Menschheitsgeschichte:Neandertaler-Gene formten unsere Nasen

Lesezeit: 2 min

Die Urmenschenfigur im Neandertal-Museum in Mettmann hat ein sehr eindrückliches Profil. (Foto: imago)

Rund zwei Prozent des Erbguts von Menschen außerhalb Afrikas gehen auf Neandertaler zurück. Nun zeigt sich: Vererbt haben diese Urmenschen unter anderem die Gestalt ihrer Riechorgane. Ausgerechnet.

Von Hubert Filser

Neandertaler sind bekannt für ihre eher großen Knollennasen. Auf Rekonstruktionen jedenfalls dominiert die meist eine kräftige, fleischige Nasenwurzel verbunden mit einer relativ breiten Nasenöffnung die Gesichter der Spezies. Forscher deuten dies als natürliche Anpassung an eiszeitliche Kältephasen, eine große Nase kann die Atemluft besser vorwärmen. Auch konnten die Neandertaler offenbar sehr gut Gerüche orten. Nun kommt eine neue Studie aus dem Fachmagazin Communications Biology zu dem Schluss, dass der Homo sapiens von Neandertalern genau das genetische Material geerbt hat, das die Nasenform beeinflusst. Anders gesagt: Wer eine größere und leicht höhere Nase hat, verdankt sie sehr wahrscheinlich den Neandertalern.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusMenschheitsgeschichte
:Wie der Homo sapiens nach Europa kam

Steinwerkzeuge deuten darauf hin, dass der moderne Mensch einst in mehreren Wellen nach Europa einwanderte. Dauerhaft Fuß zu fassen, gelang ihm demnach erst im dritten Versuch.

Von Jakob Wetzel

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: