Geschichte des Journalismus:Das ist die Härte

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Journalistinnen zu einer Zeit, als das Welterklären noch unzweideutig Männeraufgabe war: Margret Boveri, Marion Gräfin Dönhoff und Helene Rahms (von links). (Foto: SZ Collage - Rössner, Anna-Christiane/SCANNER1; Lothar Heidtmann /picture-alliance/ dpa; Barbara Klemm/ F.A.Z.-Foto)

Zwei Bücher über Pionierinnen des Journalismus zeigen, was es brauchte, damit Frauen in diesem Beruf etwas werden konnten.

Von Aurelie von Blazekovic

Am Höhepunkt ihrer Karriere bei der Wochenzeitung Das Reich erhielt Helene Rahms eine Privateinladung der Familie Goebbels. Weniger aus politischen Gründen warnte sie da ihr Verlobter Hans - sondern, weil Goebbels als "Bock von Babelsberg" galt. Helene Rahms geht schließlich hin, zusammen mit Hans, und plaudert mit dem Reichspropagandaminister über die musikalischen Bestrebungen von dessen Kindern. Bis Goebbels, so hält es Rahms in ihren Aufzeichnungen aus dem Jahr 1997 fest, ausrastet. Er kommt auf seine Idee vom Sonderfrieden mit England zu sprechen, sie hält dagegen, dass Journalistenkollegen die Sache kritisch sähen. Journalisten hätten eben keine Ahnung, habe Goebbels geschimpft, erinnerte sich Rahms und machte sich Gedanken über die Demütigung, die der Propagandaminister wohl davongetragen haben musste, als er einst Journalist werden wollte. Er war bei Theodor Wolff, dem Chef des Berliner Tageblatts, abgeblitzt.

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