Die Küche der alten Frau war zwei mal drei Meter groß, hatte einen offenen Herd, kein Fenster, keinen Schornstein und als Tür ein viereckiges Loch, das nur einen Meter hoch war. "Der Rauch des Feuers zog größtenteils durch die Tür ab, eine Qualmschicht hing auf eineinhalb Metern Höhe im Raum. Die alte Indiofrau störte das nicht. Sie kaute glücklich unser als Gastgeschenk mitgebrachtes Koka und begann, aus ihrem Leben zu plaudern." Ihr genaues Alter wusste die Frau nicht, aber seit 50 Jahren habe sie das Tal nicht verlassen. Sie lebte mit ihrem Sohn zusammen, der zwar ein anständiger Kerl sei, aber leider zu viel trinke.
"Wir hörten zu, trockneten langsam am Feuer, kochten auf ihrem Herd und dann aßen wir zusammen. Als wir todmüde in ihrem Schuppen die Kartoffeln beiseite räumten und unsere Schlafsäcke ausrollten, waren wir sehr dankbar für den wunderbaren Ausgang des Abends. Das sind die Momente, wegen denen ich auf Reisen gehe, was das Reisen ausmacht", sagt Heinze.