Internationaler Holocaust-Gedenktag:"Ich werde nicht gehen!"

Lesezeit: 2 min

"Leute, wo seid ihr?", hatte Dana Vowinckel in einem Essay in der "Zeit" gefragt. In den Wochen und Monaten nach dem Terror-Anschlag der Hamas auf Israel fühlte sich die Berliner Schriftstellerin, die mit "Gewässer im Ziplock" ein großartiges Romandebüt veröffentlicht hat, als Jüdin in Deutschland allein gelassen. (Foto: Reto Klar/IMAGO/Funke Foto Services)

Dana Vowinckel, Michel Friedman und Lena Gorelik führen im Literaturhaus vor, was in der deutschen Debatte über Judentum und Antisemitismus falsch läuft.

Von Jutta Czeguhn, München

Immer wieder diese Frage: "Sitzt ihr auf gepackten Koffern?" Auch Amelie Fried hat sie ihren Gästen an diesem Abend im Literaturhaus, mit anderen Worten, gestellt. Kann Israel nun, nach dem 7. Oktober, noch Fluchtpunkt sein für die Juden in Deutschland? Dana Vowinckel, Jahrgang 1996, Schriftstellerin aus Berlin, kann nicht anders, als gereizt zu reagieren, auf dieses "ihr", das ja das andere, das Nicht-Dazugehören impliziert. "Ich werde nicht gehen! Ich hab' keinen Bock", sagt sie, die Frage sei "fanatisch, total unverschämt", nicht weit entfernt vom unsäglichen Begriff "Remigration".

Zur SZ-Startseite

SZ PlusLiteratur & Theater
:Kunst als Schutzraum

Wie lassen sich der Terror-Angriff der Hamas und der darauffolgende Krieg in Worte und Bilder fassen? In der neuen Reihe "Schreiben über ,Die Situation'" stellen die Kammerspiele aktuelle Texte jüdischer Autoren und Dramatikerinnen vor. Den Auftakt machten Lena Gorelik, Hadar Galron und Avishai Milstein.

Von Antje Weber

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: