:Leidenschaft für Dialekt – Sepp Obermeier gibt Vorsitz ab
Seit einem Vierteljahrhundert setzt sich Sepp Obermeier für die Bewahrung der Mundart ein – getreu dem Motto: Blaukraut statt Rotkohl. Nun gibt er den Vorsitz beim Bund Bairische Sprache ab.
Deutsche Sprache
:Die Butter? Der Butter!
„Dialektfluencer“ und Politiker versuchen sich an der Rettung regionaler Mundarten – und trotzdem gibt es immer weniger Menschen, die Dialekt sprechen. Für die deutsche Sprache ist das ein großer Verlust.
Preisverleihung
:Markus Wasmeier erhält Bairische Sprachwurzel
Die Auszeichnung geht an den einst erfolgreichen Skirennläufer, weil er sich bis heute erfolgreich weigert, sich sprachlich einnorden zu lassen.
Brauchtum und Tradition
:Vereine fordern Schutzstatus für Dialekt
Eine entsprechende Petition haben jetzt der Bayerische Landesverein für Heimatpflege und der Bund Bairische Sprache an den Landtag gerichtet.
Elefantensprache
:"Da wird sehr viel geplaudert"
Elefanten trompeten, brummen, quietschen und können sogar Koreanisch imitieren. Die Biologin Angela Stöger über die Gespräche einer erstaunlichen Tierart.
Kratzers Wortschatz
:Ein Hundsveigerl für Heidi Klum
Beschäftigt man sich mit dem Veilchen, das im Dialekt Veigerl heißt, dann kommt man schnell ins Sinnieren. Die zarte Blume ist ein wahres Zuckerl, und sogar auf der Toilette besitzt sie hervorragende Eigenschaften.
Genderverbot in Bayern
:"Ich möchte keine Sprachpolizei"
Vom 1. April an sind in Bayerns Behörden, Schulen und Hochschulen Gendersternchen verboten. Gab es jemals ein solches Sprachverbot? Und bringt es überhaupt etwas? Sprachhistorikerin Christine Ganslmayer klärt auf.
Tiere
:Hunde verstehen Menschensprache besser als gedacht
Vom Border Collie bis zum Pinscher: Die Tiere reagieren irritiert, wenn Herrchen oder Frauchen ein Spielzeug mit dem falschen Begriff bezeichnen.
Kratzers Wortschatz
:Verhunakelte Winnetou-Filme
In den Billig-Western aus den 60er-Jahren ist die Handlung der Karl-May-Romane oft völlig verändert und verhunzt worden. Im Bairischen gibt es für diesen Missstand ein Spezialwort.
Bairische Sprachwurzel
:Österreichs Präsident darf nicht zur Preisverleihung nach Bayern
Staatsoberhaupt Van der Bellen hätte die Bairische Sprachwurzel erhalten sollen. Der Wiener Präsidentschaftskanzlei war das Ansinnen allerdings suspekt.
Englische Sprache
:Im Wortrausch
Sprachwissenschaftler finden im Englischen mehr als 500 Synonyme für "betrunken". Und haben herausgefunden, warum mit weiteren kreativen Neuschöpfungen zu rechnen ist.
Kratzers Wortschatz
:Ilse Bilse, keiner willse ...
Was darf man noch sagen und was nicht? Bei dem Wort Trenzerbeidl gehen die Meinungen auseinander. Der Vorname Ilse ist zwar erlaubt, aber höchst unbeliebt.
Brauchtum und Sprache
:Rettet die Semmel
Entgegen der landläufigen Meinung wird auch im Süden richtiges Hochdeutsch gesprochen. Deshalb starten der Bund Bairische Sprache und der Bayerische Landesverein für Heimatpflege die "Aktion Pro Süddeutsch".
Medizin
:Was die Stimme aussagt
Wie wir sprechen, kann viel über Persönlichkeit, Gefühle und sogar Krankheiten verraten. Was Forschende aus der Stimme herauslesen und wie sie sich anpassen lässt.
Mitten in Bayern
:Eschawo, Seigra, Biang und Loam
Viele Ortsnamen in Bayern weichen in der gesprochenen Form erheblich von der Schriftform ab. Dieses Kuriosum interessiert die Wissenschaft, ist aber auch ein Quell für Spott und Missverständnisse.
Dialekt
:Das Geheimnis von Neialwaraad
Viele bayerische Ortsnamen klingen im Dialekt fundamental anders. Dahinter verbirgt sich ein kulturgeschichtlicher Schatz, der in einem Großprojekt gehoben werden soll.
Kratzers Wortschatz
:Ein Kaktus im Potschamperl
Im 19. Jahrhundert haben viele französische Wörter Eingang in die deutsche Sprache und deren Mundarten gefunden. Begriffe wie Kontor und Potschamperl künden heute noch von dieser Ära.
SZ-Serie "Ein Anruf bei ..."
:Wollen die uns einen Bären aufbinden?
Deutsche Tierschutz-Aktivisten fordern, Redewendungen wie "Ein Hühnchen rupfen" zu streichen. Was ein Sprachwissenschaftler und Humorforscher von dem Vorstoß hält.
Spracherwerb und digitale Medien
:Das schnelle Rauschen
Birgt das digitale Lesen unendliche Möglichkeiten - oder befördert es eher das oberflächliche Lesen? LMU-Professorin Sabine Anselm beschäftigt sich mit dem Spracherwerb bei Kindern und der Lesekompetenz ihrer Studierenden.
Gesellschaft
:Sophia und Lukas sind 2023 beliebte Vornamen in Bayern
Sie stehen auf einer am Freitag vorgestellten Liste des Hobby-Namensforschers Knud Bielefeld ganz oben. Auf Bundesebene rangieren Emilia und Noah an der Spitze.
Gesundheit
:Viel mehr als Sprachkosmetik
Logopädie ist für viele irgendwas mit Lispeln und Spielen für Kinder. Dabei geht es oft um ernsthafte Probleme, die man besser behandeln könnte - wenn das Fach nicht ständig unterschätzt würde.
Biologie
:Frauen können leichter mit Hunden kommunizieren als Männer
Hunde reagieren auf Babysprache, genau wie kleine Kinder - und zwar besonders stark, wenn eine Frau spricht.
Psychologie
:„Schlagfertigkeit kann sehr leise sein“
Ein blöder Spruch und es verschlägt einem die Sprache: Häufig fällt einem nicht schnell genug eine passende Antwort ein. Eine Rhetoriktrainerin über die Kunst, souverän zu kontern.
Deonyme
:Weck damit?
Aus dem Namen eines Glaswerks ist im deutschsprachigen Raum ein Synonym fürs Einkochen geworden. Kann gut sein, dass dieses Wort sogar das Unternehmen überdauert.
Künstliche Intelligenz
:Warum die KI so gerne lügt
Sprachmodelle wie Chat-GPT erfinden gerne Dinge und klingen dabei höchst überzeugend. Das liegt an ihrer Konstruktion - und lässt sich gar nicht so leicht beheben.
Grußkultur in Bayern und Österreich
:Soll man Grüß Gott sagen oder doch lieber Guten Tag?
Unter Politikern in Wien ist ein Streit übers Grüßen entbrannt. In Bayern wurde falsches Grüßen einst sogar disziplinarisch geahndet. Heute geht es legerer zu. Aber es ist immer noch anrüchig, nicht zu grüßen.
Ig-Nobelpreis
:Skorpione mit Verstopfung bleiben länger Single
In Cambridge wird Forschung ausgezeichnet, die zuallererst zum Lachen ist. Preise gibt es unter anderem für einen Tratsch-Algorithmus und eine Studie zum richtigen Drehen von Türknäufen.
Alltagssprache
:Wo Bombenwetter, Senkrechtstarter und Blockbuster ihren Ursprung haben
Viele Redewendungen stammen aus dem Luftkrieg, wie eine neue Ausstellung zeigt. Auch Formulierungen, die so gar nicht kriegerisch klingen.
Dialekt und Geografie
:Die ganze Wahrheit über Giglberg
Ortsnamen sind uralte Geschichtsquellen, die davon künden, was vor tausend und mehr Jahren geschehen ist. Für die Orte im Altlandkreis Vilsbiburg gibt es jetzt eine wegweisende wissenschaftliche Dokumentation- die allerdings mit einem Treppensturz erkauft wurde.
Sprachgeschichte
:Von Veijda bis nach Tschitscherlboch
Ortsnamen zählen zu den ältesten Bestandteilen unserer Sprache überhaupt. Ihre Herleitung ist oft mühsam, eröffnet aber kuriose und spannende Geschichten.
Geschichtsforschung
:"O gable lau beim Bleck, dem Überbeuter!"
Der aus Nürnberg stammende Harvard-Professor Martin Puchner hat ein Buch über das Rotwelsch, die Sprache der Vagabunden, geschrieben. Dabei stieß er auf ein dunkles Familiengeheimnis.
Floskeln
:Gar nichts ist gut!
Der Ausdruck "Alles gut" vereitelt jede Chance auf Nähe und ehrliches Miteinander. Höchste Zeit, sich die Beschwichtigungsfloskel wieder abzugewöhnen.
Behördensprache
:Wegen Verwirrung geschlossen
Amtsdeutsch ist furchteinflößend, unverständlich, menschenfeindlich. Warum reden Behörden eigentlich so mit ihren Bürgern?
