:„Es ärgert mich furchtbar, unter welchen Umständen wir heutzutage leben müssen“
Der Schock über den Anschlag auf das NS-Dokuzentrum und das israelische Generalkonsulat in München geht durch die ganze jüdische Gemeinde, sagt deren Präsidentin Charlotte Knobloch. Viele hätten das Gefühl, ihre Heimat verloren zu haben.
Jüdisches Leben in der Stadt
:Die Macht der Angst
Viele Jüdinnen und Juden in München fürchten um ihre Sicherheit, verspüren ein permanentes Gefühl der Bedrohung. Zugleich wollen sie sich nicht einschüchtern lassen – und warnen vor einer Pauschalisierung ihrer muslimischen Mitmenschen.
Schüsse vor dem israelischen Generalkonsulat in München
:„Am Anfang gibt es Worte. Und danach Taten“
Talya Lador-Fresher leitet das israelische Generalkonsulat in München. Die Diplomatin schildert die Stimmung nach dem Anschlag, wie die Sicherheitsvorkehrungen aussehen und wie die Situation für jüdische Menschen in Deutschland ist.
Graphic Novel über den Holocaust
:Porträt eines Unbeugsamen
Hannah Brinkmann zeichnet das Leben des Holocaust-Überlebenden Ernst Grube. Ihr Comic erzählt auch von dessen Verfolgung als Kommunist im Nachkriegs-München.
„Projekt 2025 – Arche Musica“
:Wenn kulturelle Aneignung den Dialog fördert
Vor den Toren Bambergs startete vor sechs Jahren ein besonderes deutsch-israelisches Projekt. Es hat zum Ziel, das gemeinsame musikalische Erbe zu bewahren. Doch der Gaza-Krieg verhinderte zuletzt einige Pläne.
MeinungResolution „Nie wieder ist jetzt“
:Einer Demokratie unwürdig
Der Bundestag will eine Resolution verabschieden, die "jüdisches Leben in Deutschland schützen" soll – und ich komme aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus.
Zum Tod von Nikola David
:„Er war ein großer Mensch“
Der Kantor der liberalen jüdischen Gemeinde München Beth Shalom, Nikola David, kommt mit 55 Jahren tragisch ums Leben. Seine Gemeinde steht nach dem Tod des einstigen Opernsängers unter Schock.
Israel-Palästina-Konflikt und München
:„Ich rede oft mit jüdischen Menschen und frage: Erlebt ihr Antisemitismus? Die Antwort ist Nein“
Marian Offman ist der wohl bekannteste jüdische Politiker Münchens. Ein Gespräch über das Vorgehen Israels im Gaza-Krieg, Judenhass in Deutschland und die Spannungen zwischen den beiden Lagern.
Interkulturelles Zusammenleben
:Im Zweifel für die Zweiflers
Juden und Muslime können nicht miteinander? Von wegen, schauen Sie mal ins Frankfurter Bahnhofsviertel. Warum eine mutige ARD-Serie nicht zu schön ist, um wahr zu sein.
Aufstand im Warschauer Ghetto 1943
:Auflehnen gegen die Mordmaschine
Marek Edelman war einer der Anführer des jüdischen Aufstands gegen die deutschen Besatzer in Warschau. In seinen bisher unbekannten Erinnerungen aus der Nachkriegszeit schildert der Sozialist das Grauen so nüchtern wie möglich und schließt so eine Forschungslücke.
Pop und Literatur
:Maxim Biller kauft sich eine Schallplatte und geht mit mir Kaffee trinken
Sollte ein Schriftsteller ein Album mit Musik aufnehmen? In diesem Fall: Ja. Voreingenommene Betrachtungen eines Freundes.
Buber-Rosenzweig-Medaille
:„Unverhältnismäßig viel Aufmerksamkeit“
Der israelisch-deutsche Pädagoge und Autor Meron Mendel soll die Buber-Rosenzweig-Medaille erhalten. Freude allerorten? Nein: Zentralratspräsident Josef Schuster protestiert per Brief.
Jüdisches Museum in Augsburg
:Der Rabbi und sein Abschiedsgeschenk
Durch Zufall ist der Chanukka-Leuchter von Aaron Guggenheimer aufgetaucht. Er war vor 160 Jahren das letzte Oberhaupt der jüdischen Gemeinde Kriegshaber. Was das Objekt über ihn erzählt.
Bundeswehr und Judentum
:Ein Rabbinat für die Truppe
In Deutschland sind nur 300 Soldaten jüdischen Glaubens – auch weil es lange verpönt war, als Jude der Bundeswehr anzugehören. Doch nun wird offiziell ein Militärrabbinat eingeweiht.
Militärdienst in Israel
:Ein Urteil mit Sprengkraft
Ultraorthodoxe Juden müssen Wehrdienst leisten, verlangt Israels höchstes Gericht. Löst das die Personalnot der Armee? Könnte es die rechte Regierung von Netanjahu zu Fall bringen? Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Rede von Historiker Michael Brenner
:Wie ich zur Geschichte kam
40 000 Katholiken, 4000 Protestanten und 40 Juden: Vom Aufwachsen in einer bayerischen Kleinstadt in der Nachkriegszeit – die Rede des Historikers Michael Brenner zum Kulturellen Ehrenpreis der Stadt München.
MeinungAntisemitismus
:Nie wieder ist immer
Offenes jüdisches Leben in Deutschland wird immer schwieriger, neue Zahlen belegen es. Der Staat allein wird Hass und Hetze nicht bekämpfen können.
Zuwachs für Bayerische Staatsbibliothek
:Rafael Seligmann schenkt der Staatsbibliothek seinen Vorlass
Zur Schenkung gehören neben dem literarischen Werk des jüdischen Schriftstellers unter anderem auch mehr als 2000 Artikel, Essays und Fernsehspiele.
Leben und Gesellschaft
:Koscherer Wein: Eine Aufgabe mit großer Verantwortung
Das Iphöfer Weingut Wirsching produziert einen ganz besonderen Riesling: Aus der Traube vom Julius-Echter-Berg wird koscherer Wein, der damit den jüdischen Speisevorschriften entspricht. Geschäftsführerin Andrea Wirsching hatte die Idee dazu.
ExklusivJudentum in Israel und in der Diaspora
:Wenn wir verlieren
Eine messianische Regierung in Israel, Hass auf Juden in aller Welt. Wie es ist, wenn es kein gelobtes Land mehr gibt.
Deutsche Juden im Holocaust
:Schicksale hinter Ghettomauern
Andrea Löw hat Briefe, Tagebücher und Erinnerungen von Juden aus dem Deutschen Reich, die „nach Osten“ deportiert wurden, gesammelt. Ihr Buch zeigt eindrucksvoll, wie menschlich – und wie deutsch – diese NS-Opfer waren.
Sonderausstellung im Sudetendeutschen Museum
:Schindlers Liste in München
Zum 50. Todestag von Oskar Schindler zeigt das Sudetendeutsche Museum erstmals ein Original-Dokument mit Namen der von dem Industriellen geretteten Juden der Öffentlichkeit. „Hier wird echte Menschlichkeit gezeigt“, lobt Charlotte Knobloch.
"37 Grad" im ZDF
:"Habt ihr auch Tattoos?"
Albrecht Weinberg hat in seiner Jugend das Schlimmste erlebt, wozu Menschen fähig sind. Bis heute erzählt der 99-Jährige davon in Schulen. Eine ZDF-Doku porträtiert ihn - und seine Pflegerin.
Ausstellung im Jüdischen Museum
:Porträts einer verlorenen Welt
Das Jüdische Museum München erzählt in einer Ausstellung die „Bildgeschichten“ von teilweise vergessenen jüdischen Mitbürgern.
Terrorismus
:Festnahmen wegen Anschlagsplan auf Synagoge in Heidelberg
Zwei mutmaßliche Islamisten sollen geplant haben, Jüdinnen und Juden mit Messern anzugreifen. Die jüdische Gemeinde will sich nicht einschüchtern lassen.
