Brandanschlag auf Synagoge:"Ich bin kein Obernazi"

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Dass er der Mann ist, der auf einem Video beim Versuch zu sehen ist, die Synagoge in Ermreuth in Brand zu setzen, räumt der 22-jährige Angeklagte ein. Sein Verteidiger Thomas Drehsen plädierte für eine Bewährungsstrafe. (Foto: Daniel Vogl/dpa)

Ein 22-Jähriger räumt ein, er habe versucht, im Silvester-Suff ein jüdisches Gotteshaus in Brand zu setzen. Eine gefestigte rechtsextreme Gesinnung aber will er dabei nicht gehabt haben.

Von Olaf Przybilla, Bamberg/Ermreuth

An Widerlichkeit sind die Bilder schwer zu überbieten. Der Vorsitzende Richter legt eines nach dem anderen auf den Projektor, mal sieht man Sprüche über NS-Konzentrationslager, mal Infames über Minderheiten, zweimal Häme über Anne Frank. Die Bilder entstammen einem Chat, der auf dem Mobiltelefon eines 22-Jährigen gefunden wurde. Er soll in der Nacht auf den Neujahrstag 2023 versucht haben, die Synagoge im oberfränkischen Ermreuth anzuzünden.

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