Wie geht es weiter nach der Bundestagswahl? Wie vertragen sich CDU, CSU und SPD in der großen Koalition? Wer folgt auf Merkel? Und was macht die Mini-Opposition aus Linken und Grünen? Das alles und noch viel mehr im Bundesblog von Süddeutsche.de.
Wachstum, Wachstum, Wachstum: Alle deutschen Parteien legen im Wahlkampf an Fans und Followern in den sozialen Netzwerken zu. Doch welche boomt aktuell wirklich, welche nicht? Der ständig aktualisierte Parteitrend-Monitor für Facebook, Twitter und Google Plus von SZ.de verrät es ab sofort.
Hipster gelten gemeinhin als unpolitisch - die Grünen wollen dennoch diese problematische Wählerklientel überzeugen. Derzeit versuchen sie es mit dem Fernseh-Onkel aus der Talkshow "Roche & Böhmermann", William Cohn, und einem billigen Vergleich. Doch der funktioniert.
Von Antonie Rietzschel
Ein kreativer Youtube-Spot oder "großer Mist"? Um ihre Stärke zu zeigen, vergleicht sich die CDU im nordrhein-westfälischen Ahaus mit einem Rindvieh. Tierische Vergleiche sind bei den Christdemokraten gerade in Mode. Nicht alle finden das lustig.
Von Laura Hertreiter
Der FDP geht es schlecht. Ihr Parteichef Christian Lindner erklärt vor dem Parteitag in Dresden, wie er künftig Aufmerksamkeit erzeugen will: Mit Hilfe kleiner Zeitungen und ganz, ganz kleiner Auftritte.
Von Stefan Braun, Berlin
Gab es das schon mal? Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth animiert den Bundestag zum Singen. Ein Ständchen für einen CDU-Politiker, der Geburtstag hat. Nicht das einzige Indiz dafür, dass sich die Grüne Roth treu bleibt.
Von Robert Roßmann, Berlin
Herr Schmitt aus dem nordrhein-westfälischen Detmold will der Linken das Singen der Internationalen verbieten. Weniger den Text als vielmehr die Melodie. Sein Antrag zum Parteitag ist ein Manifest, das die internationale Musiktheorie umkrempeln wird.
Von Thorsten Denkler, Berlin
Ach, die SPD und der Wahlkampf. Nach "Das Wir entscheidet" fällt den Genossen zur Europawahl der Slogan "Europa neu denken" ein. Dabei wird schon jetzt viel zu viel "neu gedacht" statt nachgedacht.
Von Michael König
War das zu ruppig, wie Markus Lanz die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht anging? Ja, finden mehr als 80.000 Unterzeichner einer Petition. Sie fordern den Rauswurf des ZDF-Moderators. Auch Bundestagsabgeordnete der Linken sind dafür. Ein Angriff auf die Pressefreiheit?
Die NSA-Affäre? Fand Hans-Peter Friedrich als Innenminister gar nicht so wichtig. In seinem neuen Job scheint er angekommen zu sein. Wie ist sonst die Hingabe zu erklären, die der Landwirtschaftsminister auf der Grünen Woche zeigt? Geben wir dem Mann eine Chance.
Die dümmsten Bauern haben die ... genau: dicksten Kartoffeln. Das hindert CDU und FDP nicht daran, ihren neuen Gesprächskreis nach der Knolle zu benennen. Die "Kartoffelküche" soll der schwarz-grünen "Pizza-Connection" Konkurrenz machen.
Weil sich die SPD das Arbeitsministerium nicht entgehen lassen wird, ist Ursula von der Leyen wohl bald ihren Job los. Eine neue Aufgabe wird eifrig gesucht. Ein Superministerium solle es sein, heißt es in Berlin. Die Frage ist: super wofür?
Zum letzten Mal kommen die Abgeordneten der scheidenden FDP-Bundestagsfraktion in einer Sitzung zusammen. Von Aufarbeitung ist noch nicht viel zu spüren - obwohl der Wahlausgang viele in der Partei wütend gemacht hat.
Alles läuft auf die große Koalition hinaus. Oder doch nicht? Die rote Basis murrt immer lauter, die CDU flirtet mit den Grünen. Nicht ohne Grund: Ein schwarz-grünes Bündnis ist möglich. Wenn eine Handvoll Voraussetzungen erfüllt sind.
Von Michael König, Berlin
Die FDP ist raus aus dem Bundestag. Während die anderen Parteien sondieren, poltern und verhandeln, verwalten die Liberalen abseits der Öffentlichkeit ihre Niederlage. Sogar Pressekonferenzen hält die FDP nun für überflüssig.
Von Hannah Beitzer, Berlin
Seit 2008 ist Dieter Janecek Vorsitzender der Grünen in Bayern. Jetzt zieht es ihn nach Berlin in den Bundestag. Am ersten Tag hat der 37-Jährige eine Menge zu erledigen: eine Wohnungsbesichtigung, die erste Fraktionssitzung und die Suche nach dem Dienstcomputer. Ein Glück, dass die Bundestags-Verwaltung gut organisiert ist.
Eine Livereportage von Hannah Beitzer, Berlin
Noch knapp zwei Wochen bis zur Wahl, aber ein Sieger steht schon fest: Blogs. Eine totgesagte Spielart des Internets erlebt gerade eine Renaissance. Anlass genug, eine Blog-Tradition aufleben zu lassen - und einen Stöckchen-Fragebogen zu beantworten.
Gegen den "All-taz-Rassismus": Die FDP hat zur Demo gegen die "tageszeitung" aufgerufen, es geht um das Interview mit Parteichef Rösler, das ohne Antworten erschien. Demo-Organisator Helmut Metzner, bekannt dank Wikileaks, steht mit seinen Anhängern im Regen. Die "taz" zeigt sich "tolerant".
Jedem seine obszöne Geste: Sechs Jahre vor Steinbrück hat sich Ursula von der Leyen, damals Familienministerin, vor der Kamera des SZ-Magazins zu einer Handbewegung hinreißen lassen, die an eine "Stinkefaust" denken lässt. Deren Bedeutung ist spätestens seit Mark van Bommels Wirken beim FC Bayern bekannt.
Ach richtig, die Wahl! Viele Bürger beschäftigen sich erst jetzt damit, am 22. September ihre Stimme abzugeben. Für das Duell Merkel gegen Steinbrück bedeutet das: Endspurt, quer durchs Land, 11.000 Kilometer. Was CDU, SPD und die kleinen Parteien noch vorhaben - ein Überblick.
Weil sie Wahlplakate der NPD volksverhetzend und diskriminierend finden, haben mehrere Städte sie einfach entfernen lassen. Doch vor Gericht bekam die Partei recht. Nur gegen die kreative Lösung des Bürgermeisters aus dem osthessischen Großenlüder kommt sie nicht an.
Von Antonie Rietzschel, Berlin
Der Mittelfinger hat nicht erst seit Stefan Effenberg einen schlechten Ruf. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück zeigt ihn trotzdem im Foto-Interview mit dem SZ-Magazin - und landet damit auf dem Titel. Wie es dazu kam und was sein Sprecher dazu sagt.
Je knapper das Ergebnis, desto wichtiger ist ihre Stimme. Türkischstämmige Wähler könnten die Bundestagswahl 2013 entscheiden. Das hofft zumindest die Türkische Gemeinde in Deutschland, die sich von der einstigen Gastarbeiter-Partei SPD distanziert, ihre Interessen eher von den Grünen berücksichtigt sieht, aber auch von der CDU schwärmt.
Ein Schüler aus Idar-Oberstein hat sich einen Wahlkampfhelfer von besonderem Format besorgt. Womöglich hat der jetzt sogar bessere Chancen, Schülersprecher zu werden, als der andere, die Kanzlerwahl zu gewinnen.
Die etablierten Parteien zittern vor der AfD. In Umfragen kommt die "Mut zur Wahrheit"-Partei auf bis zu vier Prozent, auch wegen ihrer Wahlkampf-Aktionen. Die sind allerdings manchmal zu schön, um wahr zu sein: Eine "Lichtinstallation" wirft Fragen auf und ein angebliches "Duell" mit Angela Merkel erzürnt sogar die eigenen Anhänger.
SPD, CDU, FDP und sogar die Piraten - der Moderator Jan Böhmermann schenkt fast allen Parteien einen Wahlwerbespot. Der Inhalt ist nahezu identisch: Es gibt eimerweise Spott für die Grünen. Mit denen hat Böhmermann noch eine Rechnung offen.
Deutschland, was stimmt nicht mit dir? Bei der Bundestagswahl droht ein neuer Nichtwähler-Rekord, vor allem Jugendliche wirken politikverdrossen. Die IG Metall kämpft dagegen an. Nicht mit Parolen, sondern mit einem Video, dem vielleicht besten dieses Wahlkampfs. Wenn auch nicht ganz frei von Fäkalien.
Von Isabel Pfaff und Michael König
Wahrheit oder Schönrednerei? Unsere Experten prüfen die Aussagen von Kanzlerin Angela Merkel und Herausforderer Peer Steinbrück beim TV-Duell - von Sozialreformen bis zur Syrien- und Schuldenkrise.
Die ARD sieht Peer Steinbrück als Sieger des TV-Duells, das ZDF Angela Merkel - die einzige Fernsehdebatte der beiden Kanzlerkandidaten endet also unentschieden. Der SPD-Herausforderer kam offensiv rüber, die CDU-Chefin zeigte sich in ihrer liebsten Rolle: als präsidiale Staatslenkerin.
Der SZ-Liveblog zum Nachlesen
Passt doch alles - wozu konkrete Pläne machen? Nach einer von der Landesregierung selbst in Auftrag gegebenen Umfrage fühlen sich 96 Prozent der Hessen wohl in ihrem Bundesland. Ministerpräsident Volker Bouffier nimmt das zum Anlass, in einem Werbespot sein Wahlprogramm auf zwei Buchstaben zu reduzieren.
Von Tobias Dorfer
Drei TV-Spots, ein Motiv: Eine glückliche Familie radelt durch Werbefilme von NPD, FDP und einer finnischen Agentur, die fiktiven Speisequark anbietet. Nach Spott im Netz wollen die Liberalen die Szenen nun austauschen - und die Rechten sehen sich plötzlich in peinliche Widersprüche verwickelt.
Zwei Sitzplätze nur für sie im Wahlkampfbus, Häppchen kurz vor Wiesbaden. Zwei Reden aus dem Baukasten, einmal Klartext zwischendurch. Angela Merkel ist auf Wahlkampftour, von Nordrhein-Westfalen nach Hessen. Ein Tag mit der Kanzlerin, eine Reportage in drei Episoden.
Wo wimmelt es vor potenziellen SPD-Wählern? Im Fußballstadion! Denkt sich der SPD-Nachwuchs und verteilt einen Flyer, der Kanzlerin Merkel beim Händedruck mit FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß zeigt. Union und FDP sind sauer, viele Bayern-Fans auch. Zumal SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück ein schwieriges Verhältnis zum Fußball hat.
Angela Merkel faltet die Hände, Angela Merkel lächelt, Angela Merkel schaut - und all das in unerträglicher Großaufnahme. Die CDU treibt in ihrem Wahlwerbespot die Fixierung auf die Kanzlerin auf die Spitze. Die SPD setzt dagegen auf Schreiner und Schichtarbeiter.
Hui, das klingt nach Revolution: Google hat sich der Bundestagswahl angenommen. Auf einer neuen Plattform soll der Nutzer "mitreden" können. Tatsächlich kann er: klicken. Auf viele Google-Eigenanzeigen. Und auf Grafiken wie aus dem Kinderzimmer. Soll das alles sein?
Die CDU hat eine neue Wahlkampf-Website für Angela Merkel ins Netz gestellt. Sehr chic, sehr amerikanisch. Ärgerlich für die Union: Passt der Internetnutzer nicht ganz genau auf, landet er bei der SPD. Wer steckt dahinter? Womöglich ein SPD-Kritiker.
Hier ist die politische Stimmung der Bundesrepublik wie in einem Brennglas zu erleben: SZ.de zeigt in einem interaktiven Atlas die durchschnittlichsten Wahlkreise der Republik - und Regionen, wo die Bürger am extremsten wählen. Am mittelmäßigsten ist die Südpfalz, am krassesten der Kontrast in Berlin.
Von Stefan Plöchinger
"Fühlt sich das jetzt an wie Ihr Wahlkampf - steinig?" Peer Steinbrück wandert zusammen mit bayerischen Genossen auf den Lusen in der tiefschwarzen Provinz. Der Berg fordert dem SPD-Kanzlerkandidaten einiges ab - und dann versucht ihn die Junge Union auch noch vorzuführen.
Von Sebastian Gierke, Lusen
Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen - dachte sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel und verschickte im Wahlkampf eine E-Mail mit 162 Gründen, um Erwin Rüddel zu wählen. Meint er das ernst?
Der "Alternative für Deutschland" sind die Euro-Themen ausgegangen. Jetzt mischt die Partei auch ein bisschen in Sachen Gesundheit, Bundeswehr und Energie mit und lässt einen Skeptiker der globalen Klimaerwärmung als ihren Energie-Experten auftreten. Bis Parteichef Lucke eingreift.
Quizfrage, was ist das: 25 Eiswürfel, eine Luftmatratze, ein Paar Flipflops, ein Badetuch und 50 Kondome? Ein Sonderangebot der Jungen Union. Das "Strandparty-Paket" für 60 Euro wirft die Frage auf, wie der CDU-Nachwuchs feiert.
Prism, Tempora - das Thema Internetüberwachung ist überall. Und müsste eigentlich nach allen Regeln der Politik die Piraten schnurstracks in den Bundestag spülen. Oder doch nicht? Über den Unterschied zwischen Aktivismus und Parteipolitik.
Von Hannah Beitzer
In Berlin ist Sommerpause, da kommt so eine Knallernachricht gut an: "Union rückt von Vorratsdatenspeicherung ab", schreiben diverse Medien am Freitag, offenbar inspiriert von CSU-Chef Horst Seehofer. Sie werden Opfer eines durchsichtigen Wahlkampf-Manövers.
Ein Plakat vorstellen, eine Rede vor zwei Kameras halten, 20 Schritte gehen. So öde kann Wahlkampf sein. Über eine knappe halbe Stunde im Leben von Linke-Chef Bernd Riexinger.
Bei Shakespeare, im Hiphop, auf Schulhöfen: "Deine Mudda"-Sprüche haben eine lange Geschichte. Jetzt bedienen sich die Grünen daran, für ihren Bundestagswahlkampf. Soll gegen Merkels Baldrian wirken. Ist aber gewagt.
Das saß: "Wenn Sie in der Wüste regieren, wird der Sand knapp", schleuderte Peer Steinbrück der Kanzlerin entgegen. Ein guter Witz, aber neu ist er nicht. Sein Ursprung liegt offenbar in der Sowjetunion, er schaffte es schon in den Mund eines Nobelpreisträgers. Und auch Steinbrück selbst hat ihn schon einmal benutzt.
Wie Jack Sparrow, nur von der SPD: Kanzlerkandidat Steinbrück will sich an den Horizont bringen lassen. Der ist ähnlich schwer zu erreichen wie ein SPD-Sieg bei der Bundestagswahl. Vom Säbelrasseln des Kandidaten und wie Kanzlerin Merkel das alles gar nicht interessiert.
Von Thorsten Denkler und Michael König, Berlin
Eine Schwiegermutter, ein Getränkeautomat - und nun ein Amtsverzicht von Christopher Lauer: Ist das, was die Piraten machen, eigentlich noch Politik? Oder nur noch ein Fall für die Knallpresse?
Technik-Freaks packen ihr neuestes Spielzeug aus und Tausende andere sehen zu. Das ist Unboxing, ein Youtube-Phänomen mit quasi-erotischen Zügen. Die SPD überführt es in den Wahlkampf und packt "Merkels Wahlgeschenk" aus. Die Pointe ist ziemlich vorhersehbar, das Video trotzdem bemerkenswert.
Sie herzen sich, als hätte sie zusammen die härtesten Schlachten geschlagen: "Bild"-Chef Kai Diekmann und Vizekanzler Philipp Rösler. Haben sie aber nicht. Und genau deshalb ist das Foto mit ihrer Umarmung so furchtbar absurd.
Von Thorsten Denkler
Für den Verteidigungsminister wird es eng. Kanzlerin Merkel lässt de Maizière in der Affäre um die gescheiterte Drohne "Euro Hawk" ihr "volles Vertrauen" aussprechen. In der Vergangenheit hieß das meist: Der Rücktritt kommt bald.