NS-Verbrechen

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Unterschleißheim
:Ein Mahnmal von besonderer Aktualität

Bei der Eröffnung des Denkmals für die NS-Zwangsarbeiterinnen der Flachsröste in Lohhof betonen Redner den Wert des Erinnerungsorts: Die Demokratie sei angesichts rechtsextremistischer Entwicklungen wieder gefährdet.

Von Clara Müller

SZ PlusUnterschleißheim
:Späte Erinnerung an die Zwangsarbeiterinnen von Lohhof

In der Flachsröste in der Nähe des heutigen S-Bahnhofs wurden während des Zweiten Weltkriegs vor allem Frauen ausgebeutet - zuerst Jüdinnen, die anschließend deportiert und zum Großteil ermordet wurden, dann sogenannte Ostarbeiterinnen und Kriegsgefangene. Nun soll ihr Schicksal an einem digitalen Lernort erfahrbar werden.

Von Bernhard Lohr

Extremismus
:Bislang 105 antisemitische Vorfälle mit Bezug zur NS-Zeit

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus in Bayern verzeichnet in diesem Jahr bereits mehr als 100 Begebenheiten, die sich auf die Vernichtung der europäischen Juden im Nationalsozialismus beziehen.

Rechtsextremismus
:"Das ist nicht aus einer Laune heraus passiert"

NS-Gedenkstätten werden in Deutschland immer wieder Ziel von Angriffen, zuletzt in Celle. Leiterin Elke Gryglewski über eine neue Stufe der Feindseligkeit.

Interview von Ulrike Nimz

SZ PlusErinnerungskultur in München
:Als die Nazis den Trachtenausstatter Wallach ermordeten

Melitta und Max Wallach versorgten einst die Münchnerinnen und Münchner mit Stoffen und Mode - dann wurden sie enteignet, verschleppt und in Auschwitz ermordet. Warum das offizielle Gedenken an diese und viele weitere Schicksale so wichtig ist.

Von Martin Bernstein

SZ PlusNS-Euthanasie
:Der unerwünschte Aufklärer

Der unbelastete Klinikdirektor Gerhard Schmidt versuchte nach 1945, die Patientenmorde in der Anstalt Eglfing-Haar aufzuarbeiten, wurde aber bereits nach kurzer Zeit Opfer brauner Seilschaften. Jetzt erfährt der Mediziner späte Anerkennung.

Von Bernhard Lohr

Ort der NS-Verbrechen
:Das Ende der "Hupfla"

Der Protest von Ärzten, Denkmalschützern, Medizinethikern und des Auschwitz Komitees konnte den nahezu vollständigen Abriss der historischen Heil- und Pflegeanstalt in Erlangen nicht verhindern. Nun ist fast nichts mehr übrig.

Von Olaf Przybilla

Pöcking
:Wie eine offene Wunde im Gedächtnis

Der "Weihbischof-Defregger-Weg" ist nach langer Debatte und wissenschaftlicher Aufarbeitung unbenannt: Der "Filetto-Weg" erinnert an das Kriegsverbrechen eines Mannes, der später im Erzbistum München-Freising eine fromme Karriere machte.

Von Sylvia Böhm-Haimerl

Das Politische Buch
:Mordschule der Eugeniker

Die Krankenmorde im NS-Staat dienten "Experten" zum Vorbild für die späteren Vernichtungslager. Zwei wegweisende Sammelbände zeigen auf, warum Euthanasie-Verbrechen und Holocaust zusammengedacht werden müssen.

Rezension von Stephan Lehnstaedt

SZ PlusDas Politische Buch
:"Ein Exempel musste statuiert werden"

Das Massaker, das deutsche Soldaten 1944 im französischen Oradour angerichtet hatten, blieb in der Bundesrepublik bis heute ungesühnt. Andrea Erkenbrecher hat akribisch erforscht, warum Politik und Justiz die Kriegsverbrecher davonkommen ließen.

Rezension von Hans Holzhaider

SZ PlusArchäologie
:Tiefe Blicke in Münchens NS-Zeit

Von dem, was sie entdecken, sind auch Archäologen oft tief berührt. Die Bodenfunde bringen neues Wissen über Täter und Opfer.

Von Martin Bernstein

SZ PlusArte-Doku "Unter Deutschen"
:Die Jugend fällt aus

13 Millionen vor allem junge Europäerinnen und Europäer hat der NS-Staat zur Zwangsarbeit gepresst. Außergewöhnlich persönlich erzählt ein Dokumentarfilm von diesem Verbrechen.

Von Stefan Fischer

NS-Richter
:Handlanger des Terrors

Ein Historiker präzisiert die juristische Ausgangslage zu jener Zeit, als die Todesurteile gegen die Hauptakteure der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" ergingen.

Beginn der NS-Terrorherrschaft
:Das vergessene erste Münchner Mordopfer der Nazis

Im April 1933 überlebt Erwin Kahn im KZ Dachau zwei Kopfschüsse. Wenig später wird er in der Uniklinik an der Nußbaumstraße erwürgt. An seinem 90. Todestag wird ein Erinnerungszeichen für ihn in der Hans-Sachs-Straße angebracht.

Von Bernd Kastner

NS-Medizinverbrechen
:Erlanger Stadtrat lehnt Stopp für HuPfla-Abriss ab

Mit einem Kompromissvorschlag wollten mehrere Parteien neuerliche Gespräche über den Erhalt eines Gebäudeflügels der historischen Heilanstalt erreichen. Ohne Erfolg.

Von Olaf Przybilla

NS-Medizinverbrechen
:Staatsregierung hält an umstrittenem HuPfla-Abriss fest

Das Auschwitz Komitee hat um den Erhalt der verbliebenen "Heilanstalt" in Erlangen gebeten, in der kranke Menschen zu Tode gehungert wurden - doch Bayern zieht einen Stopp des Abbruchs "nicht in Betracht".

Von Olaf Przybilla

NS-Medizinverbrechen
:"Bedrückt" vom geplanten HuPfla-Abriss

Auch die Jüdische Kultusgemeinde Erlangen fordert einen Erhalt der historischen Heilanstalt - und bringt einen möglichen Mittelweg ins Spiel.

Von Olaf Przybilla

NS-Verbrechen
:Auschwitz Komitee fordert Erhalt der Erlanger "HuPfla"

Die ehemalige Heil- und Pflegeanstalt dürfe "auf gar keinen Fall abgerissen werden", heißt es in einer Erklärung der Organisation, die sich für würdevolles Gedenken aller Opfergruppen einsetzt.

Von Olaf Przybilla

SZ PlusDas Politische Buch
:"In der Gegend von Tarnów auf Judentreibjagd"

Agnieszka Wierzcholska beschreibt das Schicksal der jüdischen Einwohner von Tarnów zwischen 1918 und 1956. Eine brillante Fallstudie über den Holocaust, der vor aller Augen stattfand - und die auch für nichtjüdische Polen brisante Wahrheiten enthält.

Rezension von Ludger Heid

Letzte Prozesse gegen NS-Täter
:Ermittlungsverfahren gegen ehemaligen KZ-Wachmann eingestellt

Die Coburger Staatsanwaltschaft ermittelte gegen den 99-Jährigen, der im KZ Ravensbrück als Wachmann gearbeitet haben soll. Nun ist der Mann gestorben.

Von Patrick Wehner

SZ PlusMeinungNS-Geschichte
:Die historische Verantwortung darf nicht dem Forschungserfolg weichen

Auf die SS-Vergangenheit des Modeunternehmers Rudolf Wöhrl reagierte die Uni Erlangen schnell und entfernte den Namen aus einem Hörsaal. Auch den weiteren Abriss eines Ortes von NS-Medizinverbrechen sollte sie überdenken.

Kommentar von Olaf Przybilla

SZ PlusDas Politische Buch
:Klaviatur von Herrschaft und Gewalt

Wolfgang Schieder seziert in einer neuen Biografie Hitlers Strategie von Machterwerb und Machterhalt nach dem Vorbild Mussolinis. Er fügt der Sicht auf den Diktator neue, erhellende Aspekte hinzu.

Von Clemens Klünemann

Friedrich-Alexander-Universität
:Uni verteidigt Abriss von "Euthanasie"-Ort

Der Abbruch der historischen Heilanstalt in Erlangen soll fortgesetzt werden. Einem für deren Erhalt kämpfenden Professor widerspricht die Uni - will aber dem Vorwurf nachgehen, auf ihn sei Druck ausgeübt worden.

