Literatur und Feminismus:Jede kämpft für sich allein

Lesezeit: 4 min

Die Situation von Frauen? Mitunter eine Zumutung, wie der Gisela-Elsner-Abend "Der Sprung vom Elfenbeinturm" der Münchner Kammerspiele 2021 anhand ihrer Texte grell ausleuchtete. (Foto: Emma Szabó)

Was haben die Schriftstellerinnen Gisela Elsner, Oda Schaefer, Luise Rinser und Asta Scheib gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel mehr, als dass sie in München lebten oder leben. Nastasja S. Dresler findet in ihrem Buch "Schreibende Frauen nach '45" noch ein paar verbindende Elemente mehr.

Von Antje Weber, München

Man stelle sich einen Tag im Jahr 1958 vor: Gisela Elsner sitzt in Planegg an der Schreibmaschine, raucht und tippt, während ihr Sohn unbeachtet wimmernd durch die Diele robbt. Ein paar Kilometer stadteinwärts arbeitet Ingeborg Bachmann in ihrer Wohnung in der Franz-Joseph-Straße und plant, dem ungeliebten München bald gen Zürich zu entfliehen. Sie veröffentlicht im selben Piper-Verlag wie die Journalistin und Lyrikerin Oda Schaefer, die kurz zuvor nach München gezogen ist. Die wiederum kennt Luise Rinser, die gerade ihrer Ehe mit Carl Orff und dem Ammersee den Rücken kehrt und nach München zurückzieht.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusUnbekannter Briefwechsel
:Wo Ingeborg Bachmann warme Worte fand

Die schwungvollen Briefe von Ingeborg Bachmann an Hermann Kesten, die erstmals in einem Jahrbuch des Münchner Literaturarchivs Monacensia nachzulesen sind, bezeugen die bisher wenig dokumentierte Freundschaft der Schriftstellerkollegen.

Von Antje Weber

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: