Die Autoren Enis Maci und Mazlum Nergiz arbeiten sich in einem Buch an dem fantastischen Erfinder Karl May ab.
Sechs Bücher zur Wahl am 9. Juni
:Patient Europa
Kann Europa mehr als Krise? Unsere Rezensentin hat sechs Bücher dazu gelesen: von zwei Journalisten, zwei sehr speziellen Abgeordneten, einem EU-Veteranen und einem Wissenschaftler. Ein Leitfaden durch das Labyrinth der Brüssel-Bücher.
75 Jahre Grundgesetz
:Das Bonn-Berlin-Drama
Während die Sowjets die geteilte Stadt blockierten, erarbeitete der Parlamentarische Rat das Grundgesetz. Sabine Böhne-Di Leo erinnert an die bewegten Zeiten, als der Kalte Krieg begann.
75 Jahre Grundgesetz
:Blumen, Unkraut, ganze Kerle
Dem ersten deutschen Nachkriegsparlament gehörten 382 Männer an und 28 Frauen. Wer waren diese Frauen? Und wofür setzten sie sich ein? Und wo steht der Bundestag heute beim Thema Parität? Ein Porträtbuch liefert Aufklärung.
Sachbuch über Reichtum
:Vom wahren Glamour
Katja Eichinger wirft in "Das große Blau" einen Blick auf die strahlenden Abgründe der Côte d'Azur.
W. Daniel Wilson über Goethe
:Außen Freund, innen Feind?
Wie judenfeindlich war eigentlich Goethe? Der Germanist W. Daniel Wilson hat detektivisch alle Quellen geprüft und liefert eine Antwort in einem Sachbuch.
Politisches Buch "Die Tyrannei der Minderheit"
:Die US-Verfassung ist das Problem
Die Starautoren Steven Levitsky und Daniel Ziblatt erklären, wieso sich die Republikaner schon vor Trump von der Demokratie verabschiedet haben. Um das politische System der USA gerechter zu machen, fordern sie die Direktwahl des Präsidenten und eine Reform des Supreme Court.
Marina Weisbands Schulprojekt
:Wider die "erlernte Hilflosigkeit"
Mitbestimmung ist im Schulsystem eher nicht vorgesehen. Wie also lässt sich dort überhaupt Demokratie erfahren? Marina Weisband hat da ein paar digitale (aber auch analoge) Ideen.
75 Jahre Grundgesetz
:Dreimal probiert, dreimal fast nix passiert
Warum wurde das Grundgesetz nach der Wiedervereinigung nicht durch eine gesamtdeutsche Verfassung ersetzt? Ein Sammelband sucht Antworten auf fast vergessene Initiativen der frühen 1990er-Jahre.
Ilija Trojanow und Klaus Zeyringer über "Fans"
:Sauber wegbeleidigen
Ilija Trojanow und Klaus Zeyringer erkunden in "Fans", wie sich das Verhältnis des Publikums zu seinen Sportstars verändert hat. Geht die Macht der Zaungäste inzwischen zu weit?
Literatur
:Jetzt kommt es auf uns an
In vielen erfolgreichen wissenschaftlichen Sachbüchern schreiben die Autorinnen und Autoren jetzt auffällig viel über sich selbst. Muss das sein?
Simon Schaupp: "Stoffwechselpolitik"
:Katastrophales Tauschgeschäft
Der soziale Frieden im Land ist trügerisch, findet der Soziologe Simon Schaupp. Er beruht auf krasser Ressourcenverschwendung. Lange geht das nicht mehr gut. Ein neues Politikprinzip muss her.
Biografie über Martin Luther King
:"Wir brauchen den echten King, nicht den mit Zuckerguss"
Der bekannteste Bürgerrechtler der USA war charismatisch, furchtlos, talentiert, emphatisch. Er war auch: Ein Plagiator, Hochstapler, Ehebrecher und Selbstzweifler. Starautor Jonathan Eig zeichnet mithilfe neuer Quellen ein treffendes Bild eines Mannes voller Widersprüche.
Philosophin Ingrid Robeyns
:"Extremer Reichtum verursacht extreme Schäden"
Nicht nur Armut, auch Luxusvermögen müsse bekämpft werden, findet die Philosophin Ingrid Robeyns von der Uni Utrecht. Und sie weiß sogar, wie viel Geld zu viel ist.
Sachbuch "Betrunkenes Betragen"
:Mythos Kontrollverlust
Menschen tun unter Alkoholeinfluss Dinge, die sie sonst nie tun würden? Eine ethnologische Studie aus dem Jahr 1968 sammelte verblüffende Belege dafür, dass das nicht stimmt.
Victoria de Grazia: "Der perfekte Faschist"
:Eine böse Operette
Wie sich die jüdisch-amerikanische Primadonna Lilliana Weinman in Italien für den Faschismus begeisterte, Mussolinis Mann fürs besonders Grobe heiratete und mit Glück und der katholischen Kirche doch noch davonkam.
Die Sprache des Kapitalismus
:Sägen an den Säulen des Systems
Ein anderes Sprechen über ökonomische Zusammenhänge führt zu mehr Gerechtigkeit, glauben der Kulturwissenschaftler Simon Sahner und der Ökonom Daniel Stähr. Wirklich?
Walter Lindners "Der alte Westen und der neue Süden"
:Ein unterschätzter Gigant und Europas Randlage
Indien könnte eine Brücke zwischen West und Süd werden, sagt der ehemalige Diplomat Walter Lindner. Als einstiger Botschafter in Delhi hat er einige wertvolle Ratschläge - und mahnende Worte für den "alten Westen".
"Besorgte Bürger" und ihr Hang zum Rechtsextremismus
:Politische Apathie im Wohnzimmer
Wie konnte die AfD so erfolgreich werden? Der Sozialwissenschaftler Daniel Mullis analysiert die bundesdeutsche Befindlichkeit. Besonders ein Befund ist alarmierend.
Ulrike Guérot
:Gerichte canceln nicht
Das Arbeitsgericht Bonn weist eine Klage der ehemaligen Professorin Ulrike Guérot gegen ihre Entlassung ab. Versuche, die Entscheidung politisch zu deuten, gehen in die Irre.
Buch des Bundespräsidenten "Wir"
:Morgens ein Wir und der Tag gehört dir
Marternde Langeweile: Was hat Bundespräsident Steinmeier zu sagen zwischen Döner und Predigt? Und will man mitgemeint sein?
Nico Semsrott im Interview
:„Ich habe in meinem Leben noch nie so viel geweint“
Der Satiriker Nico Semsrott hat ein Buch über seine Zeit als Abgeordneter im Europaparlament geschrieben. Ein Gespräch über Verschwendung, Intransparenz, Depressionen – und Hoffnung.
Deutscher Sachbuchpreis
:Die Gegenwart verstehen
Das sind die acht Nominierungen für den Deutschen Sachbuchpreis 2024.
Literatur
:Von SZ-Autoren
Neue Bücher über Olaf Scholz' Kanzlerwerdung, über falsche Furcht vor dem Recht und über Italien.
Deutsche Zeitgeschichte
:Fast zu nah an der Gegenwart
Der letzte Band des völlig überarbeiteten "Handbuchs der deutschen Geschichte" ist erschienen. Der Historiker Edgar Wolfrum betrachtet die Republik von 1990 bis 2021. Das Projekt hat mehrere Tücken.
Nachruf auf den Philosophen Daniel Dennett
:Ein umsichtiger Atheist
Der amerikanische Philosoph Daniel Dennett hielt unser Denken für eine Illusion, aber nicht für ein Geheimnis. Er verbrachte sein Leben damit, es zu entschlüsseln. Ein Nachruf.
300. Geburtstag von Immanuel Kant
:Raus aus der Rohigkeit
Wie Kant die Menschwerdung des Menschen mit der Bibel erklärt - und die ganze Theologie damit gegen sich aufbringt.
300. Geburtstag von Immanuel Kant
:"Ein schillernder Aufsteiger"
Kant gilt privat als Langweiler. Stimmt nicht, sagt der Experte Marcus Willaschek. Ein Interview über den Philosophen als Studienabbrecher, Gottesdienstschwänzer und Gastgeber von Männerrunden.
Sachbuch "Berlin-Beschimpfung"
:Berlin: Wo Verlierer glücklich sind
Der Schriftsteller Björn Kuhligk schimpft sehr unterhaltsam über die beste schlimmste Stadt. Hat er recht?
300. Geburtstag von Immanuel Kant
:Kant, der Seher
Zum 300. Geburtstag des Philosophen stellt sich einmal mehr die Frage: Was ist eigentlich die verflixte Vernunft?
300. Geburtstag von Immanuel Kant
:Der Mensch könnte ja besser werden
Warum Kant moralisch an der Französischen Revolution festhielt, trotz ihrer Gräuel.
300. Geburtstag von Immanuel Kant
:Mach dich nicht zum Wurm
Kants Moralgesetze sind kein unpraktischer Anspruch. Sie fordern uns zu höchster Selbstachtung heraus.
300. Geburtstag von Immanuel Kant
:So wird man Kant-Versteher
Es ist nie zu spät, den großen Philosophen zu lesen. Ein paar Startpunkte, vier gute neue Einführungen - und ein junger Klassiker.