Von Olaf Przybilla

Fraueninsel im Chiemsee
:Kunstfreiheit gegen den Kriegsverbrecher

Der Künstler Wolfram Kastner ruft wegen der verhängten Strafen für seine Aktionen am Grabmal des Nazigenerals Alfred Jodl den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte an.

Tagung zum Holocaust-Gedenken
:Subtiler Selbstbetrug 

Woran krankt der deutsche Diskurs um die richtige Erinnerung an NS- und Kolonialverbrechen? Eine überfällige Tagung in Berlin.

Von Jens-Christian Rabe

SZ PlusTurin
:Ein Ständchen für Hitlers Anwalt

Bis heute ist nicht klar, warum Richard Strauss 1943 für den Nazi und Hauptkriegsverbrecher Hans Frank ein Stück komponiert hat - für den "lieben Freund". Franks Sohn hat den Liedtext jetzt weitergeschrieben. Eine Uraufführung in Turin.

Von Josef Wirnshofer (Text und Bilder)

Film
:Nie vergessen

Premiere des Dokumentarfilms "Fritz Bauers Erbe" im Münchner City-Kino

Von Josef Grübl

NS-Verbrechen
:Wider das Vergessen und Verdrängen

Das Klinikum Haar und der Bezirk Oberbayern erinnern an die "Euthanasie"-Morde der Nazis, die vor 82 Jahren mit einem Krankentransport von der Anstalt Eglfing in die Gaskammern begannen.

Gedenkprojekt
:Der stille Held mit der Zither

Eine musikalische Bühnenaktion zum 120. Geburtstag des Hitler-Attentäters Georg Elser.

Von Jutta Czeguhn

Zweiter Weltkrieg
:Deutschland weist Reparationsforderungen aus Polen offiziell zurück

Die Regierung in Warschau verlangt wegen Schäden im Zweiten Weltkrieg 1,3 Billionen Euro. Der polnische Vize-Außenminister macht der Bundesregierung schwere Vorwürfe.

SZ PlusMeinungNS-Prozesse
:Dieser Schuldspruch ist gut und richtig, aber . . .

Die 97 Jahre alte, frühere Sekretärin im KZ Stutthof erhält eine Bewährungsstrafe. Und damit ist einer der letzten, vielleicht sogar der letzte NS-Prozess zu Ende. Haben Justiz und Gesellschaft damit also ihre Schuldigkeit getan?

Kommentar von Robert Probst

Korrekturen
:Rosenheimer Gedenken

Die Stadt erinnert an eine Schülerin, welche die Nazis töteten. Sie stammte aus Niedernburg.

Unter Bayern
:Die Boomer und das Vermächtnis der Zeitzeugen

Mit Jack Terry ist einer der letzten Überlebenden des Konzentrationslagers Flossenbürg gestorben. Es fehlen die Stimmen, die daran erinnern, dass die Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist.

Kolumne von Sebastian Beck

Eklat beim Gedenken an NS-Opfer
:Seelsorger verbreitet Verschwörungstheorien

Im Bezirksklinikum Mainkofen soll der ermordeten Patienten gedacht werden, als ein Diakon unglaubliche Sätze predigt. Der Direktor wirft ihn raus, das Bistum Regensburg distanziert sich von seinen Äußerungen. Und der Seelsorger? Zitiert Augustinus.

Von Lisa Schnell

SZ PlusEuthanasie-Opfer
:Eines Tages kam ein Päckchen mit Asche an

Berta Sewald und Franz Schweiger wurden von den Nationalsozialisten ermordet, weil sie in deren Augen "lebensunwert" waren. Ihre Angehörigen ließ man lange im Ungewissen. Dann fand die Geschichtswerkstatt Dorfen ihre Krankenakten.

Von Florian Tempel

Geschichte
:Fräulein sucht Briefwechsel mit Freundin

Queere Netzwerke und Kultur gab es schon in der Weimarer Republik bis zum grausamen Bruch 1933. Das NS-Dokumentationszentrum zeichnet dies in der Ausstellung "To be seen. Queer Lives 1900-1950" berührend und kämpferisch nach.

Von Greta Hüllmann

1997
:Die Geister einer Ausstellung

Mit welchen Reflexen alte Kameraden und CSU-Politiker eine wissenschaftliche Schau über die lange verdrängte Rolle der Wehrmacht abwehren wollen

Von Herbert Riehl-Heyse

SZ PlusReparationsforderungen aus Polen
:Deutschlands unbeglichene Schuld

Weil es auf sowjetischen Druck hin seinerzeit verzichtete, hat Polen keinen Anspruch mehr auf Entschädigung für erlittene Kriegsgräuel. Ist das gerecht?

