:"Er war der glücklichste Mensch, den ich je getroffen habe"
Als Lilly Maier mit elf Jahren Arthur Kern kennenlernt, der den Nazis mit einem Kindertransport entkommen ist, verändert sich ihr Leben. Heute beschäftigt die Historikerin sich mit der Rettung jüdischer Menschen im Dritten Reich - und schreibt ihre Bücher im Café.
NS-Geschichte
:Weitere Bauarbeiten auf dem Nürnberger Reichsparteitagsgelände
Mehr als 85 Millionen Euro wollen Stadt, Freistaat und Bund in den Lern- und Begegnungsort Zeppelinfeld und Zeppelintribüne investieren.
Gedenken an Münchner Widerstandskämpferin
:Europäisches Parlament benennt Gebäude nach Sophie Scholl
"Es ist eine kleine Anerkennung dessen, was wir dieser europäischen Heldin schulden", sagt Präsidentin Roberta Metsola. Die Initiative geht auf einen deutschen Politiker zurück.
Erinnerungskultur
:Stete Suche nach Schicksalen
Wie ein Team um Dramaturg Martin Valdés-Stauber die NS-Vergangenheit der Münchner Kammerspiele aufarbeitet.
Prozess vor 100 Jahren
:Das Skandal-Urteil, das Hitlers Aufstieg ermöglichte
Vor Gericht geht es um Hochverrat und den Putschversuch vom November 1923. Hitler kommt dabei mit einem skandalös milden Urteil davon. Warum es dazu kam.
Umgang mit der NS-Vergangenheit
:Streit um Kriegsverbrecher-Grab geht weiter
Das Grabkreuz für den NS-Generaloberst Alfred Jodl auf Frauenchiemsee stößt seit vielen Jahren auf Kritik. Doch auch der Bundestag und der Landtag haben gerade wieder nur auf die Gemeinde Chiemsee und ein Gerichtsurteil verwiesen.
Mittelfranken
:SA-Mann-Schilder wurden aufgestellt
Trotz heftiger Kritik hat die Marktgemeinde Allersberg nun auch offiziell sichtbar eine "Wilhelm-Burkhardt"-Straße.
Allersberg
:Der SA-Mann im Neubaugebiet
Im Bauhof der fränkischen Marktgemeinde liegen schon die Straßenschilder bereit, mit dem ein Mann mit NS-Vergangenheit geehrt werden soll. Demnächst werden sie montiert. Wie lange sie hängen werden? Wer weiß.
SZ-Podcast "Auf den Punkt" - am Wochenende
:Holocaust-Überlebende: "Die Demos gegen Rechtsextremismus machen Hoffnung"
Am 27. Januar 1945 hat die Rote Armee Auschwitz befreit. Das Datum ist zum jährlichen Holocaust-Gedenktag geworden. Doch schützt Erinnerung vor Wiederholung?
München gegen Rechtsextremismus
:Lehren aus der Geschichte - und aus der Demo
Über das große gemeinsame Zeichen freuen sich viele Menschen. Aber es gibt auch Kritik an manchen Worten von der Bühne.
Das Politische Buch
:Julius Streichers Echokammer
Das antisemitische Massenblatt "Der Stürmer" hatte eine extrem aktive Fangemeinschaft. Die Historikerin Melanie Wager hat erstaunliche und erschreckende Fakten in den Archiven gesammelt - die auch mit Blick auf die Gegenwart von Bedeutung sind.
Schicksal der Sinti und Roma im Nationalsozialismus
:Sollte ein Dirigent mit NS-Vergangenheit weiter mit Straßennamen geehrt werden?
Vor ein paar Monaten ist in Würzburg eine Straße umbenannt worden. Sie trägt nun statt des Namens eines Komponisten den Namen einer Tänzerin, deren Karriere die Nazis zerstörten. Nicht für jeden Anwohner ist das nachvollziehbar. Ein Besuch.
Ausstellung
:Verdammt zur ewigen Kommentierung des Nazi-Baus
Die Ausstellung "Exxistenzialismus" in der Nürnberger Kongresshalle erzählt von der Last der Vergangenheit, zeigt aber auch auf, wie man mit dem Unort in Zukunft umgehen könnte.
SZ-Wirtschaftsgipfel
:"Es gibt Dinge, die man schwerlich über Verbote regeln kann"
Bestsellerautor Daniel Kehlmann findet die aktuelle Debatte zum Krieg in Nahost zu aufgeregt. Aber er ist dagegen, dass der Staat sich zu viel einmischt.
Radio
:Kommt in Wellen
Der Rundfunk war in seiner hundertjährigen Geschichte in Deutschland Propagandamittel, Freiheitsversprechen und Ort für kühne Träume. Geburtstagsgrüße aus der Gegenwart.
Ortsgeschichte
:Gedenktafel für Karl Luber
Wolfratshausen will an den Major erinnern, der am 30. April 1945 für ein glimpfliches Kriegsende in der Stadt gesorgt hat.
