Ein Interviewprojekt arbeitet in Kempten die Zeit des Nationalsozialismus auf. Wie unterschiedlich sich die Beteiligten erinnern, zeigt, wie ungleich die Erfahrungen damals waren.
Politik in Bayern
:"Diese Orte sind keine Läuterungsanstalten"
Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte in Flossenbürg, sieht sich mit einer Welle des Antisemitismus konfrontiert. Er fordert, dass Erinnerungskultur nicht nur zurückschauen darf, sondern sich vor allem mit den vielfältigen Ressentiments der veränderten Bevölkerung beschäftigen muss.
Ziviler Widerstand
:Orange? Na, logo
Vom Brandenburger Tor geht die Farbe der "Letzten Generation" nicht mehr ab. Nicht so schlimm, wirklich nicht.
Weltkriegsgedenken
:Claudia Roth präsentiert Pläne für das Deutsch-Polnische Haus
Der Ort soll an die mehr als tausendjährige Geschichte beider Länder erinnern. Eine Umfrage zeigt: Um die Beziehungen stand es schon mal besser.
Rechtsextremismus
:"Das ist nicht aus einer Laune heraus passiert"
NS-Gedenkstätten werden in Deutschland immer wieder Ziel von Angriffen, zuletzt in Celle. Leiterin Elke Gryglewski über eine neue Stufe der Feindseligkeit.
Antisemitismus
:Stolpersteine geschändet? Staatsschutz ermittelt
Gedenkplaketten für jüdische NS-Opfer in einem Hof an der Sendlinger Kyreinstraße wurden mit Fäkalien beschmutzt. Ein Anwohner alarmiert die Münchner Polizei.
OEZ-Attentat
:Die Opfer sollen nicht vergessen werden
Angehörige und Vertreter der Stadt gedenken der neun Menschen, die vor sieben Jahren bei einem rassistischen Anschlag am Olympia-Einkaufszentrum ermordet wurden. Die Stadt München wird nun die Pflege der Gräber übernehmen.
Erinnerungskultur in München
:Als die Nazis den Trachtenausstatter Wallach ermordeten
Melitta und Max Wallach versorgten einst die Münchnerinnen und Münchner mit Stoffen und Mode - dann wurden sie enteignet, verschleppt und in Auschwitz ermordet. Warum das offizielle Gedenken an diese und viele weitere Schicksale so wichtig ist.
Trauer
:Jung, erfolgreich, tot
Der Pop-Musiker Samson Wieland stirbt mit 28 Jahren. Wie sein Bruder und andere damit umgehen, ihre Liebsten früh zu verlieren – und das Gedenken in Form von Hologrammen, Apps und künstlicher Intelligenz.
Würzburg
:Teddybär aus Gedenkstätte für deportierte Juden gestohlen
Die Figur aus Bronze gehört zu einem Gedenkort in Würzburg und soll an verschleppte und ermordete jüdische Familien aus Unterfranken erinnern.
Erster Weltkrieg
:Wie Tote wieder einen Namen bekommen
Werden in Flandern britische Gefallene aus dem Ersten Weltkrieg entdeckt, schlägt die Stunde der "War Detectives". Sie versuchen, jeden Einzelnen zu identifizieren.
Erinnerungskultur
:Vom richtigen Umgang mit problematischen Denkmälern
Kriegsverklärung und angebliche Heldenhaftigkeit: Ein neues Buch beleuchtet die Kriegerdenkmäler in Oberbayern und den heutigen Umgang mit diesen oft mindestens fragwürdig gestalteten Orten.
Erinnerung an den Elendszug der KZ-Häftlinge
:"Wir können alles überstehen, wenn wir es mit Kunst machen"
In Geretsried zeigt Regisseur Max Kronawitter seine Dokumentation "Als das Grauen vor die Haustür kam" im Beisein von Hubertus von Pilgrim, Schöpfer der 22 Todesmarsch-Mahnmale.
Gedenken an Schrecken der Nazi-Herrschaft
:Positive Botschaft
Warum der Bundespräsident in Warschau eine gelbe Blume trug.
Ukrainisches Tagebuch
:Nur Staub und Asche
"Auf die Gräber gehen" ist eine ukrainische Tradition. Nun aber zeigt sich: Der Krieg zerstört auch Orte des Gedenkens.
ExklusivGedenktag zu Terroranschlägen
:Opfer rechter Gewalt kritisieren Symbolpolitik
An diesem Samstag lädt die Bundesregierung zum Gedenktag für Opfer terroristischer Angriffe. Doch Hinterbliebene und Überlebende bemängeln, dass sie nicht zu Wort kommen sollen.
Universität Erlangen
:Rudolf-Wöhrl-Hörsaal trägt wieder alten Namen
Erst 2024 sollte der nach dem Modehausgründer mit NS-Vergangenheit benannte Hörsaal wieder umbenannt werden. Unbekannte haben die Sache nun beschleunigt.
Fraueninsel im Chiemsee
:Kunstfreiheit gegen den Kriegsverbrecher
Der Künstler Wolfram Kastner ruft wegen der verhängten Strafen für seine Aktionen am Grabmal des Nazigenerals Alfred Jodl den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte an.
Soldatenfriedhöfe
:Fürs Verzeihen, nicht fürs Verehren
Deutsche Grabfelder dienen einem friedlichen, stillen Gedenken, keinem Heldenkult. Deshalb sind sie auch anders angelegt als Friedhöfe in anderen Ländern.
Anschlag bei den Spielen 1972
:Würdige Erinnerung an die Opfer des Olympia-Attentats
Das Projekt "Zwölf Monate - Zwölf Namen" hat sich zu einem Herzstück des Gedenkjahres 2022 entwickelt. Die Stadt München aber sei bei der Aufarbeitung viel zu zögerlich gewesen, kritisieren die Initiatoren.
Jahrestag der Reichspogromnacht
:Abschied von den Stolpersteinen
Die Stadt Rosenheim enthüllt an diesem Mittwoch das erste jener Kunstwerke, mit denen sie künftig an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Zum Beispiel an Elisabeth Block, die mit 19 ermordet wurde.
Erinnerungskultur
:Gewunden zum Gedenken
In Rosenheim wurde lange Jahre ergebnislos über die anderswo weit verbreiteten Stolpersteine von Gunter Demnig debattiert. Jetzt hat die Stadt zu einem eigenen Weg des Erinnerns an die NS-Opfer gefunden.
SZ-Serie: Olympisches Erbe
:Mahnmale gegen das Vergessen
München tut sich schwer mit der Erinnerung an das Olympia-Attentat. In Fürstenfeldbruck ist man da engagierter. Eine Geschichte des Gedenkens und der Gedenkorte.
Debatte über Gedenkfeier für Opfer des Terroranschlags 1972
:Absagen oder nicht?
Charlotte Knobloch und die Stadtspitze lassen erkennen, dass sie eine Erinnerungsveranstaltung an den palästinensischen Terroranschlag bei den Sommerspielen 1972 in München auch ohne die Angehörigen der Opfer für wichtig halten. Aus der CSU kommen andere Stimmen.
Pasing
:Bismarck-Brunnen soll bleiben
Ein Denkmal für den früheren Reichskanzler ist umstritten. Aus Pasing kommt nun der Vorschlag, den steinernen Zeitzeugen zu behalten, aber sein Wirken mit Zusatzinformationen einzuordnen.
Pasing
:Debatte um den Bismarck-Brunnen
Der Brunnen an der Ecke Carossa-/August-Exter-Straße nahe dem Wensauerplatz in Pasing ist gar nicht so groß. Genauso wie die Figur, die ihn ziert. Nur rund 60 Zentimeter misst die 1914 dort aufgestellte Statue, die Otto von Bismarck als Helden mit ...
Olympia 1972
:Gedenk-Fahrradtour für die Opfer des Olympia-Attentats
Am 5. September jährt sich der Terroranschlag zum 50. Mal. Mit einer Fahrt vom Olympiapark nach Fürstenfeldbruck wird die Bevölkerung eingeladen, an das Attentat zu erinnern.
Holocaust-Gedenken
:"Erinnern braucht Erinnerer"
Eine Gruppe von Elftklässlern wollte nicht nur in Büchern nachlesen, welche Gräueltaten die Nazis angerichtet haben - und begannen, selbst zu recherchieren.
Erinnerungskultur
:Wie Münchner gegen das Vergessen kämpfen
Der eine kratzt Inschriften an Denkmälern ab, andere stürzen sich lieber ins Archiv. Alleine oder in Gruppen machen sie sich für die Erinnerungskultur in der Stadt stark. Wer sind diese Menschen?
Nationalsozialismus
:Neue Wege der Erinnerung
Nach zwei Jahren Pause findet erstmals wieder ein Gedenkzug für die Opfer des Todesmarsches durchs Würmtal statt. Nachdem die letzten Zeitzeugen gestorben sind, kommen Angehörige zu Wort. Erstmals gibt es auch eine Ausstellung mit umfangreichem Begleitprogramm.
Erinnerungskultur
:Rosenheim verzichtet auf Stolpersteine
Eine Mehrheit im Stadtrat lehnt die Objekte des Künstlers Gunter Demnig zur Erinnerung an die NS-Opfer ab und setzt stattdessen auf andere Formen des Gedenkens.
Streit in Rosenheim
:Plötzlich eilt es mit dem Gedenken
Inzwischen erinnern in mehr als 80 bayerischen Städten und Gemeinden "Stolpersteine" des Künstlers Gunter Demnig an Opfer der NS-Diktatur. In Rosenheim wurde darüber seit Jahren debattiert, nun stehen die Stadträte vor einer Entscheidung.
Vorschlag aus dem Stadtviertel
:Ein Forum für Georg Elser
Der hingerichtete Hitler-Attentäter wird an der Stätte seines gescheiterten Anschlags künftig prominenter gewürdigt - unter anderem mit einem nach ihm benannten Veranstaltungssaal im neuen Gasteig-Kulturzentrum.
