Gisèle Pelicot, die im Vergewaltigungsprozess von Avignon so mutig ihr Gesicht zeigt, wird ikonisiert. Damit sich wirklich etwas ändert, muss sich der Blick allerdings auf die Täter richten, findet die österreichische Schriftstellerin.
„The Substance“ im Kino
:Der Preis der Schönheit
Demi Moore wirft im Horrorfilm "The Substance" alle Würde über Bord. Der erzählt gekonnt davon, was Frauen bereit sind zu opfern, um wieder jung auszusehen.
Workshop in Ebersberg
: „Denen geht es ganz klar um den Erhalt von Machtstrukturen“
Diskussionen, Anfeindungen, Beleidigungen – viele Personen, die sich offen feministisch engagieren, erleben das fast täglich. Maiken Schiele will Betroffenen und Interessierten zeigen, wie sie Antifeminismus begegnen können.
Feministischer Rock aus München
:„Principess“ singen auf ihrem Debüt-Album gegen Sexismus an
Drei Münchner Musikerinnen wehren sich mit einer irren Italo-Rock-Melange gegen Machomachtspielchen und Mansplaining.
Pop-Song über die Periode
:„Dass es ein Tabu-Thema sein sollte, ergibt überhaupt keinen Sinn“
„Ich blute“ heißt ein Song der „Fliegenden Haie“. Kristina Paulini beschäftigt sich in diesem Lied mit Vorurteilen, Leiden – und negativen Erfahrungen, die Frauen während ihrer Periode machen.
Bärensexbücher
:In seinen starken Armen
In der Literatur kommt es immer wieder zu schockierend sinnlichen Momenten zwischen Frauen und Bären. Auf den Spuren eines Motivs mit langer Tradition, das Männern zu denken geben könnte.
Katja Lange-Müller: „Unser Ole“
:Bitte unbedingt lesen
Eine komische Tragödie über die WG zweier Frauen und eines autistischen Jungen erzählt Katja Lange-Müller in „Unser Ole“. Was für ein einzigartiger Kunstgriff.
Konzert von Sleater-Kinney
:Traurig und wild
Die Riot-Grrrl-Pionierinnen Sleater-Kinney begeistern im Münchner Technikum auch nach 30 Jahren noch mit ihrer Wut und Spielfreude.
Ruth-Maria Thomas: „Die schönste Version“
:Wie du mir, so ich dir
Wie man in eine gewaltvolle Beziehung hineingerät und wieder herauskommt, schreibt Ruth-Maria Thomas in ihrem Debüt „Die schönste Version“.
SZ-Podcast „Auf den Punkt“
:Indien: Warum Mediziner wegen Femiziden streiken
Eine Medizinerin wird vergewaltigt und ermordet. Jetzt gibt es massive Proteste. Ändert das etwas an der Situation im Land?
„Nur noch ein einziges Mal“ im Kino
:Es ist was Ernstes
Der Film „It ends with us“ ist besser als die Romanvorlage. Trotzdem geht einiges schief in der Darstellung häuslicher Gewalt. Und jetzt streiten auch noch die Hauptdarsteller.
Roman „Unten auf der Piazza ist niemand“
:Der Zauber der kleinen Dinge
Mit jahrzehntelanger Verzögerung erscheint das Lebenswerk der italienischen Schriftstellerin Dolores Prato jetzt auf Deutsch. Ein monumentaler Roman.
Konzert von „Sleater Kinney“ im Technikum
:Am Seil der Verzweiflung
Die amerikanische Frauen-Rock-Band „Sleater-Kinney“ kommt mit ihrem neuen Album nach München: Auf „Little Rope“ verarbeiten sie auch tragische Todesfälle im engsten Umfeld.
„Bauch Beine Po“ von Shirin David
:Geh ins Gymmie, werde skinny
In ihrem Sommerhit „Bauch Beine Po“ schwärmt Shirin David von Qualen im Fitnessstudio. Da stellt sich mal wieder die gute alte Frage: Ist das Selbstermächtigung oder Bodyshaming?
Frauenbild in Social Media
:Es geht hier nicht ums Keksebacken
In den USA inszenieren sich sogenannte Tradwives auf Social Media als glückliche Hausfrauen. Klar, auch das ist Freiheit. Doch spätestens beim Hashtag #Antifeminism sollte man hellhörig werden.
Neue Theaterstatistik
:Faust stürzt ab
Goethes Klassiker wird immer seltener im Original an deutschsprachigen Bühnen inszeniert. Kein Grund zu kulturpessimistischer Schnappatmung.
Münchner Verlagsszene
:Der Verlag &Töchter gibt auf
Die vier Verlegerinnen des kleinen, feministischen Münchner Verlags geben bekannt, dass sie nach fünf Jahren nicht mehr weitermachen – und nennen zahlreiche, auch strukturelle Gründe dafür.
Vaterschaft im Fernsehen
:Im pränatalen Bootcamp
In der ZDF-Komödie „Überväter“ bereiten sich Männer im Wald auf die Elternschaft vor. Was für Typen sind das eigentlich, Väter im Fernsehen?
„MaXXXine“ im Kino
:Die einzige Überlebende
Ti West beschließt mit „MaXXXine“ angemessen blutig seine mit „X“ und „Pearl“ begonnene Trilogie, in der sich Feminismus, Horrorzitate und echter Horror mischen.
„Gute Ratschläge“ von Jane Gardam
:Apokalypse in der Vorstadt
In „Gute Ratschläge“ erzählt Jane Gardam meisterhaft vom Nervenzusammenbruch einer Diplomatengattin.
„Bread & Roses“ auf Apple TV +
:Ihre Unterdrückung ist die unsere
Ungewöhnliche, seltene, großartige Bilder: Die Regisseurin Sahra Mani hat für „Bread and Roses“ Filmaufnahmen zusammengefügt, die ihr afghanische Frauen heimlich aus dem kollektiven Hausarrest geschickt haben.
Bestseller-Hype „New Adult“
:„Der Liebesroman ist der Abenteuerroman der Frauen“
Plötzlich lesen junge Menschen wieder. Aber was! Die Literaturwissenschaftlerin Christine Lötscher über Kitsch, Klischees und Emanzipation.
Münchner Theologie-Studentin
:Sie interessiert sich für die Bibel und redet über Sex
Kira Beer, 24, studiert Theologie und wehrt sich gegen Abtreibungsgegner. Obwohl sie das ihren zukünftigen Job in der katholischen Kirche kosten kann, setzt sie sich für Feminismus und Frauenrechte ein.
Ausstellung in Regensburg
:Nackte Herausforderung
Ewa Partum wurde mit dem Lovis-Corinth-Preis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Das Kunstforum Ostdeutsche Galerie in Regensburg zeigt eine große Retrospektive der feministischen Künstlerin.
Buch zum „Female Peace Palace“-Festival
:Schreiben über Krieg und Frieden
Das Festival „Female Peace Palace“, das die Münchner Kammerspiele und die Monacensia vor einem Jahr ausrichteten, wird in einem Buch dokumentiert – und fortgeschrieben.
Migration
:„Als Woman of Color kämpft man an zwei Fronten gleichzeitig“
Kommt eine junge Frau mit Migrationshintergrund nach München, hat sie zwei Probleme, sagt Vishakha Liebermann. Warum sie deswegen das „That Brown Girl Collective“ gegründet hat.
Mareike Fallwickl: "Und alle so still"
:Schluss jetzt
In Mareike Fallwickls Publikumserfolg "Die Wut, die bleibt" verweigerte sich eine Frau, im Nachfolger "Und alle so still" verweigern sich ganz viele.
Frauen am Theater
:"Ich bin ihnen nicht ganz geheuer"
Sibylle Broll-Pape leitet seit neun Jahren erfolgreich das Bamberger ETA-Hoffmann-Theater. Ihr Beispiel zeigt: Ältere Frauen haben am Theater ein Problem.
Ausstellung im Literaturhaus München
:Wer war Ingeborg Bachmann?
Die Ausstellung "Ich bin es nicht. Ich bin's" im Literaturhaus München zeigt viele Gesichter der bis heute faszinierenden Schriftstellerin.
Miranda July: "Auf allen vieren"
:Ändere dich
Alle reden gerade über die Wechseljahre. Miranda July macht in ihrem Roman "Auf allen vieren" daraus einfach große Kunst. Ein Anruf in Los Angeles.
MeinungFemtech-Branche
:Geschlechtergerechtigkeit gibt es nicht zu kaufen
Das Schlagwort "Female Empowerment" macht sich gut in Werbeslogans. Produkte an Frauen zu verkaufen ist aber noch lange keine feministische Großtat - auch weil davon nur eine kleine Zielgruppe profitiert.
Berliner Ensemble
:Beruf Schmuckstück
Wo das Geschlechterverhältnis noch ist wie gehabt? Zwischen Fußballstar und Spielerfrau. Ein Theaterabend am Berliner Ensemble schlägt die besten Pointen aus dieser Beziehung.
Abtreibungen in Deutschland
:Schwere Geburt
Die Debatte um Schwangerschaftsabbrüche dreht sich seit Ewigkeiten im Kreis. Dabei braucht es einfach bessere Argumente. Eine Hilfestellung zum Diskurs um Paragraf 218.
Frauenfeindlichkeit im Netz
:"Ich versuche, nicht so einen Mittelfinger-Feminismus zu machen"
Früher wollte Tara-Louise Wittwer sich unbedingt von anderen Frauen abheben. Heute entlarvt sie Sexismus auf Tiktok und Instagram. Warum ist sie so erfolgreich?
Feministin und Fotografin: Amelie Sachs
:"Weiblichkeit ist definitiv eine Stärke, keine Schwäche"
Die Münchner Fotografin Amelie Sachs hat das Leben moderner Hexen in Dänemark und alleinstehender Frauen in Ägypten dokumentiert. Über die Suche nach unterrepräsentierten Stimmen und die Bedeutung, Frau zu sein.
Einladung zu Vortrag und Diskussion
:"Das AfD-Bild: Frauen sollen wieder zu Hause bleiben"
Angelica Dullinger, Vorsitzende des Vereins Sofia, warnt vor einem Rollback im Feminismus.
MeinungAbtreibungsrecht
:So könnte es wirklich besser werden
Die geltende Regelung für Schwangerschaftsabbrüche bewirkt Demütigung, Stigmatisierung, Mangelversorgung. Der neue Gesetzesvorschlag würde das auf logische, moderate Weise ändern.
Slata Roschal, Leslie Jamison, und Christina Wessely
:Stillen in der Versacebluse
Sie sind 24 Stunden im Einsatz und dabei erfüllt und vergnügt: erfolgreiche Mütter. Eine ganze Generation von Schriftstellerinnen könnte an diesem Ideal irre werden. Und schreibt fantastische Bücher darüber.
Deutsches Schauspielhaus Hamburg
:Vollkommen humorbefreit
Die Regisseurin Claudia Bauer zeigt im Hamburger Schauspielhaus "Die Schattenpräsidentinnen". Versaut, aber nicht auf die gute Art.
Sachbuch
:Was ist toxische Weiblichkeit?
Über eine so wichtige Frage bräuchte es ein Buch. Nur leider handelt das Werk von Sophia Fritz vor allem von: der Autorin.
Gesetzesnovelle
:Kommission empfiehlt legale Abtreibung bis zur zwölften Woche
Die Ampel-Regierung hat versprochen, sich mit dem rechtlichen Status von Schwangerschaftsabbrüchen, der Eizellspende und Leihmutterschaft zu befassen. Das dafür eingesetzte Gremium hat nun Empfehlungen vorgelegt.
Münchner Kammerspiele
:Wenn High-Performer müde werden
Mit Inkontinenz in der FDP: In "Doping" an den Münchner Kammerspielen treibt Nora Abdel-Maksoud ein rasantes Spiel mit Kreaturen, die zwischen Leistung und Erschöpfung schwanken.
Marie Nasemann im Porträt
:"Natürlich sehe ich es heute aus feministischer Sicht anders"
Einst Finalistin in Heidi Klums Model-Show, hat sich Marie Nasemann zur vielseitigen Freiberuflerin emanzipiert. Sie ist Autorin, Podcasterin, Aktivistin, Mutter und Schauspielerin - ihre erste Kinohauptrolle soll erst der Anfang gewesen sein.
Ausstellung in Wien
:Die Werke der Vielen
Museen öffnen sich gerade für Künstler und Künstlerinnen jenseits des Kanons. Die Wiener Albertina Modern macht mit "The Beauty of Diversity" eine eigene Ausstellung daraus.
Textilkunst im Londoner Barbican
:Wo sind die Künstler?
Die Ausstellung "Unravel" in der Londoner Barbican Gallery erzählt die Geschichte politischer Textilkunst. Allerdings fehlt da was.
MeinungGleichberechtigung
:Feminismus ist nur dann glaubwürdig, wenn er allen Frauen gleichermaßen gilt
Zu Recht wird kritisiert, dass ausgerechnet das patriarchalisch regierte Saudi-Arabien jetzt die UN-Kommission für Gendergerechtigkeit führt. Aber dennoch gibt es in der Debatte zweierlei Maßstäbe.
MeinungGleichberechtigung
:Danke, Markus Söder
Das Gendern hat er einkassiert, vielleicht können Feministinnen jetzt die echten Probleme anpacken. Über eine Bewegung, bei der in Deutschland außer Statistikreferaten und Stehempfängen gerade nicht mehr viel los ist.
"Kleine schmutzige Briefe" im Kino
:Im Schimpfwort-Feuerwerk
Hassmails, lange vor dem Internet: In "Kleine schmutzige Briefe" lässt Thea Sharrock einen 100 Jahre alten englischen Skandal wieder aufleben - und den verbotenen Reiz des Fluchens.
"Fräulein Prolet": Münchner Geschichte als Roman
:Die vergessenen Frauen der Revolution
Cornelia Naumanns Roman "Fräulein Prolet" erzählt von den bewegten Zeiten zwischen 1918 und dem Hitlerputsch 1923 in München - und erinnert an unbekannte Frauenrechtlerinnen und Politikerinnen, insbesondere vom Bund sozialistischer Frauen.
SZ MagazinGute Frage
:Gleichberechtigt – bis zum ersten Kind
Unsere Leserin bemerkt, dass in ihrem Freundeskreis nur die Frauen lange Elternzeiten nehmen, während die Männer weiter arbeiten. Soll sie sich darüber als Feministin still ärgern – oder etwas sagen?