt brannte
Mythen über den Ersten Weltkrieg, die bis heute lebendig sind. Briefe des Malers Franz Marc von der Westfront. Eine Biografie, die zeigt, wie morsch das kaiserliche Österreich 1914 war. Und Beschreibungen eines berühmten Veteranen, in dem der Krieg auch im Frieden weiter loderte.
Erster Weltkrieg und Propaganda
:Mobilmachung der Kartoffel
Die Ausstellung "Krieg & Propaganda 14/18" im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe demonstriert anhand zahlreicher zeitgenössischer Artefakte, wie die Hetze zum ersten Sieger im Ersten Weltkrieg wurde. Leider ist die Freude am Kunstgewerbe dann aber größer als die an der Analyse.
Kunstaktion in Dietramszell
:"Kein Platz dem Hindenburg"
Die Dietramszeller wissen nicht, wie sie mit der Büste des früheren Reichspräsidenten Paul von Hindenburg umgehen sollen. Da montieren Aktionskünstler den Kopf einfach ab. Zerstören kommt für sie allerdings nicht in Frage.
Berlin und Hindenburg
:Zoff um Ehrenbürger Nr. 58
In Berlin ist ein bizarrer Streit über Paul von Hindenburg entbrannt - mit äußerst gewagten Thesen und dem vollen Arsenal alter Parolen. Das Spektakel erstaunt angesichts des Umgangs anderer Städte mit diesem Ehrenbürger.
Dietramszell
:"Da gehört das nicht hin"
Nach dem Hindenburg-Hitler-Eklat: Schwester Kiliana, Oberin im Kloster, wäre es am liebsten, wenn die Büste verschwinden würde. Florian von Schilcher findet das "grotesk".
Lasten der Vergangenheit
:Verdrängt oder verworfen
In vielen Gemeinden wurden Nazi-Größen und ihre Wegbereiter zu Ehrenbürgern ernannt. Nur wenige haben sich bisher in aller Form davon distanziert. In Dietramszell wird nach dem verheerenden Votum erneut abgestimmt
Dietramszell
:Böses Erwachen nach dem Votum
Holocaust-Überlebende, Historiker und Politiker sind entsetzt über den Beschluss des Gemeinderats, Hitler und Hindenburg die Ehrenbürgerwürde zu belassen. So würden Rechtsradikale ermutigt, fürchten viele.
NS-Spuren in Dietramszell
:Gestank von tausend Jahren
Politiker, die eine Distanzierung zur Ehrenbürgerschaft Hitlers und von Hindenburgs ablehnen, gehören von den Bürgern aus den Mandaten getrieben. Bürgermeisterin Leni Gröbmaier zeigt, wie überfordert sie ist.
Umstrittene Ehrenbürger Hitler und Hindenburg
:Ohne Worte
Der Gemeinderat in Dietramszell distanziert sich nicht von der Ehrenbürgerwürde für Hitler und Hindenburg. "Wir können doch nicht unsere Geschichte umschreiben", sagt eine Gemeinderätin.
Münsing
:Dunkler Fund
Holzhausen verlieh einst Hitler und Hindenburg die Ehrenbürgerwürde. Die Gemeinde will nun diskutieren, wie sie mit dem Erbe umgehen soll.
Dietramszell
:Eine rechte Last
Die Gemeinde setzt sich mit den einstigen Ehrenbürgerernennungen Hindenburgs und Hitlers auseinander. Autor Peter Probst rät dringend zu einem demonstrativen symbolischen Akt.
Straßenname bleibt - aber nur mit Mahnmal
:Tölz entzieht Hindenburg Ehrenbürgerrecht
Mit einer Stimme Mehrheit nimmt der Stadtrat eine Entscheidung aus dem Jahr 1926 zurück, doch eine Straße bleibt nach dem Reichspräsidenten benannt. Dort soll ein begehbares Mahnmal über den Wegbereiter der Nazis informieren
HINDENBURG-DEBATTE
:Gerade noch geschafft
Das war knapp. Es hätte nicht viel gefehlt und Bad Tölz hätte sich blamiert.
Bad Tölz
:Plädoyer für ein Mahnmal
Harald Vorleuter, Direktor des an der Hindenburgstraße gelegenen Gymnasiums, lehnt eine Umbenennung der Straße ab. Damit würde Geschichte getilgt, meint er. Lehrer und Schüler sind in ihrer Ansicht gespalten.
Bad Tölz
:SPD gegen Hindenburgstraße
Die Führungsspitze um Paul Lehmann will für einen neuen Straßennamen kämpfen und verweist auf die Rolle des Reichspräsidenten bei der Ernennung Hitlers. Bürgermeister Josef Janker lehnt eine Umbenennung weiterhin ab
"Tag von Potsdam" 1933
:Als das alte Preußen dem NS-Regime die Hand reichte
Am 21. März 1933 feierten die Nazis den Schulterschluss mit den alten monarchistischen Eliten. Die Bilder vom greisen Reichspräsidenten Hindenburg mit Hitler sollten das Regime zusätzlich legitimieren. Noch am selben Tag verschleppte die SA politische Gegner in Konzentrationslager.
MeinungStreit über Hindenburgstraße
:Schlag ins Gesicht der NS-Opfer
Paul von Hindenburg bejubelte die NSDAP, als die Partei mit Brutalität eine Diktatur aufbaute. Wenn Bad Tölz eine ihm zu Ehren benannte Straße nicht umbenennt, ist das eine Desavouierung aller NS-Opfer.
Streit über Straßennamen
:Tölz bleibt beim Reichspräsidenten
Bürgermeister Josef Janker möchte die Hindenburgstraße nicht umbenennen, sondern lediglich über den fragwürdigen Ehrenbürger aufklären. Unterstützung erhält er vom Historischen Verein.
Kommentar
:Überfällige Fragen
Immer kleiner wird die Gruppe der Kommunen, die sich noch eine Hindenburgstraße leisten. Bad Tölz tut sich schwer mit dem Thema.
Dokumentation über Paul von Hindenburg
:Hitlers williger Helfer
Paul von Hindenburg stieg vom Kriegshelden zum Reichspräsidenten auf und ermöglichte die Machtergreifung der Nationalsozialisten. Christoph Weinert rekonstruiert in seiner Dokumentation den Mythos des Reichspräsidenten, dessen Konterfei sogar auf Schuhwichse gedruckt wurde.
Namensstreit
:Münsteraner stimmen gegen Hindenburgplatz
Schlossplatz bleibt Schlossplatz. Der zweitgrößte innerstädtische Platz Europas wird nicht wieder nach dem umstrittenen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg benannt. In Münster hat sich eine Mehrheit der Bürger gegen die Umbenennung ausgesprochen.
Streit um Platzbenennung in Münster
:Eine Stadt will ihren Hindenburg zurück
Lange war die Fläche vor der Universität Münster nach dem Mann benannt, der Hitler zum Kanzler ernannte. Die Stadt hat dem Hindenburgplatz jüngst einen neuen Namen gegeben, doch Konservative protestieren lautstark. Nun mischen auch Rechtsextreme in dem Streit mit - eine PR-Katastrophe, die in Münster ihresgleichen sucht.