Geschichtswerkstatt Dorfen
:Ausbeutung und Erniedrigung
Beim Themenabend zur NS-Zwangsarbeit erfährt der Besucher, wie auch dieser nationalsozialistische Systembaustein mit erschütternder Menschenverachtung aufgebaut war - und wie die ganze deutsche Gesellschaft davon profitiert hat.
Sophie Scholl
:Sie ist nicht Sophie Scholl
Wie funktioniert Geschichtsvermittlung in den sozialen Medien? An der LMU München wird das öffentlich-rechtliche Instagram-Projekt "@ichbinsophiescholl" diskutiert.
Geschichte
:Bayern erhält vom Bund 51 Millionen Euro für Erinnerungsorte der NS-Zeit
Das Geld dient dem Erhalt und Umbau der NS-Kongresshalle in Nürnberg sowie der KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg.
NS-Zwangsarbeit
:Gedenkstein für Boleslaw Buczkowski
Der 18-jährige Zwangsarbeiter wurde 1942 von einem Sondergericht zum Tode verurteilt und hingerichtet.
"Der stärkste Stoff" von Norman Ohler
:"Mein Ich schwebte irgendwo im Raume"
Nach seinem Bestseller über Drogen im Nazi-Regime erzählt Norman Ohler die atemberaubende Geschichte von Psychedelika wie LSD. Aus einem sehr persönlichen Grund.
Sonderausstellung in Nürnberg
:Ein deutsches Denkmal
Die Kaiserburg in Nürnberg wurde gefeiert, von den Nazis instrumentalisiert, zerbombt und dann über Jahrzehnte vergessen. Über die Geschichte eines nationalen Monuments.
Mittelfranken
:Allersberg hält an SA-Mann auf Straßenschild fest
Die fränkische Gemeinde beschließt, ihren ehemaligen Bürgermeister Wilhelm Burkhardt weiterhin zu würdigen. Eine Bachelor-Arbeit kommt zur Einschätzung, dies sei "unverantwortlich".
Mittelfranken
:Der SA-Mann auf dem Straßenschild
2021 beschließt der Gemeinderat in Allersberg, eine Straße im Neubaugebiet nach einem Ex-Bürgermeister zu benennen. Inzwischen ist unstrittig: 1934 war der in der NS-Terrortruppe. Und nun?
Sensationeller Fund
:Die zweifache Vernichtung der Münchner Synagoge
1938 ließen die Nazis das prunkvolle Bauwerk in der Altstadt abreißen, elf Jahre nach dem Krieg wurden die teilweise verzierten Steine für die Reparatur eines Isarwehrs verwendet. Nun sind sie bei Baggerarbeiten wieder aufgetaucht. Doch was passiert nun mit den Überresten?
Mitten in Aschau
:Kranz unterm Stahlhelm
Das Hakenkreuz am Grab des frühen Nationalsozialisten Hermann Kriebel in Aschau ist endlich weg. Vorher hat die Bundeswehr darunter aber noch einen Kranz für den gleichnamigen Enkel niederlegen müssen.
Am Donnerstag
:Josef Schuster wird Ehrenbürger von Würzburg
OB Christian Schuchardt (CDU) wird dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland die höchste Auszeichnung der Stadt bei einem Festakt verleihen.
Nazi-Vergangenheit
:Der Chiemgau unterm Hakenkreuz
Der Heimat- und Geschichtsverein Aschau bemüht sich um ein eigenes Forschungsprojekt zur Aufarbeitung der NS-Zeit in der Region.
Das Politische Buch
:Bizarres aus Buchenwald
Ilse Koch, die Frau des Kommandanten des KZ Buchenwald, wurde nach dem Krieg gern als Personifikation des Bösen vorgeführt. Alexandra Przyrembel zeigt, wie diese Fokussierung der Selbstentlastung der westdeutschen Gesellschaft diente.
Beginn der NS-Terrorherrschaft
:Das vergessene erste Münchner Mordopfer der Nazis
Im April 1933 überlebt Erwin Kahn im KZ Dachau zwei Kopfschüsse. Wenig später wird er in der Uniklinik an der Nußbaumstraße erwürgt. An seinem 90. Todestag wird ein Erinnerungszeichen für ihn in der Hans-Sachs-Straße angebracht.
Gastronomie in der Altstadt
:Ein runderneuertes Bräuhaus soll im Tal entstehen
Constantin Wahl und die Kuffler-Gruppe beleben ein fast 600 Jahre altes Wirtshaus neu. Den ursprünglichen Namen Sterneckerbräu soll es nicht erhalten - das hat historische Gründe.
Korrekturen
:Berliner Brand und Berliner Karrieren
Ein DEFA-Film als Foto-Fundus, ein Bausenatorenposten als Sprungbrett, ein Waffendetail und eine Voraussetzung, um US-Präsident werden zu können.
Deutsches Recht
:Kann Spuren von Nazis enthalten
Manche machen sich schon Gedanken über gendergerechte Sprache in Rechtstexten. Doch es gibt noch an anderer Stelle Handlungsbedarf: Erstaunlich viele Gesetze erinnern sprachlich an die NS-Zeit.
Showrunnerin Anna Winger im Porträt
:"I definitely have deep Wurzeln here jetzt"
Anna Winger ist verantwortlich für zahlreiche Serienkracher. Für Netflix verfilmt sie jetzt die Geschichte von Varian Fry, der auch Hannah Arendt und Max Ernst vor den Nazis rettete. Ein Treffen in Marseille.
Volkshochschule Geretsried
:Zeitgeschichte im Wald
Bernd Walter führt zu Relikten der beiden Rüstungsbetriebe im Wolfratshauser Forst.
Lesung und Gespräch
:Zwischen Kunst und Diktatur
Anatol Regnier und Ilka Voermann sprechen im Lenbachhaus über deutsche Künstlerinnen, die während der NS-Zeit im Land blieben.
Widerstand gegen das NS-Regime
:Auf den Spuren der "Weißen Rose"
Sie waren jung und liebten die Freiheit. Vor 80 Jahren wurden die Geschwister Scholl und Christoph Probst verhaftet und hingerichtet. Hildegard Kronawitter erinnert an den Mut der Widerstandsgruppe und ihr Leben in München.
"Berlin 1933 - Tagebuch einer Großstadt"
:Geburtstagstorte mit Hakenkreuz
Mit einer Collage aus Tagebucheinträgen, Propagandafilmen und Amateuraufnahmen zeichnet eine Arte-Doku Deutschland vor 90 Jahren nach.
Tagung zum Holocaust-Gedenken
:Subtiler Selbstbetrug
Woran krankt der deutsche Diskurs um die richtige Erinnerung an NS- und Kolonialverbrechen? Eine überfällige Tagung in Berlin.
Gedenkprojekt
:Der stille Held mit der Zither
Eine musikalische Bühnenaktion zum 120. Geburtstag des Hitler-Attentäters Georg Elser.
NS-Hochburg Coburg
:Mal eben die Nazi-Zeit vergessen
Was geschah in Coburg zwischen den Jahren 1929 und 1954? Nichts Bedeutendes - zumindest wenn es nach der Chronik in einer städtischen Broschüre geht. Ein paar Verbesserungsvorschläge.
Nachruf
:"Der Tag meiner Befreiung war der traurigste Tag in meinem Leben"
Jack Terry, der ehemalige KZ-Häftling und Sprecher der Überlebenden von Flossenbürg, ist im Alter von 92 Jahren gestorben.
Lokale NS-Geschichte
:"Ich weiß jetzt, dass niemand vergessen wird"
Mit einem kleinen Festakt wird das Denkmal für die Opfer von Verschleppung und Zwangsarbeit bei Eichenkofen enthüllt und der Öffentlichkeit übergeben. Die Stele erinnert an die weit mehr als 8000 Frauen, Männer und Kinder, die im Landkreis von 1939 bis 1945 ausgebeutet wurden - was es Nazi-Deutschland erleichterte, seinen verbrecherischen Krieg zu führen und Millionen Menschen aus rassistischen Motiven zu ermorden.
NS-Kunst
:Das Nazi-Fresko im Mädchen-Gymnasium
Jahrzehntelang hing das Bild hinter einem Vorhang versteckt. Dann wurde das Geheimnis im Foyer des alt-ehrwürdigen Max-Josef-Stifts gelüftet. Wie Schülerinnen und Schulleitung damit umgehen.
"Hakenkreuzparadies"
:Als Coburg zum Versuchslabor der Nazis wurde
Vor 100 Jahren probte Adolf Hitler beim "Zug nach Coburg", wie er mit rechten Schlägertruppen die Straßen für sich gewinnen kann. Über einen deutschen Schicksalsort.
NS-Kunstwerk
:Altlastenproblem in der Pinakothek
Nicht nur Georg Baselitz stößt sich an der Präsentation von Adolf Zieglers Gemälde "Die vier Elemente", auch einige SZ-Leser sind entsetzt angesichts der Aufwertung von NS-Kunst.
Euthanasie-Opfer
:Eines Tages kam ein Päckchen mit Asche an
Berta Sewald und Franz Schweiger wurden von den Nationalsozialisten ermordet, weil sie in deren Augen "lebensunwert" waren. Ihre Angehörigen ließ man lange im Ungewissen. Dann fand die Geschichtswerkstatt Dorfen ihre Krankenakten.
ExklusivDeutsche Museen und die Kunst des Nationalsozialismus
:Hängt ihn ab
Die Münchner Pinakothek der Moderne ist das einzige große deutsche Kunstmuseum, das ein Werk der NS-Kunst in seiner Dauerausstellung zeigt. Georg Baselitz fragt: Muss das sein?
NS-Geschichte
:Täter, Opfer, Widerstand
Die Geschichtswerkstatt Dorfen veranstaltet einen großen Vortragsabend über die Stadt und ihre Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus und präsentiert eine Reihe bislang noch nicht veröffentlichter Rechercheergebnisse.
Jüdischer Widerstandskämpfer
:Allein gegen den "Mörder von fünf Millionen"
Der Münchner Benno Neuburger protestiert mit Postkarten gegen Hitler und den Holocaust - bald ist ihm bewusst, dass er umgebracht werden wird. Wer war dieser jüdische Widerstandskämpfer, der selbst Historikern noch weitgehend unbekannt ist?