Carel van Schaik und Kai Michel fordern in ihrem Buch "Mensch sein", dass wir aus der Evolution lernen und uns wieder kooperativer verhalten.
Anthropologie
:Ist das biologische Geschlecht des Menschen relevant?
Sechs Forscherinnen wollten auf einem Anthropologie-Kongress über Geschlechterkategorien diskutieren. Nun haben die Veranstalter die Runde abgesagt. Begründung: die Sicherheit der Mitglieder und die wissenschaftliche Integrität des Programms.
MeinungMenschheitsgeschichte
:Uga uga? Von wegen
Sie hockten vor Höhlen, klopften Steine und jagten hin und wieder ein Mammut? Solche Klischees über Urmenschen aus der Steinzeit verraten mehr über uns als über sie. Es ist Zeit für einen Imagewandel.
Menschheitsgeschichte
:Als wir fast ausgestorben wären
Bislang galt ein Vulkanausbruch vor 74 000 Jahren als größte Katastrophe der Menschheitsgeschichte. Nun zeigen Genanalysen: Ein früheres Ereignis könnte noch viel schlimmer gewesen sein.
Archäologie
:"Geschichte kann Mut machen, über Alternativen nachzudenken"
Könnte die Menschheit viel freier, kreativer und gerechter zusammenleben, als sie es tut? Ein Grundsatzgespräch mit dem britischen Archäologen David Wengrow.
Anthropologie
:Bislang älteste Gene von Vormenschen identifiziert
Aus zwei Millionen Jahre altem Zahnschmelz haben Forscher Eiweiß-Bruchstücke extrahiert, die Rückschlüsse auf das Erbgut erlauben - und auf eine erstaunliche Vielfalt hindeuten.
Forschungsprojekt an der LMU
:Wie Kinder lernen, mit Tieren und Pflanzen umzugehen
An drei Orten untersucht die Anthropologin Francesca Mezzenzana, wie Menschen ihr Verhältnis zur Welt entwickeln: in einem Kindergarten in Deutschland, einer Öko-Siedlung in Italien und einem Dorf im ecuadorianischen Regenwald. Auch persönlich hat sie dabei einiges gelernt.
Menschheitsgeschichte
:Die ältesten Gravuren
Waren Neandertaler bereits Künstler? Zumindest haben sie schon vor mehr als 50 000 Jahren Strichmuster in den Fels geritzt.
Heinz Strunks Erzählungsband "Der gelbe Elefant"
:Grausige Grillteller und arme Armleuchter
Heinz Strunks neue Erzählungen "Der gelbe Elefant" sind voller Widerlinge und Armleuchter - und werfen eine große Frage auf: Kann man die Menschen hassen, aber die Menschheit lieben?
Anthropologie
:Die ersten Totengräber?
Haben bereits vor 240 000 Jahren Urmenschen ihre Toten in Gräbern beigesetzt? Südafrikanische Anthropologen glauben an eine Sensation - doch unabhängige Experten sind zurückhaltend.
Menschheitsgeschichte
:Das sind die ältesten menschlichen Fußspuren Deutschlands
Vor etwa 300 000 Jahren gingen drei Urmenschen am Ufer eines Sees entlang und traten dabei in den Matsch. Heutige Archäologen sind entzückt.
Menschheitsgeschichte
:Neandertaler-Gene formten unsere Nasen
Rund zwei Prozent des Erbguts von Menschen außerhalb Afrikas gehen auf Neandertaler zurück. Nun zeigt sich: Vererbt haben diese Urmenschen unter anderem die Gestalt ihrer Riechorgane. Ausgerechnet.
Archäologie
:Genetische Fingerabdrücke aus der Steinzeit
Wissenschaftlern ist es gelungen, aus Steinzeitgegenständen den genetischen Fingerabdruck von deren Besitzern zu gewinnen. Die Archäologie steht damit vor neuen Möglichkeiten.
Anthropologie
:Warum die Menschenaffen aufstanden
In Ostafrika gibt es bereits fast doppelt so lange Steppen und Savannen wie gedacht. Haben die Urahnen des Menschen sich also gar nicht aufgerichtet, um im Wald besser an Früchte zu kommen?
Archäologie
:Menschen ritten schon vor 5000 Jahren
Forscher meinen, sie hätten in Südosteuropa Skelette von prähistorischen Reitern identifiziert. Die Fortbewegung auf Pferderücken könnte demnach noch älter sein, als bislang auch nur vermutet wurde.
Funde in Kenia
:Wer hat hier seine Nahrung zerkleinert?
Forscher haben in Kenia Steinwerkzeuge und bearbeitete Tierknochen entdeckt, die bis zu drei Millionen Jahre alt sind - deutlich älter als bisherige Funde. Doch wer hat damit hantiert? Affen waren es mit großer Sicherheit nicht.
Michel Leiris' Klassiker "Phantom Afrika"
:Weißer Mann mit Messer
Der tausendseitige Bericht einer kolonialen Raubmission des Surrealisten Michel Leiris ist neu erschienen. Hat er noch etwas zu sagen?
Isabel Fargo Cole: "Die Goldküste"
:Lügen der Ahnen
Ein Kunstwerk: Isabel Fargo Coles brillanter Essay "Die Goldküste" verbindet Reiseerzählung, Anthropologie und das Nachdenken über das Klima.
SZ-Klimakolumne
:Die Hoffnung stirbt zuletzt
Alles halb so wild mit dem Klima, denn unsere ganze Menschheitsgeschichte ist ja eine Geschichte der Anpassung? Das stimmt leider nur so halb.
Menschheitsgeschichte
:"Mensch ärgere dich nicht" unserer Vorfahren
In Ruinen haben Archäologen mengenweise Steinkügelchen gefunden. Es könnten Spielsteine sein - und damit eine Spur zu den ältesten Brettspielen der Geschichte.
Provenienzforschung
:Der Weg der Ahnen
Nach mehr als 150 Jahren kehren indigene Gebeine der Maori von Wien nach Neuseeland zurück. Es ist ein kleiner Schritt in der Aufarbeitung, wie sich die europäische Wissenschaft an kolonialistischen Raubzügen beteiligte.
Medizin-Nobelpreis
:Auf genetischen Spuren in die Vergangenheit
Der schwedische Paläogenetiker Svante Pääbo hat das Erbgut des Neandertalers entschlüsselt und eine eigene wissenschaftliche Disziplin begründet. Nun hat er dafür den Nobelpreis für Medizin erhalten.
Nobelpreis
:Vom Menschen und seinen Verwandten
Das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig forscht seit 25 Jahren zu den Ursprüngen der Menschheit. Und hat jetzt seinen ersten Nobelpreisträger.
Isolierte Völker
:Der letzte Tanaru
In den Regenwäldern Südamerikas verstecken sich bis heute Indigene, die völlig abgeschieden leben. Über ihre Kultur ist wenig bekannt. Auch jener einsame Mann, den Brasilianer im August tot in seiner Hängematte fanden, hinterlässt vor allem Geheimnisse.
Anthropologie
:Die ersten Spaziergänger
Sie konnten wohl noch gut klettern, gingen aber meist schon zu Fuß: Schon vor sieben Millionen Jahren bewegten sich Vormenschen aufrecht auf zwei Beinen vorwärts.
Fossilien
:Mini-Monster ist doch kein Urahn des Menschen
Wirklich ähnlich sieht Saccorhytus coronarius dem Homo sapiens nicht. Trotzdem hielten Forscher das Tier lange für einen von dessen frühesten Vorfahren. Röntgenaufnahmen zeigen jetzt: Das ist falsch.
Anthropologie
:Mensch, bist du groß geworden
Warum die Menschheit immer größer wird, Nordeuropäer höher gewachsen sind als Südeuropäer – und Körpergröße nicht nur eine genetische, sondern auch eine soziale Frage ist.
Archäologie
:Wie die einfachen Menschen vor 1000 Jahren lebten
Zwei Archäologen bergen tausend Jahre alte Schlüssel und Schlüsselbeine - und können daraus viel über das Leben der Bevölkerung im ersten Jahrtausend in Bayern lernen. Besuch bei einer Ausgrabung in Pliening.
Kulinarik in der Eisenzeit
:Die Geschichte des Käses
Ohne es zu beabsichtigen, haben Forscher in Oberösterreich den bislang ältesten Beleg für die Herstellung von Blauschimmelkäse gefunden. Was das über die Menschen von damals erzählt.
Archäologie
:30 Jahre Ötzi - noch immer gibt die Gletscher-Mumie Rätsel auf
Zum Jubiläum der Entdeckung Ötzis vor 30 Jahren gibt es großen Rummel an der Fundstelle am Tisenjoch sowie Häppchen in Reinhold Messners Sommerresidenz. Und forschen kann man immer noch an ihm.
Verhaltensforschung
:Lachen lernen
Anfangs lachen kleine Kinder ähnlich wie Schimpansen, erst später entwickeln sie die typische Form des menschlichen Lachens. Das dürfte teils an anatomischen Veränderungen liegen - aber wohl nicht nur.
Geschichte der Fotografie
:Die Vermessung des Menschen
Felix von Luschan hat im 19. Jahrhundert Menschen katalogisiert. Ein unschuldiges Vorhaben? Eine Ausstellung in Wien zeigt die Bilder.
Nachruf auf Jean-Luc Nancy
:Fremde Herzen
Jean-Luc Nancy interessierte sich besonders für die Körperlichkeit der Menschen. Die Corona-Pandemie stellte ihm noch einmal ganz neue Fragen. Nun ist der Philosoph mit 81 Jahren gestorben.
