Antisemitismus:Vor der Synagoge: Münchner beschimpft Juden und zeigt Hitlergruß

Vor der Synagoge am St.-Jakobs-Platz ereignete sich die Tat. (Foto: Catherina Hess)

Der Münchner Staatsschutz ermittelt gegen einen polizeibekannten 60-Jährigen. Die Zahl der judenfeindlichen Straftaten steigt stark an.

Ein einschlägig polizeibekannter Judenhasser ist am Donnerstagmittag vor der Münchner Hauptsynagoge am St.-Jakobs-Platz festgenommen worden. Der 60 Jahre alte Münchner hatte Beleidigungen gegen Juden gerufen und anschließend mehrmals den Hitlergruß gezeigt, sowohl den Polizisten auf dem Platz als auch dem Sicherheitspersonal der Israelitischen Kultusgemeinde.

Der 60-jährige Tatverdächtige kam zunächst in Gewahrsam in eine Polizeiinspektion. Das für politisch rechts motivierte Straftaten zuständige Kommissariat ermittelt wegen Volksverhetzung und der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen.

Die Zahl antisemitischer Hassdelikte ist laut Kriminalstatistik im vergangenen Jahr um knapp 70 Prozent gegenüber 2022 angestiegen - auf 164 Fälle. Mehr als die Hälfte (83) geht auf das Konto rechter Straftäter. Stark gestiegen ist nach dem Terrorangriff vom 7. Oktober aber auch die Zahl der judenfeindlichen Hass-Straftaten, die im Zusammenhang mit dem Krieg im Nahen Osten stehen: 60 Fälle werden von der Polizei einer "ausländischen" oder "religiösen Ideologie" zugeordnet.

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