Aktuelles Lexikon:Pessach

Das ungesäuerte Fladenbrot erinnert an die große Eile auf der Flucht der Hebräer aus Ägypten. (Foto: Robert Haas)

Das wichtigste Fest im jüdischen Kalender, das an diesem Montagabend beginnt und um zwei Themen kreist: Befreiung und Gerechtigkeit.

Von Ronen Steinke

Das wichtigste Fest im jüdischen Kalender, das vom 14. bis 21. Nisan begangen wird und nun an diesem Montagabend beginnt, hat ein Thema: Befreiung. Die Gläubigen gedenken des Auszugs der Hebräer aus der Sklaverei in Ägypten, angeführt von Moses, dem rebellischen Adoptivsohn des Pharaos - eine Geschichte, die so universell verständlich und eingängig ist, dass auch kleine Kinder schon mitfiebern, wenn sie am Montagabend wieder beim ersten Pessachabend, dem sogenannten Seder, vorgelesen und besungen wird. Begleitend dazu gibt es Speisen und Getränke, die symbolisch sein sollen. Ein süßes Mus aus Äpfeln und Nüssen stellt den Lehm zum Pyramidenbau dar, die ungesäuerten, knäckebrotartigen Fladen namens Matzen (Singular: Matze) erinnern an die Eile, mit der die Hebräer flüchteten - wobei sie keine Zeit hatten, den Brotteig gären zu lassen. Matze muss in maximal 18 Minuten gebacken sein. Im koscheren Supermarkt (oder im Onlineshop) kostet eine 300-Gramm-Packung etwa fünf Euro. Acht Tage lang sollen Juden auf gesäuertes Backwerk verzichten, was auch Cornflakes und Nudeln einschließt. Das zweite Thema von Pessach ist Gerechtigkeit. Im 2. Buch Mose 23,9 heißt es: "Den Fremden sollst du nicht unterdrücken, denn ihr kennt das Leben der Fremden, weil ihr selbst Fremde wart in Ägypten."

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