Frankreich
:"Seit dreißig Jahren zeichne ich Juden, die wie Araber aussehen"
Der jüdische Comicbuchautor Joann Sfar bringt Welten zusammen, die nach dem 7. Oktober auch in Frankreich immer stärker auseinanderdriften: die jüdische und die arabische. Ein Porträt.
W. Daniel Wilson über Goethe
:Außen Freund, innen Feind?
Wie judenfeindlich war eigentlich Goethe? Der Germanist W. Daniel Wilson hat detektivisch alle Quellen geprüft und liefert eine Antwort in einem Sachbuch.
ExklusivIsraelischer Nationalfeiertag
:"Ich stelle mir manchmal vor, Adolf Hitler steht jetzt drüben in seinem Führerbau und schaut zu uns rüber"
Talya Lador-Fresher ist israelische Generalkonsulin in München, wo ihr Büro an den "Führerbau" grenzt. Ein Gespräch über die Symbolik dieser Nachbarschaft, die Lage in Nahost und die Frage, ob es bei den Protesten um Mitgefühl oder Hass geht.
Jüdisches Leben
:"Meine Lesungen stehen alle unter Polizeischutz"
In seinem ersten Roman "Rahels Reise" erzählt C. Bernd Sucher die Geschichte einer jüdischen Großfamilie über fünf Generationen hinweg. Ein Gespräch über seinen Weg vom Kritiker zum Romancier, über Antisemiten und die Frage, ob man als Jude heute in Deutschland leben kann.
Jakobsplatz
:Vor der Münchner Synagoge: Zwei Männer greifen Polizisten an
Ein Verdächtiger rüttelt an der verschlossenen Türe, ein anderer filmt das Gebetshaus. In beiden Fällen ermittelt jetzt der Staatsschutz.
Antisemitismus
:"Die Preisträger des Jahres 2024 leben in Angst"
Pinchas Goldschmidt, oberster Rabbiner in Europa, erhält in Aachen den Karlspreis. Der 60-Jährige nutzt seine Rede für einen dramatischen Hilferuf an die EU: "Das Judentum in Europa ist erneut existenziell bedroht!"
ARD-Serie "Die Zweiflers"
:Eine großartige Serie
Ein jüdisches "Sopranos" wollte er schaffen, sagt Produzent David Hadda. Und tatsächlich ist ihm mit "Die Zweiflers" etwas ganz Besonderes im deutschen Fernsehen gelungen.
"Die Königin und der Kalligraph"
:Damals in Damaskus
Als in der syrischen Hauptstadt noch Juden lebten: Wie wäre es schön, wenn Moussa Abadis Erzählungen ein Modell für die Zukunft sein könnten.
Deutscher Lehrkräftepreis
:Wo in Bayern besonders innovativ unterrichtet wird
Beim Deutschen Lehrkräftepreis werden auch zwei Projekte aus dem Freistaat ausgezeichnet. Die Beispiele zeigen, dass sich die Schüler immer stärker mit politischen und aktuellen Problemen befassen.
Recherchestelle Rias schlägt Alarm
:So viele antisemitische Vorfälle wie noch nie
Hass auf Juden vereint Demokratiefeinde jeder Couleur - und nicht nur sie. Aktuelle Zahlen und eine Studie zeigen, wie weit die Ressentiments in die Stadtgesellschaft hineinreichen.
Jüdisches Leben in Deutschland
:"Alle reden von 'Nie wieder'. Was soll das heißen?"
Das Jewish Chamber Orchestra Munich will mit klassischer Musik jüdisches Leben sichtbar machen. Dabei sollte die Community selbst mutiger werden, sagt der künstlerische Leiter Daniel Grossmann.
Aktuelles Lexikon
:Pessach
Das wichtigste Fest im jüdischen Kalender, das an diesem Montagabend beginnt und um zwei Themen kreist: Befreiung und Gerechtigkeit.