Amoklauf an der Universität Heidelberg
:Der Ort nach der Tat
Zwei Wochen nach dem Amoklauf an der Uni Heidelberg stellt sich die Frage: Wie macht man an so einem Ort weiter? Und was passiert mit dem Gebäude, wo die Tat begangen wurde? Was der Umgang mit ähnlichen Attacken in Erfurt und Winnenden zeigt.
Gedenken
:Das letzte Foto
Eine neue Initiative will unbekannte Aufnahmen von Deportationen im NS-Staat ausfindig machen - um der Opfer zu gedenken und die vorherrschende Täterperspektive zu durchbrechen.
Margot Friedländer zum 100.
:Das Erlebte geht nie vorbei, der Schmerz hört nie auf
Margot Friedländer überlebte den Holocaust, baute sich eine Existenz in Amerika auf und kehrte ins Land der Täter zurück, wo sie unermüdlich schreibt und an Schulen mit jungen Menschen spricht. Über eine Zeitzeugin und die Kraft des Erzählens.
Berlin
:Eine Frage des richtigen Erinnerns
In Berlin sollen eine Polen-Gedenkstätte für die Opfer der NS-Herrschaft sowie ein Dokumentationszentrum entstehen. Nun fordert auch die Ukraine ein Denkmal. Der Streit zeigt, wie herausfordernd angemessene Erinnerungspolitik ist.
Familiengrab oder Ehrenmal?
:Bitte an die Siegermächte
Im Streit über das Jodl-Kreuz auf der Fraueninsel wenden sich Kritiker an fünf Botschafter in Berlin.
Erinnerungskultur in Moosburg
:Jeder Stein ein Schicksal
Der Künstler Gunter Demnig verlegt zwei kleine Messing-Gedenktafeln im Gehweg, die an Alois Weiner und Heinrich Hiermeier erinnern - beide zählten zu den Verfolgten der NS-Zeit.
Frankreich
:Das vertuschte Massaker
Am 17. Oktober 1961 töteten französische Polizisten mehr als 120 Algerier, die an einer friedlichen Demonstration teilnahmen. Präsident Macron legte nun als erster Präsident einen Kranz für die Opfer nieder. Über ein Verbrechen, das keiner sehen wollte.
20 Jahre nach 9/11
:Gegen das Vergessen
In den USA, aber auch in anderen Ländern, wird mit verschiedenen Aktionen an die Opfer vom 11. September 2001 erinnert. Impressionen der Gedenkveranstaltungen.
Fürstenfeldbruck
:Gedenken an Opfer des Olympiaattentats
Öffentliche Veranstaltung findet am Sonntag um 14 Uhr statt.
Widerstand im Nationalsozialismus
:Der Mut der Wenigen
Vor 100 Jahren wurde der Widerstandskämpfer Hans Leipelt geboren: Über den "Hamburger Zweig der Weißen Rose" und die Kraft junger Menschen, die sich dem NS-Mordregime widersetzten.
Gedenken an jüdische Sammler
:Die fast vergessenen Mäzene
Eine Initiative fordert einen Gedenkort für das jüdische Sammler-Paar Eduard und Johanna Arnhold am Berliner Kulturforum.
Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung
:Schlusspunkt unter ein Zerwürfnis
Kanzlerin Angela Merkel wird das Dokumentationszentrum der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin ohne die Initiatorin Erika Steinbach eröffnen.
Maike Kohl-Richter
:Wie eine Löwin vor der Höhle
Die CDU will ein Helmut-Kohl-Zentrum in Berlin gründen, dessen Witwe ist vehement dagegen und plädiert für die Pfalz. Aus der Frage, welchen Platz der einstige Kanzler eines Tages in der großen Geschichte einnehmen wird, ist damit endgültig eine Schlammschlacht geworden.
Relikt der NS-Zeit
:"Den Gefallen sollte man den Nazis nicht tun"
In Nürnberg soll die Zeppelintribüne aus der NS-Zeit instand gesetzt werden. Der Architekt Thomas Glöckner hält das für falsch. Ein Gespräch über Selfies an ehemaligen Orten des Schreckens und wie man mit Bauwerken die Demokratie stärken kann.
MeinungSZ JetztTeil-Lockdown
:Der November ist ein guter Monat, um eine KZ-Gedenkstätte zu besuchen
Anders als Museen haben die Außengelände vieler Gedenkstätten derzeit geöffnet. Für einen Besuch gibt es kaum einen passenderen Zeitpunkt.
Gedenken an NS-Opfer
:"Jeder Mensch hat einen Namen"
Das Stadtarchiv hat die Geschichten von Tausenden Münchner Jüdinnen und Juden während der NS-Zeit gesammelt. Die Schicksale lassen sich nun in einem digitalen Gedenkbuch nachlesen.
Maxvorstadt
:Umstrittenes Gedenken an Nazi-Opfer
Auch das Ägyptische Museum des Freistaats erinnert nun mit "Stolpersteinen" an Menschen, die dort einst lebten, dann aber vertrieben und ermordet wurden. Doch eigentlich lehnt die Stadt dies im öffentlichen Raum ab.