Erinnerungskultur in München:Als die Nazis den Trachtenausstatter Wallach ermordeten

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Initiator des Erinnerungszeichens am ehemaligen Trachtenhaus Wallach in der Residenzstraße 3 ist Jamie Hall, Nachkomme der Familie Wallach. (Foto: Mark Siaulys Pfeiffer)

Melitta und Max Wallach versorgten einst die Münchnerinnen und Münchner mit Stoffen und Mode - dann wurden sie enteignet, verschleppt und in Auschwitz ermordet. Warum das offizielle Gedenken an diese und viele weitere Schicksale so wichtig ist.

Von Martin Bernstein

Er war ein Begriff, weltweit - der Trachtenausstatter Wallach in der Münchner Residenzstraße. Mehr als hundert Jahre lang versorgte der einstmals königlich bayerische Hoflieferant Wiesn-Besucher und Traditionsbewusste mit Stoffen und Mode. Eine Erfolgsgeschichte. Aber auch, wie an so vielen Orten in Deutschland, eine Geschichte mit einer schrecklichen, einer mörderischen Zäsur. Seit Donnerstagabend erinnert eine Gedenktafel daran. An Melitta und Max Wallach, die 1938 von den Nazis enteignet, am 21. Juli 1942 von Münster aus in das Ghetto Theresienstadt und am 28. Oktober 1944 weiter in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurden, wo die SS sie ermordete.

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