Seit fast 20 Jahren steht das Gebäude im Münchner Süden leer. Ein Investor wollte das Haus eigentlich sanieren und mit Anbauten ergänzen – doch nun stellt er neue Forderungen an die Stadt.
Münchens Hochhäuser
:Größe, Wahn, Sinn
An der alten Münchner Paketposthalle sollen zwei je 155 Meter hohe Türme gebaut werden. Dagegen begehren Gerhard Polt und SZ-Leserinnen und -Leser auf.
Projekt an der Paketposthalle
:Münchner Stadtrat weist Bürgerbegehren gegen Hochhäuser zurück
Das Plenum folgte damit der Einschätzung der städtischen Juristen. Nun muss womöglich ein Gericht entscheiden, ob das Begehren des Vereins „Hochhausstop“ doch zulässig sein könnte. Die Grünen befürworten noch einen anderen Weg.
Fragen und Antworten zum Hochhausstreit
:Wer entscheidet über den Münchner Himmel?
Am Mittwoch stimmt der Stadtrat darüber ab, ob er ein Bürgerbegehren gegen die geplanten 155-Meter-Türme an der Paketposthalle zulässt. Was bisher geschah – und was demnächst noch geschehen könnte. Ein Überblick.
Hochhaus-Streit in München
:„Eine derart pauschale Beleidigung der Bürgerschaft habe ich noch nicht zu lesen bekommen“
Gibt es einen Bürgerentscheid über die zwei Hochhäuser am Paketpostareal? Die Stadt hält das Begehren für unzulässig. Kritiker sprechen von juristischen Tricks, die man nur anwende, „wenn man die Hosen voll hat“.
MeinungHochhäuser
:Und das soll München sein?
Jede Stadt hat ihre eigenen neuralgischen Punkte – in Bayerns Landeshauptstadt sind es Wolkenkratzer, wie sich gerade wieder zeigt. Besonders ökologisch sind die übrigens nicht – so wenig wie ein Bautyp, der in Deutschland besonders beliebt ist.
Bürgerbegehren
:Mehr als 33 000 Münchner wollen Hochhaus-Pläne stoppen
Die Gegner der geplanten 155-Meter-Türme an der Paketposthalle haben genügend Unterschriften für einen Bürgerentscheid gesammelt. Ob es dazu kommt, bleibt aber unklar. Die Stadt prüft die rechtliche Zulässigkeit.
Gerhard Polt zu den geplanten Hochhäusern in München
:Ja, wo ist sie denn hin, die Gemütlichkeit?
München war mal meine Stadt. Jetzt bekommt sie zwei Türme, die mehr Schatten machen als jede Kastanie und auf denen der höchste Biergarten der Welt entstehen soll. Warum ich dort nie sitzen werde.
Stadtgestaltung
:Der Traum vom neuen Odeonsplatz
Die Grünen wünschen sich vor der Feldherrnhalle eine attraktive Flaniermeile. Doch die SPD warnt vor zu viel Vorfreude auf eine schnelle Veränderung. Es gibt noch viele Hindernisse.
Immobilienmarkt
:17 Millionen Euro verschoben? Staatsanwaltschaft klagt großen Münchner Bauträger an
Die Firma M-Concept ist verantwortlich für das „Sendlinger Loch“ und große Bauruinen am Pasinger Bahnhof. Ihr Chef soll Millionensummen, die für dieses Projekt bestimmt waren, umgelenkt haben. Der Beschuldigte weist das zurück.
Projekt an der Paketposthalle
:48 500 Unterschriften gegen zwei 155-Meter-Hochhäuser
Die Gegner des Neubauprojekts an der Paketposthalle überreichen ordnerweise Unterschriften, um ein Bürgerbegehren zu erwirken. Der Investor nennt dieses „eindeutig rechtswidrig“ – und äußert eine unverblümte Erwartung.
Hommage auf Sep Ruf bei den Architekturfilmtagen
:Seine Bauten prägen das Münchner Stadtbild
Er ließ die Moderne schweben: Ein neuer Dokumentarfilm über den Architekten Sep Ruf eröffnet die Architekturfilmtage im Filmmuseum.
Aus für das „Legoland“
:Siemens zieht sich aus Neuperlach zurück
Der Konzern übernimmt einen sieben Geschosse hohen Bürokomplex am Südende des Werksviertels. Dort finden aber nicht alle der mehr als 6000 Beschäftigten aus dem Münchner Osten Platz.
Nachverdichtung am Tucherpark
:Günstig wohnen zwischen Eisbach und Englischem Garten
600 neue Wohnungen sollen im Tucherpark entstehen, etwa die Hälfte davon gefördert. Was Stadt und Investoren sonst noch mit dem Areal in Münchner Bestlage vorhaben.
Architekturpreis des Bundes Deutscher Architekten
:Drei ausgezeichnete Häuser in München
Der BDA-Architekturpreis ist der größte in Bayern, mehr als hundert Bewerbungen gab es in diesem Jahr: Drei von sechs prämierten (Um-)Bauten kommen aus München.
Sanierung mit Folgen
:Investor baut Haus zum „Palais“ um – und beschädigt ein Denkmal
Das „Künstlerhaus“ an der Thalkirchner Straße wurde aufwendig saniert. Es zeige sich „nun in seiner vollendeten Schönheit“, wirbt der Eigentümer. Das Problem ist nur: Durch die Arbeiten hat es zu großen Teilen seinen Denkmalschutz verloren.
ExklusivAlternative Pläne
:Stadt prüft drei neue Standorte für Großmarkt
Bis zum Sommer soll feststehen, ob die neue Halle von einem Investor auf dem aktuellen Großmarktgelände gebaut werden kann. Für den Notfall sucht die neue Kommunalreferentin schon mal nach Ersatzlösungen - und bringt sogar eine Schließung ins Spiel.
Jurist Benno Ziegler
:Verhinderer oder Gestalter? Der Anwalt, der ständig bei Münchens großen Fragen mitmischt
Hochhäuser, große Neubauviertel, Abriss der Tierklinik, Probleme mit Grundwasser: Benno Zieglers Kanzlei ist klein, aber seine Themen haben oft öffentliche Strahlkraft. Über einen Rechtsanwalt, der manchmal zum Aktivisten wird.
Nachruf
:Architekt Gert Goergens ist tot
Er wollte vor allem den Charakter der Münchner Altstadt bewahren. Das hat ihm nicht immer Freunde gemacht. Im Alter von 84 Jahren ist der ehemalige Stadtheimatpfleger nun gestorben.
Stadtgestaltung
:Warum die Stadt Millionen für schönere Plätze ausgibt
Ein Wäldchen und Wildstauden für den Willy-Brandt-Platz in der Riemer Messestadt, mehr Grün für den Curt-Mezger-Platz in Milbertshofen: Münchens Rathaus-Politiker wollen Fehlplanungen korrigieren – doch an den Vorhaben entzündet sich Kritik.
Münchner Architekt
:„Macht die Paketposthalle platt“
Ist ein Erhalt des denkmalgeschützten Bauwerks, das Teil eines Neubaugebiets mit zwei 155-Meter-Türmen werden soll, im öffentlichen Interesse? Der Architekt Michael Biedermann hat dazu eine klare Haltung.
Neubau in Obersendling
:Drei Hochhäuser für den Münchner Süden - und ein Park
An der U-Bahn-Station Obersendling plant ein Investor ein dicht bebautes Quartier mit etwa 500 Wohnungen und 5000 Arbeitsplätzen - so viele wie auch bei einem benachbarten Projekt. Wer soll so viele neue Büros eigentlich nutzen?
Bauprojekt in München
:Wie geht es mit der Paketposthalle weiter?
Mit einem großen Flohmarkt ist inzwischen Leben in die denkmalgeschützte Halle gezogen. Nun beschäftigt sich der Stadtrat erneut mit dem Projekt. Doch kann der Investor es tatsächlich stemmen? Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Neubaupläne in der Sonnenstraße
:Ein Bunker bleibt, der Rest wird abgerissen
Neben der denkmalgeschützten „Isarpost“ will ein Investor in der Sonnenstraße das ehemalige Gebäude der Postbank durch ein Bürohaus ersetzen. Wie die Pläne bei Experten ankommen.
Neubauprojekt
:Wird die riesige Großmarkthalle doch nicht mitten in München gebaut?
Im Rathaus wachsen die Zweifel. Während Investor Büschl das Projekt schon jetzt weiterverkaufen will, kann sich Oberbürgermeister Dieter Reiter auch ganz andere schöne Dinge auf dem Gelände vorstellen.
Sanierung von St. Maximilian
:Eine der prächtigsten Münchner Kirchen bekommt ein Lifting
Eineinhalb Jahre soll St. Maximilian am Isarufer saniert werden. Eine schwere Zeit für die Gemeinde, die auch noch Gerüchte über eine Profanierung umtreiben. Was an den Spekulationen dran ist – und was saniert wird.
Architektur in München
:Stadtrat macht Weg frei für Hochhäuser an der Paketposthalle
Raus aus der „Provinzialität“: Mit breiter Mehrheit verabschiedet der Planungsausschuss einen Beschluss für das große Neubauprojekt im Westen der Stadt. Als Nächstes könnte nun aber ein Bürgerentscheid anstehen.
Streit um Hochhäuser
:Wollen die Münchner in den Himmel?
Wie hoch dürfen die Häuser in der bayerischen Landeshauptstadt sein: Lange galten die Türme der Frauenkirche als maximales Maß, jetzt will ein Investor an den Wolken kratzen. Die Bürger aber könnten das verhindern.
MeinungSonderregel für Wolkenkratzer-Bauer
:Die Stadt liefert den Hochhausgegnern eine Steilvorlage
Bei den an der Paketposthalle geplanten Zwillingstürmen kommt München Investor Ralf Büschl weit entgegen. Gefährlich weit?
Stadtbild
:Das sind Münchens neue Denkmäler
Mehr als 7000 innerstädtische Bauwerke stehen auf der Liste bayerischer Denkmäler. Auch 2024 sind wieder einige dazugekommen. Selbst Einheimische können ihre Stadt so noch ganz neu entdecken.
Baustopp auf der Schwanthalerhöhe
:Wenn Bewohner fürchten, dass die Decke einstürzt
Die Erzdiözese hat ein Wohngebäude abbrechen lassen und damit das Nachbarhaus derart erschüttert, dass sich Risse gebildet haben. Mieter sind schon ausgezogen – und der Eigentümer überwacht permanent, ob sein Haus weiter in Bewegung gerät.
Bekommt München Wolkenkratzer?
:Showdown im Hochhaus-Streit im Sommer
Die Gegner neuer Hochhäuser in München haben mehr als 40 000 Unterschriften gesammelt. Vor den Sommerferien soll es einen Bürgerentscheid über die zwei geplanten Türme an der Paketposthalle geben.
Immobilienmarkt
:Städtische Wohngesellschaft kooperiert mit einem der größten privaten Investoren
Die Büschl-Gruppe aus Grünwald wird künftig geförderte Neubauten zuerst der Münchner Wohnen anbieten. Der Stadtrat steht mehrheitlich hinter dem Deal, die Vereinbarung wirft aber auch Fragen auf.
Architektur
:Pullacher Otfried-Preußler-Gymnasium steht jetzt unter Denkmalschutz
Das in den Siebzigerjahren errichtete Schulgebäude ist nach Einschätzung des Landesamts für Denkmalpflege ein wertvolles Beispiel des Brutalismus.
Wohnquartier in München
:Investor darf 700 Wohnungen bauen – aber will er auch?
Auf dem früheren Siemens-Parkplatz in Neuperlach soll ein ganzes Quartier entstehen, so sieht es das Konzept vor. Und die Stadträte stimmen dem „gern“ zu. Doch der Bauherr ist offenbar auf Tauchstation.
Wohnen im Wabenhaus
:„Wir wussten: Das ist ein Haus, dem du dich anpassen musst“
Im Wabenhaus in München-Riem leben die Bewohner in sechseckigen Räumen. Das sieht schick aus. Doch wie fühlt es sich an, darin zu wohnen? Und ist es überhaupt alltagstauglich?
Günstige Neubau-Wohnungen
:Unter acht Euro pro Quadratmeter: Wo es in München solche Mieten gibt
„Diese Wohnung ist ein Geschenk für uns“: Wie Familie Zehetbauer mit drei Kindern eine neue Wohnung quasi im Super-Sonderangebot bekommen hat und welche Rolle dabei Kirche und Stadt spielen.
Teures Immobilienprojekt
:Stadt München baut 70 Wohnungen – für 70 Millionen Euro
In die geplante Anlage an der Nimmerfallstraße in Pasing sollen städtische Beschäftigte einziehen. Doch der Stadtrat diskutiert hitzig darüber, ob die Kosten so hoch sein müssen – und welche Verantwortung dafür der Freistaat trägt.