Behördensprache
:Wegen Verwirrung geschlossen
Amtsdeutsch ist furchteinflößend, unverständlich, menschenfeindlich. Warum reden Behörden eigentlich so mit ihren Bürgern?
Spracherwerb
:Fledermäuse lernen Sprache wie Kleinkinder
Junge Sackflügelfledermäuse wiederholen Laute ähnlich wie Babys, berichten Biologen. Ihre Studie könnte helfen, die Ursprünge der menschlichen Sprache zu entschlüsseln.
Sprache
:V wie Vogtland
Lange wurde in Deutschland nationalsozialistisch buchstabiert, nun wird erneut die "DIN 5009" überarbeitet. Auch Tübingen und Zwickau sollen künftig mit im Buchstabensalat sein - und jeder darf mitreden.
SZ-Kolumne "Bester Dinge"
:Tierisch ist nicht gleich tierisch
Warum Affen unterschiedliche Dialekte sprechen und eine Drossel nicht vermitteln, wohl aber komponieren kann.
Namensstreit
:Der oder das Spatzi ist nicht Spitze
Eine Brauerei aus Wunsiedel hat Ärger mit ihrem Cola-Mixgetränk. Denn das Spatzi darf nicht so ähnlich wie das Spezi heißen. Oder der Spezi? Das ist wieder eine andere Frage.
Sprachforschung
:"Geij Bou, dassd fei schee schmaadzd!"
Eine neue Studie der Universität Augsburg zeigt, dass immer weniger Kindergartenkinder Dialekt sprechen. Zwar werden Mundarten nicht mehr als Bildungshindernis begriffen, doch bleibt allenfalls die Mischform der Regiolekte bestehen.
Deutsche Bahn
:Déjà-entendu an allen Bahnhöfen
Die Bahnhofsansagen der Deutsche Bahn spricht ab diesem Jahr die synthetische Stimme "Heiko". Doch auch die hat einen realen Sprecher, der bekannt vorkommt.
Sprachforschung
:Niemand beleidigt so kreativ wie die Franken
Franken fühlen sich oft benachteiligt und missverstanden. Mit Ihresgleichen sind sie aber auch nicht gerade höflich.
Sprachentwicklung
:Wie das Babyhirn mit Schachtelsätzen fertig wird
Schon Säuglinge können die Melodien typischer Satzstrukturen erkennen - und reagieren auf Fehler.
Eltern-Kind-Kommunikation
:Guck mal, eine Ba-na-ne!
Wenn Eltern mit ihren Babys reden, verfallen sie gerne in einen Singsang. Das hilft Kindern offenbar beim Spracherwerb - und stellt Wissenschaftler vor verblüffende Rätsel.
Sprachforschung
:Das Palaver der Paviane
Warum können Affen nicht sprechen, wo sie dem Menschen doch so nahe stehen? Bisher galt als gesichtert, dass den Tieren die anatomischen Voraussetzungen fehlen, um die nötigen Laute zu bilden. Doch nun legen Forscher Ergebnisse vor, die das in Frage stellen.
Sprachforschung
:Zeit für schlechte Laune
Die Verwendung negativer Begriffe wie "Angst" oder "Hass" hat in den vergangenen 200 Jahren in den USA drastisch zugenommen. Vor allem Krisen der Gesellschaft spiegeln sich in der Sprache wider.
Forschung
:Babys imitieren beim Schreien die Melodie ihrer Muttersprache
Kathleen Wermke ist weltweit die einzige Professorin, die sich intensiv mit Sprachentwicklung im Säuglingsalter beschäftigt. Dazu analysierte sie fast 500 000 Audio-Dateien.
Migration
:Schöner sprechen mit Doppelpass
Die Wissenschaft zeigt: Menschen lassen sich heute nicht mehr auf eine Nationalität und eine Sprache reduzieren - auch wenn sich das so manch konservativer Politiker wünscht.
SZ MagazinSprachkolumne
:Blamage mit Raffinesse
Viele Begriffe aus unserem Wortschatz tun so, als seien sie französisch, italienisch oder polnisch. Das nimmt manchmal bizarre Ausmaße an.
Sprachforschung
:"Keiner der Affen hat mal etwas Interessantes erzählt"
Tiere können erstaunlich viel ausdrücken. Doch sie haben verblüffend wenig Lust dazu.
Ihr Forum
:Welche Macht hat Sprache in der Flüchtlingsdebatte?
Linguistin Elisabeth Wehling erklärt im Interview, wie Worte zu Kampfmitteln werden und warum die Populisten mit ihren Slogans so erfolgreich sind. Sie sieht eine Bringschuld der großen Parteien der politischen Mitte, deutlicher zu kommunizieren, wo die moralischen Grundlagen ihrer Politik liegen.