Am 3. Oktober 1990 endete die deutsche Teilung mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik. SZ-Texte und Fotos zum andauernden Einigungprozess.
Deutsche Einheit 1990
:Zelebrierte Zeitenwende
Am 3. Oktober 1990 berauscht sich Deutschland an seiner neuen Einheit. Die Fotografin Regina Schmeken hat die Monate bis zu diesem Tag in bewegenden Bildern festgehalten.
Weitere Artikel
Horst Teltschiks Tagebuch
:Deutsche Einheit der Eitelkeiten
Wie wurde 1989/90 in Bonn Politik gemacht? Wenn man Helmut Kohls Berater Horst Teltschik glaubt, dann vor allem mit Blick auf innerparteiliche und andere Konkurrenten sowie Umfragewerte. Überraschende und unterhaltsame Einsichten in den Maschinenraum der Macht.
35 Jahre Mauerfall
:Das deutsch-deutsche Dorf
Mödlareuth war "Little Berlin", es war durch eine Mauer geteilt. Dort wurde Weltgeschichte geschrieben. Heute leben 48 Menschen in dem Ort - vereint trotz Landesgrenze. Ein Besuch.
Autorin Daniela Krien
:„Der Verlust lehrt uns immer mehr als der Gewinn“
Die Menschen in Ostdeutschland vermissen Respekt und Wertschätzung – welche Folgen das hat, kann Bestsellerautorin Daniela Krien genau erklären. Ein Gespräch über biografische Brüche, über Sinn und Selbstoptimierung und mittelbegabte Kinder.
Hörspiel „Zwischenzeiten“
:Wir gehören jetzt dazu
Tom Peukert setzt seine Hörspielserie über die Nachwendejahre fort.
Populismus, Migration und Arbeitsmarkt
:Deutschland braucht ein neues Denken
Es wächst nicht zusammen, was zusammengehört: 34 Jahre nach der Einheit trennen Ost und West noch immer Welten. Was könnte helfen? Ein soziologischer Erklärungsversuch.
SZ-Podcast „Auf den Punkt“
:Wie vereint ist Deutschland? – Gespräch mit dem Ostbeauftragten Schneider
34 Jahre lang ist Deutschland in diesem Jahr wiedervereint. Aber ist es auch zusammengewachsen? Der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland Carsten Schneider über den Stand der Einheit.
Leipziger Einheitsdenkmal
:Zwischen Aristoteles und Fairy Ultra
Der Siegerentwurf für das Einheitsdenkmal in Leipzig könnte in einer bizarren jährlichen Putzaktion enden. Immerhin wäre man dann immer noch schneller als Berlin.
SZ MagazinDeutsche Einheit
:Das Denkmalsdebakel
25 Jahre Planungs- und Bauzeit, mehrere Abstimmungen im Bundestag, Kosten in Millionenhöhe – und noch immer steht kein Einheitsdenkmal auf dem Schlossplatz in Berlin. Die Gründe dafür haben wir – obwohl es sehr viele sind – in einem einzigen Satz zusammengefasst.
MeinungDeutsche Einheit
:„Die Anderen“ sind die, die’s endlich kapieren sollen
Eine Haltung, welche die eigene Identität über andere Identitäten stellt, ist auch in diesem Land ein Grundproblem. Die Bereitschaft wächst, diese Identität deshalb als Maßstab für alle zu verstehen und durchsetzen zu wollen.
Alfred Herrhausen
:Stillstand ist der Tod
Ein Deutsche-Bank-Chef als Cowboy der Weltgeschichte, der mal eben so die Wiedervereinigung eintütet? So porträtiert ein ARD-Mehrteiler den 1989 ermordeten Alfred Herrhausen – unbedingt sehenswert.
Art Week Berlin
:Diese Lücke, diese herrliche Lücke
Eine Stadtgemeinschaft, in der es nicht primär ums Geld geht: Um diese Utopie kreisen die besten Ausstellungen der „Art Week“ in Berlin.
16 Jahre Kanzlerin
:Wegschauen, aufschieben, anpassen
Bevor die langjährige Kanzlerin im November ihre Memoiren veröffentlicht, zieht der Journalist Eckart Lohse eine kritische Bilanz ihres Erbes. Hat Angela Merkel das Land „getäuscht“?
Nachruf
:„Wir lassen uns nicht mehr bevormunden“
Durch seinen Glauben und die Kraft seiner Worte wurde Friedrich Schorlemmer zu einem führenden Kopf der revolutionären DDR-Opposition. Und eine moralische Autorität im wiedervereinigten Deutschland.
MeinungOstdeutschland
:In Thüringen und Sachsen wird gewählt – doch etliche Bundespolitiker klagen, streiten und resignieren lieber, statt zu kämpfen
In den Landtagswahlen im Osten geht es jetzt ums Erbe der deutschen Einheit. Das bundespolitische Spitzenpersonal in Berlin aber kreiselt vor allem um sich selbst. Das ist verantwortungslos und destruktiv.
ExklusivDeutschland
:„Das erinnert schon teilweise an die Erfolge der NSDAP"
Bei der Europawahl war der Osten blau und der Westen schwarz. Historikerin Christina Morina kritisiert diese Darstellung und spricht über die Gründe für die Erfolge der AfD, das Selbstbild der Ostdeutschen und darüber, was AfD-Wähler von anderen unterscheidet.
MeinungPrantls Blick
:Die DDR verschwand spurlos. Wirklich?
Ja, es war so. Aber die Spuren des Verschwindens sind heute AfD-blau. Und die deutsche Einheit ist noch lange nicht „vollendet“.
Zum Tod des Dokumentarfilmers Thomas Heise
:Tiefenbohrung in der Wirklichkeit
Der Berliner Dokumentarist Thomas Heise ist tot. Seine Filme sind wichtige Zeugnisse der DDR-Endzeit und der Nachwendejahre. Ein Nachruf.
International Booker Prize für Erpenbeck
:Wir müssen reden
And the winner is: Jenny Erpenbeck. Die Deutsche und ihr Übersetzer Michael Hofmann gewinnen in London den International Booker Prize. Und schon ist ihr Wende-Roman "Kairos" auch daheim ein Thema.
MeinungGrundgesetz
:Ein Anschluss unter dieser Nummer
Nachruf auf einen Grundgesetzartikel: Warum man zum 75. Verfassungsjubiläum an den alten Artikel 23 erinnern muss.
75 Jahre Grundgesetz
:Dreimal probiert, dreimal fast nix passiert
Warum wurde das Grundgesetz nach der Wiedervereinigung nicht durch eine gesamtdeutsche Verfassung ersetzt? Ein Sammelband sucht Antworten auf fast vergessene Initiativen der frühen 1990er-Jahre.
Ostdeutschland
:Dieses Buch ist eine Warnung
In David Blums Debütroman "Kollektorgang" erzählt ein Toter von den Nazis der Nachwendezeit.
Krebsleiden
:Ein Verlust für die deutsche Politik
Wolfgang Schäuble hat die Bundesrepublik jahrzehntelang geprägt, Bundespräsident Steinmeier würdigt ihn als "Glücksfall für die deutsche Geschichte". Sein Tod könnte auch Folgen für die Union haben.
Nationalfeiertag
:Einigkeit und Recht und weiter
Zum Tag der Deutschen Einheit feiert Hamburg ein routiniertes Fest. Nur eines fehlt im Programm: Ostdeutsche.
MeinungBundesrepublik
:Deutsche Lehren
Zum Jahrestag der Wiedervereinigung ergehen Appelle an die Bürger, Gemeinsinn und Zusammenhalt zu pflegen. Das ist richtig, reicht aber nicht: Es braucht einen leistungsfähigen Staat und eine wehrhafte Demokratie.