Matthew Desmonds Manifest
:Wer von der Ausbeutung der Armen profitiert
Dass es in Amerika so viel Armut gibt, ist für Matthew Desmond eine Katastrophe. Fulminant zeigt der Soziologe, dass es dem Sozialstaat in den USA nicht an Geld fehlt: Es wird nur fragwürdig eingesetzt und hilft den Falschen.
Hedwig Richter, Bernd Ulrich: "Demokratie und Revolution"
:Nur noch kurz die Welt retten
Hedwig Richter und Bernd Ulrich analysieren in ihrer Streitschrift "Demokratie und Revolution" scharf, was in der Klimapolitik schiefläuft - und skizzieren einen Weg aus der Selbstzerstörung.
Robert Menasse: "Die Welt von morgen"
:Es könnte so lustig sein
Wenn es nicht so ernst wäre. Robert Menasse kämpft in seiner Streitschrift "Die Welt von morgen" mit dem Humor der Verzweiflung für die europäische Integration.
Nachruf auf Jürgen Serke
:Nicht nur erinnern, wieder lesen
Zum Tod des Literaturhistorikers und Journalisten Jürgen Serke, der die Gabe besaß, Tote in den Rang von Zeitgenossen zu heben.
Essay "Wehrlose Demokratie?"
:Repressive Prävention
Warum gefährdet der grassierende Antisemitismus die Demokratie? Und wie muss der Staat darauf reagieren? Politikwissenschaftler Samuel Salzborn liefert erhellende Antworten.
Biografie über FPÖ-Chef Herbert Kickl
:Der Aggressor aus Kärnten
Gernot Bauer und Robert Treichler zeichnen ein erhellendes und erschreckendes Bild des österreichischen Rechtspopulisten Herbert Kickl: Taktiker, Demagoge, Ideologe und nicht zuletzt "Zerstörer Europas".
Streitgespräch zum Ukrainekrieg
:"Wie stellst du dir so ein Ende des Waffengangs vor?"
Die SPD-Politikerin Gesine Schwan und der Osteuropa-Historiker und Scholz-Kritiker Martin Schulze Wessel schätzen sich - und führen einen harten Streit unter Freunden über die deutsche Ukraine-Politik.
Sachbuch
:Was ist toxische Weiblichkeit?
Über eine so wichtige Frage bräuchte es ein Buch. Nur leider handelt das Werk von Sophia Fritz vor allem von: der Autorin.
Memoiren
:Ein Leben im Vollen
Wolfgang Schäuble hat seine Memoiren im Bewusstsein seines bevorstehenden Todes verfasst. Rücksicht musste er da auf niemanden mehr nehmen - nicht mal auf sich selbst.
Das Politische Buch
:Gradmesser der Besatzungsherrschaft
Betreibt Israel in den besetzten Gebieten ein Apartheid-Regime? Plant man in Jerusalem also, "die Herrschaft einer rassischen Gruppe über eine andere rassische Gruppe zu errichten"? Der Völkerrechtler Kai Ambos versucht sich an einer Antwort.
Das Politische Buch
:Dreist, brutal, provinziell, erfolgreich
Klaus Bachmann beschreibt akribisch den Aufstieg der PiS-Partei in Polen und erklärt, warum sie sich acht Jahre an der Macht halten und die Demokratie beschädigen konnte. Alles basiert auf einem Unglück im Jahr 2010.
Das Politische Buch
:Sowjetisch bedrohte Zone
Christian Neef schildert die Schreckensherrschaft der Geheimdienste in Ostdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Von den "Säuberungen" im Sinne Stalins lernte auch KGB-Mann Putin für sein Willkürregime.
Christoph Hein zum 80. Geburtstag
:Großes vollbringen, dann schweigen
So pathosscheu, machtskeptisch und liebevoll besingt die Gegenwartsdeutschen sonst niemand: Der Schriftsteller Christoph Hein wird 80 Jahre alt.
Marina Münkler: "Anbruch der neuen Zeit"
:Spiegel unserer Zeit
Neue Imperien, tiefe Spaltungen, umkämpfte Handelsrouten: Die Kulturhistorikerin Marina Münkler porträtiert das 16. Jahrhundert.
Aktuelles Lexikon
:Memoiren
Über den Ursprung des Genres, in dem kurz vor seinem Tod auch Wolfgang Schäuble gearbeitet hat.
Favoriten der Woche
:Reden wir mal von was Tollem
Die japanische Kunst der Daseinsbewältigung, eine feministische Appetitaufforderung und Wagners "Holländer" als heiteres Narrenschiff - die Empfehlungen aus dem SZ-Feuilleton für das Osterwochenende.
Das Politische Buch
:Verschlungene Pfade
Ursula Weidenfeld hat eine deutsche Parallelgeschichte von 1949 bis 1990 geschrieben - über Demokratie und Diktatur und die Offenheit vieler Entwicklungen. Das Ergebnis ist lesenswert, farbig und vor allem fair.