Grußkultur in Bayern und Österreich:Soll man Grüß Gott sagen oder doch lieber Guten Tag?

Lesezeit: 3 min

Es ist ein Brauch von alters her, beim Grüßen den Hut zu lupfen. Wie es in dieser Szene vom Trachten- und Schützenumzug zum Münchner Oktoberfest, vorbildlich geschehen ist. (Foto: Florian Peljak)

Unter Politikern in Wien ist ein Streit übers Grüßen entbrannt. In Bayern wurde falsches Grüßen einst sogar disziplinarisch geahndet. Heute geht es legerer zu. Aber es ist immer noch anrüchig, nicht zu grüßen.

Von Hans Kratzer

Der österreichische Politikbetrieb ist nie langweilig, denn er nährt sich von Zank, Hader und Ruchlosigkeit. Regelmäßig wird das Staatswesen von hochmögenden Verfehlungen erschüttert, aber natürlich berühren die Ärgernisse manchmal auch die Ebene des Alltäglichen. Vor einigen Tagen ist in einem Untersuchungsausschuss in Wien ein Gefecht ums Grüßen entbrannt, das in der Presse tagelang nachhallte. Der aus Niederösterreich stammende ÖVP-Politiker Bernhard Ebner soll im Ausschuss ein herzhaftes "Grüß Gott" von sich gegeben haben. Der SPÖ-Fraktionsführer Kai Jan Krainer soll daraufhin erwidert haben: "In Wien heißt das nicht Grüß Gott, sondern Guten Tag."

Zur SZ-Startseite

SZ PlusSprache und Dialekt
:Wie Sie Bairisch sprechen, ohne sich zu blamieren

Die süddeutschen Dialekte klingen oft melodischer als die nördlichen Varianten des Deutschen. Wer sie richtig anwenden will, muss aber sehr aufpassen, nicht in eine sprachliche Falle zu tappen.

Von Hans Kratzer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: