Selbst im hohen Alter wirkte er nicht wie ein Greis. Nein, Jack Terry hatte sich etwas Jungenhaftes bewahrt, eine drahtige Figur und einen scharfen Verstand. Er ging mit leicht federnden Schritten über den Appellplatz der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Aber als er seinem Begleiter 2019 den Heiztunnel zeigte, in dem er sich im Frühjahr 1945 tagelang versteckt hielt, dann füllten sich seine Augen von einem Moment auf den anderen mit Tränen. Dann war er wieder der 14-jährige Jakub Szabmacher aus Belzyce, der Junge, den die amerikanischen Truppen zusammen mit anderen Todgeweihten befreit hatten. "Obwohl ich Flossenbürg so schnell verließ, wie ich konnte, hat mich Flossenbürg mein Leben lang nicht verlassen", sagte er später einmal. Und noch einen Satz wiederholte er immer wieder: "Der Tag meiner Befreiung war der traurigste Tag in meinem Leben." Die Nazis hatten seine Mutter und seine Schwester vor seinen Augen getötet.
Nachruf:"Der Tag meiner Befreiung war der traurigste Tag in meinem Leben"
Jack Terry, der ehemalige KZ-Häftling und Sprecher der Überlebenden von Flossenbürg, ist im Alter von 92 Jahren gestorben.
Von Sebastian Beck
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