Weltwirtschaftsforum:Der Anarchokapitalist verstört und begeistert Davos

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Umzingelt: Javier Milei in Davos im Zentrum der Aufmerksamkeit. (Foto: FABRICE COFFRINI/AFP)

Der neue argentinische Präsident Javier Milei preist auf dem Weltwirtschaftsforum den Kapitalismus, mit dem er sein Land aus dem Elend führen will, warnt den Westen vor dem Sozialismus - und vor Feministinnen.

Von Lisa Nienhaus, Davos

Die Kettensäge hat Javier Milei zu Hause gelassen. Mit ihr hatte der noch sehr neue argentinische Präsident im Wahlkampf gezeigt, was er mit dem bestehenden politischen System in Argentinien vorhatte. Nach Davos hat er aber immerhin "den Boss" mitgebracht. Der Boss ("El Jefe"), das ist seine Schwester Karina Milei, die seine Wahlkampagne gemanagt hat, jetzt seine Generalsekretärin ist und als die geheime Kraft hinter seiner Präsidentschaft gilt. Sie begleitet ihn hier in Davos überallhin. Nur nicht auf die Bühne. Da steht er nun ohne sie, mit den üblichen wirren Haaren, die Brille vorn auf die Nase gerutscht am Rednerpult und doziert. Sehr professoral, schließlich war er ja auch jahrzehntelang Professor für Volkswirtschaft. Sein Thema: die Segnungen des Kapitalismus oder, wie er es nennt, des freien Unternehmenskapitalismus. Und das Elend des Gegenteils. Milei sagt: "Sozialismus ist eine gewaltvolle Idee, die immer zu Armut führt."

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