Slata Roschal, Leslie Jamison, und Christina Wessely:Stillen in der Versacebluse

Lesezeit: 6 min

Die "Cocktailparty-Fassung" der Schmerzen des Lebens reichen nicht, man muss schon in die Details gehen beim Erzählen, sagt die amerikanische Essayistin Leslie Jamison, Jahrgang 1983. (Foto: Grace Ann Leadbeater)

Sie sind 24 Stunden im Einsatz und dabei erfüllt und vergnügt: erfolgreiche Mütter. Eine ganze Generation von Schriftstellerinnen könnte an diesem Ideal irre werden. Und schreibt fantastische Bücher darüber.

Von Mareen Linnartz

Manchmal helfen Zahlen ja, etwas ins Verhältnis zu setzen. In jeder Sekunde werden auf der Erde 2,1 Kinder geboren, das heißt: Einmal laut "Einundzwanzig" gesagt, schon haben wieder zwei Menschen das Licht der Welt erblickt; Tag für Tag werden also etwa 181 000 Frauen Mütter, in Tasmanien, Lappland, auf den Galapagos-Inseln, in Südafrika, Nordamerika, Westeuropa, Ostasien. So gesehen ist eine Geburt ein banales, sehr alltägliches Ereignis, dem überall die gleichen Entwicklungsschritte folgen: Aus einem hilflosen Wesen, das viel getragen und umsorgt werden muss, dafür aber ungeheuer gut riecht, wird ein Kind, das Laufen lernt und lustige Eigenarten entwickelt, wird ein Teenager, der sprunghafte Verhaltensweisen an den Tag legt und nicht mehr so gut riecht, wird ein Erwachsener, der - hat man Glück - sich um einen kümmert, weil aus einer versorgenden Mutter eine vergessliche Oma geworden ist. So, in etwa, ist der Lauf der Dinge, wenn man sich fortpflanzt.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusElternschaft
:Wie zieht man eigentlich Kinder groß?

Vater oder Mutter zu sein, das beschreiben gleich drei neue Bücher als prekäres Terrain. Nichts ist dabei so sehr in Gefahr wie man selbst.

Von Meredith Haaf

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: