„Ein Mann seiner Klasse“ nach dem Roman von Christian Baron erzählt von einer Arbeiterfamilie in Kaiserslautern in den Neunzigern – von Fußball, Schlägen und von Würde.
Ungleichheit
:„Wir sind an einem kritischen Punkt“
Der amerikanisch-serbische Ökonom Branko Milanović über die wachsende Ungleichheit, unsere fatale Illusion, in einer klassenlosen Gesellschaft zu leben – und das wahre Problem der ständigen technischen Revolution.
Südasien
:Sri Lanka wählt den Wechsel
Anura Kumara Dissanayake wird der nächste Präsident in Colombo. Damit entscheidet sich der Inselstaat für einen radikalen Wechsel und wendet sich von den alten Clans ab, die ihn wechselseitig in den Ruin getrieben haben.
Südasien
:Wer rettet die Armen auf Sri Lanka?
Am Samstag wählen die Bürgerinnen und Bürger des Inselstaats einen neuen Präsidenten. Zur Abstimmung stehen 38 Männer – und im Establishment herrscht die Angst, dass ein radikaler Linker siegen könnte.
SZ-Podcast „München persönlich“
:Wenn Kinder bei ihren Eltern nicht mehr sicher sind
Der Kinderschutzbund München wird 50 Jahre alt. Kirstin Dawin, Leiterin des Kinderschutzzentrums, berichtet im Podcast „München persönlich“ von Fällen, die ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen. Und schildert Notfälle in Familien, bei denen ihr Verein wirklich helfen kann.
Kinderrechte in der Verfassung
:Das ist kein Spiel
Kinderrechte im Grundgesetz wären mehr als Symbolik, würden Straßenbau, Lieferketten, Steuerpolitik berühren. Bestimmt ist es zynisch anzunehmen, dass sie genau deshalb dort noch nicht stehen.
Sprachdebatte
:Wie man Armut nennt
Eine Autorin in der SZ, selbst betroffen, ärgert sich über den Begriff „sozial schwach“ und plädiert für andere Begriffe. Eine müßige Sprachdebatte? So sehen es die Leser.
Nigeria
:Massenproteste gegen Hunger und explodierende Preise
Kritiker der Regierung Tinubu haben im bevölkerungsreichsten Staat Afrikas zu „Tagen der Wut“ aufgerufen. Tausende zogen durch die Straßen, weil sie sich das Leben kaum noch leisten können.
Sprache
:Sozial Schwache gibt es nicht – nur Menschen ohne Geld
Es herrscht eine Scheu, Armut beim Namen zu nennen, und die Vorstellungen in unseren Köpfen orientieren sich an Männern in weißen Unterhemden und überschminkten Frauen mit vergilbten Zähnen. Richtigstellung einer Betroffenen.
USA
:Die obdachlosen Kinder von Skid Row
Mehr als 200 Kinder leben in einem der gefährlichsten Viertel von Los Angeles auf der Straße. Sie schlafen in Zelten oder Autowracks. Nach einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs dürfte ihr Leben noch unsicherer werden.
Überalterung in China
:Unser Dorf soll jünger werden
Selbst Staatschef Xi Jinping weiß, das Land muss sich verjüngen, sonst wird China alt, bevor es reich wird. Besuch in einem Dorf, in dem es nur noch Alte gibt und Hühner – und Kinder, die ihre Eltern so gut wie nicht kennen.
Venezuela
:Gott bewahre
Die Chavisten haben Venezuela derart runtergerockt, dass immer mehr Menschen ihr Heil in den Freikirchen suchen. Jesus wird's schon richten? Von wegen, die Pastoren lassen sich von Präsident Nicolás Maduro bestens bezahlen für ein bisschen Wahlhilfe.
Barbara Kingsolver: „Demon Copperhead“
:Unproblematisch ist hier gar nichts
In ihrem Roman „Demon Copperhead“ reißt die fulminante amerikanische Erzählerin Barbara Kingsolver die Leser tief in eine Geschichte über Armut und verlorene Seelen hinein.
MeinungLateinamerika
:Alberto Fujimori hat sich an der Demokratie versündigt. Er wäre der falsche Präsident für Peru.
Wie viele Länder des Kontinents leidet Peru an Armut und Gewalt. Der bald 86-jährige, aus dem Gefängnis entlassene Rechts-außen-Politiker Alberto Fujimori würde als Präsident alles nur noch schlimmer machen.
Radikalisierung
:„Erst vor etwa einem Monat hat einer eine Kugel in den Kopf gekriegt“
Die französische Gesellschaft ist zutiefst gespalten und polarisiert. Wie konnte es so weit kommen? Besuch in der Stadt Aulnay, die für die Misere des Landes steht.
MeinungSozialpolitik
:Das Projekt Kindergrundsicherung ist tot
Die Frage ist jetzt nur noch: Wer sagt’s Familienministerin Lisa Paus?
Ampel-Koalition
:Wo der Haushalt noch wackelt
Bürgergeld-Sanktionen, Kinder in Not und Deutsche Bahn: Nach der Regierungseinigung wird klar, dass ab Herbst weiter hart gestritten werden wird – diesmal im Bundestag.
Armut und Gentrifizierung
:Amerikas Unsichtbare
Mit seinem Debütroman „Dünne Wände“ lenkt Sidik Fofana den Blick in eine Welt im Verborgenen, die sehr viel lustiger sein kann als ihre Sozialstatistiken.
MeinungKlimawandel
:Die Jüngsten zahlen den höchsten Preis
Die Erderwärmung könnte Erfolge im Kampf gegen die Säuglingssterblichkeit zunichtemachen. Dabei lassen sich viele Leben mit einfachen Mitteln retten.
Kritik am Neoliberalismus
:„In der Mitte möchte man glauben, vor Armut gefeit zu sein“
Der Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge findet: Gegen krasse soziale Unterschiede hilft nur Umverteilung. Warum erscheint sie auch nach dem Ende von Hartz IV so unmöglich?
Armut
:Jedes siebte Kind in Deutschland ist armutsgefährdet
Das zeigt eine Erhebung des Statistischen Bundesamtes. Wie stark Minderjährige von Armut bedroht sind, hängt demnach auch von der Bildung ihrer Eltern ab.
Ostafrika
:In Kenia brennt das Parlament
Bei Protesten gegen Steuererhöhungen setzen Demonstranten einen Teil des Gebäudes in Flammen, Abgeordnete flüchten. Auch in anderen Städten kommt es zu Ausschreitungen. Die Polizei reagiert mit großer Härte – nicht zum ersten Mal.
Leben und Gesellschaft
:Wohnungslosenhilfe verzeichnet mehr Suchende und einen raueren Ton
„Wir sehen nackte Not“: Über das ganze Jahr hinweg wenden sich verzweifelte Menschen an die Hilfestellen in Bayern. Und zwar immer mehr.
Anklage gegen die Superreichen
:Bastionen der Ungleichheit
Der Armutsforscher Christoph Butterwegge analysiert scharf, warum sich in der Republik die Schere zwischen Reichen und Armen immer weiter öffnete. Ein Rezept dagegen hat er aber auch nicht.
Kindergrundsicherung
:Schrittchen für Schrittchen
Lange wirkte es so, als drohe die Kindergrundsicherung zu scheitern. Der Ampel ist nun zumindest eine Annäherung gelungen, aber die Grundsatzkritik an dem Gesetz von Lisa Paus ebbt nicht ab. Was bedeutet es für Menschen, die betroffen sind?
Soziales
:Starker Zulauf zu Bahnhofsmissionen
Die Bahnhofsmissionen sind für viele Menschen oft die letzte Anlaufstelle. Immer häufiger geht es dabei um psychische Probleme, bittere Armut und Verzweiflung. Nun liegen neue Zahlen vor.
Rassismus und Diskriminierung
:Migrationshintergrund erhöht Armutsrisiko
Ist das Versprechen, dass Leistung und Investition in Bildung sich immer lohnen, nur ein Mythos? Eine Studie zeigt, dass Menschen mit Migrationsgeschichte stärker von Armut betroffen sind als nicht migrantische Bürger – selbst mit Bildungsabschluss.
Niederlande
:Raus aus den Schulden
In Arnheim hilft die Kommune einzelnen Familien aus ihren Geldproblemen - bedingungslos. Das Experiment ist umstritten.
Bayern
:35 000 Menschen bei Kundgebungen zum Tag der Arbeit
DGB-Vertreter kritisiert die von Politikern geforderte Einschränkung des Streikrechts als Angriff auf die Verfassung und die Grundfesten unserer Demokratie. Stattdessen gelte es, die Tarifflucht von Unternehmen zu beenden.
Bafög-Reform
:Akademikerkinder unter sich
Wer kein Geld von zu Hause bekommt, kann nur auf Sparflamme studieren - und schon gar kein lustiges Studentenleben führen. Warum auch die Bafög-Reform an dieser Ungleichheit nur wenig ändert.
Matthew Desmonds Manifest
:Wer von der Ausbeutung der Armen profitiert
Dass es in Amerika so viel Armut gibt, ist für Matthew Desmond eine Katastrophe. Fulminant zeigt der Soziologe, dass es dem Sozialstaat in den USA nicht an Geld fehlt: Es wird nur fragwürdig eingesetzt und hilft den Falschen.
Reden wir über Geld
:"Das Leben auf der Straße ist immer noch in meinem Kopf"
Dominik Bloh war fast elf Jahre lang obdachlos. Heute hilft er Menschen ohne Wohnung, schreibt Bücher, verdient manchmal 10 000 Euro im Monat - aber es fällt ihm immer noch schwer, mit Geld umzugehen.
Kollwitz-Ausstellung in Frankfurt
:Mutter der Nation
Käthe Kollwitz wurde in beiden Deutschlands verehrt und darüber hinaus - ihre Kunst erdrückte das fast. Nun sind die Grafiken und Bronzen in Frankfurt zu sehen.
Kindergrundsicherung
:Grüne fordern keine 5000 neuen Stellen mehr
Die Parteivorsitzende Ricarda Lang sagt, die verlangten zusätzlichen Stellen werde es nicht geben. Sie mahnt, die Debatte über Kinderarmut nicht an der Zahl aufzuhängen.
Wirtschaft
:"Steckt doch alles lieber in die Schulen!"
Die Inflation sinkt auf ein normales Maß, eine Wende in der Geldpolitik zeichnet sich ab. Doch die allein wird der schwächelnden Wirtschaft nicht aufhelfen: Ökonomen fordern Reformen - und Ganztagsschulen für alle.
Sozialpolitik
:Blockade bei Kindergrundsicherung
Das Projekt der Ampel gegen Kinderarmut stößt auf viel Kritik - auch weil Bundesfamilienministerin Lisa Paus dafür 5000 neue Verwaltungsstellen schaffen will. In der Koalition regen sich Zweifel an der Umsetzbarkeit.
MeinungAmpelkoalition
:Gebt den Kindern das Geld
In Berlin wird wieder um die Kindergrundsicherung debattiert. An sich ist diese eine gute Idee, gäbe es da nicht ein Problem.
Reden wir über Geld
:"Ich will die Entmenschlichung zeigen, wenn man von Geld besessen ist"
Gary Stevenson ist in einem armen Viertel in London aufgewachsen. Doch er konnte gut mit Zahlen - und wurde der jüngste und erfolgreichste Investmentbanker Londons. Dann brach er zusammen. Heute kämpft er gegen soziale Ungleichheit.
Neuer Bericht
:Armut in Deutschland bleibt auf hohem Niveau
Besonders betroffen sind kinderreiche Familien, Alleinerziehende, Erwerbslose und Ausländer. Die ärmste Region in Deutschland ist das Ruhrgebiet, Berlin hat sich stark verbessert.
Marseille
:Ein Burger für die Freiheit
Die Quartiers Nord von Marseille sind die Banlieue aller Banlieues, die Peripherie der Peripherien. Mittendrin haben sie einen McDonald’s besetzt, dann übernommen, jetzt heißt er „L’Après M“. Und siehe da, es ist ein Wunder.
Nürnberg
:Flaschensammler bleibt in Spendenbox stecken - Feuerwehr rückt mit Flex an
Der Mann wollte am Nürnberger Hauptbahnhof Pfandflaschen aus einer Auffangkiste stehlen. Das ging schief.
Finanzielle Engpässe
:Bahnhofsmissionen brauchen mehr Geld
Viele Ehrenamtliche kümmern sich an Bayerns Bahnhöfen um Menschen in Not, der Bedarf steigt. Doch die zwölf Einrichtungen sind stark unterfinanziert. Im Landtag sagen Abgeordnete Unterstützung zu.
Argentinien
:Ihr wolltet es doch auch
Javier Milei zieht wie vor der Wahl versprochen seinen „Kettensägen-Plan“ durch: Sollen die Argentinier halt hungern, Hauptsache, der Haushalt stimmt. Reise durch ein Land, in dem viele nicht mehr wissen, wie ihr Leben morgen aussehen wird.
Demografie
:Alt, arm, AfD-Wähler?
Die Altersarmut nimmt in Deutschland zu, auch die Rechtspopulisten setzen zunehmend auf die Themen Rente und Sozialpolitik. Wie dieses Engagement bei betroffenen Rentnern verfängt.
Studierende
:"Irgendwann war ich körperlich am Ende"
Studierende müssen oft monatelang warten, bis ihr Bafög-Antrag genehmigt wird. Und dann sind die Sätze auch noch zu gering. Kann die Politik das System noch reformieren?
Studie
:Oxfam: Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer
Einer neuen Studie der Entwicklungsorganisation zufolge werden Reiche immer reicher und Arme immer ärmer. Oxfam nimmt die Studie zum Anlass, Forderungen nach höheren Steuern für Reiche zu erneuern.
SZ-Adventskalender
:Mehr als 200 Millionen Euro für Menschen in Not
So viele Spenden der Leserinnen und Leser hat der Adventskalender der SZ bislang insgesamt gesammelt - und die diesjährige 75. Hilfsaktion läuft noch. Heuer werden vor allem Kinder unterstützt, die unter schwierigen Bedingungen aufwachsen. Die Armut wächst.
Kinderarmut in Japan
:Abgemagert aus den Ferien
In der Sozialpolitik kann sich Japans Regierung auf das Prinzip der Selbsthilfe verlassen. Doch dieses belastet vor allem Single-Mütter und schreckt von der Familiengründung ab. Die sinkende Geburtenrate zwingt den Staat zum Umdenken.
Erziehung
:Selbstgerecht in Bullerbü
Gute Eltern benutzen Bambuszahnbürsten, gönnen sich Auszeiten und schimpfen nie? Solche Überzeugungen sind nicht nur arrogant, sie grenzen auch viele Menschen aus. Denn bewusste Erziehung muss man sich erst einmal leisten können.
Spenden
:Freiwillig Steuern zahlen? Ja bitte
Manche Menschen finden, dass der Staat ihnen zu wenig abnimmt. Sie spenden zwei bis drei Prozent ihres Einkommens regelmäßig - und nennen das Selbstbesteuerung. Bringt das Gerechtigkeit?