Jüdischer Widerstandskämpfer:Allein gegen den "Mörder von fünf Millionen"

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"Mörder von 5 000 000": Eine der 14 Postkarten, die Benno Neuburger als Warnung vor dem Nazi-Regime in Briefkästen geworfen hatte. (Foto: Bundesarchiv)

Der Münchner Benno Neuburger protestiert mit Postkarten gegen Hitler und den Holocaust - bald ist ihm bewusst, dass er umgebracht werden wird. Wer war dieser jüdische Widerstandskämpfer, der selbst Historikern noch weitgehend unbekannt ist?

Von Bernward Dörner

Am 18. September 1942 wird in den frühen Morgenstunden im Gefängnis Berlin-Plötzensee ein Mann hingerichtet, den der berüchtigte Volksgerichtshof wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tode verurteilt hat. Benno Neuburger, ein 72 Jahre alter jüdischer Münchner, hat zwischen Herbst 1941 und Frühjahr 1942 auf anonymen Postkarten gegen Hitler und den Genozid an den europäischen Juden protestiert. Das Bemerkenswerte: Neuburger benennt die Dimension des Vernichtungsfeldzugs bereits zu einem frühen Zeitpunkt mit ungewöhnlicher Klarheit. Dennoch ist dieser jüdische Widerstandskämpfer selbst Historikern, geschweige denn im öffentlichen Bewusstsein, immer noch weitgehend unbekannt.

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