MeinungBR-Studiobau
:Wieder eine kolossale Fehleinschätzung von Bayerns Denkmalschützern
Ist der Studiobau in München erhaltenswert oder nicht? Auf das Urteil des Landesamts ist kein Verlass. Nicht nur der Bayerische Rundfunk steht deshalb jetzt vor einem Dilemma.
Münchner Innenstadt
:BR-Studiobau wird Denkmal – Sender bangt um Millionen-Einnahmen
Jahrelang hat das zuständige Landesamt dem Gebäude den Denkmalschutz verweigert. Nun korrigiert es seine Position – und bringt den Bayerischen Rundfunk wirtschaftlich in die Bredouille.
Stadtplanung in München
:So geht es 2025 mit den Hochhäusern an der Paketposthalle weiter
Mehr als 1000 Wohnungen sollen auf dem Areal unter anderem entstehen. Die Stadt will das Verfahren nun schnell vorantreiben – doch noch gibt es eine große Unwägbarkeit.
Baugenossenschaften
:So viel Platz für günstige Wohnungen wie noch nie
Die Stadt will Genossenschaften zehn Baufelder für mehr als 1000 Einheiten anbieten. Wo diese entstehen sollen – und warum die Bauherren bei aller Euphorie gleich mehrere Risiken fürchten müssen.
Neuer Investor, neuer Anlauf
:Das zweite Leben des Postbank-Karrees
Wenige Schritte vom Hauptbahnhof entfernt entsteht eine neue Bürowelt für 3000 Arbeitsplätze. Das Architekturbüro Herzog & de Meuron hofft, möglichst viel von der alten Bausubstanz wiederverwenden zu können.
Bauvorhaben
:Wie Nachbar-Streitigkeiten ein neues Hospiz ausbremsen
Seit fast drei Jahren wartet ein Verein darauf, eine Einrichtung mit bis zu 16 Betten zu bauen. Ein Grundstück mitten in der Stadt, hochgelobte Architektur-Pläne – alles vorhanden. Wären da nicht die Nachbarn.
Ehemaliges Benko-Imperium
:Zweite Münchner Signa-Immobilie verkauft
Das Gebäude der Galeria-Filiale am Rotkreuzplatz bekommt einen neuen Eigentümer. Vor der Insolvenz wollte Signa noch 100 Millionen Euro dafür – nun wird es deutlich günstiger verkauft.
Denkmalschutz in München
:„Der BR-Studiobau hat definitiv eine historische Bedeutung“
Eine Initiative aus Künstlern und Experten fürchtet den Abriss der prächtigen Konzertsäle, wenn der Bayerische Rundfunk das Gebäude verkauft. Denkmalschutz-Professor Andreas Putz erklärt, warum es unbedingt erhalten werden sollte.
Neue Firmenzentrale
:Rischart kriegt jetzt auch Wohnungen gebacken
Das Bäckereiunternehmen hat seinen Neubau an der Theresienhöhe eingeweiht, 2025 soll dort offiziell der Betrieb starten. In den oberen Geschossen befinden sich 100 Apartments für Beschäftigte – und die sind schon alle vergeben.
Tierschutz
:Mehr als eine Million Vögel sterben an Münchens Fensterscheiben
Die Tiere können Glas und Spiegel nicht erkennen. Besonders dramatisch sei das für Arten, die im Herbst in den Süden ziehen, warnen Vogelschützer. Wie sich die tödlichen Fallen entschärfen ließen.
Architekturpreis der Stadt München
:Er macht die Stadt zu einem besseren Ort
Dietrich Fink entwirft keine spektakulären Gebäude, er ist der Mann für die zweite Reihe. Sein Schaffen sei „sozial, atmosphärisch und funktional“, sagt die Jury. Und genau dafür hat sie ihn nun ausgezeichnet.
Imfarr-Gebäude
:Rechtsstreit um Neubau geht weiter
Die Erzdiözese und eine katholische Stiftung hatten als Nachbarn gegen das Projekt „Muc One“ an der Adolf-Kolping-Straße geklagt. Bei einer Ortsbegehung können sie den Richter jedoch nicht überzeugen. Derweil ruht die Baustelle nun seit knapp einem Jahr.