Tag der Deutschen Einheit
:"Viele Ostdeutsche haben das Gefühl, dass sie nicht gehört und nicht gesehen werden"
Zwischen Ost und West bestünde noch ein deutliches Ungleichgewicht, sagt der Bundespräsident in einem Interview. Die Aufnahme von Flüchtlingen will Steinmeier begrenzen.
Das Politische Buch
:Demokratiehunger und Eigensinn
Die Historikerin Christina Morina erzählt fulminant eine Ost- und Westdeutschland vergleichende Demokratiegeschichte seit den 1980er-Jahren. Im Fokus stehen die Bürger und ihr Staatsverständnis - und das erklärt viele ostdeutsche Besonderheiten bis hin zur Anfälligkeit für AfD-Verlockungen.
Meinung33 Jahre Wiedervereinigung
:Der Wossi
Nach dem Mauerfall hat der Westen erst mal die Deutungshoheit übernommen. Das hat sich schon etwas gebessert - aber da bleibt noch viel zu tun.
Leipziger Einheitsdenkmal
:Wir-Gefühl höherer Ordnung
Das Leipziger Einheitsdenkmal gibt es zwar immer noch nicht, trotzdem eröffnet jetzt eine Ausstellung darüber. Was uns die Künstler und Bauherren damit sagen wollen.
Mikroelektronik in der DDR
:Chip, Chip, Hurra
Das Unternehmen TSMC aus Taiwan will eine große Chip-Fabrik in Dresden bauen. Warum die Idee des Silicon Saxony naheliegt.
Politik
:Der Osten, die grüne Problemzone
Vor 30 Jahren fusionierten Bündnis 90 und Grüne zur gesamtdeutschen Partei. Die aber tut sich vor allem in den neuen Ländern noch immer schwer. Warum die gefährliche Ostschwäche den Traum vom Kanzleramt kosten kann.
Symbol der deutsch-deutschen Teilung
:Das Grenzmuseum in "Little Berlin" vergrößert sich
Gedenkstätte von Mödlareuth an der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen Thüringen und Bayern bekommt einen Erweiterungsbau. Die Erneuerung und Erweiterung kosten insgesamt 22 Millionen Euro.
Jugendbuch "Halber Löwe"
:Was tun wir hier eigentlich?
Johannes Herwigs dritter Roman spielt in der Leipziger Südstadt, kurz nach der Wende. In "Halber Löwe" löst sich ein Junge aus der Enge seiner rauen Jugendclique.
Erweiterung des Kanzleramts
:Versailles an der Spree
Das Kanzleramt in Berlin soll doppelt so groß werden, für fast eine Milliarde Euro? Danke, vielleicht gerade lieber nicht!
MeinungZukunftszentrum Deutsche Einheit
:Wortgeklingel und viel Geld alleine helfen niemandem
In Halle (Saale) soll ein Zukunftszentrum entstehen, dessen Kernmotiv in der Vergangenheit liegt. Keine gute Idee zur Feier der deutschen Einheit.
Deutsche Einheit
:Halle soll Standort für Zukunftszentrum werden
Die Stadt setzt sich gegen vier andere Bewerbungen durch - und sichert sich eine Millionen-Investition. Das Zentrum soll sich mit dem Geist der Einheit beschäftigen.
Hans Modrow ist tot
:Systemtreuer Hoffnungsträger
Er stand im Zentrum des Geschehens, als die DDR zusammenbrach: Die einen schätzten den letzten sozialistischen Regierungschef als reformbereiten Mittler, Kritiker sahen in ihm den Repräsentanten eines Unrechtsstaats. Wer war Hans Modrow?
Nachruf
:Der Widerspruchsgeist
Er war mitreißend und hartnäckig - und ist nun am 9. November im Schloss Bellevue gestorben: Zum Tod des DDR-Oppositionellen und Grünen-Politikers Werner Schulz.
Frankreich und Deutschland
:Das kleine Wunder in Europa
Die deutsch-französische Freundschaft hat nach 1945 entscheidend dazu beigetragen, den Frieden in Europa zu erhalten. Über die Bedeutung der Beziehung damals und heute - und warum sie mit Liebe gepflegt werden muss.
Tag der Deutschen Einheit
:Ostdeutsche Ministerpräsidenten: Erfolge von Aufbau Ost in Gefahr
Während in Erfurt die Feier zum Tag der Deutschen Einheit läuft, sehen einige Politiker den Wohlstand bedroht, den sich die Wendegeneration in den vergangenen dreißig Jahren aufgebaut hat.
Deutsch-deutsche Geschichte
:Als die Stasi den Reporter Eberhard Schellenberger bespitzelte
Auf Hunderten Seiten dokumentierten die DDR-Agenten, wie Schellenberger seine Tage und Nächte verbracht und welchen Charakter er angeblich haben haben soll. Nun hat der Journalist ein Buch darüber geschrieben.
Grenzübergang
:"Öffnen Sie die Motorhaube"
Marienborn war bis 1989 der größte innerdeutsche Grenzübergang. Eine Gedenkstätte erinnert an die Zeit, in der quälend lange Pkw-Kontrollen und ein schroffer Ton der Grenzer den Ort prägten.
Montagsdemos
:Tag der deutschen Dreistigkeit
Wer zu DDR-Zeiten bei den Montagsdemos mitmarschierte, riskierte alles, wer heute mitmarschiert, nichts. Aber sie reden auch jetzt wieder von Diktatur. Was für ein Hohn, vor allem für die, die damals wirklich dabei waren.
Jahrestag von Rostock-Lichtenhagen
:Scholz fordert Einsatz gegen Hetze
Im August 1992 griffen rechte Gewalttäter in Rostock vier Tage lang Ausländerunterkünfte an. Bis heute verbindet sich Entsetzen mit der Tat. Der Bundeskanzler und andere Politiker richten Mahnungen an das Land.
05:34
Prantls Politik
:Ein Schicksalstag der deutschen Geschichte
Heute vor 50 Jahren musste sich Willy Brandt einem Misstrauensvotum stellen. Wäre die Abstimmung anders ausgegangen, hätte die Wiedervereinigung womöglich nicht stattgefunden.
MeinungZeitgeschichte
:Was wäre, wenn...?
Am 27. April 1972 scheiterte das Misstrauensvotum gegen die Entspannungspolitik. Willy Brandt blieb Bundeskanzler. Ein paar Fragen, für den Fall, dass es damals anders ausgegangen wäre.
Wiedervereinigung
:Brüsseler Beifang
Der Historiker Kiran Klaus Patel und der Schriftsteller Ingo Schulze machen sich Gedanken, was 1990 alles schieflief - und schauen auf die Europäische Gemeinschaft.
Deutsche Einheit
:Ein wuchtiges Vermächtnis
54 Zeitzeugen bieten Einblicke, wie die deutsche Einigung in den Jahren 1989/90 tatsächlich ermöglicht wurde. Ein voluminöser Band macht Geschichte lebendig.
MeinungDie Wunden der Einheit
:Moral-Monopoly
Vor dreißig Jahren nahm sich der PDS-Abgeordnete Gerhard Riege das Leben - aus Angst vor dem Hass gegen ihn. Über einen nachdenklichen Mann und westdeutsche Überheblichkeit.
MeinungProtest und Fackelzüge
:Sachsen, deine Seele
Wie gefährlich ist der sonderbare Freistaat im Osten? Und was, zur gefrierenden Hölle, ist los in den Herzen und Köpfen dieser Sachsen? Ein Erfahrungs- und Lebensbericht.
Literatur
:Wort halten
Volker Braun war immer ein sperriger und auf seine Art unbestechlicher Schriftsteller. Kein Mann der Kompromisse, nicht in der DDR, nicht heute. Eine Geschichte über Sprache, die einem so zufliegt.