Von Ronen Steinke

SZ PlusDer BND und seine braunen Agenten
:"Wenig Anlass zu Hoffnung"

Neue Recherchen zeigen, wie steil Nazi-Karrieren nach 1945 beim BND weitergingen. Klaus-Dietmar Henke, Sprecher der Historikerkommission zur Aufarbeitung der BND-Geschichte, ist vom Umgang mit diesen Erkenntnissen enttäuscht.

Interview von Willi Winkler

SZ PlusSS-Netzwerke beim BND
:Die Mörderbande von Pullach

Zum "größten Demokratieverbrechen in der Geschichte der Bundesrepublik": Neue Recherchen belegen, wie Dutzende NS-Täter im deutschen Geheimdienst systematisch weiterbeschäftigt wurden.

Von Willi Winkler

Geschichte
:Zeugen harter Zeiten

Der Historiker Michael Wildt liest im NS-Dokuzentrum aus seinem Werk "Zerborstene Zeit" über die Jahre zwischen 1918 und 1945.

SZ PlusJüdischer Widerstandskämpfer
:Allein gegen den "Mörder von fünf Millionen"

Der Münchner Benno Neuburger protestiert mit Postkarten gegen Hitler und den Holocaust - bald ist ihm bewusst, dass er umgebracht werden wird. Wer war dieser jüdische Widerstandskämpfer, der selbst Historikern noch weitgehend unbekannt ist?

Von Bernward Dörner

SZ Plus70 Jahre "Luxemburger Abkommen"
:Wiedergutmachungsweltmeister

Mit dem "Luxemburger Abkommen" verpflichtete sich Deutschland 1952 zu Entschädigungszahlungen für die Judenverfolgung. Eindrücke vom Festakt mit Harfenbegleitung.

Von Willi Winkler

SZ PlusMeinungKolumne
:Deutschlands Verantwortung vor aller Welt

Vor 70 Jahren begann die "Wiedergutmachung" für Holocaust-Opfer zwischen der Bundesrepublik und Israel. Der Begriff war schon immer problematisch. Aber der Gedanke bleibt richtig - und auf verstörende Weise aktuell.

Von Norbert Frei

Gedenken zum 20. Juli
:Der Mut, der uns verpflichtet

Aus der Frage "Was hättest du getan?" ist die Frage "Was kannst du tun?" geworden: Das Gedenken an die stillen Helden aus der NS-Zeit ist aktueller denn je.

Gastbeitrag von Robert Habeck

SZ PlusVeränderter Widerstandsbegriff
:Die Mutigen und die Lauten

Nicht jede Meinungsäußerung ist eine Heldentat. Ein gutes Datum, um daran zu erinnern, ist der 20. Juli.

Von Joachim Käppner

NS-Verbrecher
:Verurteilung eines 101-Jährigen: Richtig oder falsch?

77 Jahre nach seinen Taten muss sich ein KZ-Wachmann vor Gericht verantworten. Die einen plädieren für Milde, andere glauben, die Suche nach Schuldigen bringe nichts - und dennoch kann es eine wichtige Geste sein.

Erinnerungskultur
:Das Leiden wird im Netz real

Unterschleißheim ergänzt das Mahnmal für die NS-Zwangsarbeiter der Flachsröste in Lohhof mit virtuellen Elementen.

Von Bernhard Lohr

Staatsoper in der NS-Zeit
:Verstummte Stimmen

Berthold Sterneck und seine Frau Margarethe waren einst Stars der Münchner Oper, bis man sie entrechtete. Eine Stele an ihrem ehemaligen Zuhause in Pasing erinnert nun an das jüdische Sängerpaar, das 1940 Charlotte Knobloch Zuflucht gewährte.

Von Jutta Czeguhn

SZ PlusNS-Politik in Griechenland
:Max Merten, ein Jurist ohne Gewissen

Er war in Griechenland an Kriegsverbrechen beteiligt, sah aber nie eine Schuld bei sich. Auch wegen alter Seilschaften kam Merten bald aus dem Gefängnis frei. Ein Lehrstück über die frühe BRD und ihre Weigerung, Verantwortung für die NS-Zeit zu übernehmen.

Von René Wildangel

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