Schädelfund in China
:"Drachenmensch" könnte nächster Verwandter von Homo sapiens sein
Ein in China entdeckter Schädel soll zu einer bislang unbekannten Menschenart gehören, die dem modernen Menschen ähnlicher ist als der Neandertaler. Doch die These stößt auf Kritik.
Knochenfunde an der Berliner FU
:"Archäologische Verdachtsfläche"
2014 wurden auf dem Campus der Freien Universität Berlin menschliche Knochen gefunden. Es deutet viel darauf hin, dass sie von Opfern der NS-Herrschaft stammen.
Anthropologie
:"Neandertaler waren Beute für diese Tiere"
Archäologen haben in einer Höhle in Italien Überreste von neun Neandertalern entdeckt. Der spektakuläre Fund könnte verraten, wie die Frühmenschen lebten - und vor welchen Feinden sie sich fürchten mussten.
Menschheitsgeschichte
:Nur Fleisch, kein Gemüse
Die Vorfahren des modernen Menschen haben sich vor allem von Fleisch ernährt, argumentieren Forscher in einer provokanten neuen Studie. Einig ist sich die Wissenschaft darüber aber nicht.
Megalith-Kultur in Indien
:Steine als Statussymbol
Im Nordosten Indiens haben Dorfgemeinschaften bis vor einigen Jahrzehnten in üppigen Zeremonien große Steine aufgestellt. Verraten die Rituale auch Geheimnisse über die Megalithen von Stonehenge?
Anthropologie
:Der hat angefangen
Der Mensch ist ein gewalttätiges Wesen. Doch Wissenschaftler streiten, ob Mord und Totschlag in der Moderne ab - oder sogar zugenommen haben.
Anthropologie
:Alles im Griff
Grob und kräftig? Oder zart und präzise? Forscher versuchen zu entschlüsseln, wie Neandertaler zugepackt haben.
Anthropologie
:So ähnlich sind sich Affe und Mensch
Schimpansen benutzen Werkzeuge, kommunizieren, haben tiefe Emotionen und pflegen ihre Freundschaften. Wie viel Affe steckt eigentlich im Menschen?
Psychologie
:Warum Menschen hilfsbereit sind
Wer in Not ist, freut sich über die Hilfe von anderen. Doch was braucht es, damit gegenseitige Hilfe funktioniert und jeder gerne teilt? Die Anthropologin Cathryn Townsend hat es herausgefunden.
Menschheitsgeschichte
:Die Spur der Ahnen
Mit der Kon-Tiki-Expedition hatte Thor Heyerdahl 1947 bewiesen, dass sich Polynesien von Amerika aus erreichen ließ. Gen-Analysen bestätigen nun, dass es im Südpazifik tatsächlich amerikanische Siedler gab.
Neues Sachbuch "Mensch werden"
:Das einzigartige Tier
Ist es die Biologie oder doch die Kultur? Der Anthropologe Michael Tomasello hebt die Diskussion darüber, was den Mensch zum Menschen macht, auf ein ganz neues Niveau.
Wohnungslos in der Corona-Krise
:"Die Ersatzfamilie bricht weg"
Die Anthropologin Luisa Schneider begleitet obdachlose Menschen in ihrem Alltag. In Corona-Zeiten beobachtet sie neben wachsender Not auch Positives. Doch was kommt nach der Krise?
Paläogenetik
:Afrikaner tragen Neandertaler-Erbgut in den Genen
Menschen paarten sich einst oft mit anderen Frühmenschen - und wanderten nicht nur aus Afrika aus, sondern auch wieder auf den Kontinent zurück.
Evolution
:Der erste aufrecht gehende Menschenaffe kam aus dem Allgäu
Anthropologen haben in Bayern Überreste von Danuvius guggenmosi entdeckt, der schon vor zwölf Millionen Jahren aufrecht laufen konnte.
Leserdiskussion
:Müssen wir wissen, wo die Menschheit entstand?
Wie jüngst im Allgäu gibt es immer wieder vermeintliche Sensationsfunde, die den Ursprung der Menschheit neu bestimmen sollen. SZ-Autor Patrick Illinger nervt der Wirbel um neue Knochenfunde.
Menschheitsgeschichte
:Der Affe vom See
Paläoanthropologen entdecken einen erstaunlich vollständigen Schädel des ältesten direkten Vorfahren von Homo sapiens. Der Fund erlaubt sogar die Rekonstruktion von Gesicht und Lebensweise des Vormenschen.
Paläoanthropologie
:Mysteriöse Skelette in 5000 Metern Höhe
Forscher entziffern mehr als tausend Jahre alte DNA aus einem Massengrab im Himalaya. Die Ergebnisse lösen ein Rätsel - und werfen neue Fragen auf.