NS-Verbrechen

Umgang mit der NS-Vergangenheit
:Streit um Kriegsverbrecher-Grab geht weiter

Das Grabkreuz für den NS-Generaloberst Alfred Jodl auf Frauenchiemsee stößt seit vielen Jahren auf Kritik. Doch auch der Bundestag und der Landtag haben gerade wieder nur auf die Gemeinde Chiemsee und ein Gerichtsurteil verwiesen.

Von Matthias Köpf

SZ-Podcast "Auf den Punkt" - am Wochenende
:Holocaust-Überlebende: "Die Demos gegen Rechtsextremismus machen Hoffnung"

Am 27. Januar 1945 hat die Rote Armee Auschwitz befreit. Das Datum ist zum jährlichen Holocaust-Gedenktag geworden. Doch schützt Erinnerung vor Wiederholung?

Von Lars Langenau

SZ PlusErinnerungskultur
:Was passiert, wenn wir nicht rechtzeitig aufstehen

Wenn Zeitzeugen nicht mehr leben, braucht es andere Wege, jungen Menschen die Geschichte der Shoah nahezubringen. Schüler haben nun ein Computerspiel entwickelt, das dabei helfen kann - und sogar Spaß macht.

Von Kathrin Aldenhoff

SZ PlusPremiere am Kleinen Theater in Haar
:"Nur Drama und Schrecken, das hält ja keiner aus"

Am Kleinen Theater Haar wird das Musical "Villa Haar" uraufgeführt, in der es um die Liebe im Schatten der NS-"Euthanasie" geht. Regisseur Christian Peter Hauser und Intendant Matthias Riedel-Rüppel über den Spagat zwischen Erinnerungskultur und Unterhaltung.

Interview von Udo Watter

SZ PlusSchicksal der Sinti und Roma im Nationalsozialismus
:Sollte ein Dirigent mit NS-Vergangenheit weiter mit Straßennamen geehrt werden?

Vor ein paar Monaten ist in Würzburg eine Straße umbenannt worden. Sie trägt nun statt des Namens eines Komponisten den Namen einer Tänzerin, deren Karriere die Nazis zerstörten. Nicht für jeden Anwohner ist das nachvollziehbar. Ein Besuch.

Von Olaf Przybilla

NS-Verbrechen
:Justizpalast zeigt Ausstellung über jüdische Juristinnen

Die Schau porträtiert 17 Frauen, die von den Nazis verfolgt wurden. Landgerichtspräsidentin Beatrix Schobel sagte, das Wissen um die Schicksale sei derzeit besonders wichtig - denn es gelte mehr denn je, Antisemitismus zu bekämpfen.

SZ PlusSZ-Wirtschaftsgipfel
:"Es gibt Dinge, die man schwerlich über Verbote regeln kann"

Bestsellerautor Daniel Kehlmann findet die aktuelle Debatte zum Krieg in Nahost zu aufgeregt. Aber er ist dagegen, dass der Staat sich zu viel einmischt.

Von Lea Hampel

SZ PlusMeinungJüdisches Leben in München
:Wie fühlen sich Holocaust-Überlebende, wenn sie das lesen?

Die jüdische Gemeinde Münchens wird aufgerufen, bestimmte Plätze in der Stadt zu meiden. Die Sicherheitsabteilung der Israelitischen Kultusgemeinde hat sie gewarnt.

Kolumne von Ulrike Heidenreich

Geschichtswerkstatt Dorfen
:Ausbeutung und Erniedrigung

Beim Themenabend zur NS-Zwangsarbeit erfährt der Besucher, wie auch dieser nationalsozialistische Systembaustein mit erschütternder Menschenverachtung aufgebaut war - und wie die ganze deutsche Gesellschaft davon profitiert hat.

Von Florian Tempel

SZ PlusExklusivBundespräsidenten-Studie
:Papa Heuss und Dämon Hitler

"Im Namen der Deutschen": Norbert Frei hat untersucht, wie sich die Bundespräsidenten zum Nationalsozialismus verhalten haben. Ein Gespräch über Schuld, Scham und Opportunismus.

Von Johan Schloemann

SZ PlusKulturpolitik
:Bayern fordert ein Restitutionsgesetz

Markus Blume erörtert im Bundesrat die Position des Freistaats in der Frage um die Rückgabe von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut. Im Hintergrund schwelt der Streit um Fälle wie das Picasso-Gemälde "Madame Soler".

Von Susanne Hermanski

NS-Zwangsarbeit
:Gedenkstein für Boleslaw Buczkowski

Der 18-jährige Zwangsarbeiter wurde 1942 von einem Sondergericht zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Von Florian Tempel

Unterschleißheim
:Ein Mahnmal von besonderer Aktualität

Bei der Eröffnung des Denkmals für die NS-Zwangsarbeiterinnen der Flachsröste in Lohhof betonen Redner den Wert des Erinnerungsorts: Die Demokratie sei angesichts rechtsextremistischer Entwicklungen wieder gefährdet.

Von Clara Müller

SZ PlusUnterschleißheim
:Späte Erinnerung an die Zwangsarbeiterinnen von Lohhof

In der Flachsröste in der Nähe des heutigen S-Bahnhofs wurden während des Zweiten Weltkriegs vor allem Frauen ausgebeutet - zuerst Jüdinnen, die anschließend deportiert und zum Großteil ermordet wurden, dann sogenannte Ostarbeiterinnen und Kriegsgefangene. Nun soll ihr Schicksal an einem digitalen Lernort erfahrbar werden.

Von Bernhard Lohr

Extremismus
:Bislang 105 antisemitische Vorfälle mit Bezug zur NS-Zeit

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus in Bayern verzeichnet in diesem Jahr bereits mehr als 100 Begebenheiten, die sich auf die Vernichtung der europäischen Juden im Nationalsozialismus beziehen.

Rechtsextremismus
:"Das ist nicht aus einer Laune heraus passiert"

NS-Gedenkstätten werden in Deutschland immer wieder Ziel von Angriffen, zuletzt in Celle. Leiterin Elke Gryglewski über eine neue Stufe der Feindseligkeit.

Interview von Ulrike Nimz

SZ PlusErinnerungskultur in München
:Als die Nazis den Trachtenausstatter Wallach ermordeten

Melitta und Max Wallach versorgten einst die Münchnerinnen und Münchner mit Stoffen und Mode - dann wurden sie enteignet, verschleppt und in Auschwitz ermordet. Warum das offizielle Gedenken an diese und viele weitere Schicksale so wichtig ist.

Von Martin Bernstein

SZ PlusNS-Euthanasie
:Der unerwünschte Aufklärer

Der unbelastete Klinikdirektor Gerhard Schmidt versuchte nach 1945, die Patientenmorde in der Anstalt Eglfing-Haar aufzuarbeiten, wurde aber bereits nach kurzer Zeit Opfer brauner Seilschaften. Jetzt erfährt der Mediziner späte Anerkennung.

Von Bernhard Lohr

Ort der NS-Verbrechen
:Das Ende der "Hupfla"

Der Protest von Ärzten, Denkmalschützern, Medizinethikern und des Auschwitz Komitees konnte den nahezu vollständigen Abriss der historischen Heil- und Pflegeanstalt in Erlangen nicht verhindern. Nun ist fast nichts mehr übrig.

Von Olaf Przybilla

Pöcking
:Wie eine offene Wunde im Gedächtnis

Der "Weihbischof-Defregger-Weg" ist nach langer Debatte und wissenschaftlicher Aufarbeitung unbenannt: Der "Filetto-Weg" erinnert an das Kriegsverbrechen eines Mannes, der später im Erzbistum München-Freising eine fromme Karriere machte.

Von Sylvia Böhm-Haimerl

Das Politische Buch
:Mordschule der Eugeniker

Die Krankenmorde im NS-Staat dienten "Experten" zum Vorbild für die späteren Vernichtungslager. Zwei wegweisende Sammelbände zeigen auf, warum Euthanasie-Verbrechen und Holocaust zusammengedacht werden müssen.

Rezension von Stephan Lehnstaedt

SZ PlusDas Politische Buch
:"Ein Exempel musste statuiert werden"

Das Massaker, das deutsche Soldaten 1944 im französischen Oradour angerichtet hatten, blieb in der Bundesrepublik bis heute ungesühnt. Andrea Erkenbrecher hat akribisch erforscht, warum Politik und Justiz die Kriegsverbrecher davonkommen ließen.

Rezension von Hans Holzhaider

SZ PlusArchäologie
:Tiefe Blicke in Münchens NS-Zeit

Von dem, was sie entdecken, sind auch Archäologen oft tief berührt. Die Bodenfunde bringen neues Wissen über Täter und Opfer.

Von Martin Bernstein

SZ PlusArte-Doku "Unter Deutschen"
:Die Jugend fällt aus

13 Millionen vor allem junge Europäerinnen und Europäer hat der NS-Staat zur Zwangsarbeit gepresst. Außergewöhnlich persönlich erzählt ein Dokumentarfilm von diesem Verbrechen.

Von Stefan Fischer

NS-Richter
:Handlanger des Terrors

Ein Historiker präzisiert die juristische Ausgangslage zu jener Zeit, als die Todesurteile gegen die Hauptakteure der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" ergingen.

Beginn der NS-Terrorherrschaft
:Das vergessene erste Münchner Mordopfer der Nazis

Im April 1933 überlebt Erwin Kahn im KZ Dachau zwei Kopfschüsse. Wenig später wird er in der Uniklinik an der Nußbaumstraße erwürgt. An seinem 90. Todestag wird ein Erinnerungszeichen für ihn in der Hans-Sachs-Straße angebracht.

Von Bernd Kastner

NS-Medizinverbrechen
:Erlanger Stadtrat lehnt Stopp für HuPfla-Abriss ab

Mit einem Kompromissvorschlag wollten mehrere Parteien neuerliche Gespräche über den Erhalt eines Gebäudeflügels der historischen Heilanstalt erreichen. Ohne Erfolg.

Von Olaf Przybilla

NS-Medizinverbrechen
:Staatsregierung hält an umstrittenem HuPfla-Abriss fest

Das Auschwitz Komitee hat um den Erhalt der verbliebenen "Heilanstalt" in Erlangen gebeten, in der kranke Menschen zu Tode gehungert wurden - doch Bayern zieht einen Stopp des Abbruchs "nicht in Betracht".

Von Olaf Przybilla

NS-Medizinverbrechen
:"Bedrückt" vom geplanten HuPfla-Abriss

Auch die Jüdische Kultusgemeinde Erlangen fordert einen Erhalt der historischen Heilanstalt - und bringt einen möglichen Mittelweg ins Spiel.

Von Olaf Przybilla

NS-Verbrechen
:Auschwitz Komitee fordert Erhalt der Erlanger "HuPfla"

Die ehemalige Heil- und Pflegeanstalt dürfe "auf gar keinen Fall abgerissen werden", heißt es in einer Erklärung der Organisation, die sich für würdevolles Gedenken aller Opfergruppen einsetzt.

Von Olaf Przybilla

SZ PlusDas Politische Buch
:"In der Gegend von Tarnów auf Judentreibjagd"

Agnieszka Wierzcholska beschreibt das Schicksal der jüdischen Einwohner von Tarnów zwischen 1918 und 1956. Eine brillante Fallstudie über den Holocaust, der vor aller Augen stattfand - und die auch für nichtjüdische Polen brisante Wahrheiten enthält.

Rezension von Ludger Heid

Letzte Prozesse gegen NS-Täter
:Ermittlungsverfahren gegen ehemaligen KZ-Wachmann eingestellt

Die Coburger Staatsanwaltschaft ermittelte gegen den 99-Jährigen, der im KZ Ravensbrück als Wachmann gearbeitet haben soll. Nun ist der Mann gestorben.

Von Patrick Wehner

SZ PlusMeinungNS-Geschichte
:Die historische Verantwortung darf nicht dem Forschungserfolg weichen

Auf die SS-Vergangenheit des Modeunternehmers Rudolf Wöhrl reagierte die Uni Erlangen schnell und entfernte den Namen aus einem Hörsaal. Auch den weiteren Abriss eines Ortes von NS-Medizinverbrechen sollte sie überdenken.

Kommentar von Olaf Przybilla

SZ PlusDas Politische Buch
:Klaviatur von Herrschaft und Gewalt

Wolfgang Schieder seziert in einer neuen Biografie Hitlers Strategie von Machterwerb und Machterhalt nach dem Vorbild Mussolinis. Er fügt der Sicht auf den Diktator neue, erhellende Aspekte hinzu.

Von Clemens Klünemann

Friedrich-Alexander-Universität
:Uni verteidigt Abriss von "Euthanasie"-Ort

Der Abbruch der historischen Heilanstalt in Erlangen soll fortgesetzt werden. Einem für deren Erhalt kämpfenden Professor widerspricht die Uni - will aber dem Vorwurf nachgehen, auf ihn sei Druck ausgeübt worden.

Von Olaf Przybilla

Fraueninsel im Chiemsee
:Kunstfreiheit gegen den Kriegsverbrecher

Der Künstler Wolfram Kastner ruft wegen der verhängten Strafen für seine Aktionen am Grabmal des Nazigenerals Alfred Jodl den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte an.

Tagung zum Holocaust-Gedenken
:Subtiler Selbstbetrug 

Woran krankt der deutsche Diskurs um die richtige Erinnerung an NS- und Kolonialverbrechen? Eine überfällige Tagung in Berlin.

Von Jens-Christian Rabe

SZ PlusTurin
:Eine Fuge für Hitlers Anwalt

Bis heute ist nicht klar, warum Richard Strauss 1943 für den Nazi und Hauptkriegsverbrecher Hans Frank ein Stück komponiert hat – für den „lieben Freund“. Franks Sohn Niklas, der sich ein Leben lang am Vater abarbeitet, hat den Liedtext jetzt weitergeschrieben. Eine Uraufführung in Turin.

Von Josef Wirnshofer (Text und Fotos)

Film
:Nie vergessen

Premiere des Dokumentarfilms "Fritz Bauers Erbe" im Münchner City-Kino

Von Josef Grübl

NS-Verbrechen
:Wider das Vergessen und Verdrängen

Das Klinikum Haar und der Bezirk Oberbayern erinnern an die "Euthanasie"-Morde der Nazis, die vor 82 Jahren mit einem Krankentransport von der Anstalt Eglfing in die Gaskammern begannen.

Gedenkprojekt
:Der stille Held mit der Zither

Eine musikalische Bühnenaktion zum 120. Geburtstag des Hitler-Attentäters Georg Elser.

Von Jutta Czeguhn

Zweiter Weltkrieg
:Deutschland weist Reparationsforderungen aus Polen offiziell zurück

Die Regierung in Warschau verlangt wegen Schäden im Zweiten Weltkrieg 1,3 Billionen Euro. Der polnische Vize-Außenminister macht der Bundesregierung schwere Vorwürfe.

SZ PlusMeinungNS-Prozesse
:Dieser Schuldspruch ist gut und richtig, aber . . .

Die 97 Jahre alte, frühere Sekretärin im KZ Stutthof erhält eine Bewährungsstrafe. Und damit ist einer der letzten, vielleicht sogar der letzte NS-Prozess zu Ende. Haben Justiz und Gesellschaft damit also ihre Schuldigkeit getan?

Kommentar von Robert Probst

Korrekturen
:Rosenheimer Gedenken

Die Stadt erinnert an eine Schülerin, welche die Nazis töteten. Sie stammte aus Niedernburg.

Unter Bayern
:Die Boomer und das Vermächtnis der Zeitzeugen

Mit Jack Terry ist einer der letzten Überlebenden des Konzentrationslagers Flossenbürg gestorben. Es fehlen die Stimmen, die daran erinnern, dass die Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist.

Kolumne von Sebastian Beck

Eklat beim Gedenken an NS-Opfer
:Seelsorger verbreitet Verschwörungstheorien

Im Bezirksklinikum Mainkofen soll der ermordeten Patienten gedacht werden, als ein Diakon unglaubliche Sätze predigt. Der Direktor wirft ihn raus, das Bistum Regensburg distanziert sich von seinen Äußerungen. Und der Seelsorger? Zitiert Augustinus.

Von Lisa Schnell

SZ PlusEuthanasie-Opfer
:Eines Tages kam ein Päckchen mit Asche an

Berta Sewald und Franz Schweiger wurden von den Nationalsozialisten ermordet, weil sie in deren Augen "lebensunwert" waren. Ihre Angehörigen ließ man lange im Ungewissen. Dann fand die Geschichtswerkstatt Dorfen ihre Krankenakten.

Von Florian Tempel

Geschichte
:Fräulein sucht Briefwechsel mit Freundin

Queere Netzwerke und Kultur gab es schon in der Weimarer Republik bis zum grausamen Bruch 1933. Das NS-Dokumentationszentrum zeichnet dies in der Ausstellung "To be seen. Queer Lives 1900-1950" berührend und kämpferisch nach.

Von Greta Hüllmann

1997
:Die Geister einer Ausstellung

Mit welchen Reflexen alte Kameraden und CSU-Politiker eine wissenschaftliche Schau über die lange verdrängte Rolle der Wehrmacht abwehren wollen

Von Herbert Riehl-Heyse

SZ PlusReparationsforderungen aus Polen
:Deutschlands unbeglichene Schuld

Weil es auf sowjetischen Druck hin seinerzeit verzichtete, hat Polen keinen Anspruch mehr auf Entschädigung für erlittene Kriegsgräuel. Ist das gerecht?

Von Ronen Steinke

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