Nahostkonflikt
:Hasst Iran auch seine eigenen Juden?
Über eine spannungsreiche Beziehung mit überraschend glücklichen Momenten.
Antisemitismus in München
:Der Krieg in Nahost als "Brandbeschleuniger"
Judenhass verbindet Verfassungsfeinde unterschiedlicher Couleur. Die Zahl antisemitischer Übergriffe ist im vergangenen Jahr um 70 Prozent gestiegen. Auch ein angekündigter Salafisten-Kongress beschäftigt die Sicherheitsbehörden.
Kriminalstatistik
:Starker Anstieg antisemitischer und islamfeindlicher Straftaten
Der brutale Hamas-Überfall auf Israel und die Tausenden getöteten Zivilisten im Gazastreifen wirken auch in Deutschland nach. Das zeigen Daten aus der Statistik zur politisch motivierten Kriminalität.
Nach iranischem Angriff auf Israel
:Hunderte Münchner bekunden Solidarität mit Israel
Sie versammelten sich auf dem Stachus. Indes hat die Münchner Polizei ihre Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Es gebe eine "erhöhte abstrakte Gefahrenlage", sagt ein Sprecher.
Essay "Wehrlose Demokratie?"
:Repressive Prävention
Warum gefährdet der grassierende Antisemitismus die Demokratie? Und wie muss der Staat darauf reagieren? Politikwissenschaftler Samuel Salzborn liefert erhellende Antworten.
Dana von Suffrin
:„Für mich war es lange wirklich schlimm, dass wir nie irgendwo dazugehörten“
Die Welt der Münchner Schriftstellerin Dana von Suffrin ist seit dem Terrorangriff der Hamas eine andere. Ein Gespräch über Antisemitismus im Alltag und im Kulturbetrieb, die Heimatlosigkeit ihres jüdischen Vaters und die heilsame Kraft des Humors.
Folgen des Nahost-Konflikts in München
:Das große Schweigen nach dem Terror
Der Krieg in Gaza hat auch in München tiefe Gräben aufgerissen, zwischen Juden und Muslimen, Israelis und Palästinensern. Bei den Betroffenen herrschen Wut, Trauer und eine große Sprachlosigkeit. Doch es gibt Menschen, die vermitteln wollen.
Staatsangehörigkeit
:Neubürger müssen Fragen zu Israel beantworten
Wer Deutscher werden will, soll im Einbürgerungstest künftig auch Kenntnisse zum Judentum nachweisen. Damit reagiert Innenministerin Faeser auf zunehmenden Antisemitismus.
Antisemitismus
:Vor der Synagoge: Münchner beschimpft Juden und zeigt Hitlergruß
Der Münchner Staatsschutz ermittelt gegen einen polizeibekannten 60-Jährigen. Die Zahl der judenfeindlichen Straftaten steigt stark an.
Antisemitismus
:"Das zeigt größtmögliche Verachtung"
Seit dem Mittelalter werden jüdische Friedhöfe in Bayern geschändet. Ein Projekt des Landesamts für Denkmalpflege untersucht die Taten erstmals systematisch - mit beunruhigenden Ergebnissen.
"One Life" im Kino
:So viele Leben
Ein Großschauspieler als Judenretter - kann das gutgehen? In "One Life" spielt Anthony Hopkins den "britischen Schindler" Nicholas Winton.
Benjamin Koppels Roman "Annas Lied"
:Die Musik ist das Ziel
Seine Kunst als Jazzsaxofonist war schon immer eng mit Literatur verbunden. Jetzt erscheint Benjamin Koppels Erfolgsroman "Annas Lied" auf Deutsch: die Geschichte einer jüdischen Virtuosenfamilie.
Reden über den Krieg in Nahost
:Zwischentöne in schwierigen Zeiten
Jüdische und palästinensische Perspektiven auf einem Podium: ein "Abend über Verständigung" im Münchner Einstein mit den Schriftstellerinnen Dana von Suffrin, Lena Gorelik und Joana Osman.